Björn Höcke und die körperliche Arbeit

In den letzten Tagen sind mir zwei Dinge aufgestoßen bzw. aufgefallen. Erstens die folgende Passage aus dem neuen Journal of Orgonomy

Wegen der gesellschaftspolitischen Rotverschiebung wird in jedem Land der modernen Welt die Kopfarbeit gegenüber körperlicher Arbeit begünstigt. Kopfarbeiter werden daher im Vergleich zu denen, die mit ihren Händen arbeiten, überkompensiert. (Robert A. Harman: „Practical Functional Economics (Part V)“, The Journal of Orgonomy, 48,2,105)

Und zweitens: ich hatte mir auf Youtube mit einiger Begeisterung den Vortrag des AfD-Politikers Björn Höcke angeschaut, in der er, ähnlich wie mein Gott Akif Pirincci, biologische Kategorien in die Politik einbrachte. Der einhellige Kommentar, auch von angeblichen Konservativen: „Was soll man dazu sagen?“ (Eine ausgewogene, rationale Diskussion der Problematik aus Sicht der heutigen Biologie findet sich hier, wobei natürlich auch Biologen dem allgemeinen Linksdrall unterliegen können.)

[youtube:https://www.youtube.com/watch?v=FEdA–FlSDk%5D

Was diese beiden Dinge, der Arbeitsmarkt und die wohl tatsächlich nicht ganz unproblematische Rede eines rechten Politikers, miteinander verbindet? Sie sind schlagende Beispiele dafür, wie unglaublich tief die politische Rotverschiebung, von der Charles Konia gesprochen hat, unsere Gesellschaft durchdringt! Es geht hier nicht nur darum, daß sich die Politik nach links verlagert hat, so daß ganz normale konservative Ansichten heute rechtsextrem wirken und Linksextreme der „Mitte der Gesellschaft“ zugeordnet werden, sondern um eine tiefgreifende bioenergetische Veränderung.

Daß körperliche Arbeit generell schlechter bezahlt wird als Kopfarbeit, hat erst mal nichts mit linker Politik zu tun, eher mit dem Gegenteil, mit der Ausbeutung der Arbeiter. Tatsächlich tut sich die Schere zwischen „Körper und Kopf“ immer weiter auf, weil der erstere einen immer niedrigeren gesellschaftlichen Stellenwert hat und das ist wiederum so, weil sich die Panzerstruktur der Menschen ändert. Statt durch muskuläre (körperliche) Panzerung die bioenergetische Erregung zu regulieren, geschieht dies durch intellektuelle Abwehr. War früher der Bauch (das Autonome Nervensystem bzw. das orgonotische System, das im Solar plexus seinen Mittelpunkt hat) das bioenergetische Zentrum, ist es heute das Gehirn (das Zentrale Nervensystem, die materielle Entsprechung des energetischen Orgonoms). In einer solchen Gesellschaft, die in diesem Sinne zunehmend vom Zentralen Nervensystem beherrscht wird, muß körperliche Arbeit zwangsläufig an Wertschätzung verlieren. (Man denke auch an die allgemeine Faszination mit Information und Informationsverarbeitung oder all den Verschwörungsunsinn, der seit Beginn des Internets alles zuwuchert – der Kopf ist beschäftigt. Dieses gesellschaftliche Phänomen entspricht in der individuellen Neurose dem Zwangsgrübeln.)

Daß die politische Entwicklung nach links nur ein oberflächlicher Aspekt der Rotverschiebung ist, läßt sich auch an der zunehmenden Ablehnung von „Biologismen“ ablesen. Obwohl die Verhaltensforschung, die Genetik, etc. immer mehr Fortschritte machen und mit wachsender Eindringlichkeit zeigen, wie sehr der Mensch doch ein Tier ist bzw. wie „menschlich“ doch Tiere sind, existieren diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in einer Art Paralleluniversum, jedenfalls was den gesellschaftlichen Diskurs betrifft. Das ist so, weil die intellektuelle Abwehr davon lebt, daß sie die Biologie verleugnet. Die Menschen leben nur noch im Bereich der Psychologie und Soziologie, während die Biologie draußen vor bleibt. (Siehe meine Ausführungen in Orgonometrie (Teil 2): Kapitel 3.a.).

