Die verhängnisvollste Lüge stammt von „Aufklärern“ wie Adorno. Sie lautet, daß es „im Falschen kein Richtiges gibt“ oder wie Ernst Bloch es ausgedrückt hat:
Gesundheit ist ein sozialer Begriff, genau wie das organische Dasein der Menschen, als Menschen insgesamt. So ist sie überhaupt erst sinnvoll steigerbar, wenn das Leben, worin sie steht, nicht selber von Angst, Not und Tod überfüllt ist. (Bloch: Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt/Main 1977, Bd. 2, S. 541)
Klingt gut, ist aber die denkbar radikalste Lebensverneinung. Selbst wenn es in Europa allen Menschen hervorragend ginge, kämen solche Leute mit dem Schicksal irgendwelcher Aborigines auf fernen Kontinenten an oder gleich mit dem Schicksal der Tiere, die an unserem „Spezieismus“ leiden, einer Form von Rassismus.
Es wird immer „Angst, Not und Tod“ geben. Es ist gut möglich, daß das jetzige Deutschland bereits den Höhepunkt des gesellschaftlichen Glücks verkörpert. Heißt das, daß Gesundheit, bzw. in Reichschen Begriffen „Genitalität“, ein ewiger uneinholbarer Wunschtraum bleiben muß?
Ja, solange es pestilente Freiheitskrämer wie Adorno und Bloch gibt, die den Einzelnen von jeder Verantwortung freisprechen, da ja „die Gesellschaft“ und „die Umstände“ Schuld an der Misere trügen. Es sind alles nur Ausreden! Der Intellekt wird als Abwehr benutzt. Die Massen folgen diesen Scharlatanen, weil diese jeden Einzelnen von seiner persönlichen Verantwortung exkulpieren. Es sind diese angeblichen „Aufklärer“, die die Falle verewigen.
Imgrunde ist diese angebliche Quintessenz der Aufklärung („kein Wahres im Falschen!“) ganz gewöhnlicher sadomasochistischer Mystizismus, denn es läuft darauf hinaus, daß die „Erlösung“ von außen kommt, statt aus der freien Initiative jedes Einzelnen.
[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=UKR7LgP1jDM%5DSchlagwörter: Adorno, Aufklärung, Ernst Bloch, Gesundheit, Prinzip Hoffnung, Spezieismus, Styx
8. November 2012 um 03:39 |
„aus der freien Initiative jedes Einzelnen.“ Wie (Pseudo-) Konservative damit praktisch umgehen, habe ich unter dem letzten Beitrag kommentiert. Neben der hier als wohl „Links“ eingestuften Pest – im Gewand der Aufklärer (Bloch, Adorno), gibt es eben die rechte Pest, mit „liberalem“ Anstrich. (Wirtschaftlicher Liberalismus)
Der Gedanke der Arbeitdemokratie müsste sich in der Mitte bewegen oder besser weit weg von der (sexualfeindlichen) Pest aller Seiten.
„Es sind diese angeblichen „Aufklärer“, die die Falle verewigen.“ – Was die SPD ja immer auch gut konnte und ebenso Obama mit großen Worten zu Beginn tat. Sie sind die Speerspitze der CDU und Republikaner.
„Die freie Initiative jedes Einzelnen“ – ist nach Stirner der richtige Ansatz; mit der Einschränkung, das die Bedingungen der Möglichkeit geschaffen sind. Ansonsten bleibt es nur ein Spruch, ein Anspruch der Arbeitdemokratie …
Die freie Initiative muss erst wieder neu erkämpft und verteidigt werden, von unten und von Personen, die hierfür noch die Kraft haben. Und dies ist nicht die Sache eines Einzelnen.
8. November 2012 um 06:11 |
O. hat gesagt:
Das ist richtig. Momentan leben wir in einer Wirtschaft und Gesellschaft, die geprägt ist durch Bürokratie westlichen Typs; viele Dinge werden durch lange schriftliche Verträge (und auch AGB) geregelt, die von oben bis unten vollgestopft sind mit Klauseln zugunsten des stärkeren Vertragspartners.
