Die Arbeitsgesellschaft

Wissenschaftler u.a. des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Universität Bonn und der Universität Maastricht legten 2011 eine Studie vor, die sich um das Verhältnis von Charakter und Ökonomie drehte. Es wurde ermittelt, daß risikobereite Menschen (also jene, die sich der Angst stellen) mit ihrem Leben zufriedener sind.

Warum, das lässt sich schwer deuten. „Möglicherweise führt eine höhere Risikobereitschaft zu mehr Erfolg im Leben und damit zu einer größeren Zufriedenheit“, sagt der Ökonom Thomas Dohmen von der Universität Maastricht.

Wie Reich in seiner Rede an den Kleinen Mann sagt: „Du bettelst um Glück, aber Sicherheit ist dir wichtiger!“

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Darum geht es bei der Wahl zwischen Rechts und Links, die stets eine sexualökonomische Wahl ist: zwischen dem „Risiko“ einer frei fließenden Lebensenergie (der internationale Kapitalismus) oder der dumpfen „Sicherheit“, die uns die Sozialisten von der SPD, NPD und SED versprechen.

Diese Leute behaupten, daß Angst, etwa vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, die der moderne Kapitalismus mit sich bringt, für diverse „psychosomatische Erkrankungen“ (Biopathien) verantwortlich sei und beispielsweise in Ungarn zwischen dem Ende des Sozialismus und heute dafür sorgte, daß die Lebenserwartung beträchtlich gesunken ist, weil die Existenzangst den Menschen buchstäblich „an die Nieren geht“. Ist das kapitalistische System unmenschlich, unbiologisch und steht damit im Widerspruch zur Orgonomie?

Ebenso könnte man argumentieren, das Nachgeben von Panzerung sei ungesund, denn bei einem „Versagen“ der Panzerung tritt Angst auf! Nur perfekt abgepanzerte Menschen oder Krebskranke, bei denen Kontraktion mangels Expansion keinen Stau (= Angst) mehr erzeugen kann, sind vor der Angst gefeit. Tatsächlich vermitteln beide meist einen ausgesprochen „ausgeglichenen“ und „zufriedenen“ Eindruck. Man denke an Yogis, Lamas, Mönche und andere „Heilige“!

Unter dem Titel „Die Ökonomie des Glücks“ wurde 2005 in der Taz erläutert, auf was für wackeligen Beinen die ökonomische Wissenschaft stehe. Heute könne man „Glück“ mittels der Kernspintomographie objektiv messen. Es sei deshalb mehr als ein „rein subjektiver Faktor“. Außerdem hänge Glück nicht vom steigenden Bruttosozialprodukt, sondern vom sozialen Ausgleich und der sozialen Sicherheit ab. Deshalb sei der europäische Weg der sozialen Absicherung objektiv glücksverheißender als das amerikanische Prinzip der Eigenverantwortung.

Reich hat in seinen bio-elektrischen Experimenten Glück (Lust) objektiv gemessen. Aus seiner Sicht ist Glück eine Funktion der Strömungsempfindungen im Körper – doch die können nur in einem eigenverantwortlichen Leben frei fließen. Die Taz redet dem „Glück“ (Sicherheit) der rundum versorgten, „sitzenden“ Zoo-Tiere das Wort!

Ja, auch die Sozialisten haben „irgendwo Recht“, denn es geht natürlich nicht um Kapitalismus („rücksichtsloses Profitstreben“) per se, sondern, wie stets, um bioenergetische Expansion, d.h. um die Hinwendung zum Mitmenschen. Aber gerade die ist profitabel, wie eine Studie der Universitäten Bonn und Maastricht zeigt.

Positive und negative Reziprozität sind voneinander unabhängige Wesenszüge: Manche Menschen sind eher positiv reziprok, manche eher negativ; wieder andere sind beides. Die Forscher aus Bonn und Maastricht wollten herausfinden, welchen Einfluß diese Charakter-Eigenschaften auf Größen wie „Erfolg“ oder „Lebenszufriedenheit“ haben.

Es zeigte sich, daß sich „Negative Reziprozität” nicht auszahlt! Will sagen, derjenige, der unfaires Verhalten seiner Mitmenschen mit gleicher Münze heimzahlt, ist im Leben unzufriedener, hat weniger Freunde und ist im Schnitt häufiger arbeitslos.

Menschen, die dem Leben zugewandt sind, Risiken eingehen und auf ihre Mitmenschen freundlich und zuvorkommend behandeln, sind glücklicher und erfolgreicher.

In Gestalt der anvisierten Überwindung der „Arbeitsgesellschaft“ feiert die Marxistische Ganovenideologie, der zufolge Arbeit ein Fluch ist, fröhliche Urstände. Dabei sollte ein Blick in den Schweinestall genügen, um zu sehen, was mit jenen passiert, die im „sozialistischen Schlaraffenland“ leben!

Eine Studie des „Glücksforschers“ Bengt Brülde (Universität Göteborg, Schweden) besagt, daß nur wer viel arbeitet, wirklich glücklich sein kann. Die Wirkung von Müßiggang, Urlaubsreisen und Luxusgütern verpufft schnell. Vielmehr braucht der Mensch ein Ziel, auf das er hinarbeiten kann. Am glücklichsten ist er, wenn er die Früchte seiner Arbeit gemeinsam mit anderen zu genießen vermag.

Reich zufolge kann man nur glücklich sein, wenn sich Arbeit (Unabhängigkeit!) und Liebe (Hingabe!) periodisch abwechseln.

liebearbeit

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32 Antworten to “Die Arbeitsgesellschaft”

  1. Avatar von David David Says:

    Hier ist zu fragen, welche Rolle der Krieg bzw. viel Licht weg, so dass sie immer klein bleiben.

