Posts Tagged ‘Psychiatrie’

DER ROTE FADEN (Band 2): 13. Die FDA-Untersuchung und die Gefahr eines abgekarteten Spiels

10. Mai 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 13. Die FDA-Untersuchung und die Gefahr eines abgekarteten Spiels

DER ROTE FADEN (Band 2): 6. Mildred Bradys Rede- und Pressefreiheit

30. März 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 6. Mildred Bradys Rede- und Pressefreiheit

DER ROTE FADEN (Band 2): 5. Mildred Brady zieht weitere Kreise

15. März 2023

DER ROTE FADEN (Band 2): 5. Mildred Brady zieht weitere Kreise

Warum (linke) Meinungen auf diesem Blog keinen Platz haben (Teil 3)

4. November 2022

Man betrachte die Veranstaltungen konservativer Politiker. Die Störer, mit ihren Pfeifkonzerten, ihrem unflätigen Benehmen, ihrem provokanten Auftreten halten sich für „Antifaschisten“, doch ihr Aufstand gegen das „Establishment“ ist nur infantile Rebellion gegen den Vater. Imgrunde demonstrieren sie für mehr Taschengeld („soziale Gerechtigkeit“). Die Parolen lauten kindlich: „Her mit dem schönen Leben – eine andere Welt ist möglich!“ Oder: „Reichtum für alle!“

Die Massenpsychologie des Faschismus wird heute insbesondere durch die Renaissance des Peace-Zeichens evident, z.B. als Emblem des Fernsehsenders VIVA oder bei Schülerdemos in Hamburg. Die irrationalen Massen werden unbewußt von Sexualsymbolen bewegt: sei es das Hakenkreuz (die genitale Umarmung – siehe dazu Reich: „Die Symbolik des Hakenkreuzes“ Massenpsychologie des Faschismus), die SS-Rune (ein homosexueller Akt – Der Blaue Faschismus) oder das Friedenssymbol (die Vulva – Paul Mathews: „The Biological Miscalculation and Contemporary Problems of Man“ Journal of Orgonomy, May 1970).

Das Friedenssymbol zeigt, worum es bei den pubertierenden Friedensdemonstranten wirklich geht: Rebellion gegen die durch bedrohliche Männer („Cowboys“) vertretene „Phallokratie“ („die Arroganz der Amerikaner und Israelis“) bei gleichzeitiger Sehnsucht nach innerem „Frieden“. Entsprechend symbolisierten das Hakenkreuz und die SS-Rune den Sexualakt – wurden aber als Sinnbild von patriarchalischer Ehrenhaftigkeit und Treue präsentiert.

Es ist wie 1933 und „1968“: eine geistig verwahrloste, von den pestilenten, antiamerikanischen und antisemitischen Todfeinden des Westens (und damit des Lebendigen) in die Irre geführte Jugend.

Wie Reich in Massenpsychologie des Faschismus dargelegt hat, ist Politik ganz allgemein eine Krankheit, die aus der Kindlichkeit der Massen hervorgeht und diese weiter zementiert.

Im antifaschistischen Kampf muß darum die Frage sein, welche politische Partei am wenigsten an diese Hilflosigkeit appelliert und durch ihre Programme perpetuiert.

Dank der linksliberalen Irren ist der europäische Bürgerkrieg ohnehin bereits in vollem Gange. Wenn du dich traust: gehe heute abend durch Billstedt in Hamburg, durch Kreuzberg in Berlin, durch Duisburg oder durch Mülheim in Köln spazieren. Viel Vergnügen!

Der Linksliberale identifiziert sich mit den Ausgestoßenen dieser Gesellschaft. Das ist Ausdruck seiner Rebellion gegen den Vater (das „Establishment“). Diese Rebellion geht einher mit Angst und Schuldgefühlen: das erstere drängt ihn zu „Lösungen“ sofort, jeder Aufschub wäre verheerend, das letztere dazu, zwanghaft vermeintlich „Gutes“ zu tun und sich in Dinge einzumischen, die er nicht überblicken kann. Sein Modus operandum ist eine herablassende, selbstgerechte Intellektualität, gegen die kein auch noch so rationales Argument ankommt (siehe Bakers Der Mensch in der Falle).

