Ein orgonomisch-funktionalistischer Blick auf den Strafvollzug

Wir alle stecken in jeweils unserem eigenen Gefängnis, dem Gefängnis unserer Panzerung. Sie verhindert, daß wir uns auf Kosten unserer Mitmenschen „ausleben“, aber leider verhindert sie auch, daß wir das Leben in vollem Umfang genießen können. So war es jedenfalls noch vor 20, 30, 40 Jahren. Heute, in der anti-autoritären Gesellschaft, geht die erste Funktion der Panzerung zunehmend flöten und die Rücksichtslosigkeit nimmt zu. Gleichzeitig wird die zweite Funktion immer prononcierter, d.h. die Menschen werden immer unzufriedener und „unbefriedigbarer“.

Damit ist die (Schein-) Rationalität der Panzerung vollends weggefallen und die unaufhebbare Irrationalität einer gepanzerten Gesellschaft tritt immer schärfer vors Auge – jener, die sehen können. Dies um so mehr, als selbst die „richtigen“ Gefängnisse, die aus Stahl und Beton, in Frage gestellt und Täter immer mehr zu den „wahren Opfern“ erklärt werden. Wir sind Zeuge dessen, was passiert, wenn die Panzerung auf chaotische Weise wegbricht. In den Individuen verlagert sich das Blockieren der Energie vom Körper („Muskelpanzer“) immer mehr auf das Gehirn („Augenpanzer“) und parallel dazu, d.h. auf Grund der daraus resultierenden Kontaktlosigkeit, brechen auch in der Gesellschaft alle Dämme. Beispielsweise wird Deutschland zu einem „Einwanderungsland“ erklärt – für Menschen, die niemals in Kanada oder Australien einwandern dürften. Die „Festung Europa“ müsse geschleift werden!

Wo man hinsieht, der schiere Wahnsinn. Aber dank des Mangels an funktionellem Denken hat der Wahnsinn Methode. Man betrachte nur die höchstrichterliche Entscheidung, die den Staat dazu zwang, Sicherheitsverwahrte auf die Bürger loszulassen; man denke nur an den Serien-Vergewaltiger Adolf J. (damals 37), der wegen eines Formfehlers aus der Haft entlassen worden war und später nach letztinstanzlicher Entscheidung des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe endgültig auf freien Fuß gesetzt wurde.

Gutachter halten ihn weiter für hochgefährlich: Weil er als Kind auf den Kopf fiel, funktionieren bei Adolf J. die Hirnareale für Triebsteuerung, Hemmschwelle und Mitleid nicht mehr!

In Glossar von www.orgonomie.net wird „Gefängnis“ wie folgt definiert:

Ersatz für die Panzerung, die den „Kriminellen“, „Süchtigen“ oder „Perversen“ fehlt. Sie können ihre Sekundären Triebe nicht „einsperren“, so daß sie selbst „eingesperrt“ werden müssen.

Diese Definition geht zurück auf den amerikanischen Orgonomen Dr. Charles Konia.

www.theemotionalplague.com

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Der Psychiater Frank Schneider konnte gemeinsam mit anderen Autorinnen und Autoren im Rahmen einer empirischen Studie zeigen, daß sage und schreibe 88% der inhaftierten Straftäter an einer psychischen Erkrankung oder an einer Persönlichkeitsstörung leiden.

Vor dem Hintergrund eines Zusammenhangs zwischen unbehandelten psychischen Störungen, wobei vor allem Suchterkrankungen mit Deliktrückfallgefahr eine hervorgehobene Rolle spielen, fordert Professor Schneider gemeinsam mit den beteiligten Forschern den Aufbau adäquater Beratungs- und Behandlungsangebote für diese Menschen.

Kriminalität geht nicht auf unser „unmenschliches Wirtschaftssystem“ zurück. Eine vulgär-marxistische These, die im übrigen eine einzige Beleidigung für Menschen ist, die aus der Unterschicht stammen! Es ist letztendlich ein charakterologisches bzw. sexualökonomisches Problem.

Wie jedes andere neurotische Symptom geht Kriminalität auf ein Versagen der Panzerung zurück. Sie ist nicht mehr in der Lage, die sekundären Triebe in Schach zu halten. Die Lösung kann deshalb langfristig nur darin liegen,

  • die Bildung von Panzerung auf Massenbasis zu verhindern (Reichs Projekt „Kinder der Zukunft“),
  • die Gesellschaft mit Hilfe von Gefängnissen und Psychiatrien vor jenen zu schützen, die ihre neurotische Destruktivität nicht selbst kontrollieren können und schließlich
  • die Ersetzung des moralistischen Gedankens von „Schuld und Sühne“ durch eine strikt psychiatrische Herangehensweise: Straftäter müssen solange (und nur so lange) von der Gesellschaft isoliert werden, bis sie ihre emotionalen Probleme zumindest soweit im Griff haben, wie der Rest der Bevölkerung.