    Ich selbst war ja als Jugendlicher auch links eingestellt und war zum Beispiel gegen die damalige Aufrüstungspolitik von Schmidt und Reagan, weil ich glaubte, dass diese direkt in den Krieg führt; vielmehr war ich der Ansicht, man müsse zuerst abrüsten, d.h. sich unterwerfen, woraufhin der Feind vielleicht bereit ist zu verhandeln. Außerdem hatten wir folgend auf die Zweite Ölkrise – und die iranische Revolution – in Westdeutschland eine Arbeitslosigkeit, die auch in den folgenden Jahren weiter stieg; daher glaubte ich an einen baldigen Zusammenbruch nicht des östlichen, sondern des westlichen Systems.

    Darauf hofften damals am Gymnasium viele, denn wir waren überzeugt, dass es vielleicht für jeden einen Studienplatz – aber auf keinen Fall für jeden eine Arbeitsstelle geben würde, wenn nicht eine sozialistische Diktatur diese garantieren würde.

    Der Kampf ist meines Erachtens eine Funktion, durch welche der Gegner entweder zerstört, oder zumindest geschwächt werden soll, so dass er meine eigenen Funktionen – z.B. Nahrungsaufnahme – nicht länger stört. – Er selber hat – bei mangelndem Nahrungsangebot – vielleicht dasselbe Problem wie ich und versucht daher mich schwächer zu machen.

    Bei der Arbeit wirkt ebenfalls ein „Force“, d.h. Zwang, Kraft, auf das Werkstück ein; hier jedoch ist die Funktion nicht die, es zu zerstören, sondern dass aus dem Werkstück – oder mehreren Werkstücken – etwas gemacht wird, was am Markt – oder für mich selber – wertvoller ist als das ursprüngliche Werkstück.

    In Einzelfällen kann Arbeit auch aus einer Sache zwei machen, beispielsweise sind Elektrolyt-Wasserstoff und Elektrolyt-Sauerstoff am Markt wertvoller als Wasser, durch dessen Elektrolyse sie hergestellt werden.

  2. Avatar von davidmoerike davidmoerike Says:

    In:

    https://nachrichtenbrief.wordpress.com/2011/04/13/ein-blick-ins-paradies/#comment-4229

    und anderen Blog-Kommentaren war auf das Experiment von Omitara / Otjivero hingewiesen worden sowie auf das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE).

    Für Deutschland gibt es Vorschläge, dass dieses bei 1500 Euro liegen soll.

    Ist das nicht exorbitant hoch?

    Ist das nicht erheblich mehr als das durchschnittliche Nettoeinkommen einer Vollzeit arbeitenden Kassiererin oder Putzfrau?

    Wieviel müsste man den – zum Teil – schlecht bezahlten, hart arbeitenden Menschen dieses Landes an Steuern abziehen, um das finanzieren zu können?

    Es ist hier im Blog und in Kommentaren mehrfach gesagt worden, warum ein BGE generell nicht sein dürfe.

    Dazu im Widerspruch sind jedoch die Ergebnisse des Experiments von Otjivero. Namibia ist die ungleichste Gesellschaft der Welt; Menschen die wenig Bildung haben – wobei dies meist streng formal definiert ist, und dazu noch auf dem Land leben, sind meist vollkommen dekapitalisiert.

    Was bedeutet das? Beispiel für Dekapitalisierung: ein Bauer in Bangladesh muss seinen letzten Ochsen oder Wasserbüffel verkaufen, um eine notwendige Behandlung – etwa Operation – bezahlen zu können. Die Folge ist, dass er – nicht mehr arbeiten kann, weil er sein Kapital, sein Produktionsmittel – hier: Arbeitstier – nicht mehr hat.

    Seit Einführung des BGE in Otjivero arbeiten dort die Menschen nicht weniger, sondern mehr – weil es ihnen jetzt möglich ist, Produktionsmittel zu kaufen (Beispiel: Nähmaschine).

    Dies trifft auf Frauen mehr zu als auf Männer, da Frauen mehr zur investiven und Männer mehr zur konsumptiven (z.B. Saufen) Verwendung von Geld neigen;

    Infolge dessen hat sich auch die Stellung der Frau verbessert.

    Dies sind keine wirren Gedanken, sondern experimentelle Ergebnisse.

    Auch in unserem Land gibt es viele Menschen, die dekapitalisiert sind; ein BGE welches – zwecks Erzeugung der Motivation außerdem zu arbeiten – sehr niedrig angesetzt ist, ungefähr in Höhe des halben Existenzminimums, könnte sich daher auch bei uns positiv auswirken. Ein dermaßen niedriges BGE ist auch finanzierbar.

    Im Gegensatz zum BGE ist HartzIV / ALG2 kein bedingungsloses Grundeinkommen. Im Falle der so genannten „Aufstocker“ wird alles was ich zuverdiene abgezogen.

    Die Behörden enthalten zu Unrecht oft auch Zahlungen vor, nicht böswillig, sondern weil sie – Fernsehberichten zufolge – überfordert sind mit den Berechnungen, die gerade bei „Aufstockern“, also schlecht bezahlt arbeitenden, ganz besonders kompliziert sind.

