Um was es bei Saharasia geht, sah man vor einigen Jahren am Geschehen im Westsudan und heute im Norden Nigerias, wo eine kleine Minderheit arabischer (bzw. arabisierter) Nomaden die seßhafte schwarz-afrikanische Urbevölkerung systematisch tyrannisiert und vertreibt. Seit Jahrhunderten setzt sich dieses Muster von Norden nach Süden über den afrikanischen Kontinent fort.
Unter Ausschluß einer ohnehin desinteressierten Weltöffentlichkeit, die sich lieber über den verzweifelten Überlebenskampf Israels aufregt und sich für die „Menschenrechte“ islamischer „Widerstandskämpfer“ einsetzt, werden von den „Befreiungsbewegungen“ im Kongo die letzten Reste der Pygmäen ausgerottet. Dazu gehört das Abschlachten ganzer Familienverbände, Massenvergewaltigungen und Versklavung.
Der Spiegel berichtet über eine Verbindung von Gesellschaftsstruktur und Geographie in Ozeanien, die in mancher Hinsicht an das erinnert, was in der Saharasiatheorie für die großen Festlandsmassen beschrieben wird. Während die einen Polynesier in Frieden lebten, bekriegten sich die anderen, beispielsweise die Bewohner der Osterinseln, auf das Grausamste.
Der Anthropologe Barry Rolett (University of Hawaii) und der Geograph Jared Diamond (University of California) untersuchten für ihre in Nature (431: 443-446) vorgestellte Studie 69 Inseln. Dort, wo das Innenland zerklüftet und schwer zugänglich war und deshalb das Ökosystem weitgehend intakt blieb, entwickelten sich friedliebende Gesellschaften, die weitgehend dem Südseeklischee entsprachen. Auf jenen Inseln jedoch, wo es leicht war, die Wälder zu roden, kam es schnell zu Hungersnöten und den entsprechenden Konflikten: saharasia-artige Gesellschaften entstanden.
Es ist immer das gleiche mit den durch und durch rassistischen Linken: sie träumen von einer besseren Welt und schaffen dabei die Hölle auf Erden. Einer der neuen Helden der Linken ist der Indio Evo Morales, Präsident von Bolivien. Er will aus seinem Land eine „multikulturelle Gesellschaft“ machen!
Ich referiere eine Sendung des Deutschlandfunks von 2009 über „Kommunitäre Justiz in Bolivien“.
In der streng patriachalischen Kultur der Indios Boliviens, die einst zum Inka-Reich gehörten, sind „Ehrenmorde“ an der Tagesordnung. Wie in der islamischen Rechtsprechung gibt es öffentliche Auspeitschungen; Ehebruch der Frau und Homosexualität bei Männern wird mit Steinigung geahndet. Auch die „Befehlsverweigerung“ gegenüber den Eltern und den Dorfältesten ist ein todeswürdiges Verbrechen.
Im indianischen Erbrecht können nur die Söhne Land erben. Frauen sind auf das Land des Ehemanns angewiesen.
Auch wenn die Frau oft die gesamte Familie ernährt, muß sie sich dem Mann unterordnen. Häusliche Gewalt ist an der Tagesordnung (…). Die Frau darf sich über Dinge, die in ihrer Ehe passieren, nicht beklagen. Noch mehr tabuisiert wird der sexuelle Mißbrauch von Mädchen durch Mitglieder der eigenen Familie. Das kommt häufig vor (…), aber nur die wenigsten Fälle werden angezeigt. Die kommunitäre Justiz betrachtet Vergewaltigung nicht als Verbrechen. Sie kann mit der Schenkung einer Kuh oder eines Schafes bereinigt werden. Oder man zwingt das Mädchen, ihren Vergewaltiger zu heiraten.
Im Rahmen seiner „emanzipatorischen“ Anstrengungen hat Evo Morales diese scharia-artige indigene Justiz der aus Europa importierten Rechtsprechung gleichgesetzt. Seit Anfang des 2009 hat sie Verfassungsrang. Sie ist das Instrument, mit dem politische Gegner „basisdemokratisch“ eingeschüchtert und sogar ermordet werden.
Es ist nur natürlich, daß sich lateinamerikanische „Volksbefreier“ wie Evo Morales und sein venezolanischer Spießgeselle, der verstorbene Hugo Chavez mit der islamischen Welt, insbesondere dem Iran, im Kampf gegen den „US-Imperialismus“ solidarisieren und dabei auch vor offenem Antisemitismus nicht zurückschrecken.
Wie die folgende Karte von James DeMeo zu seiner Saharasia-Theorie zeigt, war das Inka-Reich, das am Ende einer ganzen Kette patriarchalischer Großreiche im Gebiet des heutigen Bolivien und Peru lag, letztendlich eine „Agentur“ Saharasias. Vor Jahrtausenden hatte jenes Gebiet, das heute mit der (bis auf Israel) in sich geschlossenen Kernregion des Islam identisch ist, Peru und Bolivien unauslöschlich seinen Stempel aufgeprägt.
Schlagwörter: Afrika, Anden, Antisemitismus, öffentliche Auspeitschungen, Basisdemokratie, Befreiungsbewegungen, Bolivien, Dorfälteste, Ehebruch, Ehrenmorde, Evo Morales, Homosexualität, Hugo Chavez, indianische Kultur, indigene Völker, Indios, Inkas, islamische Rechtsprechung, kommunitäre Justiz, Kongo, Linke, Mangelernährung, multikulturelle Gesellschaft, Osterinseln, Ozeanien, Palästina, Peru, Polynesien, Pygmäen, Scharia, Schizophrenie, Schwangerschaft, sexueller Mißbrauch, Steinigung, Vergewaltigung, Verhaltensforschung, Widerstandskämpfer
28. Dezember 2009 um 08:58 |
Die vorkolumbischen Gesellschaften wahren beileibe keine Demokratien westlichen Musters, weil es die zu der Zeit noch gar nicht gab.
