Raum-Energie-Technik (Teil 2)

Eine weitere Parallelität von RET und Orgonomie ist die Abhängigkeit des Funktionierens von der Luftfeuchtigkeit (etwa beim „Swiss M-L-converter TESTATIKA“), denn die Luftfeuchtigkeit saugt das freie Orgon förmlich auf. Die enge Verbindung von Wasser und Orgonenergie (die z.B. die Funktionsweise des Cloudbusters bestimmt) erklärt auch die große Rolle, die gewöhnliches Wasser bei manchen RET-Geräten (etwa dem Stanley Meyers oder der Hydrosonic Pump von Jim Griggs) spielt: offenbar ist Wasser ein ganz besonderer Stoff. Insbesondere wird dies bei der Sonolumineszenz deutlich. (Das „Casimir-Licht“ erinnert wiederum an die Bione und die „orgonotische Erstrahlung“.)

Das Grundproblem der orgonomischen Forschung (das ganz ähnlich so auch für die RET-Forschung gilt) sind die Forscher selbst. Reich hat gefunden, daß die Raumenergie nicht nur eine Energie „da draußen“ ist, sondern, daß sie auch uns selbst durchfließt. Leider wird in unserer Kultur (wie in allen anderen patriarchalischen Kulturen auch) dieses energetische Strömen vom Säuglingsalter an unterbunden (in manchen Weltgegenden geht dies bis hin zur Verstümmelung der Sexualorgane). Durch eine kontaktlose (restriktive oder permissive) Erziehung, wird den Menschen eine Todesangst vor dem Fluß der biologischen Energie angezüchtet. Deshalb sind RET und Orgonomie solche heißen Eisen. Die wirklichen Probleme beginnen tragischerweise aber erst, wenn diese „heißen Eisen“, angepackt werden: die Menschen geraten in Panik vor der energetischen Wirklichkeit, „gehen in den Augen Weg“ und sprechen von „geistigen Welten“, „der Gralswelt“, „spiritueller Erfüllung“, etc. Deshalb ist sowohl das Feld der RET als auch das der Orgonomie derartig angefüllt mit „Spinnern“. Man erkennt sie daran, daß für sie entweder „alles eine Einheit“ ist oder der Geist eine „unabhängige“ Entität darstellt: das zynische Weltempfinden kontaktloser Autisten. In abgeschwächter Form findet man diese Kontaktlosigkeit, wenn in einer grotesken Verkennung der Einsteinschen Physik aus bloßen mathematischen Hilfsvorstellungen plötzlich „reale“ zusätzliche Dimensionen und „Seinsebenen“ gemacht werden. Aus den obigen Ausführungen sollte jedoch klar hervorgegangen sein, daß es an der Orgonomie nichts Geheimnisvolles, „Esoterisches“ oder gar „Mystisches“ gibt.

Bietet die Orgonomie eine einheitliche Theorie für RET? Die Antwort muß ein eindeutiges Nein sein, da die Orgonomie kein Theoriegebäude, sondern eine Herangehensweise darstellt. Eine Herangehensweise, die Reich als „Funktionalismus“ bezeichnet hat: es geht nicht darum, Modelle über die Natur aufzustellen („Ersatzkontakt“), sondern das eigene Denken der Natur anzupassen. Da dies in der Wissenschaft unterblieb, ist die imgrunde einfache RET und die Orgonomie durch die Maschen der Wissenschaft gegangen. Was deshalb Not tut, sind nicht etwa neue Modellvorstellungen, die doch nur wieder die Sicht versperren, sondern eine radikal neue Sichtweise, deren Leitmotiv die Suche nach „Gemeinsamen Funktionsprinzipien“ ist, wie ich es hier beim Vergleich von RET und Orgonomie versucht habe.

Durch seine funktionelle Forschungsmethode entdeckte Reich das „orgonomische Potential“: entgegen dem Zweiten Thermodynamischen Gesetz fließt die Orgonenergie von der niedrigeren zur höheren Konzentration.