    • Avatar von O. O. Says:

      Zu einen sind sicher auch die Behörden teilweise richtig überfordert, leider aber nicht immer und da wo sie Oberwasser haben, praktisch nichts mehr zu tun, kann man sie dann auch richtig kennenlernen: Verweigerung von Auskünften, Scheibchenweise Abwicklung, Verschleppung von Hartz IV über 6 Monate hinweg. Jeder kann sich vorstellen, was passiert, wenn er mittellos dasteht, der Vermieter seine Miete möchte und der Kühlschrank leer ist. Und alles passiert völlig legal, denn bei einem Erwachsenen bis zum 25. Lebensjahr, soll dann der Herr Vater zahlen (Mutter konnte definitiv nicht), kann der aber nicht, weil er bei seinem Amt (öffentliche Behörde) auch nicht genug für sich verdient.
      Kindergeld wurde auch nicht gezahlt, weil keiner genau wußte warum. Und nach 5 Monaten kam dann der tolle Tipp das das Bafög gezahlt werden müsse und daher kein HartzIV zu erwarten war und natürlich auch kein Übergangsgeld …
      Wie lange es dauerte bis der Bafög Antrag dann bearbeitet wurde, kann sich jeder vorstellen. Nur zum Zeitpunkt der Zahlung, die dann oh Wunder doch mal kam, war der junge Mensch dann nicht mehr in Ausbildung, weil er es ohne Essen nicht gepackt hatte sich zu konzentrieren. – So züchtet man sich eben Dauerhartzer und immer ist der Einzelne Schuld?

      Eine Putzfrau verdient unter 1.500 € netto; genau so ist es und ein Akademiker in den nicht gefragen technischen Berufen kann schon glücklich sein, wenn er soviel wie eine Putzfrau verdienen würde. Während alle schon wieder über eine kleine Erhöhung sich erfreuen dürfen, darf er noch an die letzte und vorletzte Gehaltssenkung nachdenken. Wer darunter (1.500 € netto) liegt, zahlt für seinen Job Geld monatlich drauf. Wenn er noch zur Arbeit fahren muss, hat er monatlich noch 300 – 400 € Spritkosten und wäre besser zu Hause geblieben. Wenn er dann noch eine Kind hat oder Raucher ist, hat er ganz verloren.

      1.500 € sind niedrig angelegt bei den Kosten, die wir momentan haben. 50% fallen für Miete und Nebenkosten/ Strom etc. an, was wird da noch übrig bleiben?

      Die Motivation, die ein Arbeiter/ Angestellter haben sollte ist die, dass er schlicht das Doppelte bekommt netto.

      Das Modell ist noch nicht ausgereift, aber mit diesen Eckdaten sollte man mal beginnen und in den Universitäten rechnen lassen. Natürlich kann es nicht sein, dass Zusatzleistungen existieren, die von den Kassen nicht übernommen werden, wie im Beispiel über Namibia aufgeführt. Ich würde mich nicht an Armutsbeispielen der dritten Welt orientieren wollen und sie auf Deutschland übertragen. (Das bekommen wir sowieso.)

  3. Avatar von O. O. Says:

    Im Jahr Anfang der Achtziger, wo gegen den Natodoppelbeschiss demontriert wurde, stand die Welt zweimal am Dritten Weltkrieg aus kleinlichen Gründen – nicht mal aus Gründen des technischen oder menschlichen Versagens. Abgerüstet wurde später nicht, weil die Friedensbewegung Recht hatte, sondern weil das Spiel der Muskeln doch zu schnell vorbei gewesen wäre. Ergo: Anzeichen von Hirn bei den Machthabern? Keine.

  4. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    Oliver Janich, ehemals Vorsitzender der Partei der Vernunft, ist für weniger Staat und auch mehr Eigeninitiative. M. E. ganz ähnlich der Position von Nasselsteins Orgonomie.

    Klicke, um auf fm-der-goldene-kaefig.pdf zuzugreifen

  5. Avatar von davidmoerike David Says:

    … in Ungarn zwischen dem Ende des Sozialismus und heute dafür sorgte, daß die Lebenserwartung beträchtlich gesunken ist, weil die Existenzangst den Menschen buchstäblich „an die Nieren geht“. Ist das kapitalistische System unmenschlich, unbiologisch und steht damit im Widerspruch zur Orgonomie?

    Im Widerspruch zur Orgonomie?? Ja!

    Aber das sozialistische – in Ungarn: Noch viel mehr.

    Zwischen dem Ende des Sozialismus und heute …

    Auch vor dem Ende des Sozialismus gab es in Ungarn Arbeitslose. Wenn auch nicht so viele wie jetzt.

    Die regierende kommunistische Partei machte es sich mit diesen Leuten einfach.

    Das war einfach ein Straftatbestand namens „antisozialer Lebenswandel“ und dafür gab es Lager oder Gefängnis.

    … so einfach war das damals.

    • Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

      Das sind alles zu einfache Beschreibungen. Systemwechsel sind immer Zeiten der Zusammenbrüche alter Strukturen. In Griechenland sinkt die Lebenserwartung auch, trotz Milliarden. Womöglich ist das, was hier als „kapitalistisches System“ bezeichnet wird, eher die Herrschaft von Machtstrukturen wie Seilschaften und Oligarchen sowie ausländischen Monopolen.

  6. Avatar von davidmoerike David Says:

    Risiko?

    Außer den Spekulanten haben auch die real handelnden und die realwirtschaftlich produzierenden Unternehmer Risiko.

    Vielleicht nicht so extrem wie die rein Spekulierenden.

    Und was hat der, der anstatt Beamter / Soldat / Angestellter / Arbeiter ist, Unternehmer ist, davon?

    „Antifragilität“, sagt Nassim Nicholas Taleb, Autor von „Der Schwarze Schwan“ und „Antifragilität“.

    Die Fähigkeit, bei plötzlichem starkem Stress, bedingt durch Schwarze Schwäne (z.B. Tiger im Wohnzimmer) nicht schwächer, sondern stärker zu werden.

    Antifragilität scheint mir mit negativer Entropie – und damit mit den Lebensfunktionen schlechthin – sehr gut vereinbar zu sein!

    Klasse ist das Bild im Blogbeitrag – englisch, aber könnte auch ein deutsches – ängstlich-spießiges – Paar darstellen.

