Warum interessiert sich niemand für Wilhelm Reich und die Orgonomie? Der verstorbene Heiko Lassek hatte es erfaßt, als er den schlauen Plan faßte, Reich populärer zu machen, indem er die Sexualität draußen vor ließ. Sie ist es, die Reich unmöglich macht. Wegen ihr wird die Orgonomie nie auf einen grünen Zweig kommen. Die Rechten, d.h. die muskulär gepanzerten Menschen, lehnen Reich ab, weil sie die Sexualität aus moralischen Gründen ablehnen. Diese Ablehnung ist heutzutage fast nie explizit, wird aber deutlich an überwertigen Anliegen wie etwa dem Kampf gegen die Abtreibung oder die diversen „Phobien“, die von Linken so gerne diagnostiziert werden. Bei den Linken, den intellektuell gepanzerten Menschen, kommt die Sexualablehnung durch die vollständige Entwertung zum Ausdruck. Als sie etwa die Pornographie freigaben, ging es tatsächlich um die Verhöhnung der Sexualität. Ähnliches kann man über die ganze Gender-Kackscheiße sagen. Für die Orgonomie (die Orgasmustheorie und die Orgasmusenergie) gibt es in der gepanzerten Gesellschaft schlicht keinen Ort!
Schlagwörter: Heiko Lassek, Konservative, Linke, political correctness, Pornographie, Sexualität, Wilhelm Reich
14. Mai 2017 um 10:30 |
Warum interessiert sich niemand für Wilhelm Reich und die Orgonomie
Antwort: weil sie keinen praktischen Nutzen hat. Orgastische Potenz ist unmöglich, aufwendig anzustreben oder therapeutisch zu teuer. Der Orac hat noch keinen klinischen Großversuch hinter sich. Der Cloudbuster müsste von einem Konzern übernommen werden (aber es gibt keine Patente!). Der Bluttest ist schwach gegenüber anderen Tests.
Und das fällt mir als tumben Laien ein. Was würde erst ein Fachmann denken?
14. Mai 2017 um 11:28 |
Das allein (Tauschwert im Kapitalismus oder so) überzeugt mich nicht. Erfahrungen, die aufgrund einer Versuchsanordnung explizit als Erfahrungen mit Orgon erlebt werden können (implizit hat sie ja jeder), fesseln den einen, den anderen nicht. Wen sie weiterhin interessieren, interessieren sie sicher unabhängig von der Vermarktbarkeit.
14. Mai 2017 um 11:48 |
Konzern?!
Grundsätzlich: Reichs Erklärung war, daß „the sparkle is gone“. Die Menschen seien lebensenergetisch zu tot, um das Orgon und die Orgonomie als Faszinosum zu erleben. Und es wird immer schlimmer. Wie Alex Jones neulich wieder sagte: die neuen jungen Hollywood-Schauspieler können gar keine Emotionen mehr ausdrücken. Es ist alles vollkommen verflacht und „cool“. „Whatever“.
14. Mai 2017 um 20:58 |
Wie ich schon einmal sagte, sollte man Operationalisierungen für Testzwecke grundsätzlich hinterfragen. Gerade in Sachen Orgon ist eigene Wahrnehmung viel wichtiger.
14. Mai 2017 um 21:21 |
Claus,
„eigene Wahrnehmung wichtiger“? Zu den wichtigsten Kriterien der Wissenschaft gehören Dinge wie Objektivität bzw. Intersubjektivität und Nachprüfbarkeit (durch andere)
14. Mai 2017 um 23:00 |
Bevor man glaubt, man könne Orgonforschung betreiben oder seine Thesen überprüfen, muss man wissen und spüren, wovon man redet – sprich z. B. Orgon usw. spüren. In zweiter Linie methodisch Ahnung haben, drittens Zeit, viertens Geld, fünftens (soziale) Beziehungen, sechstens weitere nicht unerheblich Ressourcen und Fähigkeiten, siebtens eine Therapie gemacht haben etc.
Und sich dann fragen, wofür man diesen Aufwand betreibt?
14. Mai 2017 um 23:03 |
Punkt 1 und Punkt 7 gehören zusammen!
14. Mai 2017 um 23:33 |
Muss man das Orgon „spüren“ können oder eine Orgontherapie durchlaufen haben wenn man sich z.B. arein uf Bionforschung oder die Wirkung des des Akkumulators auf Pflanzenwachstum spezialisiert?