Wenn ich beispielsweise als Privatperson eine Arbeitskraft kurzfristig für wenige Tage oder Wochen beschäftigen möchte, legal beschäftigen mit Abführung der gesetzlich vorgeschriebenen Beiträge, und daher eine solche vermittelt bekommen möchte, habe ich ein Problem.
Die Vermittlung für Tages-Arbeitskräfte, die es früher – zumindest in großen Städten wie Stuttgart – einmal gab, existiert nicht mehr (abgesehen von der Jobvermittlung für Studierende).
Alles geht über Firmen.
Auch was das Angebot an Dienstleistungen und Waren betrifft, wird das meiste gesteuert, und somit auch die Kunden gesteuert.
Nicht mehr wird, wie in der Marktwirtschaft, die Produktion von der Konsumption bestimmt.
Sondern durch Werbung, aber auch durch die Angebote selber, wird der Konsument gesteuert.
Im Grunde haben wir schon eine Art von Planwirtschaft, wo jedoch nicht eine zentrale Planbehörde, sondern vielleicht drei bis fünf große Konzerne planen, was wir konsumieren, und wie unsere Lebensweise ist.
Immerhin besteht – wie im Ostblock vor ungefähr zwanzig bis dreißig Jahren – eine große Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Systemzusammenbruch, so dass die eben angesprochenen Missstände vermutlich plötzlich aufhören werden.
Lediglich so „kopfige“, vergleichsweise leistungs- und verantwortungs-unfähige Neurotiker wie ich werden da ein Problem haben.
Aber mir hat vor ungefähr einem Jahr jemand, der sich viel mit diesen Überlegungen befasst, Mut gemacht. Es werden dann Möglichkeiten da sein, die jetzt nicht da sind.
8. November 2012 um 06:24 |
Ich hatte gesast:
Beispiel Billigfluglinien: Früher einmal hat ein gewisser Laker mit dem Laker Skytrain zwischen USA und London eine echte, d.h. vorher schon vorhandene, Nachfrage befriedigt:
Leuten in Amerika, die nach Europa reisen wolllten aber es sich bislang nicht leisten konnten, dieses zu ermöglichen (und umgekehrt von England nach USA).
Die heutigen Billigfluglinien sind alle auf Mittel- und Kurzstrecke.
Hier wird ein Markt neu geschaffen; man fliegt einfach mal so für ein bis drei Tage irgendwo hin, auch an Ziele, die bisher gar nicht üblich waren; Beispiel: Friedrichshafen-Elba oder Köln-Friedrichshafen.
Mir hat jemand nach einem Flug von Köln nach Friedrichshafen berichtet, dass am Flughafen Friedrichshafen der Gepäckkarren-Zug fast leer war, was meine Vermutung, dass vorwiegend Reisende mit nur Handgepäck, also vorwiegend Spass-Flugpassagiere, dieses umwelt-unfreundliche Verkehrsmittel benutzt haben, bestätigt hat.
Sicher mag besagte Destination Friedrichshafen-Köln nebenher auch für den/die eine oder andere Geschäftsmann/-frau, etwa von diversen Hightech-Firmen am Bodensee, interessant sein. Aber das sind nicht viele.
Und was für eine Wirtschaftspolitik möchten die anbietenden Firmen am liebsten haben? Vermutlich eine so genannte angebots-orientierte wie von Thatcher oder Reagan, wenn auch ich das Konzept nicht im einzelnen verstehe.
8. November 2012 um 06:33 |
hier muss ich streng genommen sagen: einen vorher schon vorhandenen Bedarf. Zur Nachfrage wird der Bedarf, sobald die Leute mit dem Bedarf auch das Geld für die Ware oder Dienstleistung haben.
8. November 2012 um 06:37 |
Sexualökonomisch mag die Spass-Fliegerei natürlich eher positiv sein …