    Der Soldat: mehr als die anderen oben angeführten sozialen Gruppen ist er bereit, ein Risiko einzugehen, denn im Kriegsfall muss er in den Krieg ziehen, und der Krieg ist eben relativ tödlich und bietet daher ein hohes Risiko.

  7. Avatar von Sebastian Sebastian Says:

    Eine Studie des „Glücksforschers“ Bengt Brülde (Universität Göteborg, Schweden) besagt, daß nur wer viel arbeitet, wirklich glücklich sein kann.

    Unsere matristischen, orgastisch potenten Vorfahren arbeiteten ca. 3-5 Std am Tag. Wie passt das zusammen?

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Subjektiv arbeitet der Trobriander sicherlich auch viel, aber er ist mit Dingen beschäftigt, die wir nicht ohne weiteres als Arbeit erkennen, sondern wohl eher als „Freizeit“ betrachten würden, insbesondere den Kula-Austausch. Hier ein Ausschnitt aus Malinowskis ARGONAUTS (S. 156f):

      Before we proceed to the next stage, we must pause in following the events of a Kula expedition, and consider one or two points of more general importance. I have touched in the narrative, but not dwelt upon, certain problems of the sociology of work. At the outset of the preceding chapter it was mentioned that canoe-building requires a definite organisation of work, and in fact we saw that in the course of construction, various kinds of labour were employed, and more especially towards the end, much use was made of communal labour. Again, we saw that during the launching ceremony payment was given by the owner to the expert and his helpers. These two points therefore, the organisation of labour and communal labour in particular, and the system of payment for experts‘ work must be here developed.

      Organisation of Labour.—First of all, it is important to realise that a Kiriwinian is capable of working well, efficiently and in a continuous manner. But he must work under an effective incentive: he must be prompted by some duty imposed by tribal standards, or he must be lured by ambitions and values also dictated by custom and tradition. Gain, such as is often the stimulus for work in more civilised communities, never acts as an impulse to work under the original native conditions. It succeeds very badly, therefore, when a white man tries to use this incentive to make a native work.

      This is the reason why the traditional view of the lazy and indolent native is not only a constant refrain of the average white settler, but finds its way into good books of travel, and even serious ethnographic records. With us, labour is, or was till fairly recently, a commodity sold as any other, in the open market. A man accustomed to think in terms of current economic theory will naturally apply the conceptions of supply and demand to labour, and he applies them therefore to native labour. The untrained person does the same, though in less sophisticated terms, and as they see that the native will not work well for the white man, even if tempted by considerable payment and treated fairly well, they conclude that his capacity for labour is very small. This error is due to the same cause which lies at the bottom of all our misconceptions about people of different cultures. If you remove a man from his social milieu, you eo ipso deprive him of almost all his stimuli to moral steadfastness and economic efficiency and even of interest in life. If then you measure him by moral, legal or economic standards, also essentially foreign to him, you cannot but obtain a caricature in your estimate.

      http://www.bohol.ph/books/Argonauts/Argonauts.html

    • Avatar von Sebastian Sebastian Says:

      Selbst wenn man diese + andere Tätigkeiten (zB Körperpflege oder Kultur) mit in die Betrachtung einbezieht, ist in Jäger- und Sammlergesellschaften Müßiggang ergiebig und es wird – vllt überraschend – viel mehr während des Tages geschlafen als in jeder anderen Kultur.

      Mit der Sesshaftwerdung beginnt die Arbeitszeit extrem anzusteigen. Gerade Dein Hinweis auf den Schweinestall drückt das aus.

      Die Aussagen über die Wirkungen von erfüllender Arbeit sind unbestritten. Natürlich gilt das auch für Jäger- und Sammlergesellschaften, aber ich kann das nicht zusammenbringen. Im Hinblick auf die Studie von Bengt Brülde: Geht es nicht eher um erfüllende Arbeit (Qualität), als um viel Arbeit (Quantität)?

  8. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Wenn rote Ratten durchs Fernsehen in unsere Wohnzimmer scheißen:

    http://www.ef-magazin.de/2014/05/15/5339-neulich-im-fernsehen-typisch-linker-scheiss

    • Avatar von Thomas Thomas Says:

      Das passende Gesicht dazu …

    • Avatar von Klaus Klaus Says:

      Ich bin ja ganz sicher, dass man nur mit Arbeit glücklich sein kann. Herumhängen in sinnlosen Wellnesstempeln, Swingolf-Amusement-Zeitvertreib, politische Diskussionen, … entsetzlich.
      Gestern hatte ich aber große Zweifel an Crists Aussagen, die dahin gehen, dass jeder – sicher vorausgesetzt: wenn er gesund ist – die Arbeit macht, die er gerne macht. Braucht eine Volkswirtschaft nur solche Arbeiten, für die sich jemand findet, der sie gerne macht?

      • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

        Frei nach Robert Harman: Wer arbeitet geht eine wechselseitige langfristige Verpflichtung ein (Zwang zur Arbeit – Zwang zur Bezahlung der Arbeit), die mit einer tiefgreifenden bioenergetischen Erregung verbunden ist. Diese Erregung sozusagen „trägt“ auch Dinge, die normalerweise von uns nie gemacht würden, weil sie objektiv langweilig bzw. eine Qual sind. Gewisserweise hat das rote Arschgesicht recht: Arbeit ist eine Art „Religion“, genauso wie die Liebe eine Art „Religion“ ist: ein Sinnzusammenhang aufgrund bioenergetischer Erregung.

        BTW: In dem von Thomas geposteten Video sagt der rote Strolch, daß man Religionen wie die „Arbeit“ unbedingt kritisieren müsse. Der gleiche Mann würde augenblicklich austicken, wenn man den Islam kritisierte: „Islamophober Nazi!“ Ein pestilenter Charakter, wie er im Buche steht!