15. Mai 2017 um 23:30 |
Nun vermutlich war hier ein „Nein“ als Antwort erwartet worden, ich sage hingegen: „Selbstverständlich muss man Orgon spüren.“ Pflanzenwachstum gibt es auch bei ORANUR und dieser Unterschied hat verheerende Konsequenzen, wenn man dazu neigt sog. Ergebnisse Pflanzen auf Meschen zu übertragen. Und die Ergebnisse sind dann eben keine, wenn man ORANUR und Orgon verwechselt. Auch die Bione-Forschung wird man falsch interpretieren … Eine Therapie braucht man, sobald es hochemotional wird, etwas unerwartet falsch läuft (z. B. Reichs Oranurexperiment) oder man ins Fadenkreuz der Pest gerät, was unvermeidlich ist bei dieser Forschung.
14. Mai 2017 um 21:40 |
Posten klappte nicht, noch mal:
Das ist richtig. Man verwechselt aber immer wieder Grade der Gewissheit mit Wahrheit. Mit dem Operationalisieren, das eben auch ein ‚Aussieben‘ ist, vergisst man leicht, dass Messbarkeit zwar von großem Wert, aber kein Heiligtum ist. Insbesondere die Psychologie hat sich ja dem Falsifikationismus verschrieben, d.h. sie will nur solche Ergebnisse gelten lassen, die dazu dienen, eine Theorie zu widerlegen dadurch, dass eine von ihr implizite Testhypothese als falsch herausgestellt wird.
Demgegenüber ist jedoch Carnaps Induktivität überhaupt nicht erledigt. Sie wurde von Popper einfach abgelehnt. Im Alltag schließen wir jedoch selbstverständlich weiterhin induktiv. Man sollte auch in der Wissenschaft GRADEN VON WISSEN und WAHRSCHEINLICHKEIT einen Stellenwert zuschreiben (hierfür v.a. Reichenbach von Interesse: https://archive.org/details/experiencepredic00reic u.a.). Und einzelne Annahmen werden in vielen Zusammenhängen mehr oder weniger gestützt – hier ist auch Quines Holismus von Interesse. (auch als kleiner Einblick http://www.bouvier-verlag.de/?autor_id=318 ). Das ist gerade bei Reich interessant, weil Therapiebeobachtungen, ORAC-Nutzung, Bionversuche, … in Beziehungen zueinander stehen. Man denke etwa daran, wie körperliche/emotionale Reaktionen durch ORAC-Nutzung verstärkt zu werden scheinen (daher ist die Metapher „Ladung“ eben recht ernst zu nehmen).
14. Mai 2017 um 22:50 |
Ganz allgemein und grundsätzlich: wenn es hier technische Probleme gibt: ich habe nichts mit dieser Website zu tun, außer daß ich hier Beiträge und Kommentare poste, was technisch so gut wie identisch ist. Alle technischen Probleme hat einzig und allein wordpress.com zu verantworten. Es ist deren Website, ich bin nur Untermieter.
Danke für die Ausführungen. Ich wollte, ich könnte mich da reinkien…
16. Mai 2017 um 11:05 |
Klicke, um auf STRATO-Wordpress-fuer-Einsteiger.pdf zuzugreifen
15. Mai 2017 um 10:04 |
Ich erwähne nur mal eben, was mir gestern abends noch im Bett bei kurzer Einschlaflektüre auffiel: Reich ahnte sehr wohl, wie sehr Psychoanalyse gewissen Empirismus- und Induktionskriterien genügt, natürlich ohne dem damals noch nicht bekannten Popper’schen Falsifikationismus hinterherzurennen, wie er zurzeit die Wissenschaft so lähmt, weil man immer nur nicht-falsifiziert versus falsifiziert anerkennt: „Wir streben keineswegs eine systematische Darstellung an. Eine solche kann in der induktiven, empiristischen Methode der Psychoanalyse nie gegeben sein.“ Ich denke, dass ist auch mit Bezug auf die weiteren Entwicklungen in Norwegen und Amerika nicht falsch. (Bin ja kein Reich-Talmudist; aber zum Einschlafen … 🙂 )
15. Mai 2017 um 10:06 |
im „triebhaften Charakter“, Fischer, S. 252
15. Mai 2017 um 10:46 |
Danke für den Hinweis!
23. Mai 2017 um 10:08 |
Ja, wobei man nicht zu sagen braucht „umdefiniert“, sondern genügt: Das Verständnis von Empirie wurde begrenzt. Forschung, die Popper’schen Kriterien genügt, ist OK; aber das begründet nicht, Erfahrungen auszublenden, die etwas nahelegen, wofür bislang keine Operationalisierungen überzeugen. Wenn jemand wütend aussieht, soll man einer ‚Wissenschaftlichkeit‘ wegen überhaupt nichts auf den Wuteindruck geben, sondern einen Fragebogen und vielleicht zusätzlich irgendwelche Messungen (Blutdruck, …) verwenden? Lächerlich.