
DER ROTE FADEN (Band 2): 44. Tuberkulose und Diabetes, Schrumpfungsbiopathien
Schlagwörter: Adipositas, Arteriosklerose, Arteus, Bauchspeicheldrüse, Blutzuckerspiegel, Diabetes, Durchblutung, Fettleibigkeit, Hyperinsulinismus, Hypoglykämie, Hypoxie, Insulin, Kalorien, Kommunismus, Lungentuberkulose, Mahavishnu Orchestra, Neuropathie, Sauerstoffmangel, Schlaf, Schlafentzug, Schlafgewohnheiten, Schwindsucht, Sozialismus, Stoffwechsel, TBC, Tuberkulose, Zuckerkrankheit, Zwerchfell
26. März 2011 um 08:00 |
Ich kannte einen Diabetiker, der seine Krankheit mit Rohkost ( nach Dr. Bruker und Dr. Bircher-Benner) vollkommen unter Kontrolle brachte, so dass er kein Insulin mehr brauchte. Rohkost gilt als Lichtnahrung und hat zweifelsfrei die höchste orgonomische Ladung.
Es hat eine verquere Rationalität („Gegenwahrheit“), daß die Orgonomie hoffnungslos marginalisiert ist und sich mit ziemlicher Sicherheit niemals durchsetzen, sondern vielmehr sang und klanglos verschwinden wird.
Das liegt aber zum Teil auch an ihnen selbst. John Trettin meinte einmal im Orgonstar, die Orgonomie wäre seit Reichs ableben tot, was dahin stimmt, dass seit Reich keine neuen Entdeckungen in der Orgonomie gemacht wurden.
26. März 2011 um 12:26 |
Das ist eine ziemlich naive Vorstellung von Wissenschaft. Die Optik hat sich seit Newton auch kaum „weiterentwickelt“, die Grundlagen der Quantenmechanik sind seit fast 80 Jahren abgeschlossen, etc. etc. Die Orgonomie stirbt nicht mangels „Angebot“, sondern mangels „Nachfrage“.
26. März 2011 um 14:11 |
Ich bin mir sicher, dass Reich noch viele weitere Entdeckungen gemacht hätte, wenn man ihn nicht vorzeitig aus dem Verkehr zögte.
Das mit der Nachfrage stimmt zumindest in Bezug auf seine Bücher. Während inzwischen die Gesammelten Werke von Alfred Adler und Siegfried Bernfeld herausgegeben werden, ist bei W. Reich tote Hose.
http://www.v-r.de/de/reihen/786/
http://web.psychosozial-verlag.de/psychosozial/index.php?parent=43&sub=yes&idcat=43&lang=1&&idart=19&idau=2295
26. März 2011 um 14:33 |
Reich hatte schon lange geplant sich mit 60 zurückzuziehen, d.h. sich auf Supervision (in allen möglichen Bereichen) und Seminare über Naturphilosophie zu beschränken – möglicherweise in der Schweiz. Außerdem hatte es Reich in vieler Hinsicht recht einfach. Man nehme etwa die To-T-Messungen. Nach langen Versuchsreihen, die durch Einsteins Kritik ausgelöst wurden, kam er schließlich zu einem Versuchsaufbau (ein ORAC-Element mit Isolation oben drauf vs. eine Attrappe mit Isolation oben drauf), der einfach und perfekt erschien, aber im nachhinein betrachtet leider immer noch thermodynamisch zweifelhaft war. Dann haben C.F. Baker, Blasband und Konia bessere Versuche gemacht (einfach ORAC vs. Attrappe – wobei ein thermodynamischer Abgleich aber schwierig ist!), die aber immer noch von skeptischen Physikern auseinandergenommen werden konnten. Blasband hat dann ein aufwendiges Experiment gestartet, um wirklich das Niveau von, sagen wir mal, Physical Review zu erreichen – und ist gescheitert: kein nachweisbarer Orgoneffekt. Nun läuft gerade bei DeMeo ein Versuchsaufbau, der wirklich alle orgonomischen und thermodynamischen Gegebenheiten berücksichtigt – und es wurde zweifelsfrei ein Orgoneffekt nachgewiesen. Damit will ich sagen, daß nach einer großen Entdeckung sich die Forschung über Jahrzehnte im Kleinklein verliert. Das ist nun mal eben so, in jedem Bereich der Forschung.