Diese Entdeckung wurde gemacht, während Reich noch orgonomische Funktionen im biologischen Bereich untersuchte. Später beobachtete er das gleiche Phänomen in der Atmosphäre und war imstande viele seiner Anwendungen zu untersuchen. Weil der Physiker nicht fest in der Beobachtung von energetischen Phänomenen sowohl im biologischen als auch in physikalischen Bereich verankert ist, wird diese wichtige Fähigkeit völlig übersehen. Infolgedessen schließt der Physiker fälschlicherweise darauf, daß das Energiekontinuum vom Potentialausgleich bestimmt wird und deshalb physikalisch nicht nutzbar gemacht werden kann. (N.N.: „The Orgone Energy Continuum“, Journal of Orgonomy, 31(2), Fall/Winter 1997, S. 258-262)

Hal Puthoff frägt sich, wie Ordnung in das Chaos der wahllosen Vakuum-Fluktuationen zu bringen ist, um die Nullpunkt-Energie nutzbar zu machen – während für Reich, ganz im Gegensatz dazu, die Orgonenergie „negentropisch“ Ordnung schafft.

Nach Reich hat das orgonomische Potential, wie man z.B. am Pflanzenwachstum sieht, ein inhärent antigravitatives Potential. U.a. glaubte Reich zur Gaudi jedes ernsthaften Physikers, daß er den Schlüssel zur „Antigravitation“ in der Hand habe. Nun wissen wir seit kurzem, daß Supraleiter entweder die Gravitation abschirmen, wenn nicht sogar „Antigravitation“ erzeugen. Im folgenden Video wird ein entsprechendes Experiment gezeigt, in dem eine Masse über einem Supraleiter gemessen wird. Nach Einschalten des Stromes nimmt das Gewicht proportional zur Masse um 2,6% ab.

Ich glaube, daß das mit den Supraleitern tatsächlich ein orgonotischer Effekt ist: in den Supraleitern wird auf der Quantenebene ein hochgradige Ordnung hergestellt, was, wie in Orgonomie-Kontinuum und atomare Struktur dargestellt, dem orgonomischen Potential entspricht. Bezeichnenderweise bestreitet der Neo-Mechanist Puthoff, daß Schwerkraft abgeschirmt werden kann oder daß es so etwas wie „negative Schwerkraft“ geben kann.

Ich bilde mir ein, daß der genannte Aufsatz über Quantenphysik die Differentia specifica des orgonomisch-funktionellen Ansatzes aufzeigt: sowohl der Rückfall zu einer „klassischen“ Mechanik a la Puthoff („Mechanismus“) als auch das Versinken ins „Tao der Physik“ der „klassischen“ Quantenphysik („Mystizismus“) wird vermieden. Die mechanistische („neo-klassisch-mechanische“) Betrachtungsweise wird, wenn sie auf die Quantenmechanik angewendet wird, stets an der geisterhaften Nichtlokalität der Quantenphänomene scheitern (EPR-Paradoxon), während die gängige Quantenmechanik zwar philosophisch elegant „alles erklärt“, aber praktisch-technologisch ziemlich unfruchtbar ist. Wie gesagt, geht es dabei weniger um das Aufstellen immer neuer Theorien, sondern um die grundsätzliche Herangehensweise. Es geht auch nicht um ein neues „Paradigma“, also den Austausch einer beschränkten Sichtweise durch eine andere, sondern um die Sprengung des paradigmatischen Denkens überhaupt oder, wie Reich es nennt, des „gepanzerten“ Denkens.

Was die Orgonomie von den meisten RET-Ansätzen abhebt, ist das Aufsprengen der mechanischen Gesetze der Physik, die die Logik der Maschine auf die gesamte Natur übertragen hat. Über den Umweg der angeblich „paradigmen-sprengenden“ Quantenmechanik ist die mechanistische Physik sogar in den Bereich des Lebendigen eingebrochen. 1929 hielt der Physik-Professor Orso Mario Corbinos eine richtungsweisende Rede über „Die neuen Ziele der Experimentalphysik“, in der er eine Verschmelzung der „neuen Physik“, gemeint war die Quantenmechanik, mit der Biologie zu einer neuen Molekularbiologie forderte. Zum „größten Nutzen der Wissenschaft“ habe Hermann von Helmholtz seinen Lehrstuhl für Physiologie aufgegeben, um Physik zu lehren. Heute lägen die Dinge genau umgekehrt. Nun habe die Physik „alle Werkzeuge an der Hand, anderen, weniger fortgeschrittenen Wissenschaften weiterzuhelfen“ (z.n. Emilio Segrè: Die großen Physiker und ihre Entdeckungen, München 1984).