Man erinnere sich an die grotesken Reaktionen der Medien auf Schulmassaker und ähnliche Gewalttaen. Von der linksliberalen Presse und „Experten“ wird typischerweise nie der Täter, sondern die Umstände (das Waffenrecht, die fehlende „Medienerziehung“, die Schulpolitik, das Leistungsdenken, gar der Kapitalismus an sich) für solche Taten verantwortlich gemacht. Niemand scheint auf den Gedanken zu kommen, daß vielleicht genau dieses vulgär-marxistische Denken, das den potentiellen Täter von jeder Verantwortung, d.h. von seinem Gewissen, befreit, für die Opfer verantwortlich ist. Charakteristischerweise stellen diese kindischen Analytiker jetzt ausgerechnet jene Menschen an den Pranger, die traditionell für Selbstverantwortung, Selbstverteidigung und Bürgersinn stehen: die Schützenvereine. Das „Establishment“, die ultimative geradezu karikaturhafte Vaterfigur („der Schützenkönig“), ist verantwortlich und muß „entwaffnet“ werden!

Der Linksliberale vertritt eine vollständig bizarre, realitätswidrige, geisteskranke Ideologie. Nachdem er über 35 Jahre hinweg über 1500 Patienten in seiner Praxis und über 2700 Fälle in der Forensik diagnostiziert und behandelt hat, ist ein amerikanischer Psychiater am Ende seiner Laufbahn zu dem Schluß gelangt, daß der „liberal mind“, d.h. die linksliberale und sozialdemokratische Ideologie das Produkt einer Geisteskrankheit ist. Sozialdemokraten, Grüne, Linke, Piraten (sic!), etc. gehören in die Psychiatrie: sie sind emotional schwerwiegend gestört – und haben in den Parlamenten, gar in der Regierung nichts verloren!

In seinem Ende 2006 erschienen Buch The Liberal Mind: The Psychological Causes of Political Madness führt Dr. med. Lyle H. Rossiter aus, daß die Linken unsere Freiheiten auf der Grundlage von auffallend irrationalen Annahmen und Emotionen untergraben.

Wie verzogene und zornige Kinder rebellieren sie gegen die normale Verantwortung, die Erwachsene zu tragen haben, und verlangen, daß eine fürsorgliche Regierung sie von der Krippe bis zur Bahre umhegt und versorgt.

Den liberalism von Leuten wie Hillary Clinton und Hussein Obama könne man, so Rossiter, nur als Geisteskrankheit verstehen.

Ein Sozialwissenschaftler, der die menschliche Natur kennt, wird nicht die zentrale Rolle der freien Wahl, der freiwilligen Zusammenarbeit und der moralischen Integrität abtun – wie es die liberals tun. Ein verantwortlicher Politiker, der die menschliche Natur versteht, wird die individuellen Unterschiede, was Talent, Antrieb, Arbeitsmoral und die Anziehungskraft, die der einzelne auf andere ausübt, angeht, nicht ignorieren und versuchen, ökonomische und soziale Gleichheit der Bevölkerung aufzuzwingen – wie es die liberals tun. Und ein Gesetzgeber, der in der Natur des Menschen bewandert ist, wird nicht ein Umfeld aus Regelungen schaffen, die die Staatsbürger im Übermaß reguliert und besteuert, ihren Charakter korrumpiert und sie zu bloßen Zellen im Staatsgefüge herabwürdigt – wie es die liberals tun.

Rossiter zufolge „können die Wurzeln des liberalism – und des mit ihm verbundenen Wahnsinns – klar identifiziert werden, wenn man sich anschaut, wie sich Kinder vom Säuglingsalter bis zum Erwachsensein entwickeln, und wie eine gestörte Entwicklung den vernunftwidrigen Glauben des liberal erzeugt.“

Rossiter weiter:

Wenn der modern liberal über vermeintliche Opfer weint, gegen imaginäre Schurken wütet und sich vor allem bemüht, das Leben von Leuten zu bestimmen, die durchaus in der Lage wären, ihr Leben selbständig zu führen, tritt die Neurose des liberal nur allzu deutlich hervor.