26. März 2011 um 18:53 |
Hmm, ich besitze zwar nicht das Wissen über Reichs Ruhepläne, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie so ein Energiebündel sich auf Vorträge beschränkt. Dazu ist er ein zu großer Forscher und Genie. Er braucht ja nur am See zu sitzen, schon entdeckt er den Cloudbuster. Meiner Einschätzung nach befand sich Reich am Anfang der Forschung der Orgon-Energie, nicht am Ende. Er hätte ohne es zu wollen weitere Entdeckungen gemacht. Einfach weil er voller Unrast war und eine unglaubliche Sinneserfassung hatte.
28. März 2011 um 16:18 |
Das Experimente von Physikern auseinander genommen werden, ist eine normale Wissenschaftsdiskussion. Das macht einen Versuch nicht schlechter. Wichtig ist, dass man sich vorher ehrlich bemüht hat, sich in die Materie einarbeiten konnte und methodisch sein bestes gegeben hat. All das sollte für weitere Forscher (oder Hobbyforscher) transparant genug dokumentiert werden, um den Versuchsaufbau nachvollziehen zu können, damit die nächsten Experimente variiert werden können.
Es gibt Skeptiker, die halten das Temperaturexperiment für einen „Brathähncheneffekt“ (Hähnchen in Alufolie). Solche Diskussionen kann man führen, aber man wird hier nicht überzeugen. Es sollte wohl auch nicht versucht werden, „zu beweisen“, sondern es könnte einfach geforscht werden und man schaut sich die Ergebnisse hinterher an. Auch kein Ergebnis kann ein gutes Ergebnis sein, wenn man etwas im Versuchsaufbau lernen konnte.
Doch davon sind wir weit entfernt. – Und werden auch nie dazu kommen, solange sich gegenseitig Pöstchen zugeschustert werden und andere eben kein Pöstchen bekommen sollen, weil einem „die Nase“ nicht gefällt. (kleiner Wink) Dem entsprechend sollte auch erst das Angebot hinterfragt werden, bevor eine Nachfrage gesucht wird. Für faule Äpfel und Birnen interessiert sich eben keiner, auch wenn da fett Orgon draufsteht.
Reichs letzte Gedanken im physikalischen Bereich wären sicher spannend gewesen und vielleicht auch ein Irrtum, aber sie hätten sicherlich noch einen oben drauf gesetzt.
Und Reich hätte es ja auch mehr als verdient gehabt, sich zurückzuziehen und Amerika den Rücken zu kehren. Doch von solchen Plänen habe ich noch nichts gehört, was nicht heißt, dass sie existiert haben.
28. März 2011 um 16:26 |
Etwa 1940 schrieb Reich in Die Funktion des Orgasmus (Fischer TB, S. 14f) es sei gut, sein wissenschaftliches Vermächtnis schon in jungen Jahren niederzulegen, denn der jugendliche Überschwang befähige einen an Grundhaltungen festzuhalten, die man später aus Geschwächtheit leicht aufgibt. Reich:
Reich hatte stets vor, mit 60 Jahren in Rente zu gehen (Jerome Greenfield: Wilhelm Reich vs. the U.S.A., S. 312f) und sich von der Orgonomie zurückzuziehen, weshalb er schon mit Mitte 50 anfing, seinen Nachlaß zu ordnen. Er wußte, aus seiner Erfahrung mit Freud, daß man Alternden nicht trauen darf. Die famous last words sind bedeutungslos! (Nietzsche).
Das mit der Schweiz ist bei Lois Wyvell nachzulesen.
11. April 2016 um 23:01 |
Immer wieder Artikel – wie im JO – zu dieser Diagnose oder jener oft anhand von Fällen dargestellt, die den einzigen Sinn haben: „Reich hatte Recht“ oder „ich kann heilen“. Harmann gibt einen vielleicht wichtigen Hinweise als einzelner in einer Phase seines Lebens, wo er mit dem ORAC (möglicherweise) bei Diabetes (oder was auch immer) kruzfristig einen Erfolg erkennt, der gleich und zeitnah publiziert wird. Dann passiert meistens nichts mehr. Der Leser wird sich fragen, hoppla, was ist denn jetzt los? Niemand führt dies (richtig) weiter, keine weiteren Erkenntnisse? – ohne Dew und Harmann hätten wir kaum etwas über Sichtweisen einer Schrumpfungsbiopathie erfahren.
