Art fickt dich!

D.H. Lawrence hat geschrieben, Pornographie sei der Versuch, den Sex zu beleidigen, ihn zu beschmutzen. Nun, sie ist etwas weitaus Schlimmeres! Es geht um das Vernichten des Lebens selbst.

Orgastische Impotenz kann man auf die Formel „Sex ohne Liebe“ reduzieren. Bei orgastischer Potenz liefert man sich im Sexualakt in wirklich jeder denkbaren Hinsicht vollkommen aus. Das geht nur mit absolutem Vertrauen, mit einem anderen Wort: Liebe. Ohne sie ist die vollkommene Hingabe an das Erleben (= orgastische Potenz) ausgeschlossen. „Liebe“ kann sich hier auf eine lebenslange Beziehung oder auf den Gefühlsrausch eines einzigen romantischen Abends beziehen.

Auch schwindet das Bewußtsein bzw. die „Wachsamkeit“. Zwar gilt dem Partner und dem eigenen Erleben die volle Aufmerksamkeit, aber erstens verschwimmen hier die Grenzen, d.h. das Lusterleben des einen ist von dem des anderen nicht mehr zu trennen, und zweitens verschwimmt die Umwelt. Man ist nicht mehr „auf der Hut“. Die Pupillen weiten sich und man sieht nur noch unscharf. Man ist vollkommen „ausgeliefert“.

Von daher ist jedwede Art von Pornographie, d.h. distanziertes, objektivierendes Beobachten (VOYEURTUM), das Gegenteil von orgastischer Potenz, egal ob man den Partner im Akt selbst „objektiviert“, d.h. wie ein losgelöstes Ding, ein „Sexualobjekt“ betrachtet (heutzutage sogar mit dem Smartphone filmt) oder Pornographie „konsumiert“ (den ins Netz gestellten soeben erwähnten Film anschaut) und dergestalt das „Objektivieren“ geradezu antrainiert.

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Pornographie. Sie macht den Wesenskern der orgastischen Impotenz aus: das Gegenüber wird zum bloßen Objekt, die Trennung von Liebe und Sex. Der Partner wird zu einem Stück Fleisch. Das wird besonders evident, wenn sich die beiden Genres „Porno“ und „Horror“ im Torture Porn überschneiden. Man denke nur an den gegenwärtigen Hype um „Art, den Clown“ von Terrifier:

Im weiteren Verlauf der „Handlung“ wird der Horrorclown u.a. die Blondine an den gespreizten Beinen aufhängen, von der Vagina angefangen mit einer Säge in der Mitte durchschneiden und ihre im Blut erstickenden Schmerzensschreie lustig finden. Man betrachte nochmal die obige Szene: die Emotionelle Pest macht sich über die Genitalität lustig. Sie haßt und verachtet das Leben selbst.

Eines der zentralen Punkte in Reichs Christusmord ist, daß die Pornographie („Pornographie“ im weitesten Sinne, siehe oben) den Untergang des Römischen Reiches einleitete und das sexualfeindliche Paulinische Christentum an die Macht brachte, das wenigstens Reste von Menschlichkeit bewahrte. Heute, nach dem Untergang des Christentums, führt die Pornographie definitiv zum Untergang der Menschheit.

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4 Antworten to “Art fickt dich!”

  1. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Wie die linken Dreckslappen, die nur SCHEISSE im Gehirn haben, dieses Land systematisch zerstören:

  2. Avatar von Frank Frank Says:

    An dieser Stelle will ich doch einmal wieder lobpreisen (ich könnte es regelmäßig tun):
    Genial, geniale Überlegungen, überragende Sprachkraft und -gewandtheit, perfektes Lehrertum. Gibt es, gab es, wird es jemals wieder einen Menschen geben, der der Weltformel (in ihren Tausenden Ausformungen) so nahe kommt (in Strukturen und Begriffe fassen kann)?
    Mein Frau sagt gerade (leider …) sehr treffend dazu:
    Ich müsse mich selber dann auch mit loben, denn kaum jemand kann diesen Genius erkennen, geschweige denn erfassen und verstehen.
    Erstmals war ich seit Jahrzehnten kürzlich im Norden Europas unterwegs, nächstes Mal würde ich wohl doch einmal gerne um eine Audienz auf oder um den Diekwisch herum ersuchen wollen 🙂

  3. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    WR Museum Herbst-Update 2024

    Der leider 1954 verstorbene Theodore P. Wolfe war maßgeblich an Reichs Auswanderung von Norwegen in die USA im Jahr 1939 beteiligt, leitete in den 1940er Jahren den Orgone Institute Press und war der ursprüngliche Übersetzer vieler Titel Reichs ins Englische. Mit der Zustimmung der Familie Wolfe planen wir, die Wolfe-Übersetzungen mehrerer wichtiger Titel Reichs unter unserer neuen Verlagsmarke WRM PRESS neu aufzulegen. Über 50 Jahre lang waren die Versionen dieser Bücher, die bei Farrar, Straus & Giroux veröffentlicht wurden, alternative englische Übersetzungen, die aufgrund von Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Wilhelm Reich Infant Trust und dem Nachlass Wolfes zur Zeit der Neuauflage der Titel in den 1960er und 1970er Jahren entstanden. Theodore P. Wolfe arbeitete in den 1940er Jahren eng mit Wilhelm Reich an den ersten Übersetzungen von Reichs Werken ins Englische zusammen, und viele sind der Meinung, dass seine Übersetzungen den Stil von Reichs eigenen, in deutscher Sprache verfassten Ausgaben besser widerspiegeln als die späteren Übersetzungen. Mit dem neuen Verständnis werden die Wolfe-Übersetzungen nun endlich wieder in authentischen Ausgaben direkt vom Wilhelm Reich Infant Trust gedruckt.

  4. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    Die USA gegen Wilhelm Reich

    Ein Interview mit Jerome Greenfield

    Mit einem Vorwort von Joachim Trettin
    Aufzeichnung von Beate Freihold
    Übersetzt aus dem Englischen von Thomas Klein 

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