Im Nachwort zur zweiten Auflage vom März 1934, also ein halbes Jahr nach der Erstausgabe, läßt sich bereits die dritte Auflage von 1946 vage ausmachen. Zunächst ringt Reich damit, was ausschlaggebend ist: die Struktur der Gesellschaft oder die (Charakter-)Struktur der Menschen und kommt zu einer orgonometrischen Formulierung:
Die Menschen bilden zwar die Gesellschaft, aber sie unterliegen den Gesetzen, die, nun von ihnen unabhängig, sie beherrschen. Denken und Struktur dieser Menschen bestimmen Struktur und Form der Gesellschaft, aber die Struktur und Form der Gesellschaft hält die Menschen gleicher Struktur zusammen; die Geschichte Iehrt immer wieder: Versucht man die Struktur der Menschen allein zu ändern, so widerstrebt die Gesellschaft. Versucht man die Gesellschaft allein zu ändern, so widerstreben die Menschen. Das zeigt, daß keines für sich allein verändert werden kann, was begreiflich ist, denn subjektive menschliche und objektive gesellschaftliche Struktur sind nicht nur einander gegenseitig Objekt, sondern auch identisch. (S. 195, Hervorhebungen hinzugefügt)
Beispielsweise wolle der Nationalsozialismus „den Menschen in einem bestimmten, der Masse als ‚Sozialismus‘ erscheinenden Sinne verändern, ohne die Änderung der Grundlage der Gesellschaft zuzulassen“ (S. 195). Er werde aus diesem Grunde scheitern.
Wenn die Gesellschaftsform nur in der menschlichen Struktur und nicht anderswie real gegeben und faßbar ist, dann ergibt sich von selbst, daß der Angriffspunkt der Revolution nicht die gesellschaftliche Form allein, auch nicht die Änderung der Menschen allein sein kann; die Widersprüche unseres gesellschaftlichen Seins und die Widersprüche der menschlichen Struktur und der zwischenmenschlichen Beziehungen sind massenpsychologisch identisch; es geht dabei um die politisch-psychologische Weckung und Provokation der menschlichen Widersprüche; das ist psychologisch dasselbe, als wenn wir soziologisch sagen, daß sich die Klassengegensätze verschärfen. Die Menschen müssen sich ihres Leidens derart bewußt werden und zu verzweifeln beginnen, daß sie über sich selbst hinausspringen und derart die gesellschaftliche Struktur zerschlagen, um eine neue zu schaffen. Anders wird es nicht gehen. (S. 195f)
Dieses Bewußtmachen sollte sich sehr bald in das Konzept der Arbeitsdemokratie verwandeln: Fachbewußtsein statt Klassenbewußtsein.
Schlagwörter: Charakterstruktur, Gesellschaft, gesellschaftliche Struktur, Gesellschaftsform, Gesellschaftsstruktur, Klassenbewußtsein, Klassengegensätze, Nationalsozialismus, Sozialismus
5. Februar 2023 um 11:24 |
SO sieht Anti-LSR PRAKTISCH aus. So sieht der neue deutsche Faschismus aus.
5. Februar 2023 um 12:44 |
Denke immer daran: du bist heute in der gleichen Situation wie damals: dieser „Staat“ ist dein TODfeind und deine Mitbürger sind restlos verpeilt:
5. Februar 2023 um 13:23 |
Faschismus, bevorstehender Weltkrieg – die Massenpsychologie des Faschismus…
https://www.bitchute.com/video/NnvZYQFXOTnK/
5. Februar 2023 um 13:51 |
WOW WOW WOW It does not appear at the beginning of the video but this is EXACTLY what Reich said to the judge, jury, and government 1954-1957!
5. Februar 2023 um 21:35 |
Listen after min 8:00: „every jury has the power to judge the very justice of the law“ – which ultimately is the common law, the cosmic law (the man in the video says this!). This was the essence of Reich’s legal argument.