Letztlich wirkt alles wie ein inszenierter Hype, losgelöst von Reichs – teilweise auch sprunghafte – Entwicklung. Der Kontakt zur Orognomy erschint verloren gegangen zu sein. Fragen „wie baut man einen ORAC eigentlich?“ oder den Dor-Buster etc. Wie lange muss er wozu genutzt werden – hierüber gibt es gar keine Annhärungswerte. Auch gibt es so gut wie keine Erfahrungsberichte (alle 20 Jahre kommt mal ein kleiner Artikel ans Licht). Und dann die ganz große Schlagzeile „Diabetes kann mit dem ORAC behandelt werden“. Das mag ein kleiner Hinweis für einen Diabetiker sein mal den ORAC als letzte Lösung auszuprobieren – doch eine Differenzierung der Diabetestypen wird schon nicht betrachtet. Das ist genau so ein Unsinn wie der ORAC heile Krebs (was er nicht macht). Ein sinnvoller Umgang mit dem ORAC versteht eben auch keiner, das wäre das einzige Resümee, das zu ziehen wäre. – Alle „Orgon-Stars“ sind somit einfach nur Freiheitskrämer oder Scharlatane.
Also dann zum zweiten Thema hier: Warum nicht in die „Orgon-Rente“ gehen, ob verdient oder nicht. Reich hätte sich dies verdient und die meisten kommen irgendwann nach langer Auseinandersetzung mit ihrem Thema zu dem Gedanken, wann höre ich damit wieder auf. Suspekt sind doch die, die damit nicht aufhören können oder ewig dasselbe machen: Schlechtestes Beispiel: Bernd Senf – jeder kennt ihn und jeder weiß, dass man sich bei ihm auf eines verlassen kann: Eine Entwicklung gab es nicht. Immer dieselben Vorlesungen, geringfügig variiert. Und dies wird zum lobenswerten Dogma. Zufällig fällt mir ein Heft von Hans Krieger in die Hand, den kaum einer kennen wird (hier vermutlich noch 2 andere) „WR – Der Mann, der an unsere tiefsten Ängste rührte“ ursprünglich aus „DIE ZEIT“ v. 10. Oktober 1969. Im Anhang werden die WRB beworben von 1975/76: Der erste Artikel von dem eben genannten „B. S. Berlin: Orgonenergie – energetische Basis der Akupunktur (enthält Erfahrungsbericht über die Anwendung von neuen Geräten: Orgonpunktstrahler und -sauger)“
Hier wird mit Reich geworben, sein Wortlaut teilweise verändert und ebenso das Gerät „erneuert“ – also deren energetische Wirkung manipuliert mit ungewisser medizinischer Wirkung bzw. keiner medizinischen oder heilsamen Wirkung. Heute nach 40 Jahren ist dies nicht revidiert worden, sondern weiterpropagiert wie eine Endlosschleife bis hin zur Himmelsakupunktur nach selbigen Prinzip „weg von Reich, hin zur Esoterik“.
Man mag sich am Anfang 1976 ja noch gefreut haben, da denkt einer mal weiter und probiert etwas neues aus. Doch nach 40 Jahren desselben ist es weder NEU, noch experimentell, sondern einfach energetischer Sondermüll. – Und das ist natürlich von mir auch nicht neu, sondern seit gut 20 Jahren Fakt. 🙂
Also wissen, wann man in die Orgon-Rente geht, ist ein wesentlicher Entwicklungsschritt.
12. April 2016 um 09:01 |
Orgon-Rente: Macht das nicht genau Joachim Trettin? Er publiziert eigentlich gar nichts mehr und arbeitet weiter in seiner Praxis.
Mir ist nicht ganz klar, was du von Senf verlangst. Dass er keine Vorträge mehr halten und nur noch politische Äußerungen verbreiten soll?
12. April 2016 um 21:52 |
Vielleicht einfach seine wohl (oder auch nicht) verdiente Rente genießen … und mal nachdenken, was er denn eigentlich fabriziert hat. Letzteres versteht er nicht …
Trettin oder andere könnten mal ihre Homepage abschalten, dann wäre sie „in Rente“ oder „Out of duty“.
Doch diesen gut gemeinten Tipp wird keiner nachkommen, sie werden Lassek folgen, der aus der Gruft heraus seine Homepage noch betreibt. Schon bald aus dem Jenseits medial gechannelt wird und Patente in die Welt setzen lässt.
Ein Nachwort wird dem anderen folgen, eine Hommage auf ihr ach so großes Lebenswerk wird das Internet noch 10 Jahre danach erquicken, in der stillen Hoffnung, dass ein weiterer Personenkult enstehen wird und ein Orgon-Altar aufgestellt werde, wo die Pilger in Erinnerungen schwelgen an diesen oder jenen Guru des Orgons.