Liberals schüren und verstärken Gefühle von Benachteiligung, Neid und ein infantiles Anspruchsdenken. Die Menschen seien „Opfer ungerechter Verhältnisse“. Entsprechend sollen sie ihre Souveränität als Individuen aufgeben und sich ganz dem fürsorglichen Staat anvertrauen.

Hier geht Neurose in Emotionelle Pest über und wir betreten den Bereich des Roten Faschismus. Siehe dazu Der politische Irrationalismus aus orgonomischer Sicht.

Elsworth F. Baker

9. September 2022

Meines Wissens gab es nur vier Orgonomen zu Reichs Lebzeiten: die siamesischen Zwillinge, der Psychiater Elsworth F. Baker, ursprünglich Chef der Frauenabteilung eines psychiatrischen Krankenhauses in New Jersey, und dessen Mitarbeiter und enger Freund, der GYNÄKOLOGE Dr. Chester M. Raphael, sowie das Todespaar Wilhelm Reich und Michael Meyer Silvert! Der Rest war nur Füllmasse. In den 1950er Jahren wurden in Reichs Zeitschrift (Orgone Energy Bulletin und CORE) sowie in Bakers Zeitschrift (Medical Orgonomy) James A. Willie, Victor Sobey und die anderen M.D.s jeweils als „medical orgone therapist“ tituliert, der einzige Nichtmediziner, Ola Raknes, als „orgone therapist“ und beispielsweise Walter Hoppe als „medical director of the OIRL, Israel“. Ausschließlich Baker, Raphael und Silvert wurden offiziell jeweils als „medical orgonomist“ geführt.

Von daher ist es auch vollkommen lächerlich, daß Bakers Erklärung in Zweifel gezogen wird, Reich habe ihm gesagt, er solle sich von den Therapeuten trennen und die Orgonomie mit neuen Orgonomen neu aufbauen. Silvert starb kurz nach Reich und war aus anderen Gründen auch sonst vollkommen indiskutabel (u.a. mußte ihm Reich verbieten, weiterhin weibliche Patienten zu behandeln!), Raphael hatte überhaupt keine psychiatrische und psychoanalytische Ausbildung, so daß es zu Baker keine Alternative gab, zumal der sowieso seit 1949 von Reich beauftragt wurde, die Ausbildung zukünftiger psychiatrischer Orgontherapeuten zu übernehmen, da sich Reich ganz auf die Forschung konzentrieren wollte. Baker hat diese Aufgabe bruchlos bis zu seinem Tod 1985 fortgeführt.

Baker, zu Reichs Lebzeiten der unbestrittene Anführer der vor allem in New York und Umgebung konzentrierten Orgontherapeuten, wurden neben seiner angeblichen „Anmaßung“ die Orgonomie nach Reichs Tod weiterzuführen vor allem folgendes vorgeworfen:

  1. Die „rechtskonservative Politisierung“ der Orgonomie. Tatsächlich war es so, daß alle Orgontherapeuten „New Yorker Demokraten“, also nach europäischem Verständnis „linksliberal“ waren, mit Ausnahme von Baker, dessen Freund Robert Ing Duvall und Silvert. Spätestens anläßlich der Wahl von Eisenhower 1952 zwang Reich allen Orgonomen diese konservative Haltung auf: die Orgonomie unterstützt die Republikaner!
  2. Nachgiebigkeit gegenüber der FDA und Verzicht auf den Orgonenergie-Akkumulator. Am Ende gab es zwei Extrempositionen unter Reichs Anhängern: auf der einen Seite Silvert, der den Kurs einer fundamentalen Opposition gegen die FDA einschlug und dadurch letztendlich für Reichs Inhaftierung und frühen Tod verantwortlich zeitigte, und auf der anderen Seite Baker, dem Reichs gesamter Ansatz gegen den Strich ging, weil er Reichs persönliche Sicherheit und die Zukunft der Orgonomie in Gefahr sah. Heute ist das Problem weniger die FDA, als vielmehr die obligatorische und in Amerika extrem teure Arzthaftpflichtversicherung, die kaum ein Ausscheren aus der medizinischen Orthodoxie erlaubt.
  3. Eine unangebrachte „Re-Psychoanalytisierung“ der medizinischen Orgonomie. Zu Reichs Lebzeiten erlebte die Psychoanalyse einen Triumph nach dem anderen und es zeichnete sich ab, daß sie in Zukunft die Psychiatrie dominieren würde. Reich stellte seine „Biologie“ dagegen. Doch bereits Mitte der 1950er Jahre zeichnete sich mit der Einführung der ersten wirklichen Psychopharmaka eine ganz andersgeartete „Biologisierung“ der Psychiatrie ab, die Bakers Ansatz merkwürdig janusköpfig dastehen läßt, denn einerseits wollte er mit seiner auffallend psychoanalytisch geprägten Begrifflichkeit sicherlich an den psychiatrischen Mainstream anknüpfen, wie er sich ihm noch Anfang der 1960er Jahre darstellte, als er sein Buch Der Mensch in der Falle verfaßte – und andererseits stellte er sich damit gegen einen verhängnisvollen Trend, der die „Psyche“ aus der Psychiatrie zunehmend verdrängte und den Menschen auf eine Art „biochemischen Roboter“ reduzierte.

Der Vorwurf der „Anmaßung“ ist, wenn man so sagen kann, „ahistorisch“ und die drei Kritikpunkte sind zwar nachvollziehbar, aber zielen ins Leere. Diese vier Aspekte werden von Bakers Konservatismus zusammengehalten – und zwar „Konservatismus“ in wirklich jedem Sinne des Wortes: Tradition, Erhaltung, Vorsicht, Realismus und Strenge:

Die Orgonomie ist in Wirklichkeit eine sehr puritanische Disziplin. Sie läßt natürlich nicht jeden, der nicht mit ihr einverstanden sind, als Hexe hängen. Sie stützt sich auf Naturgesetze und läßt, wie die Natur, diejenigen, die den Naturgesetzen nicht folgen, durch das bestrafen, was sie im Leben versäumen. Es gibt nur eine Ausnahme, und das ist die Verpflichtung, diejenigen aktiv zu bekämpfen, die die Rechte anderer beeinträchtigen. Die Grundprinzipien sind individuelle Rechte und individuelle Verantwortung. (Elsworth F. Baker: Fourth Annual President’s Address, July 6, 1972, Journal of Orgonomy, Elsworth F. Baker Commemorative Issue, February 1986, S. 65-69)

Die Intoleranz gegenüber der Freiheit ist ein Symptom für den gepanzerten Zustand der Menschen

4. September 2022

Die Intoleranz gegenüber der Freiheit ist ein Symptom für den gepanzerten Zustand der Menschen

Der Einzug der Emotionellen Pest in die frühkindliche Entwicklung

31. Juli 2022

Das Ende der Kinder der Zukunft.

Der Einzug der Emotionellen Pest in die frühkindliche Entwicklung

Eine Notiz über James DeMeos Saharasia-Theorie (1999) (Teil 2)

28. Juni 2022

Bei der Lektüre von Saharasia flippe ich immer hin und her, man nehme etwa die Makkabäer: der Makkabäer-Aufstand siegte 161 v.Chr. gegen die hellenistische seleukidisch-syrische Herrschaft; er hatte nichts mit irgendwelchen Römern zu tun. Und nun steht in Saharasia auf S. 275 etwas über die „Maccabees rebellion of 167 BCE (sic!) wherein Judea became independent from Rome (sic!)“. Ganz im Gegenteil waren die Juden damals verbündete der Römer gegen die Seleukiden. Das macht DeMeos Anmerkung geradezu komisch. Ein gefundenes Fressen für die Feinde DeMeos. – Übrigens verwundert mich, daß DeMeo praktisch ganz den hellenistischen Einfluß auf den Nahen Osten unterschlägt.

