Man kann sich moralisch über Leute wie Christopher Turner (Adventures in the Orgasmatron) und andere Reich-Kritiker echauffieren und deren Doppelmoral beklagen, daß sie einerseits Reich alle Schlechtigkeiten der Welt andichten, andererseits aber Kinderfickern und pseudowissenschaftlichen Ideologen wie Alfred Kinsey unendlich viel Kredit einräumen. Warum dieser abgrundtiefe Haß auf den integeren, fast schon „puritanischen“ Reich und diese auffällige Liebe für irre und schlichtweg böse Freaks wie Kinsey?
Wie James DeMeo in seinem Buch In Defense of Wilhelm Reich ausführt, sind praktisch alle Reich-Kritiker wie Turner extrem links zu verorten. Konservative wenden sich typischerweise erst gegen Reich, wenn sie durch Linke dadurch angestachelt wurden. (Man denke nur an den Untertitel von Turners Buch: „Wie Reich die sexuelle Revolution nach Amerika brachte und für die permissive Gesellschaft verantwortlich zeichnet“.) Diese Linken haben eine denkbar unglückbringende Charakterstruktur: die soziale Fassade propagiert Frieden, Gleichheit, Meinungsfreiheit, Toleranz und „Diversity“, dient aber der Durchsetzung des genauen Gegenteils (sekundäre Schicht), der erbarmungslosen Ausmerzung des ideologischen Gegners und der Etablierung eines weltweiten Konzentrationslager-Systems, in dem sie die Wächter sind.
Diese Linken identifizieren sich mit allen, die wie sie selbst ausschließlich in der sozialen Fassade und der sekundären Schicht leben, etwa einem Perversen wie Kinsey, der im Namen der Toleranz Kinderseelen zerstörte. Reich, der fast ausschließlich aus dem bioenergetischen Kern heraus agiert, muß ihnen wie jemand vorkommen, der, wie sie selbst, ein böses Spiel spielt. Entsprechend versucht Turner Reich zu „demaskieren“. Ein Mensch ohne Maske ist ihm unvorstellbar. Beispiel: ein Orgonenergie-Akkumulator in Summerhill kann nicht einfach ein „Orgonenergie-Akkumulator in Summerhill“ sein (schließlich war Neill Reichs bester Freund); nein, es müssen sich Abgründe dahinter verbergen („einge-box-te“ Kinder, Kinder im „Orgasmatron“, das Gegenteil von freier Erziehung und Selbstregulation). Charakterologische Kommunisten wie Turner schließen stets von sich auf andere
Schlagwörter: Adventures in the Orgasmatron, Alexander Neill, Alfred Kinsey, Christopher Turner, Diversity, Frieden, Gleichheit, Meinungsfreiheit, Orgasmatron, permissive Gesellschaft, sexuelle Revolution, Summerhill, Toleranz, Wilhelm Reich
26. Februar 2017 um 14:26 |
Bezugnehmend zu James DeMeo „In Defense of Wilhelm Reich“.
Natürlich die Selbstinzenierung als Verteidiger von Reich, immer auf der richtigen Seite und schön angepasst als der Vorreiter einer Verteidigungslinie, die Reich bewahren will.
Wollte Reich verteidigt werden? Muss er verteidigt werden? Und wenn ja, durch wen und gegen wen?
Ungefragt tritt DeMeo in die erste Reihe, wo er sich am liebsten sieht, möchte ich sagen, damit es kein anderer wagen würde. Bloß niemandem eine Chance geben, diese Rolle einzunhemen. Schon gar nicht, dem allgemeinem Publikum, den jungen Studenten, die auch Reich lesen und nur verwirrt werden durch reichianische Querköpfe des Internetauftritts.
Nun ich habe nie behauptet ein Fan von DeMeo zu sein, daher darf ich auch fragen: Kann DeMeo sich noch mehr unterbieten? Yes, he can!
Statt Turner, der selbstredend Reich vedreht und ihm all seinen Dreck unterschieben möchte, der seinem Hirn entstammt, inhaltlich oder mit Reichs klaren Worten zu analysieren, kommt ein opportunes links-rechts-Schema zum Vorschein. Dass dies hier Beifall findet, ist eines. Turner als Linken zu adeln und mit einer kommunistischen Verschwörungstheorie, die jedem Amerikaner schon mit der Milchflasche eingegeben wurde, daher zu kommen ist unterirdisches Niveau für mich.
Was zu erwarten gewesen wäre von einem „Reichianer“, wäre die Erklärung der emotionellen Pest, die charakterliche Verbiegung angesichts einer Sexualtheorie, die seine neurotische Charakterstruktur angreift. Bestenfalls könne Reich als Vertreter eines biologisch natürlicherem Umganges mit sexueller Erlebbarkeit den Hass – eines gegen die eigene Erlebnis(un)fähigkeit gerichteten – ausgelöst haben. Und dann kommen emotionelle Krüppel – beschreibend nach Reich – aus ihren Löchern gekrochen und schnieren Schmähschriften, die nur Bestseller werden können, weil die Pestpresse diesen hofiert, vom vermutlich finanziellen Push durch schwarze Kassen einmal abgesehen.