  9. Avatar von davidmoerike David Says:

    Es zeigte sich, daß sich „Negative Reziprozität” nicht auszahlt! Will sagen, derjenige, der unfaires Verhalten seiner Mitmenschen mit gleicher Münze heimzahlt, ist im Leben unzufriedener, hat weniger Freunde …

    hat das nicht – mit anderen Worten – auch vor ein paar tausend Jahren der alte Herr Jesus gesagt??

  10. Avatar von davidmoerike David Says:

    In : https://nachrichtenbrief.wordpress.com/diskussionsforum-2014g/#comment-17039

    hatte ich geredet über neurotische Menschen, für die Arbeit tatsächlich ein Fluch ist.

    Die – wie die Orgonomie es nennt – zwanghaft arbeiten.

    Sie arbeiten, obwohl sie nicht wollen, und quälen sich irgendwie bis zum Rentenalter durch.

    In Gestalt der anvisierten Überwindung der „Arbeitsgesellschaft“ feiert die Marxistische Ganovenideologie, der zufolge Arbeit ein Fluch ist, fröhliche Urstände.

    Selbstverständlich sind bei so jemand die Türen für den Marxismus offen.

    Ein bestimmtes Problem jedoch ist tatsächlich offen:

    Bekanntermaßen ist die knappe bezahlte Arbeit (an Eigenarbeit – also das was man im Haushalt und sonstwo für sich selber tut, fehlt es nicht) sehr ungleich verteilt.

    Häufig sind die Menschen durch Angst vor Jobverlust – und evtl. folgender Langzeit-Arbeitslosigkeit – motiviert und arbeiten sich beinahe zu Tode, während andere – mit nicht so guten Referenzen und / oder nicht so gutem Lebenslauf – an die Arbeit nicht mehr dran kommen.

    Oder nur indirekt über Zeitarbeitsfirmen o.ä.

    Hier besteht auf jeden Fall Korrekturbedarf durch irgendwie gesteuerte Umverteilung der knappen bezahlten Arbeit.

    Oder durch Herbeiführung von Selbstregulierung.

    Also noch striktere Niedriglohnpolitik? Jeden noch so niedrigen Lohn zulassen?

    Nein, ich glaube, da müssen noch andere Strukturen und Hindernisse beseitigt werden, welche die Selbstregulierung im Moment unmöglich machen.

    Ohne eine Beseitigung dieser Hindernisse wird eine weiter gesteigerte Niedriglohnpolitik nur die Trennung der Gesellschaft in immer mehr Schichten verschärfen und den Ausbeutern ermöglichen, die Ausbeutung risikolos fortzusetzen.

    Ohne jenes Risiko, das der Kapitalist bzw. Unternehmer normalerweise hat.

    Also die Gesellschaft weiter in Richtung auf einen Neo-Feudalismus hin verändern.

    Wo irgendwie alles abgesteckt ist.

  11. Avatar von davidmoerike David Says:

    OffTopic: Pendler-Dasein

    Ich beziehe mich hier auf Menschen, die nicht täglich sondern wöchentlich – oder 14-tägig – zwischen Wohn- und Arbeitsort pendeln.

    Vielfach ist das nur für wenige Wochen oder Monate bis man die Familie nachgeholt hat.

    Aber insbesondere wenn es Menschen aus der ehemaligen DDR sind, auch wenn der Arbeitsort weit im Süden oder gar in Österreich / Schweiz ist, ziehen die das oft jahrzehntelang durch bis zum Rentenalter – anstatt die Familie nachzuholen.

    Ich kenne solche Männer als Fahrer bei Auto-Mitfahrgelegenheiten. Trotzdem dass das Zusammensein mit der Familie – und vielleicht auch die Sexualität – nur alle ein oder zwei Wochen zwei Tage sind, wirken diese Männer meist ausgesprochen energetisch und emotional gesund.

    Es handelt sich um Hochqualifizierte, etwa technische Facharbeiter oder so, die auch irgendwo stark sind. Sie sagen, auch in den neuen Bundesländern – also in der Heimat – Arbeit bekommen:

    geht schon aber rechnet sich nicht.

    Sie sind entschlossen, hart zu arbeiten und viel – etwa auch für die Kinder – zu verdienen.

    Dann muss man in der Gegend wo der Arbeitsort ist, eine günstige zweite Wohnung haben, deren Miete nicht den Mehr-Verdienst wieder auffrisst.

    Also die Leute sind schon ziemlich schlau wie die das alles hinkriegen. Und emotional gesund.

  12. Avatar von davidmoerike David Says:

    Darum geht es bei der Wahl zwischen Rechts und Links, die stets eine sexualökonomische Wahl ist: zwischen dem „Risiko“ einer frei fließenden Lebensenergie (der internationale Kapitalismus) oder der dumpfen „Sicherheit“, die uns die Sozialisten von der SPD, NPD und SED versprechen.

    OffTopic: „Schwarz“ und „Rot“ sind nicht ein Produkt des „Westens“; sie existieren – in Saharasia – vielleicht schon seit fünftausend Jahren

    Zu lesen begonnen:

    Vorsicht toxisch, enthält neben gewissen tiefen Erkenntnissen auch ein wenig Nazi-Mystik: auch ziemlich romanhaft.

    Jedoch hinter den zwei angeblich seit fünftausend Jahren gegeneinander Krieg führenden Geheim-Gesellschaften steckt etwas Reales: die dort so genannten „Illuminati“, rot, Blut, Lüge, der beste Sklave ist einer der gar nicht weiß dass er ein Sklave ist.