Überhaupt hat DeMeos Lektor, also seine Frau, schlecht gearbeitet.

Hier noch vier Überlegungen zur Saharasia-Theorie:

1. In Ländern wie China und Indien ist Nacktheit und Sexualität in Filmen Tabu, Gewalt jedoch nicht: deshalb kommt Nacktheit und Sexualität nur in Gewaltszenen vor, die die Zensur anstandslos durchgehen läßt. Selbst in Amerika lassen sich „Sex-Szenen“ á la Basic Instinct nur via Gewalt in Filme einbauen, die auch Jugendliche sehen dürfen. Das ist symptomatisch für eine gesellschaftliche Vergewaltigungsmentalität: Angst der Männer vor der autonomen Sexualität der Frauen und Angst der Frauen vor der Autonomie („Ich bin ja nicht verantwortlich!“).

2. Interessant wäre auch eine geographische Aufschlüsselung des Kindesmißbrauchs. Ich glaube, man wird feststellen, daß die Päderastie genau dort häufig sein wird, wo auch die Homosexualität groß ist: in Saharasia. Interessanterweise waren im Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts „Päderastie“ und „Homosexualität“ vollkommen synonyme Begriffe. Was ziemlich interessant hinsichtlich der jetzigen Diskussion über sexuellen Kindesmißbrauch ist. Wer behauptet, daß Homosexualität keine Krankheit ist, muß folgerichtig auch die Päderastie akzeptieren – und vernünftigerweise seinen eigenen Sohn zur Verfügung stellen! Sicherlich wird mir die Psychiatrie nicht zustimmen, aber ich bin trotzdem davon überzeugt, daß ausnahmslos jeder Homosexuelle ein Päderast ist. Wenn nicht im Leben, dann doch in der Phantasie. Historisch war das jedenfalls stets so, etwa bei den Griechen: ein älterer Mann und ein Jüngling bzw. Knabe.

Übrigens kann man so Liberale fertigmachen: wenn sie A (Homosexuelle) sagen, sollen sie gefälligst auch B (Kinderficker) sagen! Das haben Konservative auf der einen Seite und Kommunisten (etwa Lenin) auf der anderen Seite an den Liberalen immer so verachtet: das sie eine Sache nie zuende denken, nie die Konsequenzen ziehen.

Aber zurück zu Saharasia: nicht ohne Grund hat Nietzsche in Italien gelebt, denn da gab es wie selbstverständlich die kleinen Jungs – wie im übrigen Mittelmeerraum. Heute ist Marokko der Geheimtip. Dort wird nur die genitale heterosexuelle Sexualität der Jugendlichen erbarmungslos verfolgt.

3. Was meine Sache mit den Linksalternativen und Saharasia betrifft: mir wurde von einem Uni-Seminar berichtet, wo der Dozent ganz Herbert Marcuseisch für Cannabis & Co. warb und als glühendes Beispiel die saharasiatischen Länder ausmalte, wo die Menschen dank dieser Drogen friedlich und entspannt seien und nicht so alkoholisch-aggressiv wie im nördlichen Europa. DeMeo hat Haschisch eindeutig mit den patristischen Mörder-Nomaden Zentralasiens in Zusammenhang gebracht (z.B. S. 252).

4. Eine Soziologie-Professorin aus Münster argumentiert vollkommen sexualökonomisch: „Laut neueren ethnologischen und historischen Untersuchungen setzt das Patriarchat mit der männlichen Kontrolle über die Gebärfähigkeit und Sexualität der Frauen ein. Abwertung der weiblichen Sexualität, Aneignung der Kinder durch die Väter und Vergewaltigungen erscheinen als Symptome bei der Diagnose von Männerherrschaft“ (Ilse Lenz/Ute Luig (Hg.): Frauenmacht ohne Herrschaft. Geschlechtsverhältnisse in nichtpatriarchalischen Gesellschaften, Berlin: Orlanda Frauenverlag, 1990, S. 66).

