Der Aufstieg des Psychopathen (Teil 6)

Barbara G. Koopman: Der Aufstieg des Psychopathen

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4 Antworten to “Der Aufstieg des Psychopathen (Teil 6)”

  1. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    „Die vielleicht populärste Vorstellung ist die des skrupellosen Hedonisten, der seinen Impulsen nachgeht, ohne das geringste Schuldgefühl oder Skrupel zu haben.“
    Das wird heute noch immer, besonders in Kriminalfilmen und -büchern, kolportiert.

    „Die Fähigkeit zu sinnvollen Objektbeziehungen ist nicht entwickelt. Was an Objekten vorliegt, dient lediglich als Versorgungslieferant.“
    Das sticht besonders bei Drogensüchtigen hervor, bei denen alle Objektbeziehungen nur zur Drogenversorgung dienen.

    „Der Triebhafte wird von sekundären (d.h. sadistischen, destruktiven) Trieben bombardiert, die seine unreife Ich-Struktur nicht eindämmen kann, während der Neurotiker in der Lage ist, eine Reaktionsbildung herbeizuführen, die den Durchbruch der antisozialen Triebe verhindert.“
    Ich frage mich, wie weit unsere Gesellschaft schon in diese Richtung gewandert ist.

    „…aufgrund der gestörten libidinösen Ökonomie“
    Freud sprach auch von Libidoökonomie, warum aber dann das neue Wort Sexualökonomie? Weil der soziopolitische Einfluss jetzt zusätzlich analysiert wird – die gesellschaftlichen Faktoren.

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Auch Freud sprach sowohl von individueller als auch gesellschaftlicher „Libidoökonomie“, etwa was Drogenkonsum betraf. Der Bruch trat ein, als Reich Klartext redete und das auf die Sexualität „verkürzte“ und auf die Funktion des Orgasmus zuspitzte. Freud mußte auch den Eindruck gewinnen, daß Reich dergestalt Freiraum für den Marxismus schaffen wollte, denn die „Libidoökonomie“ sollte natürlich schlichtweg alles erklären. Das Pflügen des Bauerns war beispielsweise ein inzestuöser Akt an der „Muttererde“. Die Sexualökonomie hat derartigen Unsinn in die Schranken gewiesen. Siehe DER EINBRUCH DER SEXUELLEN ZWANGSMORAL im Vergleich zu DAS UNEBEHAGEN IN DER KULTUR.

    • Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

      Das Unbehagen in der Kultur:

      „Die Leistung der Rauschmittel im Kampf um das Glück und zur Fernhaltung des Elends wird so sehr als Wohltat geschätzt, daß Individuen wie Völker ihnen eine feste Stellung in ihrer Libidoökonomie eingeräumt haben.“

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Bei Freud sind Drogen „direkt“ Libidoökonomie, während das bei Reich nur über den Umweg über die Sexualität der Fall ist: Drogen sind die Ersatzbefriedigung orgastisch Impotenter.

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