Was mich von James DeMeo trennte (Teil 1)

Vor 1951 konnte man überall einen Orgonenergie-Akkumulator aufstellen und benutzen, weil das Orgon sozusagen per definitionem von guter Qualität war. Es ist schließlich die primordiale Energie des Universums! Nach 1951, also nach dem ORANUR-Experiment, lauerte hingegen überall das abgestandene, giftige, todbringende  Orgon in Gestalt von Röhrenfernsehern, Neonröhren, Atomkraftwerken, Röntgengeräten etc. Vom Orgonakkumulator konnte also DOR akkumuliert werden. Reich und später Jerome Eden insistierten deshalb darauf, daß grundsätzlich jeder Akkumulator in Wasser „geerdet“ werden müsse, um das DOR abzuziehen. Als ich DeMeo darauf ansprach, war er seltsam irritiert, was wiederum mich irritierte etc. Schließlich brach es aus ihm heraus, daß dies den Akkumulator doch zu einem Medical DOR-Buster machen würde. Wieder Irritation meinerseits, Gesprächsabbruch. „Mit DeMeo kann man nicht diskutieren.“ „Mit Nasselstein kann man nicht diskutieren.“

Nebenbei angemerkt war die neue Version des Akkumulators auch der unmittelbare Auslöser für Reichs schließlicher Haftstrafe. Als Reich in Arizona war, brachte sein Mitarbeiter Michael Silvert sämtliche noch auf Orgonon befindlichen Akkumulatoren nach New York, um sie dort in einer Werkstatt „anzubohren“ und mit „BX-Kabeln“ zu versehen.

Zurück zu DeMeo: Das, was Reich bei seinem Antifaschismus bekämpft hat, also die Gene und die „Konrad Lorenz-ity“, sind ein tatsächlicher Faktor und keine bloß „mechanistische Wissenschaft“, gar „faschistische Wissenschaft“. Biologie ist mechanischer als Reich dachte. Stichwort „egoistische Gene“, Löwenmännchen, die systematisch Löwenbabys totbeißen, um ihre eigenen Nachfahren zu zeugen; Schimpansen können absolute Monster sein, deren Horden untereinander regelrechte Vernichtungskriege führen, etc. Reich wollte das nicht sehen und betrieb statt, was nahegelegen hätte, Verhaltensforschung an Schimpansen, Löwen, Gänsen, etc. Biologie an Amöben, bioelektrische Messungen an Menschen etc. Im Anschluß daran war auch DeMeos Einstellung davon geprägt: das Lebendige ist gut, ebenfalls sozusagen per definionem. Was nicht ins Bild einer „orgonomischen“ Weltanschauung paßte, wurde mit entsprechender Rhetorik vom Tisch gewischt, die sich immer auf den Vorwurf „gepanzert“ runterdestillieren ließ.

Ich bin ein vehementer Unterstützer bzw. „Vertreter“ seiner Saharasia-Theorie, aber DeMeos Insistieren darauf, daß es vor dem Einbruch Saharasias um etwa 4000 vor Christi keine Gewalt gegeben habe, hat mich stets – irritiert. Dazu paßt auch, daß er meine Aussage, daß Bronislaw Malinowski in seinen Tagebüchern die „Nigger“ (sic!) der Trobriand-Inseln wüst beschimpft hatte und diese ihrerseits von diesem „übelriechenden blassen haarigen weißen Monster“ alles andere als begeistert gewesen waren, wegbügelte, als wären diese Tagebücher nie veröffentlicht worden. Die Natur des Menschen war gut und Malinowski eine Lichtgestalt. DeMeo hatte eindeutig die beunruhigende Tendenz sein Weltbild zu glätten.

Dazu gehörte auch die Physik bzw. Kosmologie. Es war zwecklos ihm nahebringen zu wollen, daß man im Universum unmöglich alles mit Bewegung, genauer gesagt Bewegung der Orgonenergie, erklären kann. Fernwirkung, immerhin Grundlage der Newtonschen Physik, war für ihn mystisches Teufelswerk und mußte im Zweifelsfall mit überlichtschnell strömender Orgonenergie „erklärt“ werden. Das läuft letztendlich auf ein Descartesianisches hydromechanisches Weltbild hinaus, das alles mit einer Art „Orgonsauce“, die durch Weltall fließt und Wirbel bildet, erklären will – und das mechanisch unendlich verwickelt.