Uns wurden etwa die Buschmänner der Kalahari stets als eher patriarchalisch vorgestellt, was auch mich hinsichtlich der Saharasia-Theorie etwas durcheinandergebracht hat. Aber eine genauere ethnologische Analyse zeigt das Gegenteil oder allein schon, wenn man die obigen Kriterien von Ilse Lenz heranzieht.

Die Saharasia-Theorie ist durch und durch stimmig – und gerade die neueren und neusten Forschungsergebnisse unterstützen dies immer mehr. Man vergleiche etwa, den Stand der Forschung zu Freuds und selbst noch zu Reichs Zeiten mit der heutigen Lehrmeinung.

Was mir beim Studium ethnologischer Literatur, etwa Malinowskis immer wieder aufgefallen ist, ist, wie modern und westlich und vollständig anti-Erich-Fromm-isch doch die Lebenseinstellung der matriarchalen Völker ist, etwa bei den Büschmännern: „Dem aktiven, erfolgreichen und fürsorglichen Jäger entspricht die begehrenswerte und selbstbewußte Frau“ (Lenz/Luig: S. 101).

Es stimmt auch nicht, daß diese Völker keinen „Stirnerschen“ Individualismus kennen. Etwa die Hadza, ein kleines Jägervolk im nördlichen Tansania, sind extreme Individualisten, bei denen es kaum einen Gruppendruck gibt. „Die Hadza haben viele Ähnlichkeiten mit den San [den Buschmännern], obwohl bei ihnen eine stärkere Tendenz zur Anarchie besteht. Ihr schon fast extremer Individualismus basiert auf einer territorialen und sozialen Organisation, die durch größtmögliche Offenheit und Freizügigkeit gekennzeichnet ist“ (Lenz/Luig: S. 112).

Überhaupt sind diese Völker erstaunlich „westlich“: „Wegen [der] Freiheit von ökonomischen Zwängen haben die Hadza-Ehen durchaus Gemeinsamkeiten mit der bürgerlichen Vorstellung einer Liebesheirat. Diese Unabhängigkeit von materiellen Bindungen ist jedoch auch ein Grund für die Instabilität dieser Ehen, deren Scheidungsrate noch höher als bei den San zu sein scheint“ (Lenz/Luig: S. 118).

Übrigens kennen die Buschmänner auch die Orgonenergie. Sie nennen sie „Num“, das dem polynesischen Mana entspricht.

DeMeo behauptet wenn nicht explizit, so doch ganz eindeutig implizit, daß das ACO mit seiner Unterstützung der konservativen Weltanschauung in jeder Hinsicht rückschrittlich wäre und hinter Reich zurückfalle. DeMeo selbst aber vertritt abgestandene Uralt-Theorien. Als man Reich einmal über den Anarchisten Kropotkin ausfragte, der doch ganz „arbeitsdemokratische“ Lehren vertreten hätte, antwortete Reich: „Sie vergessen, daß die Zeiten sich ändern und daß die Wahrheit von gestern, die Lüge von heute ist“ (Ollendorff: Reich, S. 104). Reich hat sich weiterentwickelt, das ACO (dessen erste Generation sich fast durchweg aus ehemaligen Linken und gar Trotzkisten, etwa Prof. Bell, zusammensetzte) hat sich weiterentwickelt – nur DeMeo hängt nachwievor uralten linken Gedanken an. Zum Beispiel finde ich es schier unerträglich, wie von DeMeo hinsichtlich einer selbstregulatorischen Erziehung noch immer so argumentiert wird, wie Reich es in den 40er Jahren tat. Nicht, daß daran prinzipiell irgendetwas falsch wäre, aber die Verhältnisse haben sich wahrhaftig geändert und damit das, was wirklich wichtig ist. Heute ist weniger nackte Autorität das Problem, sondern Permissivität, emotionale Erpressung und ideologische („emanzipatorische“) Indoktrination von Kindern, die leer, zerrissen, desorganisiert sind und sich verzweifelt nach Autorität sehnen. Deshalb rebellieren sie, was mit noch mehr „emanzipatorischer“ Permissivität beantwortet wird, was die Kinder noch wütender macht, etc. Das wäre heute wichtig, aktuell, und würde den Lesern wehtun, sie treffen. Aber nein, DeMeo präsentiert die uralten Theorien, als hätte sich die Orgonomie in den letzten 40 Jahren nicht weiterentwickelt oder als würde er zu den konservativen Bewohnern eines anatolischen Bergdorfes reden.

