Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 78)

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Wenn du LaMettrie, Stirner und Reich auf einen Satz kondensieren willst, lautet der: „Das Eigene ist das Gute, das enteignende Fremde ist das Böse.“ Man beachte, nicht das Fremde ist das Böse, sondern das enteignende Fremde, d.h. das Fremde, das uns nach seinem Ebenbild ummodeln will. Wir reden hier natürlich zunächst von der Erziehung: die Eltern wollen ihre Kinder in die autoritäre, neuerdings in die woke Kultur einbinden, indem sie das Gefühlsleben ihres Kindes sozusagen kolonisieren. Wir werden zu verkrampften Trotteln gemacht, die auf eine gegebene Situation nach dem eingebleuten Schema F, also denkbar unangebracht und selbstzerstörerisch reagieren. Nur in Extremsituationen, etwa bei Unfällen, bricht ab und an in einem Akt der vegetativen Verzweiflung unsere eigentliche Natur durch, um die Situation zu retten. Daß wir immer so authentisch und situationsangemessen reagieren könnten, 24 x 365 Stunden im Jahr, wenn unser Inneres nicht vom Fremden okkupiert wäre, erscheint 99.99 % der Menschen fremd, wenn nicht grotesk. Gefühlstote und enthirnte Zombies:

Wir leben in Zeiten, in denen wir uns zunehmend des Eigenen schämen sollen und uns ganz und gar dem Fremden öffnen sollen. Es dürfe keine Trennung mehr zwischen dem Uns und dem Ihnen geben, alles Selbstinteresse muß durch das implantierte Schuldgefühl neutralisiert, wenn nicht sogar ins Gegenteil verkehrt werden: „Deutschland muß sterben, damit wir leben können!“ Das ist die Lebensmaxime des gegenwärtigen rotgrünen Verbrecherregimes in Deutschland.

Das „Ich“ ist nur noch der Schnittpunkt, an dem sich unterschiedlichste Diskriminierungsformen aktualisieren, d.h. der Andere ist nur noch Opfer rassistischer, sexistischer und klassistischer Diskriminierung und deshalb stets und in allem gerechtfertigt, während du nur noch als Rassist, Sexist und Klassist dastehst, d.h. als etwas, was nicht zu rechtfertigen ist und an sich getötet werden müßte, wenn es sich nicht durch eine vorbehaltlose Identifikation mit den Interessen des „Opfers“ exkulpiert. Das ist deine einzige Chance in den rotgrünen Mordgründen zu überleben!

Es ist wie die anfangs beschriebene Situation beim Kind: es kann nur überleben, wenn es die Werte der Kultur, in der es lebt, aufnimmt und sein Ich entsprechend umformt, SONST WIRD ES STERBEN. Was gegenwärtig in Deutschland abgeht, folgt grundsätzlich dem gleichen Muster. Ein Muster, das ausschließlich LaMettrie, Stirner, Reich und Laska in seiner ganzen tragischen Tiefe durchdrungen haben.

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3 Antworten to “Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 78)”

  1. Frank Says:

    Abgesehen von der wieder hervorragenden (und traurigen) Analyse: Ich bin sehr überrascht (und entzückt), Peter empfiehlt Musik, die mir entspricht und die auch ich empfehlen würde und die ich für göttlich, sauber, rein und wertvoll halte 🙂 Was ist passiert … 😉
    Dazu auch eine Empfehlung von mir:

    Leider gibt es meine favorisierte Version (intensivster Ausdruck der Solistin) mit dem DR SymfoniOrkestret, ebenfalls mit Sol Gabetta, nicht mehr (ich habe es Gott sei Dank archiviert), nur in schlechter Qualität auf einer russischen Seite = da stelle ich den Link mal lieber nicht hier ein, so schade es ist. Ich habe die (hier nicht verlinkte) Seite geöffnet und hatte kein Problem. Bei Interesse (wird kaum sein) gerne privat 🙂

  2. Frank Says:

    Über „Video auf facebook“ kann man das Video öffnen.

    Edward Elgar 🇬🇧, der heute vor 165 Jahren geboren wurde, schrieb das elegische Stück „Sospiri“ (Seufzer) unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In der Tat lässt sich dieses Adagio wie ein Abgesang auf eine Epoche, eine (vermeintlich) heile Welt hören – als ein resignativer, dennoch würdevoller Abschied. Mit Sol Gabetta spielten wir es als Zugabe bei unserem Konzert im Herbst 2021 unter Krzysztof Urbański.

  3. Frank Says:

    Ich habe das von Peter Beschriebene vor einer Weile selber für mich entdeckt, als ich die Leute vor einer ländlichen Postfiliale beobachtet habe: Alles nur Masken, Fassaden, fremdbestimmt = man sieht es in den Gesichtern, wenn man richtig schaut. Es gibt nur wenige „offene“ Gesichter. Das von Peter verlinkte Video drückt meine „Offenbarung“ gut aus. Ich vermute, je schlimmer die Maske, desto mehr hassen diese Menschen den offenen Menschen, der Haß auf das Lebendige.

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