Beispielsweise beharrte er einseitig auf Reichs Erklärung des Michelson-Morley-Experiments mit Hilfe der Bewegung der Orgonenergie-Hülle des Planeten. Die von Reich parallel dazu vorgetragene Hypothese, daß man zwischen elektromagnetischer Strahlung und orgonotischer Erstrahlung („Licht“) unterscheiden müsse, fiel bei DeMeo unter den Tisch, denn diese impliziert das, was Charles Konia später als „koexistierende Wirkung“ ausgearbeitet hat. „Fernwirkung“, eben die „koexistierende Wirkung“, war für DeMeo mystisch, letztendlich also – gepanzert.

Eine weitere Irritation war die Sache mit den UFOs. Als ich ihn einmal darauf ansprach, was denn hierzu seine letzten Erkenntnisse seien, antwortete er mit einem verächtlichen Lachen und meinte, nun sei die Islamisierung des Westens weitaus wichtiger. Ich saß da wie ein Idiot! Er wollte mit dem Thema öffentlich nichts zu tun haben und selbst privatim: Ja, er habe auch so etwas beobachtet, aber es seien schlicht unidentifizierte Flugobjekte, zu denen er ansonsten nichts, aber auch rein gar nichts sagen könne. Der abwehrende Affekt war unübersehbar. Wer hier wohl „gepanzert“ ist!

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9 Antworten to “Was mich von James DeMeo trennte (Teil 1)”

  1. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Die gesamte „Grüne“ Ideologie ist ein Haufen SCHEISSE!

    https://tkp.at/2025/05/18/windkraft-schadet-umwelt-menschen-tieren-und-pflanzen-wie-keine-andere-energiequelle-neues-tkp-buch

  2. Avatar von claus claus Says:

    Das ist mal wirklich neu. Ich habe mich früher manchmal gefragt, was es mit den auf alten Fotos zu sehenden ORAC-Buster-Kombis auf sich hat und was praktisch davon zu halten ist. Zum Beispiel: Wie unterscheidet sich die Wirkung, wenn man die Bleche des ORAC nur durch Kabel (statt Schläuche) mit Wasser verbindet? Wann beginnt ‚Abziehen‘, wann ‚Akkumulieren‘? Praktisch bin ich ja ohnehin bislang eher dafür, ORACs überhaupt nicht konstant am Laufen zu halten. Es reicht völlig, ORAC-Wände nur bei Gebrauch zusammenzufügen. Wenn man noch vorsichtiger sein will, folge man Reichs Idee (7.2.44 an Neill), sich unter ein gebogenes und von einer Decke bedecktes Eisenblech zu legen.

    Generell glaube ich, dass man mit der Unterscheidung zwischen Beobachtung und Deutung sehr gründlich sein soll. Keine Deutung ist endgültig. Eine Erklärung ist schon Theorie und kann immer revidiert werden.