Zum Beispiel klagt er an, daß die Orgonomen Anfang der 70er Jahre nicht Nixon, sondern „die Linken“ bekämpft hätten. Liest man die zeitgenössischen Berichte z.B. von Patricia Green über ihre praktischen Erfahrungen als Schulleiterin oder Koopmans Erfahrungen in der praktischen psychiatrischen Sozialarbeit sieht man, daß diese hochpolitische Nixon-Affäre in ihrer funktionellen Bedeutung zu nichts gerinnt angesichts einer Gesellschaft, die in einen „linken“ zerstörerischen Taumel geraten ist. DeMeo zeigt stets nur die eine Hälfte des Bildes – das in seiner Gesamtheit DeMeo widerlegen würde. Diese „verschleierte und verschleiernde“ Argumentationsweise ist typisch für DeMeo. Es kennzeichnet praktisch alles, was er von sich gibt. Zum Beispiel behauptet er auf S. 52 von Nach Reich Reich habe „sein Interesse an den Problemen der breiten Öffentlichkeit nie aufgegeben“ und rechtfertigt damit seine Argumentation, daß Reich bis zum Schluß imgrunde ein marxistischer Sozialist war. Gut, die eine Seite des Bildes stimmt, Reich war bis zum Schluß ein soziales Tier: aber praktisch alles (außer Jugendsexualität, Umweltschutz und Religion), wofür bzw. wogegen Reich am Ende kämpfte, entsprach einem strammen amerikanischen „Republikanismus“.

S. 42: Imgrunde behauptet DeMeo, die Orgonomen hätten Reichs gesellschaftspolitische Ideen verraten, indem sie z.B. sozialistische Ideen schlechtweg als „krank“ abqualifizierten. Man lese dazu jedoch Reichs Briefe an Neill oder nehme etwa folgende Erinnerung von Charles Kelley: „I met Reich in 1950. (…) I told Reich I was a socialist, and Reich looked at me with a kind of pity. He shook his head and said: ‚You don’t know how sick it is. You’ll find out“.

Wirklich lachen mußte ich aber, als DeMeo darauf hinwies, daß für die soziopolitische Haltung der Orgonomen keine „systematischen und wissenschaftlichen Grundlagen“ vorhanden sind. Offenbar haben grundsätzlich nur liberale und sozialistische Ideen eine „systematische und wissenschaftliche Grundlage“. Das haben ja auch immer die „Dialektischen Materialisten“ behauptet.

Übrigens kann man diese spezifische Charakterdeformation entgegen DeMeos arroganter Behauptung im Kulturvergleich durchaus „systematisch und wissenschaftlich“ feststellen (z.B. haben dies Humanethologen wie Hans Hass und Eibl-Eibesfeld getan), aber dies ist wegen der Natur der Sache nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie die Saharasia-Untersuchung. Ich habe Hass‘ entsprechende Untersuchung kurz referiert. (Übrigens erwähne mal die Humanethologie und insbesondere Eibl-Eibesfeld in der Gruppe, die für Nach Reich verantwortlich ist. Ich garantiere, daß sie sofort abblocken, daß das alles Stockkonservative, wenn nicht sogar Nazis seien, etc.)

Das unerkannte schrittweise Eindringen der Emotionellen Pest in das persönliche und soziale Leben

1. Juni 2022

Psychiatrie und Soziologie.

Das unerkannte schrittweise Eindringen der Emotionellen Pest in das persönliche und soziale Leben

BIBLIOGRAPHY OF ORGONOMY, PART ONE: 1954-1957 (ORANUR II)

25. Januar 2022

BibliographiederOrgonomie - Kopie

Bibliography of Orgonomy, PART ONE: 1954-1957 (ORANUR II)

Item 54b (Conspiracy, An Emotional Chain Reaction) wurde vervollständigt.