    Und die anderen, die dort so genannten „Vril“ oder „Deutschtempler“, „schwarz“, auch nicht automatisch die Guten weil sie ein wenig pessimistisch sind und glauben, dass die Massen nicht reif seien für Verantwortung, für bestimmtes Wissen, noch nicht fähig zum klaren Denken (nicht ganz wörtlich zitiert).

    Bekannt? Erinnert an die „freiheitsunfähigen“ Massen wie vom ACO und von Reich gesagt.

    Etwas Reales: die zwei sozio-politischen Charaktertypen Saharasias: rot, und schwarz.

    Betreffend gewisse sozial-psychische Dinge folgt nun noch ein längeres wörtliches

    Zitat:

    Ich verfüge zwar nicht über die Ausbildung eines Psychologen, doch ich vermute, das autoritäre Gebaren meines Vaters war eine Art Schutzmechanismus, weil ihm in der Kindheit genau die Sicherheit gefehlt hatte, die mir zuteil wurde.

    Nach meinem begrenzten Verständnis der menschlichen Psyche gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten, wie ein Kind sich unter dem Einfluss eines autoritären Vaters entwickeln kann.

    Erstens es knickt ein, beugt sich auch zukünftig vor Autoritäten, verhält sich passiv und schätzt sich auch selbst, bewusst oder unbewusst, als schwach und untalentiert ein.

    Zitat Ende, Hervorhebung von mir.

    Bekannt? Lässt mich an Marina Weisband denken auf die ich mal hingewiesen habe: nur von außen kommendes Einkommen lässt ein Gefühl von Sicherheit zu. Einkommen aus eigener Arbeit lässt kein Gefühl von Sicherheit zu, weil man dieses jederzeit verlieren kann – man fühlt sich leer. Erklärt anhand einer Matrjoschka.

    Zitat Fortsetzung:

    Dieser Entwicklungszweig neigt dazu, große Dinge nur in seinen Wunschvorstellungen zu bewegen, wird aber niemals selbst aktiv, um diese Träume in die Realität umzusetzen.

    Er oder sie wünscht sich den Schutz durch die Autoritäten von Kirche und Staat und neigt dazu, im Gegenzug auf persönliche Freiheit zu verzichten.

    Da er oder sie sich, wie gesagt, für schwach und untalentiert hält,

    Zitat Ende, Hervorhebung von mir.

    Er oder sie – im Verhältnis zu einem autoritären Vater – das deutet darauf hin, dass es weniger eine ödipale sondern eher eine frühe Angelegenheit ist.

    Zitat Fortsetzung:

    vertritt er oder sie eine Ideologie / Religion der Verklärung und Verherrlichung des Schwachen und Niederen

    Zitat Ende, Hervorhebung von mir.

    Irgendwie bekannt?

    Zitat Fortsetzung:

    und empfindet das Starke und Edle als „irgendwie“ unmoralisch (was wäre die Welt nur ohne die wahrhaft erlösenden Erkenntnisse Friedrich Nietschzes?)

    Überflüssig zu erwähnen, dass diese Kategorie Mensch hervorragend als Schäfchen in der Herde eines autoritären Regimes geeignet ist, die immer wieder neue Nachkommen dieser Kategorie Mensch erzeugt.

    Zitat Ende, Hervorhebung von mir.

    Betreffend die andere Kategorie Mensch, Zitat:

    Statt einzuknicken, entwickelt sich eine heftige Abneigung gegen Bevormundung und eine gewisse Verachtung gegenüber jenen, die sich bevormunden lassen.

    Man wird sich der eigenen charakterlichen Stärke bewusst und durch den gescheiterten Unterdrückungsversuch des Vaters sogar weiter gefestigt.

    Zitat Ende, Hervorhebung von mir.

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      … gescheiterten Unterdrückungsversuch des Vaters sogar weiter gefestigt.

      Unterdrückungsversuch – noch weiter gefestigt?

      Das ist Antifragilität!

      Siehe Nassim Nicholas Taleb.

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      OffTopic: „Technicolor“-Teilchen

      Was mich schon wieder an die Möglichkeit einer Super-Energie denken lässt (Vril; mögliche Bezüge zwischen Vril und Orgon) die sechs Größenordnungen stärker ist als die Energie aus Kernfusion

      ist der Umstand, dass anstatt eines Higgs-Teilchens die Daten vom CERN auf ein Techni-Higgs Teilchen hindeuten könnten.

      Welches wiederum Bezug zur „dunklen Materie“ und Gravitation haben könnte.

      Zitat:

      Ein großer Unterschied zwischen dem Higgs-Teilchen des Standardmodells und dem Techni-Higgs-Teilchen ist, dass das Standardmodell dunkle Materie nicht erklärt. Die Technicolor-Theorien hingegen, die das Standardmodell erweitern, können das:

      Danach ist die dunkle Materie, die immerhin ein Viertel der Masse des Universums ausmachen soll, eine Kombination von Techni-Quarks. Allerdings: Es ist nicht sicher, ob Techni-Quarks existieren.

      Wenn es diese Techni-Quarks gibt, dann muss es auch eine weitere Grundkraft geben, die diese bindet: die Technicolor-Kraft.

      Zitat Ende; Hervorhebung von mir.

      Hört sich cool an. Zitat Fortsetzung:

      Die vier Grundkräfte der Physik – Gravitation, Elektromagnetismus, schwache Wechselwirkung und starke Wechselwirkung – können keine Bindung zwischen Techni-Quarks bewirken.

      Zitat Ende. Die Quelle:

      http://www.golem.de/news/teilchenphysik-higgs-muss-nicht-higgs-sein-1411-110433.html

      aus

      http://pirati.ca/display/heluecht/5016794

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      Anmerkung:

      Julian von Salomon zufolge benötigt die Reaktion von zwei schweren Teilchen zu einem oder mehreren Neutrino – Antineutrino Paaren etwa 10 Tera-Elektronenvolt; das einmillionenfache wie die Energie zum Anstoßen der Kernfusion. Deshalb sagte ich sechs Größenordnungen größer.