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Zunächst einmal ist da das verheerende Grundmißverständnis jedweder Medizin, das „viel hilft viel“. Orgon gut, deshalb soviel Orgon akkumulieren wie möglich und das ständig. Resultat ist eine stickige, letztendlich unbewohnbare Wohnung. Das gilt auch für Medical DOR-Buster: Sekunden, höchsten wenige Minuten anwenden, wenn man an seinem Energiefeld nicht irreparable Schäden anrichten will. Desgleichen bei ganzen Wohnungen. Nur Irre können dort Stunden, wenn nicht Tage, gar stetig, „abziehen“. Statt frischem Orgon wird sich die Wohnung in eine DOR-Hölle verwandeln. Das Sicherste ist immer: sobald man eine Wirkung spürt, aufhören. Medical DOR-Buster nur mit dicken Handschuhen anfassen – oder am besten ganz die Finger davon lassen. An sich gehören ORACs nicht in Wohnungen, sondern allenfalls in ein Gartenhaus oder so. Was natürlich die wenigsten bewerkstelligen können. Das mindeste ist das regelmäßig feuchte Auswischen des ORAC, einen gefüllten Wassereimer bei Nichtgebrauch reinstellen und immer die Tür offenlassen, wenn man nicht drinsitzt. Orgondecken nie zusammengerollt liegenlassen. Und was das Abziehen mit hohlen Metallkabeln betrifft: man muß es ja nicht tun, wenn man gerade im ORAC sitzt, aber selbst dann wird sich das Gerät weder in einen Medical DOR-Buster verwandeln, noch in seiner Funktionsfähigkeit eingeschränkt, denn das DOR hat eine weitaus höhere Affinität zum Wasser als das Orgon und wird deshalb primär abgezogen. Eden hat als Notlösung zum Abziehen des DOR normale Metallkabel vorgeschlagen. Schaden kann es nicht…

      Daß das so wenig verbreitet ist, liegt daran, daß das alles nach der Expedition nach Arizona eingeführt wurde, als die Orgonomie in Chaos und Fanatismus versank und sich fast alle zurückzogen, nichts zum Thema mehr veröffentlicht wurde und zu allem Überfluß alles weitgehend ausgerechnet von Dr. Silvert in Greenwich Village geleitet wurde. Eden erwähnt das mit den BX-Kabeln, die „Greenwich Villagerin“ Barbara Koopman in Edens Buch – und das war’s auch schon, abgesehen von obskuren Stellen in Reichs Legal Writings. Kennt ein Leser eine andere Stelle?

      Leuten, die „großzügig“ und bedenkenlos mit Orgongerätschaften umgehen und am liebsten das ganze Land mit ORACs vollstellen würden, glaube ich keine Sekunde, daß sie wirklich an das „Orgon“ glauben.

    • Avatar von O. O. Says:

      Klaus, wie viel Orgon/ DOR bekommst du durch ein Kupferkabel geleitet und in welche Richtung fließt es?

  3. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Die Massenpsychologie „unserer Demokratie“:

  4. Avatar von O. O. Says:

    Die ersten beiden Absätze sind höchst irritierend und stellen für mich mehr Fragen auf, als mir antworten spontan einfallen mögen.

    Jede Veränderung z. B. des Orac hat mögliche folgenschwere Konsequenzen (vor allem für die Gesundheit), das ist das wichtigste, was ich gelernt habe. Die Mischung von diversen und gegensätzlichen Funktionsprinzien führt nicht zu einer „Weiterentwicklung“, sondern schnell ins Chaos. Reich lernte dies – wie er selbst beschrieb – auf die harte Tour. Mal eben in den guten Orac ein wenig (1mg) Radium gestellt und der gute Orac war nicht nur futsch, sondern auch der Rest der Umgebung war unbewohnbar. Sein „Experiment“, so hoffnungsvoll in der Theorie, war äußerst dumm gelaufen.

    Aber Reich wäre nicht Reich, wenn er nicht versucht hätte, auch das noch in etwas „Gutes“ zu verwandeln: Er baute den Clb und dies auch gleich im großen Maßstab! Kleiner ging es auch, aber dann mischte er wieder zwei Funktionsprinzipien zum „medical Dor-Buster“. Eine Katastrophe folgte der nächsten (im ORANUR-Report 2). Während er die Umgebung seines Hauses reinigte und gleich in die Wüste ging, um dort sein Gerät zu testen, kam das Alienproblem zu ihm. – Das alles kennen wir mittlerweile. Orgonomie ist die Wissenschaft der Katastrophen, so möchte ich es einmal nennen. Es gab nicht genug Zeit (bei Reich), sich die Details anzuschauen, sofort wurde eine Lösung gesucht und gefunden, die zu einem neuen Problem führte, von denen wir heute noch genug haben, wenn wir abseits von Reich, die Dinge uns anschauen würden (was wir tunlichst vermeiden) – um unsere „Theorie zu glätten“.

