Gold und Bitcoin. Eine orgonometrische Analyse (Teil 1)

Sowohl Subjekt als auch Objekt der Ökonomie ist das Menschentier. Als solche sind wir grundsätzlich alle gleich:

Aber stimmt das wirklich? Hans Hass hat aus streng evolutionsbiologischer Sicht dargelegt, daß wir eben keine vom Grundsatz her identischen Menschentiere sind, sondern unsere Gesellschaften sind Ökosysteme, die von fundamental unterschiedlichen „Tierarten“ bevölkert werden: Bäcker, Bauer, Schuster, IT-Spezialist, Investmentbanker, Lehrer, Bauarbeiter, Maschinenbauingenieur, Fluglotse, Fußballtrainer, Putzfrau, Historiker, Chirurg, Vermessungstechniker, Logistiker, Schweißer, Geigenbauer, etc.pp. Funktionell betrachtet sind das alles unterschiedliche „Tierarten“, die voneinander abhängig sind. Durch ihr Zusammenwirken bildet sich das Geflecht der Arbeitsdemokratie, wie Reich es am Ende der Massenpsychologie des Faschismus beschrieben hat.

Man denke etwa an den Bäcker und den Bauern, der ihm zuarbeitet, als klitzekleinen Ausschnitt aus diesem arbeitsdemokratischen Gewebe:

Durch individuelles, vor allem aber kooperatives Arbeiten entsteht „Wert“, d.h. etwas, was uns „kostbar“, d.h. „mit hohen Kosten verbunden“ ist, vorwiegend die investierte Arbeitszeit:

Aus einem zeitlichen Vorgang wird ein räumlicher Gegenstand (ich komme darauf zurück). Konkret erfolgt das über die Schöpfungsfunktion (Jacob Meyerowitz):

Diese „wert-vollen“ Produkte werden miteinander ausgetauscht und zwar mittels eines „Wertzeichens“, dem Geld. Dieses „Wertzeichen“ gewinnt seine Eigenschaft durch zwei Funktionen: 1. kann man mit ihm als „Universalschlüssel“ (Hans Hass) wirklich alles eintauschen; und 2. kann man es, im Gegensatz etwa zu Brötchen, beliebig lange aufbewahren.

Ich tausche nur etwas, was seinen Wert behält. Nehmen wir eine Trümmerwüste nach dem Dritten Weltkrieg: Kein Mensch würde Brötchen, die nach wenigen Stunden vertrocknen und ungenießbar werden, gegen etwas anderes tauschen. Etwa einen Hasen gegen 50 Brötchen. Aber bei Zigaretten, die Monate oder gar Jahre brauchbar bleiben, sieht das schon anders aus. Auch würde niemand Brötchen horten, sehr wohl aber Zigaretten. Ideal wäre etwas, was sich „ewig“ erhält und von allen als Universalschlüssel anerkannt wird, etwa Gold.

„Gehortetes“ Gold gelangt erst wieder in den Umlauf, wenn ich ein verlockendes Angebot vorlegen kann, etwa morgens frische Brötchen für das Frühstück. Allein schon das hält die Wirtschaft ingange: daß etwa der Bäcker sich besonders viel Mühe geben muß, damit ich mein „ewiges“ Gold gegen extrem vergängliche Brötchen eintausche.

Diese Dynamik geht tendenziell verloren, wenn das Geld, wie die besagten Brötchen, im Laufe der Zeit selbst an Wert verliert. Das wird besonders bei Hyperinflation deutlich, wenn ohne Überlegung gekauft wird, einfach nur um die immer wertloser werdenden Papierfetzen loszuwerden. Das gegenwärtige Fiatgeld steht dergestalt in einem unaufhebbaren Gegensatz zu beiden Grundfunktionen des Geldes:

Dadurch, daß es absurd ist Fiatgeld sparen zu wollen, weil es zumindest langfristig nichts anderes ist als ein Fetzen Papier, löst sich auch die zweite Grundfunktion des Geldes in nichts auf, denn schließlich will niemand mehr dieses wertlose Altpapier haben:

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2 Antworten to “Gold und Bitcoin. Eine orgonometrische Analyse (Teil 1)”

  1. adamrhau Says:

    Völlig zutreffend. Der Sündenfall der Nationalökonomie war die Abschaffung des Material-/Warencharakters des Geldes und dessen Degradierung zu einem „Zeichen“.

  2. Peter Nasselstein Says:

    „Wissenschaft“, Mord, Massenmord, Genozid, Humanozid.

    https://www.t-online.de/sport/mehr-sport/id_100286000/mia-sophie-lietke-ist-tot-turn-talent-stirbt-mit-nur-16-jahren.html

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