Und nun kommt DeMeos Spezialtalent zum Vorschein, diesem Typen, an den sich schon keiner mehr erinnern würde, die Krone eines „Linken“ aufzusetzen. DeMeo pusht mit seinen quasi überflüssigen, vor allem oberflächlichen und meist persönlich gefärbten Gegenreden (die Kontrahenten werden hier nicht neu hochgepusht) die Gegner Reichs! Als vermeintlicher Heilsbringer und Retter der Orgon-Sache macht er „in der ersten Reihe“ diese kaputt. Er pusht diese Pestkranken. Und seine Pseudoverteidigung wirft einen schwarzen DOR-Schatten auf scheinbare positive Aspekte, die er sonst vertritt, wenn man ihm dies unterstellen mag, was ich nicht tue.
Mein Tipp für Reichianer: Mal wieder die Charakteranalyse lesen, ohne die geht nichts!
and last but not least … welches Motiv ist bei DeMeos Rede erkennbar? Rational wäre ein ordentlicher Konter gegen Turner zu erwarten (und kein neuer Hype). Für mich schleimt er sich ein, neine nicht bei Reich, der ist tot. Er zeigt sich als Konianer und hofft auf die ewige Anerkennung des ACO? Ein anderes Motiv ist nicht erkennbar.
26. Februar 2017 um 16:41 |
Das ist ohnehin ein Grundproblem aller (gepanzerten?) Menschen; von sich und seinen Neurosen/Sehnsüchten/Perversionen auf andere zu schließen bzw.die letztgenannten jemanden über zu stülpen.
In der letzten Konsequenz war W. Reich alleine. Im Gerichtssaal wie in den letzten Stunden im Bundesgefängnis. Das hat er selber sehr gut im Tonbanddokument „Alone“ aufgezeichnet. Es war wohl sein Grundproblem das ihm niemand mehr folgen konnte oder wollte. Das zog sich bekanntlich durch sein gesamtes Leben durch (Stichworte Wien oder Norwegen zB). Auch ein Baker nicht.
Ich vermag nicht zu beurteilen welche Beweggründe ein James deMeo hat aber ich schließe mich O’s Meinung an: es ist ein gewisser billiger Heroismus posthum eine Front aufzubauen….gegen wem eigentlich (noch)? Reich hat keine Feinde mehr denn der Mann ist tot und seine Idee starb mit ihm. Solche Profiteure wie Turner sind ohnehin nur Strohfeuer…Schriften seines Stils sind schnell vergessen und rangieren mMn auch heute schon eher im Bereich Polemik und Schundliteratur. Also von daher…
Konia versucht Splitter der Orgonomie zu bewahren aber ist allenfalls ein müder Versuch. Bei manchen seiner Artikel kommt es eher einer Persiflage gleich aber das sehe nur ich so.
28. Februar 2017 um 01:51 |
Das ist ein guter Hinweis von Zeitgenosse: Das „Alone“ Tape könnte man erst einmal als Mitleid mit sich selbst interpretieren, doch es eght um mehr: Es geht nicht um „keiner versteht mich“, sondern dass seine Sache (ORANUR etc.) nicht verstanden wird oder anderen auch der Mut fehlt mit ihm im Abseits zu stehen. Zum anderen fühlt keiner das Orgon und das ORANUR; und Reich kann es auch nicht verständlicher machen.
Liest man Reichs frühere Bücher, kann man seine Schlüsse als nachvollziehbar oder nicht betrachten;
man muss ihm glauben, das er richtig liegt. Reich kann es nicht schrittweise beschreiben, wie er zu seinen Schlüssen kommt. Die Nachwelt versteht nicht seine Schlussfolgerungen, weil Autoren wie Nunberg heute nicht mehr gelesen werden, um seinen Nebenkommentar zu begreifen und im nächsten Satz bezieht er sich auf einen neuen Psychoanalytiker, der einen Imago-Artikel geschrieben hat.
So sind permanent seine Sprünge, die jemand, der mit ihm ständig zu dieser Zeit zu tun hatte, noch nachvollziehen könnte, nicht aber der Leser 40 Jahre später. Ferner wird Reich nicht lange diskutiert haben, also auch bei seinen Zeitgenossen gibt es wenig Chancen, seine Ansicht zu verstehen.
Trotzdem hat ein heutiger Leser (sei er nicht durch Tertiärliteratur verdorben) mehr Zeit sich mit den Aspekten seiner Orgon-Forschung zu beschäftigen und eine Therapie für sich zu machen. Seine Ansätze werden zwar kontrovers für oder gegen diskutiert, aber die Information, dass Orgonenergie nützlich ist, ist durch! Auch ORANUR ist ein spürbarer Fakt und kein Hirngespinst. Wir sind also theoretisch heute weiter, als seine zurückschreckenden und in Angst verharrenden Kollegen, die er in „alone“ benennt.
Auf der anderen Seite haben wir immer noch die feigen und ihn veratenden „Reichianer“, die Reich nicht in seinem Tonband benennt, sondern mit denen er in „Listen little man“ schon abrechnet hat. Mit denen wäre Reich auch „alleine“. Er würde sie nicht kennen wollen.
Und dies würde in ihnen einen so großen Hass er zeugen, weil sie sich nicht anerkannt und geliebt von Reich fühlen können, dass sie „ihren Reich“ in Esoterik ersticken würden und sich selbst zu Meistern der Orgonomie ernennen. Bis zu ihrem Ableben können sie sich in ihrem egomanen Taumel, die Größten zu sein, suhlen.
Trotz der medialen Überpräsenz und den Schaden, den sie anrichten, wird sich später niemand an sie erinnern und keinen einzigen Satz zitieren können, der wichtig gewesen wäre. Sie fallen unter die Rubrik Turner, wozu die Amerikaner schon in 2 Jahren sagen werden: „who the fuck is turner?“