Der orgonomische Psychiater

Wohin immer man schaut, in Gesprächen zwischen Männern und noch mehr in Gesprächen zwischen Frauen, in der Literatur, in Zeitschriften, im Fernsehen, in der Musik – überall geht es fast durchgehend nur um das eine, Sex. Dabei geht es eindeutig nicht um Fortpflanzung, auch wenn unsere Gene dem Trieb weitgehend eine entsprechende Form verleihen, sondern um etwas ganz anderes: die Regulierung unserer biologischen, „psychischen“ Energie. Aus keinem anderen Grund sind wir von diesem Thema derartig besessen.

Psychiater ist ein merkwürdiger Beruf. Alle anderen Ärzte haben es im Idealfall mit festumrissenen Problemen zu tun, etwa ein entzündeter Blinddarm, die man kausal angehen kann. Aber was bei schlechter Befindlichkeit tun? Natürlich beruhen nicht alle Befindlichkeitsstörungen auf einer Störung der Sexualfunktion, sondern beispielsweise auf hirnorganischen Problemen, aber doch der überwiegende Teil. Der Psychiater kann heutzutage nicht mehr tun, als Medikamente verschreiben, die den Erregungspegel senken. „Mehr Sex“ verschreiben zu wollen, wäre lächerlich, weil ja gerade die Befähigung zur Befriedigung gestört ist. Was tun?

Die Lösung liegt in der Bearbeitung der psychischen Hemmungen, die die Befriedigung unterbinden, insbesondere ödipale Verstrickungen, die mit dem Aufwachsen in der von inzestuösen Gefühlen gesättigten Atmosphäre der Kleinfamilie einhergehen. Da man das psychische Erleben nicht vom Körper trennen kann (Angst geht untrennbar mit muskulärer Kontraktion einher!), ist das direkte Angehen der muskulären Verkrampfungen der Weg, auf dem der Psychiater Symptome genauso kausal beseitigen kann, wie jeder andere Arzt auch.

Da sich alles um die Regulierung einer konkreten Energie handelt (die Funktion des Orgasmus, die durch Muskelverspannungen hintertrieben wird), kann der Psychiater erst effektiv helfen, wenn er diese Energie und ihre physikalischen Eigenschaften kennt: die von Reich entdeckte Orgonenergie. Er ist ein orgonomischer Psychiater.

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5 Antworten to “Der orgonomische Psychiater”

  1. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Orgontherapie ist die eine Grundveraussetzung für die Arbeit in der Orgonomie. Es gibt nur einen Charaktertyp, der sich gegen eine Orgontherapie wehrt: der pestilente Charakter.

    Es ist wie Operationsinstrumente, die vor Gebrauch desinfiziert werden müssen. (Was nicht ausschließt, daß die Desinfektion fehlerhaft durchgeführt wird.)

  2. Avatar von davidmoerike David Says:

    In diesem Kommentar zu „orgonomischer Kanzler“

    https://nachrichtenbrief.wordpress.com/2016/11/22/was-wuerde-ein-orgonomischer-kanzler-tun/#comment-25073

    hatte ich gesagt:

    Nur Hindernisse beseitigen.

    Schauen wo die sind.

    Die Behauptung, Neurosen hätten sexuelle Ursachen, ist ebenso falsch wie die, Neurosen hätten nicht-sexuelle Ursachen.

    Es gibt nur eine Sexual- oder Lebens-Energie.

    Und die kann Blockaden haben. Hindernisse.

    „Unten“: Brust, Bauch, Becken.

    Oder eben „oben“. Im Okularen Segment. Etwas einfacher formuliert: im Kopf.

    OffTopic: Analität

    Bekanntermaßen gibt es von der Analität das Bild einer recht rigiden, umfassenden Panzerung.

    Wenn eine Panzerung von etwas anderem kommt aber auch sehr stark und umfassend ist, haben wir am Ende dasselbe Bild. Unterschiedliche Ursache, gleicher Zustand.

    Siehe Clinton.

    Die funktioniert eben „hintenherum“ weil sie für direkte Konfrontation zu schwach ist, wie hier im Blog schon vermutet wurde.

    Komplizierter sind dann schon okular-anale Charaktertypen die manchmal „unordentlich“ gepanzert sind und auch recht vielgestaltige Bilder abgeben können.

    Wie möglicherweise der Großteil der Autisten (??)

    Die Orgonomie kann das verstehen, wie sie auch andere Fragen beantwortet (warum wirkt EMDR? Klar, weil so etwas wie okulare Panzerung vorkommen kann und auch aufgelöst werden kann. In dem Fall bei Traumatisierten).

    Schein-Widerspruch:

    Typischer ACO-Patient sei der „einfache“ Neurotiker (der auch bei einem herkömmlichen Psychoanalytiker klar käme, würde aber länger dauern).

    Das ist aber aus meiner Sicht kein Problem.

    Die machen eben die Masse der Patienten aus, und die Masse bringt das Geld. Da kann man evtl. die komplizierteren Typen auch länger (und teils billiger) behandeln …

    • Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

      Es ist interessant, dass die Analität aus der aktuellen Psychoanalyse fast vollkommen verschwunden ist, während sie in der klassischen Psychoanalyse ein wichtiger Parameter war.

  3. Avatar von Claus Claus Says:

    Ganz im Gegenteil. ‚Social Activism‘ und Aktivitäten für ‚culture change‘ – Aktivismus überhaupt – sind gut verzichtbar. Deutschland ist zurzeit voll von Engagierten, Aktivisten u. dgl.

  4. Avatar von davidmoerike David Says:

    Kommt neben der Aufforderung zur sexuellen Abstinenz noch der zunehmend ungleiche Zugang zu bezahlter Arbeit. Siehe mein heutiger Kommentar zum Orgonomischen Kanzler.

    Also auch auf der Schiene kommen die Jugendlichen / Adoleszenten nicht richtig ins Leben hinein.

    In einer – wenn auch nur im weiteren Sinne – korrupten – Wirtschafts- und Arbeitsordnung haben die Menschen weniger Jobs, sondern eher Posten inne.

    Dies lässt an ein Familienmodell denken, wo vor allem die – noch rüstigen 50 bis 60jährigen Großeltern für das Geldverdienen zuständig sind, so dass die nächst jüngere Generation (25+) „nur“ die Kinder irgendwie mit den extrem langwierigen Studien- und Ausbildungsgängen vereinbaren muss.

    Hätte auch Ähnlichkeit mit der matriarchalen Großfamilie.

    Ist erstmal rein theoretisch überlegt.

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