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6 Antworten to “Ein orgonomisch-funktionalistischer Blick auf den Strafvollzug”

  1. Avatar von David David Says:

    In Glossar von http://www.orgonomie.net wird „Gefängnis“ wie folgt definiert:

    Ersatz für die Panzerung, die den „Kriminellen“, „Süchtigen“ oder „Perversen“ fehlt. Sie können ihre Sekundären Triebe nicht „einsperren“, so daß sie selbst „eingesperrt“ werden müssen.

    Trifft zu auf das Gefängnis wie auch auf die Psychiatrie – wenn auch nur auf die geschlossenen Stationen. Hinzu kommt die zwangsweise Verabreichung von Neuroleptika in hoher Dosierung, was – als Disziplinierungsmaßnahme – auch in Gefängnissen öfters gemacht wird.

    Psychiatrie und Gefängnis sind auch teuer: pro Tag kostete es, wie ich kurz vor der Einführung des Euro gehört habe, in der Psychiatrie etwa 300 bis 400 Mark und im Gefängnis ca. 600.

    Teuer ist jedoch nicht nur – für die Gesellschaft – das Einsperren der Betroffenen, sondern auch die Aufrechterhaltung der Panzerung eines Individuums ist – für dieses Individuum – energetisch gesehen teuer; darüber hinaus hat sie oft Folgen, die dann auch dem Geldbeutel wehtun.

    Damit meine ich körperliche Krankheiten, die durch chronische Panzerung oder Anorgonie entstehen, aber auch durch die langfristige Anwendung gewisser Medikamente – hier wird z.B. die Wahrscheinlichkeit der Zuckerkrankheit wesentlich größer. Dadurch dass das bei vielen Menschen geschieht, kann die entsprechende Industrie richtig fett verdienen.

    Ansich ist eine geeignete Therapie billiger als das Weiter Bestehen lassen der Panzerung wenn man deren Spätfolgen mit bedenkt. Nur können es sich viele nicht aussuchen weil sie z.B. von der „Stütze“ leben und kaum noch Aussicht haben, jemals wieder an eine Arbeitsstelle heranzukommen in dieser überreglementierten Welt. Einer Welt in welcher nicht nur gute Lebensläufe wichtig sind sondern die soziale Bewertung des Menschen durch den Menschen.

    Hoffnung gibt es nur durch einen Arbeitsmarkt, welcher wesentlich mehr selbstreguliert ist – eben im eigentlichen Sinne des Wortes ein Markt, und dadurch dass mehr Therapeuten ausgebildet werden, was vielleicht die schwierigste Sache bei alledem ist.

  2. Avatar von Unbekannt Die bioenergetischen Grundlagen der gegenwärtigen Sozialpolitik, Psychiatrie und Schulmedizin (Teil 1) « Nachrichtenbrief Says:

    […] bereits in dem Blogeintrag Ein orgonomisch-funktionalistischer Blick auf den Strafvollzug erwähnt, beruht jedes neurotische Symptom auf einem Versagen der Panzerung. Das ist so im sozialen […]

  3. Avatar von davidmoerike David Says:

    daß sage und schreibe 88% der inhaftierten Straftäter an einer psychischen Erkrankung oder an einer Persönlichkeitsstörung leiden.

    Da erhebt sich ja glatt die Frage, ob man das Angebot einer „Therapie statt Strafe“ (BtmG§35) von Drogendelikten auf Delikte allgemein ausweiten sollte …

    denn auch den Straftaten infolge Suchterkrankung, hier: Abhängigkeit von illegalen Drogen liegen indirekt Persönlichkeitsstörungen und falsche Entwicklungen des Charakters, auch genannt Charakterneurosen zugrunde.

  4. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Der neuste Fall zum Blogeintrag:

    http://www.bild.de/news/inland/mord/er-hat-es-schon-wieder-getan-36862862.bild.html

  5. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    Ehemaliger Grenzer: Regierung nutzt Emigrantenkinder für »asymmetrische Kriegsführung«

    Die amerikanische Regierung setzt Methoden der »asymmetrischen Kriegsführung« gegen ihre eigene Bevölkerung ein, sagt ein ehemaliger Grenzschützer. Es sei kein Zufall, dass die US-Regierung strategische Bereiche entlang der amerikanischen Südgrenze unbewacht lasse. Und dass sie den Zustrom der illegalen Einwanderer vor allem mit Kindern bebildere, soll an das Mitgefühl der Öffentlichkeit appellieren.

    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/adnan-salazar/ehemaliger-grenzer-regierung-nutzt-emigrantenkinder-fuer-asymmetrische-kriegsfuehrung-.html

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