Jene, die die sich auftuende Schere zwischen körperlicher und Kopfarbeit quasi Marxistisch mit irgendwelchen ökonomischen Zwangläufigkeiten erklären (Soziologie) oder die Reaktion auf Höckes Rede (und ähnliche Vorkommnisse) psychologistisch mit irgendwelchen von langer Hand geplanten, bewußten Machinationen erklären, spielen dieses Spiel mit – sie sind selbst Teil der Rotverschiebung. Die Verschwörungstheorien, mit denen ich mich hier bis zum Erbrechen ständig herumschlagen muß, sind meist eine Mischung dieser beiden Ansätze und sie werden einzig und allein vorgebracht, weil ihre Vertreter eine panische Angst vor der Biologie, der bioenergetischen Erregung haben. Das zeigt sich auch an ihrem Anspruch die Orgonomie sozusagen „reformieren“ zu wollen, auf daß diese nicht mehr so einseitig auf Bioenergetisches fixiert sei. Die mit verräterischer Vehemenz vorgebrachten „Argumente“ sind Emotionelle Pest, d.h. die Quelle der Erregung soll ausgeschaltet werden. Charakteristischerweise geschieht das unter dem Vorwand „helfen zu wollen“, „die Sache voranbringen zu wollen“.

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5 Antworten to “Björn Höcke und die körperliche Arbeit”

  1. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    Verlogene Rassismus-Vorwürfe gegen Höcke von der AfD nach Rede

    Kommentar Björn Höcke, Chef der Thüringer Alternative für Deutschland, sprach bei dem Kongress des Instituts für Staatspolitik Ende November darüber, was passiert, wenn Bevölkerungen aus Ländern der Dritten Welt…

    http://recentr.com/2015/12/verlogene-rassismus-vorwurfe-gegen-hocke-von-der-afd-nach-rede/

  2. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    https://friedrichfr.wordpress.com/2015/12/16/hoecke-hat-nun-ja-nicht-ganz-unrecht/

    Zitat:
    Nimmt man diese beiden Punkte zusammen, dann hat Björn Höcke mit seiner Aussage “in der Sache”, nun, eben: nicht ganz Unrecht. Zu welchem Ende auch immer, aber die Evolution scheint im (derzeitigen) Ergebnis in der Tat genetisch ausgeprägte Unterschiede im durchschnittlichen Reproduktionsverhalten von Schwarzen und Weißen hervorgebracht zu haben; zumindest läßt sich eine solche Annahme aus dem aktuellen Diskussionsstand der seriösen Wissenschaft ableiten.

  3. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    Wie denke ich über Höcke?

    Höcke wird medial und politisch eine besondere Rolle zuteil. Wie er damit umgeht und ob er den speziellen Herausforderungen intellektuell gewachsen ist, analysiere ich in diesem Video.

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Höcke ist ganz nah an einer Erfassung der charakterlichen Basis der (linken) Politik. Heute schrieb er auf Facebook:

      Völlig egal, wer von den drei Kanzlerkandidaten nach der Wahl an die Regierung kommt: Es wird sehr teuer für den einfachen Bürger. Das Erbe der ewigen Kanzlerin ist ihr Herrschaftsmodell der (angeblichen) „Alternativlosigkeit“.
      Es wird gar nicht erst hinterfragt, warum dieselbe Kanzlerin, die eben noch die Deutschen um Spenden für die Flutopfer im eigenen Land bitten mußte, spontan 600.000.000 Euro für Afghanistan bereitstellen kann (…). Daß dafür der brave deutsche Steuerzahler aufkommen muß, stört weder Grinse-Laschet, noch Cum-Ex-Scholz oder dieses trotzige Mädchen von den Grünen. Denn „alternativlos“ scheint vor allem diese eigenartige neue „Staatsraison“ zu sein: Deutsches Steuergeld bezahlt die ganze Welt.
      Charakteristisch für die Politik der alternativlosen Parteien ist auch, daß der Staat immer zu wenig Geld hat – aber nur, wenn es um seine Kernaufgaben geht. Gleichzeitig steigt der Finanzbedarf für ideologische Projekte, und die Alimentierung der parteinahen Milieus explodiert geradezu, ebenso die Kosten im Zusammenhang mit der Massenzuwanderung.