    Das Problem ist die Praxis, die nach einer geglätteten Theorie besteht. Es werden keine Fragen gestellt und es wird schon gar nicht diskutiert. Ein Guru hat immer recht und einer, der Fragen hat, sei ein „Idiot“.

    In der Praxis ist ein Akkumulator nicht ein Akkumulator für Orgon per definitionem. Und an dieser Stelle der Orgonomie fangen wir bei Null an!

    Ist diese Frage nicht geklärt, wissen wir gar nichts über das Orgon. Die Diskussion über dessen Existenz können wir uns dann schon sparen. Der eine sagt es existiere und der ander sagt, „tut es nicht“. Beide werden sich bekriegen und keiner hat die Idee, das beide recht haben könnten. Beide Beobachtungen können richtig sein und – es wird noch komplizierter, wenn wir sog. Experten (Reichszenegurus) glauben wollten – beide könnten genauso falsch sein (weil sie nicht richtig spüren, was was ist).

    Und somit ist nicht ein (noch einfaches) Problem gelöst, sondern es gibt vier mögliche Antworten entsprechend einer Vierfelder-Tafel: zwei Bedingungen OR existiert vs. exisiert nicht (in einem Moment/ im Orac) gepaart mit der Bedingung „ich nehme OR korrekt/ unkorrect wahr.

    Jetzt vermischen wir dies mit der Frage „Funktioniere der Dor-Abzug“ und erhalten wieder diese Vierfeldertafel möglicher anworten, nur für die Frage gibt es einen Abzug. Gepaart mit der oberen Frage (der Vermischung zweier Prolbleme) müssen beide vier Felder mit einander dargestellt werden. So würde eine 16 Felder-Tafel entstehen, wenn meine Überlegung mathematisch korrekt ist. Und jede Möglichkeit muss diskutiert und auf Richtigkeit überrpüfte werden.

    Und bevor ihr die Antwort hierauf gefunden habt, denke ich mir noch einen weiteren (endlos) Faktor (3) aus: Das Wetter (sei Orgon oder DOR-lastig)

    Hinzu kommt Faktor 4 : Oranur-Quelle in der Nähe und mit Einfluss auf alles (ja/nein).

    Und ich könnte das „Problem der Praxis“ mit der Frage „wäre es gut (was genau zu tun) und wenn ja, unter welchen Bedingungen und mit welchem Gerät“ noch um den Faktor 5 (Für welchen gesundheitlichen Zweck) erweitern. – Ich müsste mich bei all dem, nur auf eine Lokalisation des Körpers beschränken und die andere ersteinmal zurückstellen, um mir dann erneut diesen Fragenkatalog zu stellen. Und dann möglicherweise zu sehen, für das zweite Problem, wäre eine Aufladung nicht gut, sondern ein Abzug.

    All das wird in der „Literatur zur Bewerbung von Produkten“ vermieden, in dem man ungenau bleibt und hinzufügt: „Ich weiß zwar alles theoretisch, aber fragen Sie lieber einen orgonomischen Mediziner“ (die sich selbst zu einem solchen zertifiziert haben).

    Soviel mal von mir zu einem Expose für die nächste wissenschaftliche Studie …

    Erst wenn diese Grundfragen gelöst sind, kommen wir zum „Luxusproblem“: Sollten feste Schläuche installiert werden und was wäre deren Wirkung und Nebenwirkung? Diese Idee gab es wohl tatsächlich bei Eden schon einmal, dass sie von Reich stammt, konnte keiner ahnen. Dass Silvert schon den Plan hatte, sämtliche ORACs umzubauen, d.h. zu löchern – evtl. im Auftrag von Reich – ist wie der geheime Bau der Atombombe durchs dritte Reich. Das schockiert mich mehr als dass ich vor Begeisterung jubeln würde. Darüber will ich erstmal nachdenken. Solche Infos bitte keinesfalls zurückhalten, auch wenn ich schon sehe, dass sie in die falschen Hände kommen werden.

  5. Avatar von O. O. Says:

    Eva interview, one of her best with Jim Martin – I guess.

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