Einen gewissen Eindruck liefert der Film Apocalypto von Mel Gibson.
http://de.wikipedia.org/wiki/Apocalypto
28. Dezember 2009 um 10:54 |
Es geht um den Gegensatz zwischen patriarchalen udn matriarchalen Stämmen, d.h. insbesondere um die Stellung der Kinder der Frauen. Hier ist beispielsweise auf die Irokesen zu verweisen, die die amerikanische Demokratie inspiriert haben.
Zur aktuellen Diskussion siehe:
9. September 2014 um 21:22 |
Zur weiteren Illustration des Gesagten:
http://michael-mannheimer.info/2014/09/07/der-fundamentalistische-islam-in-vergleich-fortsetzung-der-reihe/
11. Oktober 2014 um 17:54 |
Kailash Satyarthi ist Aktivist gegen die Ausbeutung von Kindern durch Kinder-Sklavenarbeit.
Er hat dafür diese Woche – zusammen mit einer pakistanischen Aktivistin – den Friedensnobelpreis bekommen.
Im Zusammenhang mit der Kinderarbeit sind – unter anderem auch bei der Orgonomie – folgende Positionen bekannt:
Einmal die von Jerome Eden. Ein Kind möchte zum Unterhalt der Familie – somit auch zum eigenen Lebensunterhalt – beitragen, es soll das auch tun dürfen. Nur die extrem ausbeuterische Kinderarbeit muss aufhören.
Wobei – etwa in Indien – die Ausbeutung der Kinder innerhalb der Familien noch extremer sein kann als die in den Ausbeutungs-Betrieben (auch Sweatshops genannt).
Die andere Position: Das Verbot der Kinderarbeit gehört strikt und ohne jede Ausnahme durchgesetzt.
Diese Position vertritt Kailash Satyarthi in:
http://www.deccanherald.com/content/281292/child-labour-perpetuates-illiteracy-poverty.html
einem Artikel den er im Deccan Herald im Jahr 2012 geschrieben hat.
Die Argumente sind großenteils nicht neu. Neu sind für mich unter anderem die folgenden Behauptungen:
Zitat:
This (eine Nation wird reicher, wenn sie das Kinderarbeitsverbot strikt durchsetzt) has also been evident in the case of fast growing economies and changing societies like South Korea, China, Turkey, Brazil and India where education is pivotal.
(China – wirklich?? Anmerkung von mir)
Decision based on facts
These conscious decisions by the international community and states have not been taken in a jiffy by being overtly idealistic, but are based on facts and rationales. It is now a proven axiom that child labour causes poverty and unemployment perpetuating illiteracy and backwardness.
Another largely ignored factor is the correlation between black money, corruption and child labour …
Eradication of child labour is possible and within our reach.
Zitat Ende, Hervorhebung von mir.
Eines der Kinder-Ausbeuter-Länder – hier komme ich auf das Thema der traditioinellen Gesellschaftsordnung in den Anden – ist möglicherweise Evo Morales‘ Bolivien.
11. Oktober 2014 um 18:08 |
Es wird auch gesagt:
wenn den Arbeitgebern keine extrem billige, gefügige Arbeitskraft in Form von auszubeutenden Kindern zur Verfügung steht, dann haben die erwachsenen Arbeitskräfte einen besseren Verhandlungsspielraum um für sich faire Löhne durchzusetzen.
Dadurch würde der Wohlstand der betroffenen Nation zunehmen.
Vielleicht mögliche Folgerung:
Mir kommt gerade die Frage, ob was auf die ausgebeuteten Kinder etwa in Bolivien und Indien zutrifft, auch erweitert werden dürfte auf die vielen deutschen „Aufstocker“ und andere im Niedriglohn beschäftigten Erwachsenen in Deutschland.
Wenn die nicht wären: hätten dann auch die restlichen Beschäftigten höhere Löhne?
Und: sollte daraus etwa folgen, dass die Probleme Deutschlands weitgehend verschwinden, wenn man strikt die schweizerische Hochlohnpolitik auch in Deutschland durchzieht?
Mit einem Gesetzlichen Mindestlohn – auch in Deutschland – von 22 Franken also etwa 18 Euro – wovon nach Abzug der Sozialabgaben ohnehin nur reichlich die Hälfte übrig bleibt.
Falls die Hochlohnpolitik funktionieren sollte, würden wohl langfristig auch die Abzüge weniger.
18. Mai 2015 um 20:44 |
Bild: Staaten in der Schuldenfalle
auch hier farbig unter anderem die Inka-Länder: Bolivien, Peru.
Ansonsten: klares Saharasia-Pattern.
Ausreißer: Birma (außerhalb der Saharasia-Region)
Andere Richtung Ausreißer: Algerien, Libyen, Saudi-Arabien, Irak, Iran.
Das sind Ölstaaten.
OffTopic: http://www.erlassjahr.de/die-schuldenkrise/laenderkarte.html
Wenn der Staatsbankrott tatsächlich in den letzten zweihundert Jahren immer wieder vorgekommen ist, bei so ganz verschiedenen Ländern wie Deutschland und Argentinien, dann ist für die Zukunft ein geordnetes Verfahren dafür vielleicht eine ganz gute Idee …
6. Juli 2017 um 23:05 |
Was brachte das Weibchen Passion dazu, ein fremdes Kind zu töten und dessen Fleisch mit anderen zu teilen? Dazu bedurfte es keiner Wüstenbildung.
Sind Schimpansen eigentlich patriarchalisch?