      • Avatar von davidmoerike David Says:

        Julian von Salomon sagt auch, die stärkste der Maschinen am CERN liefere 5 TeV, also etwa halb so viel. Da würde man schon allmählich in die Nähe jener Elektronen-Voltzahl kommen von der er spricht.

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      OffTopic: Planwirtschaft!!

  13. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Peter Crists orgonomischer Blick auf die Arbeit:

    http://www.youtube.com/watch?v=jguEaK-ga2A

  14. Avatar von davidmoerike David Says:

    An anderer Stelle hatte ich schon auf Heinsohn / Steiger: Eigentum, Zins und Geld hingewiesen.

    Noch bin ich mit dem Buch nicht ganz durch.

    Aber ich glaube ich bin schon fertig.

    Heinsohn / Steiger zufolge ist Eigentum etwas anderes als der Besitz, den gebe es auch im Feudalismus und im Sozialismus.

    Eigentum ermöglicht die Belastung, Verpfändtung, schließlich die Vollstreckung in das Eigentum.

    Dadurch ermögliche Eigentum den Kredit, und dadurch die Entstehung von Geld.

    Eigentum sei ein bloßer Rechtsakt.

    Was ist ein Rechtsakt?

    Ich glaube, es ist in erster Linie etwas, was die Staatsmacht tut.

    Was tut sie?

    Sie erlässt Gesetze.

    Sie trägt das Eigentum etwa an Grundstücken in das Grundbuch ein.

    Bei Zahlungsverzug von Schuldnern vollstreckt sie in das Eigentum der Schuldner.

    Da ist ein Fehler drin! Denn die Staatsmacht hat es nicht schon immer gegeben. Also was ist zu Zeiten, wo eine Staatsmacht noch nicht existiert, ein Rechtsakt?

    Etwas, was zwei oder mehr miteinander ausmachen.

    Oder noch mehr als zwei. Eine ganze Selbsthilfegruppe, wie bei Grameen.

    OffTopic: Muhammad Yunus

    „Dann gründete ich eine Bank, machte alles anders herum als die anderen, und es funktionierte.“

    Grameen erhält hohe Rückzahlungsquoten gerade von Männern und Frauen, vor allem Frauen, die kein Eigentum zu verpfänden haben.

    Warum?

    Weil diese ganz Armen – vorwiegend Frauen, mit vermutlich konservativer Charakterstruktur – fähig sind, Verantwortung zu tragen.

    Und was ist Verantwortung?

    Es sind, wie ich glaube, Konsequenzen.

    Wenn ich nicht pünktlich zahle, wird mir Grameen nicht noch einmal Kredit geben.

    Der/die Debitorin ist also fähig, Verantwortung zu tragen. Die – als Konsequenz mögliche – Vollstreckung in das Eigentum zu ertragen, ist also nur der Spezialfall der Fähigkeit, Verantwortung zu tragen.

    Und woher kommt die Fähigkeit, Verantwortung zu tragen?

    Vermutlich aus einer intakten Arbeitsfunktion. Oder woher sonst?

    Meinungsbild?

    Zurück zu Heinsohn / Steiger: deren Theorie über Kredit und Geld ist – mag sie auch die modernste sein, moderner sein als die aller Keynesianer und Monetärkeynesianer, schon wieder fertig. Am Ende.

    Experimentell widerlegt von Herr Yunus.

  15. Avatar von davidmoerike David Says:

    Heinsohn / Steiger: Eigentum, Zins und Geld.

    Fertig.

    Kapitel über die Krise.

    Es kommt zu anderen

    Bewertungen

    des kreditierten und verpfändeten Eigentums. Zu niedrigeren Bewertungen.

    Dadurch ist das jetzt weniger wert, als das vom Debitor / Darlehensnehmer aufgenommene Geld. Passiert das einem einzelnen, so ist er überschuldet und eventuell pleite.

    Geschieht das bei sehr vielen, oder fast allen Wirtschaftssubjekten, dann ergeben sich auch Erscheinungen im großen: Depression, Arbeitslosigkeit, manchmal – aber nicht immer – auch Deflation.

    Und was ist Bewertung?

    Ein Akt, den die Kreditoren machen. Ein subjektiver Akt, so wie der „Titel“ oder „Rechtsakt“, ein intersubjektiver Akt ist. Beschützt und vollstreckt durch die Staatsgewalt, oder sofern eine – moderne – Staatsgewalt noch nicht existiert, etwa durch Aufteilung bislang feudalistisch organisierten Bodens.

    Ohne jetzt auf Yellen und Draghi anzuspielen – da war das Buch vielleicht schon gedruckt – auch habe ich mangels Geduld einige Unter-Kapitel überschlagen – ist das massive Hineinpumpen von Liquidität eine Möglichkeit, die Krise zwar schlimmer zu machen aber zunächst hinauszuschieben.

    Eine andere Möglichkeit die Krise zu beenden, wäre Heinsohn zufolge eine bürgerliche Revolution.

    Wie die von Romulus, dem sagenhaften Stadt-Gründer von Rom.

    Er habe den vor-römischen Feudalismus des antiken Italien über Bord geworfen und Eigentum an Land geschaffen. Er und seine Leute hätten das Land untereinander aufgeteilt.

    So könne auch jetzt Eigentum zwar nicht neu geschaffen werden – weil ja eine Eigentums-Wirtschaft schon existiert – aber neu verteilt werden, um eine depressive Krise zu beenden. Indirekt könnte man daraus herauslesen, dass Heinsohn die Vermögenssteuer befürworten würde.

