Wilhelm Reich, Elsworth F. Baker und Charles Konia zufolge wird die gesellschaftliche Dynamik durch die soziopolitischen Charakterstrukturen der Gesellschaftsglieder bestimmt. Das sieht man beispielsweise im Verhältnis der Deutschen zu Rußland. Als dort der antiautoritäre (antikapitalistische) Rote Faschismus herrschte, ich spreche von den 1980er Jahren, drehte sich in unserem Land alles um Abrüstung und „Lieber rot als tot!“. Wer von russischen Einflußagenten, etwa die Kampagne des Stern gegen Solschenizyn sprach, wurde bestenfalls mitleidig belächelt. Jetzt, wo in Rußland ein rechtskonservatives bis reaktionäres, also autoritäres Regime herrscht und etwa Solschenizyn kurz vor seinem Tod Putin ausdrücklich seinen Segen gab, mutieren die Grünen zu haßerfüllten Kriegstreibern, schlimmer als es der fanatischste Kalte Krieger jemals war. Der Schrecken eines Atomkrieges wird systematisch verdrängt.
Eines der Hauptmerkmale der antiautoritären Gesellschaft ist die Verlagerung von der lokalen Autorität zu einer zentralen. Die Linke haßt die Honoratioren, die im alten Deutschland vom berüchtigten „Stammtisch“ zur Kommunal-, Länder- und schließlich Bundespolitik ihre Herrschaft als „alte weißen Männer“, d.h. die Herrschaft des verhaßten Familienoberhauptes ausübten. Stattdessen wird immer mehr nach „bundeseinheitlichen (bzw. europaweiten) Richtlinien“ gerufen, die, wie im Roten Faschismus üblich, den Kommissaren das „Durchregieren von oben“ ermöglichen. Die lokalen Machtstrukturen sind nur noch dazu da, „die Parteilinie“ durchzusetzen. Am Ende steht eine Weltregierung, der Traum jedes wahren Linken.
Sowohl die autoritäre als auch die antiautoritäre Gesellschaft beruht auf Sexualunterdrückung. Der Unterschied liegt darin, daß im alten Deutschland Genitalität (also die Einheit von Liebe und Sex) zumindest teilweise toleriert wurde, solange die geschlechtliche Umarmung mit dem göttlichen Auftrag des „Mehret euch!“ jedenfalls prinzipiell „gerechtfertigt“ werden konnte. Heute hingegen richtet sich der Haß explizit auf die „binäre“ Genitalität. Frauen können einen Penis haben und auch Männer können menstruieren!
Die antiautoritäre Gesellschaft ist davon gekennzeichnet, daß keine Spannung mehr ausgehalten wird und das nicht nur im Geschlechtlichen. Es ist praktisch unmöglich noch Geschäfte zu machen, weil niemand sich mehr an Absprachen hält, sich auch nur an diese erinnert, d.h. das Zeitfenster, in dem man sich zu engagieren traut, wird immer enger. Rechnungen verschicken und „eintreiben“ wird zunehmend zu einem Alptraum. Das kann man auf die gesamte Wirtschaft extrapolieren, die nichts anderes ist als ein System der Kreditvergabe. Im Kern geht es um die Herstellung und Aufrechterhaltung von bioenergetischer Spannung, Aber genau diese kann der Linke von seinem Charakter her nicht ertragen, dreht sich doch bei ihm alles um Entladung und Entspannung. Er will das Leben genießen, ohne dafür etwas zu tun! Oder, um mit Margaret Thatcher zu reden: der Sozialismus endet, wenn das Geld, das andere erwirtschaftet haben, aufgebraucht ist.
Schlagwörter: 1980er Jahre, Abrüstung, antiautoritär, Antikapitalismus, Atomkrieg, autoritäre Regime, Bundespolitik, Durchregieren, Gesellschaft, Grüne, Honoratioren, Kalter Krieg, Kommunalpolitik, Kriegstreiber, Lieber rot als tot!, Linke, Machtstrukturen, Margaret Thatcher, Parteilinie, Putin, Rußland, Solschenizyn, Sozialismus, Stammtisch
14. März 2022 um 20:58 |
Erstaunlich, Wie Orbahns Analyse der von Konia gleicht:
„Doch inzwischen sei der Liberalismus in eine Falle geraten.
„Indem sie den Begriff der Demokratie enteigneten und den Konservativen und Christdemokraten ihre demokratische Legitimation absprachen, gaben die Liberalen die zwischen ihnen und den Konservativen bestehenden, auf gegenseitiger Anerkennung beruhenden Beziehungen auf. Das war ein großer Fehler, denn der Liberalismus war durch den Marxismus immer verwundbar. Dieser Verwundbarkeit haben die Liberalen lange dadurch entgegengewirkt, dass sie die geistigen Beziehungen zu den Konservativen aufrechterhielten. Aber nachdem sie sich von uns gelöst hatten, blieben sie mit den Marxisten allein. Die Marxisten jedoch zehren den Liberalismus auf. Das geschieht in den USA und auch in Europa. (…) Die auf der Freiheit beruhende Gleichheit wurde zur zentralen Idee des Liberalismus, aus ihrer Argumentation haben sie nach und nach Sitte und Tradition entfernt und wurden so jenen ausgeliefert, die immer neue Gleichheitsforderungen stellen. Es gab dann nichts mehr, was sie gegen diese Forderungen hätte verteidigen können. Zuerst kommt die Frage, ob gleichgeschlechtliche Beziehungen legal seien. Später dann auch, dass wir diese als gleichberechtigt mit denen zwischen Mann und Frau betrachten sollen. Bald sind wir so weit, dass diese Beziehungen doch nicht auf zwei Menschen eingeengt werden sollten, denn auch andere Kombinationen seien denkbar. Es wird immer Menschen in einer Gesellschaft geben, die vermeintlich oder tatsächlich Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse geworden sind und nun die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse als Lösung ihres Problems fordern. So erscheinen am linken Rand der Liberalen die absurdesten Forderungen, und weil wir denen von rechts im Namen von Sitte und Tradition nicht entgegenwirken können, dringen sie Schritt für Schritt in den Liberalismus ein und besetzen schließlich dessen Zentrum. Am Ende steht die vollständige Eroberung des liberalen Lagers durch den Marxismus. Das geschieht zurzeit, das ist das, was als woke bezeichnet wird. Deshalb müssen wir damit rechnen, dass der christlichen Demokratie alsbald nicht der Liberalismus, sondern der Marxismus, der nur noch Reste des Liberalismus enthält, gegenübersteht.“ “
https://www.achgut.com/artikel/ungarn_waehlt_der_scharfe_blick_des_victor_orban
14. März 2022 um 22:42 |
Atomkriegsgefahr verdrängt? War in Medien oft Thema. Ich fürchte nur, dass Überschriften wie „Könnte er es wirklich machen?“ (etwa in BILD) für jemanden wie Putin fast auffordernd wirken können.
15. März 2022 um 12:36 |
Sollte Putin sich wirklich nach der Bildzeitung richten?