      Daß die Menschen diesen ganzen Irrsinn, der IHR Leben zerstört, nicht sehen, sondern sich durch „Nazis“ bedroht fühlen… Massenpsychologie!

    • Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

      Höcke hat darauf in Facebook geantwortet:

      Danke, Feroz!
      Ich muß gestehen, daß ich den Kanal von Feroz Khan bisher noch nicht kannte. Nun wurde mir dieser Beitrag zugespielt, und ich dachte zunächst, das sei wieder einer von den vielen, die sich mit einer vorgefaßten Meinung ihr Mütchen an dem medial konstruierten Strohmann meines Namens kühlen wollen.
      Doch nicht so Feroz Khan.
      Er setzt sich in diesem Video mit den üblichen Anschuldigungen gegen meine Person auseinander – und das mit dem ernsthaften Interesse, sich einen realistischen Eindruck von meinen Ansichten zu verschaffen. Inzwischen weiß ich auch warum: Er ist so mutig, durch Deutschlands Innenstädte zu tingeln und Passanten zum Gespräch aufzufordern. »Change my mind: Ich wähle AfD« – das ist erst einmal eine Provokation, da er als Sohn pakistanischer Einwanderer auf den ersten Blick nicht gerade so aussieht, wie sich die meisten Passanten den typischen AfD-Wähler vorstellen. Damit spielt er bewußt mit Stereotypen, um zum Nachdenken anzuregen. In diesem Zusammenhang dürfte er bestimmt regelmäßig mit dem Einwand »Aber dieser Höcke …!« konfrontiert worden sein. Doch anstatt sich (wie leider auch der eine oder andere Parteifreund) reflexhaft von mir zu distanzieren, war das für ihn der Anlaß, sich unvoreingenommen mit meinen öffentlichen Äußerungen zu beschäftigen. Dafür hat er sich sogar die Zeit genommen, mein Buch zu lesen. Seine Reflexionen sind sehr schmeichelhaft für mich ausgefallen – aber darüber hinaus teilt er in diesem Beitrag sehr kluge Ansichten, die auch völlig unabhängig von meiner Person ihre Richtigkeit haben. Feroz Khan ist ein junger Mann, der das Prinzip der freiheitlichen Gesellschaft wirklich verinnerlicht hat. Vermutlich, weil er sich bewußt dafür entschieden hat und das nicht unbedingt in die Wiege gelegt bekam. Ich kann darüber nur spekulieren, aber ich gehe davon aus, daß er im Familien- und Bekanntenkreis eben auch sehr früh mit anderen, nicht so freisinnigen Lebensmodellen konfrontiert wurde und er genau deswegen die Freiheiten, die in Deutschland — noch! — gewährt werden, besonders zu schätzen gelernt hat. Für ihn ist das offenbar nichts Selbstverständliches und er sieht diese Lebensqualität bedroht.
      Von dieser Perspektive können und müssen wir – als deutsche Gesellschaft – in unserer derzeitigen Situation viel lernen. Freiheit und Wohlstand sind nicht so selbstverständlich, wie viele behütet aufgewachsene Jugendliche es glauben. Wir sollten uns sehr gut überlegen, welche schön klingenden Ideen wir aufzugeben bereit sind. Denn wir stehen als Gesellschaft vor Entscheidungen, die unumkehrbar sind.

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