Und tatsächlich wurde seit Mitte der 1930er Jahre die „Lebensforschung“ zu einem nicht geringen Teil von Leuten getragen, die ihre Laufbahn als Physiker begonnen hatten. An erster Stelle ist hier Max Delbrück zu nennen, ein Schüler Max Borns (der mit seiner „Wahrscheinlichkeitsdeutung“ der Quantenmechanik als eigentlicher Begründer der „neuen Physik“ betrachtet werden kann). Was Delbrück in der Biologie angerichtet hat, kann man daran ermessen, was er aus der „Entelechie“ machte: Delbrück setzte das „Programm“ der DNA mit Aristoteles‘ Seelen-Begriff gleich. Danach bietet dies „eidos“ (der „unbewegte Beweger“) „eine perfekte Beschreibung der DNA: sie handelt, schafft Form und Entwicklung und unterliegt doch selbst keinerlei Veränderung bei dem Vorgang“. Das, was im Vitalismus einst mystische „Teleologie“ war, wurde in der Delbrückschen Molekularbiologie zur „Teleonomie“: „Vorgänge (Verhaltensweisen) deren Zielgerichtetheit durch ein Programm gesteuert ist“ (Ernst Mayr: Evolution und die Vielfalt des Lebens, Heidelberg 1979).

Die materielle DNA wurde auf diese Weise zum Ersatz für die alte (mystisch verzerrte) Vorstellung einer besonderen, nicht-materiellen „Lebenskraft“. Das neue an dieser von der Quantenmechanik beeinflußten Biologie, im Vergleich zu älteren rein mechanistischen Entwürfen, war, daß Organismen nicht als bloße „Uhrwerke“ aufgefaßt wurden, die den mechanischen Gesetzen „teleomatisch“ folgen. Damit bezeichnet man Vorgänge, „die einen Endzustand erreichen, der durch Naturgesetze, nicht aber durch ein Programm diktiert ist“ (ebd.). Der besagte „Endzustand“ ist natürlich die maximale Entropie, letztendlich der Wärmetod des Universums.

Denkt man jetzt mit dem orgonomischen Potential als Leitfaden das Problem zurück, erkennt man, wo das ganze Problem begraben liegt: Man mußte in der biologisch organisierten Natur etwas finden, das dem passiven Erreichen eines „Endzustandes“ entsprach, aber doch Resultate zeitigte, die dem aktiven Streben nach einem „idealen Zweck“ entsprachen. Die Vorstellung eines „Programmzieles“ ermöglichte diese konzeptionelle Vereinigung von Materialismus und Vitalismus. Delbrück und seine Kollegen kämpften dergestalt mit einem Problem – das es dank der damals parallel erfolgten Entdeckung der Orgonenergie gar nicht gab. Das genau ist der Gegensatz zwischen Mechano-Mystizismus und Funktionalismus!

Man hätte nur, wie Reich es tat, wirkliche „Lebensforschung“, wirkliche Biologie, nicht „Nekrologie“ (Erwin Chargaff), betreiben müssen und viele Fragen hätten sich zu bloßen Scheinfragen verflüchtigt. Und dies kann man auf die gesamte Naturwissenschaft (und sogar auf die Gesellschaftswissenschaften) übertragen: geht man vom LEBENDIGEN aus, erweisen sich die meisten Probleme als bloße Scheinprobleme. Unsere gesamte Herangehensweise an die Natur ist grundlegend verkorkst. Ein Wissenschaftler hat mal gesagt, daß, wenn Reich recht hätte, „wir alle“ verrückt sein müßten.

Deshalb sind die „Fakten“ ein Problem. Reich hat als Beispiel die Behandlung von Neugeborenen vorgebracht. Jahrzehnte hat man von Seiten der „Fachleute“ ihr Schreien und Wehklagen einfach ignoriert, sie wie Gegenstände behandelt, sie nach der Geburt von der Mutter getrennt, ihnen bei Hunger die Nahrungsaufnahme verweigert, ihnen ohne Anästhesie die Vorhaut abgeschnitten, etc.pp. Die „Fachleute“ waren einfach taub und blind für das Leid des Lebendigen. Und dieses Beispiel läßt sich lückenlos auf alle Bereiche der Wissenschaft übertragen.

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Eine Antwort to “Raum-Energie-Technik (Teil 2)”

  1. Robert (Berlin) Says:

    Die Angst vieler Physiker vor der Raumenergie, eine wissenschaftssoziologische Betrachtung

    http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/neue-wissenschaften/claus-w-turtur/die-angst-vieler-physiker-vor-der-raumenergie-eine-wissenschaftssoziologische-betrachtung-teil-2.html

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