Die Lebensläufe von Heinrich von Kogerer und Reich haben sich zweimal überschnitten. Kogerer war Assistent des berühmten Wiener Psychiaters und Leiters der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik Julius Wagner-Jauregg. Hier machte Reich seine psychiatrische Facharztausbildung. Interessanterweise gründete Wagner-Jauregg 1922 ein psychotherapeutisches Ambulatorium als direkte Antwort auf das kurz zuvor gegründete psychoanalytische Ambulatorium, an dem sich insbesondere Reich hervortat, siehe etwa sein Buch Der triebhafte Charakter von 1922. Leiter des universitären „Gegenambulatoriums“ war Kogerer.
1933 brachte Reich sein Buch Charakteranalyse heraus, das den Untertitel trug „Technik und Grundlagen für Studierende und praktizierende Analytiker“. 1934 veröffentlichte Kogerer sein Buch Psychotherapie: Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte. Ein Jahr später wurde es in Reichs Zeitschrift für Politische Psychologie und Sexualökonomie (Band 2, Heft 3, 1935) kurz (zwei Sätze!) von „M.“ besprochen: das Buch werde „den modernen Problemen der Psychotherapie in keiner Weise gerecht, weil es ein Sammelsurium von Methoden, Anschauungen und Arbeitsweise in naiver, hoffnungsloser Weise zu vereinigen sucht“.
Mit diesem eklektischen Ansatz, bei dem insbesondere Alfred Adlers „Individualpsychologie“ eine gewichtige Rolle spielte, war Kogler ein direkter Vorläufer der Bemühungen des von Matthias Heinrich Göring geleiteten „Deutschen Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie“. Nach dem Anschluß 1938 ließ sich Kogeler begeistert gleichschalten. Wie der unselige C.G. Jung meinte er, die Psychoanalyse wäre auf die spezifisch „jüdische Psyche“ zugeschnitten.
Von aktuellem Interesse ist, daß seit längerem Bestrebungen in Gange sind, die unterschiedlichsten psychotherapeutischen Ansätze zu vereinigen – ähnlich wie unter Göring. Ich will damit nicht sagen, daß ein solches oberflächlich betrachtet ja löbliches Unterfangen von vornherein „nazi“ ist, realiter kann es aber immer nur ein Ausweichen vor dem Wesentlichen sein – also genau das, worunter die neurotischen Patienten leiden… Bezeichnenderweise tun sich heutzutage ausgerechnet „Reichianische“ Therapeuten darin hervor, aus der Psychotherapie (bzw. „Körperpsychotherapie“) ein unappetitliches Potpourri aus halbverdauten „Ansätzen“ zu machen…
Ernster zu nehmen ist der Fall der Ärztin Johanna Haarer. Sie verkörperte alles, was den Nationalsozialismus in seinem Wesenskern so abgrundtief Hassens- und Verachtenswert macht!
Haarer veröffentlichte im Dritten Reich den Bestseller (bis Kriegsende wurden 690.000 Exemplare verkauft, bis zur letzten Auflage 1987 wurden 1,2 Millionen abgesetzt). Ich kann und will hier nicht die ganze lebensfeindliche Pestilenz ausbreiten, deren Schaden in Deutschland noch Jahrhunderte nachwirken wird. Man lese sich den entsprechenden Wikipedia-Artikel über Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind selbst durch! Es ist das exakte, diametrale Gegenteil zu allem wofür die Namen LaMettrie, Max Stirner, Wilhelm Reich und A.S. Neill stehen! Schlimmer geht es einfach nicht. Emotionelle Pest in ihrer Reinform!
Mit derartigen Pfeifen und Arschlöchern mußte Reich in den 1920er und 30er Jahren ringen. Und man glaube nicht, daß die österreichischen, deutschen und skandinavischen Sozialdemokraten in diesen Jahren viel besser waren. Schließlich waren die Nationalsozialisten auch nur Sozialdemokraten! Ich verweise dazu auf Der Rote Faden. Gewisse Subjekte können sich Ihren „Antifaschismus“ deshalb sonstwo hinstecken! Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.
Wenn der Wille des Babys nicht vom ersten Tag an konsequent gebrochen wird, bekommt man zur Strafe „den kleinen Haustyrann“. Vom Schreien des Kindes muß sich die Mutter dabei nicht irritieren lassen, schließlich können Kinder in den ersten zwei Lebensjahren weder Schmerz noch Liebe empfinden und erinnern sich auch an nichts.
Schlagwörter: Alfred Adler, Babys, C.G. Jung, Charakteranalyse, Drittes Reich, Heinrich von Kogerer, Individualpsychologie, Johanna Haarer, Julius Wagner-Jauregg, Körperpsychotherapie, La Mettrie, Matthias Heinrich Göring, Max Stirner, Psychotherapie, Säuglingspflege, schwarze Pädagogik, Wilhelm Reich A.S. Neill
3. September 2024 um 11:46 |
Aus sexualökonomischer Sicht ist das Ende interessant!
3. September 2024 um 19:59 |
Das Grüne Faschistenungeziefer will Deutschland nach außen bis an die Zähne bewaffnen und nun auch für die „innere Sicherheit“ durch einen massiven Ausbau des „Sicherheitsapparats“ sorgen!
18. September 2024 um 11:28 |
„Haustyrann“ wohlgemerkt. Feminazis?