    Und Internetartikel die behaupten, er wäre dafür, habe ich auch schon gesehen – weiß nicht mehr wo.

  16. Avatar von davidmoerike David Says:

    Diese Leute behaupten, daß Angst, etwa vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, die der moderne Kapitalismus mit sich bringt, für diverse „psychosomatische Erkrankungen“ (Biopathien) verantwortlich sei und beispielsweise in Ungarn zwischen dem Ende des Sozialismus und heute dafür sorgte, daß die Lebenserwartung beträchtlich gesunken ist, weil die Existenzangst den Menschen buchstäblich „an die Nieren geht“. Ist das kapitalistische System unmenschlich, unbiologisch und steht damit im Widerspruch zur Orgonomie?

    Ebenso könnte man argumentieren, das Nachgeben von Panzerung sei ungesund, denn bei einem „Versagen“ der Panzerung tritt Angst auf!

    Insofern ist im Kapitalismus die Angst ganz natürlich. Der Kapitalismus, oder im weiteren Sinne, im Sinne von Heinsohn / Steiger die Eigentums-Gesellschaften, haben ein ganz anderes Problem.

    Wenn – wie Heinsohn beschreibt – immer wieder Eigentum kreditiert und verpfändet wird, wird immer ein Teil der Debitoren zahlungsunfähig sein und es wird in ihr Eigentum vollstreckt werden.

    Die Folge: das System produziert landlose Bauern.

    Allgemeiner, d.h. auf nicht-agrarische Gesellschaften auch bezogen: die Menschen, die dekapitalisiert sind, werden immer mehr.

    Und die Ungleichheit, die in geringem Umfange leistungs-motivierend wirken mag, wird, wie ich glaube, sich auf immer mehr Menschen lähmend auswirken.

    Offenbar kann – in der gepanzerten Gesellschaft – jedes eigentums-orientierte Wirtschaftssystem, also im engeren Sinne der Kapitalismus, nicht von Dauer sein.

    Wie man leicht sieht, sagen die Mathematiker dann wenn etwas so offensichtlich ist, dass es unmöglich ist, einen Beweis zu führen. Weil der aus null Schritten bestehen würde.

    Es kann nicht von Dauer sein, außer wenn Traditionen da sind, die eine ausgleichende Funktion beinhalten.

    Wie zum Beispiel unser „HartzIV“ (in der Schweiz heißt es bis zum heutigen Tage immer noch „Sozialhilfe“ und geht auf die Gelage-Ökonomie der bereits – aber noch nicht ganz – patriarchalischen Kelten zurück).

    Wo auch für die Dekapitalisierten das Überleben sichergestellt ist / war.

    dito: in der alt-israelischen Gesellschaft das – alle sieben mal sieben Jahre wiederkehrende „Jubeljahr“ mit seinem Schulden-Erlass.

    OffTopic: Selbstregulierung am Arbeitsmarkt, herbeigeführt durch radikale Deregulierung:

    Wie weit müssten in Deutschland die Löhne fallen, um Selbstregulierung herzustellen? Um ein Drittel? Und wie sollen die Menschen mit dem wenigen Geld auskommen?

    Durch Erhöhung des Anteils der Eigenarbeit?

    Was ist Eigenarbeit?

    Bei mir ist für die Bartpflege – weil Vollbart – ungefähr alle zwei bis drei Monate der Barbier zuständig. Die meisten Männer jedoch rasieren sich selbst. Das ist Eigenarbeit. Eigenarbeit ist alles, was nicht gegen andere Arbeit oder beispielsweise gegen Geld geht.

    Es würden wohl die Mächtigen eine starke gesamtgesellschaftliche Erhöhung der Eigenarbeit sehr ungern sehen, oder?

  17. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Die SPD ist die organisierte Emotionelle Pest und sonst nichts!

    Arbeitgeber müssen ansonsten nun bis zu einem Monatseinkommen von 2958 Euro Beginn, Dauer und Ende der Arbeitszeit dokumentieren und für zwei Jahre nachweisen. Nur so könne man den ertappen, der mehr als 348 Stunden im Monat zu je 8,50 Euro arbeitet – was zum Beispiel 29 Tage zu je zwölf Stunden wären. Es ist eine ziemlich irrwitzige Grenze: Faktisch wird sie dazu führen, dass flächendeckend Stechuhren eingesetzt werden – anders ist das MiLoG nicht zu erfassen. Die von vielen als wunderbare neue Arbeitswelt herbeigesehnte Lockerung des Anwesenheitszwangs durch Digitalisierung und Flexibilisierung; Vertrauensarbeitszeit statt Kontrollwahn – das wird zurückgedreht. Es ist dies schon immer der Wunsch von Gewerkschaften und Betriebsräten gewesen: Ständige, lückenlose Kontrolle der vermeintlich entrechteten Arbeitnehmermassen, um die eigene Wichtigkeit zu dokumentieren; zurück ins 19. Jahrhundert, marsch marsch. Die Stechuhr kommt zurück und damit auch die Kontrolle von Arbeitnehmern, die weit mehr als 8,50€ verdienen und damit in der Sache nicht berührt sind. Eigentlich. Aber Andrea Nahles will ja zurück ins schöne 19. Jahrhundert der Totalkontrolle und des Kollektivismus. Möglicherweise gehen auch Arbeitsplätze verloren.

    http://www.rolandtichy.de/tichys-einblick/mindestlohn-jetzt-wird-der-zoll-von-der-kette-gelassen/

    Es ging nie um gerechten Lohn, sondern um Kontrolle!

  18. Little Man – or Rich Dad? | Jan David Mörike – My Blog Says:

    […] In: https://nachrichtenbrief.wordpress.com/2014/06/13/charakter-und-okonomie-2 […]

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