Posts Tagged ‘Schlaf’

Orgonomie und Metaphysik (Teil 31)

10. Februar 2022

Gibt es ein Leben nach dem Tode? Zunächst einmal beantwortet sich diese Frage natürlich von selbst, denn wie sollte man den Tod anders als Nichtvorhandensein von Leben definieren?! Reich betrachtet das Phänomen „Leben“ als die Pulsation der materiefreien Orgonenergie in einer materiellen Membran. Man könnte auch auf die Kreiselwellen-Bewegung der Orgonenergie hinweisen, die für die typische „Bohnenform“ allen Lebendigen verantwortlich ist („das Orgonom“). In jedem Fall ist das Leben über Bewegung definiert.

Betrachten wir dazu nochmals die entsprechende orgonometrische Gleichung aus Teil 30:

Wir sehen, daß, erstens, das Leben eine tiefere Ebene haben muß, die „orgonotische Erregung“, und sich, zweitens, das Leben nicht in Bewegung erschöpft, sondern einen zweiten Aspekt hat: die koexistierende Wirkung, d.h. das einheitliche Funktionieren unabhängig von Bewegung und damit von Raum und Zeit. Tatsächlich leben wir (und alle anderen höheren Lebewesen) einen Gutteil des Tages in diesem „Bereich“, nämlich dann, wenn wir nach außen hin bewegungslos sind, d.h. im Schlaf.

Im Traum erfahren wir unmittelbar, was „koexistierende Wirkung“ ist, denn wir treten in eine Welt ein, in der es keinerlei Geräusche und Stimmen gibt, sondern sich die Menschen (die Figuren im Traum) telepathisch unterhalten, also der Raum nicht trennt, und alle Gesetze der Logik, d.h. das „folgerichtige“ Nebeneinander (Raum) und das „folgerichtige“ Nacheinander (Zeit) aufgehoben sind. Die Psychoanalyse und der Surrealismus haben sich eingängig mit dieser Sphäre auseinandergesetzt.

Wir wissen also aus alltäglicher Erfahrung, daß es in der „Bewegungslosigkeit“ des Schlafes, d.h. wenn wir sozusagen „halbtot“ sind und die Funktion „relative Bewegung“ weitgehend zum Erliegen kommt, die Funktion „koexistierende Wirkung“ nicht nur weitergeht, sondern sogar in den Vordergrund tritt.

Es wäre Unsinn auf Grundlage derartiger Überlegungen die Anfangsfrage doch noch bejahen zu wollen, aber wir haben zumindest einen Ansatz, der darauf deutet, daß die Frage nicht ganz so unsinnig ist, wie ich es zu Beginn angedeutet habe!

Politische Einstellungen unterliegen physiologischen Merkmalen: Politisches Denken und die biologische Grundlage des soziopolitischen Charakters (Teil 1)

18. Juni 2021

Virginia Whitener, Ph.D.*

Es gibt die überkommene naive Annahme in unserer Kultur, dass Entscheidungen im Gehirn getroffen werden. Sicherlich würde dies auch für politische Entscheidungen gelten – dass wir alle die Fakten klug abwägen, vielleicht tangential „Werte“ und eine undefinierte „Bauch“-Reaktion einkalkulieren, aber in unserem politischen Denken fundierte, kognitive, bewusste Entscheidungen treffen, die auf unserem Intellekt, unserer Gehirnleistung, basieren. Dem ist nicht so.

Bedenke zunächst, dass das Gehirn kein eigenständiges oder herrschendes Organ im menschlichen Organismus ist und nicht rein bewusst und auf Basis von Fakten funktioniert, sondern, wie Harman (2007) gut beschreibt, dem autonomen Nervensystem untergeordnet ist. Harman diskutiert diese Dynamik speziell in Bezug auf ihre Beziehung zum und Bedeutung im Schlaf und erklärt: „Das autonome Nervensystem wird manchmal als ‚primitives‘ Nervensystem aufgefasst, im Gegensatz zum Gehirn, das mit dem Auftreten ‚höherer‘ Spezies als immer ‚fortgeschrittener‘ oder ‚entwickelter‘ angesehen wird. Vom Standpunkt der Gesamtstruktur und der Arbeitsweise aus gesehen ist das genaue Gegenteil der Fall“ (Harman 2007, Seite 33). Das Denken, bewusst oder halbbewusst, einschließlich des politischen Denkens, muss demnach auf dem autonomen Nervensystem basieren und ein Produkt biologischer Funktionen sein, einschließlich protoplasmatischer Bewegung und bioenergetischer Pulsation.

Reich identifizierte zuerst den soziopolitischen Charakter. Baker entwickelte dies weiter und zeigte, dass soziopolitisches Denken und Verhalten mit der Verteilung und dem Ausmaß der Panzerung zusammenhängen und Konia erweiterte unser Verständnis der biologischen Basis der soziopolitischen Charakterstruktur noch stärker. Die Panzerung begrenzt und beeinflusst die Wahrnehmung und die Überzeugungen, Handlungen und Entscheidungen der Person im gesellschaftlichen Bereich, einschließlich des politischen Bereichs. Panzerung tritt auf, wenn die protoplasmatische Bewegung eingeschränkt wird. Die Einschränkung kann vom Beginn des Lebens an auftreten, kann sich stabilisieren und wird weitergegeben. Das Umfeld von Eizelle und Sperma, das intrauterine Milieu, die Geburtsbedingungen und die Umgebung nach der Geburt können lebensfeindlich, zerstörerisch, nicht förderlich für das Leben oder für bestimmte Aspekte des Lebens des Organismus sein. Das Ergebnis, wenn die lebendige Spontaneität, die Vitalität und die natürlichen Ausdrucksformen und Bedürfnisse des Organismus nicht respektiert werden, sind schließlich die eigene, bleibende Bewegungseinschränkung des Organismus und die verfemten, starren Reaktionsweisen im individuellen und sozialen Bereich.

Anmerkungen des Übersetzers

* Doctor of Philosophy [Psychologin]

The American College of Orgonomy

Literatur

Harman, R. 2007. The Autonomic Nervous System and the Biology of Sleep. Journal of Orgonomy 41(1): 7-49

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 43 (2010), Nr. 2, S. 62-67.
Übersetzt von Robert Hase

David Holbrook, M.D.: ÜBER „DAS ENTSPANNEN“, DAS GEFÜHL VON „SINNHAFTIGKEIT“ UND DAS GLÜCK / PANIK, ASTHMA UND DIE VORTEILE EINER PANIKATTACKE / KREISELWELLE, PROJEKTION, PROJEKTIVE IDENTIFIKATION, PHALLISCHE NARZISSTEN VERSUS SCHIZOPHRENE / ÜBER EINFÜHLUNGSVERMÖGEN, LIEBE, POLITIK UND „ENTWEDER-ODER-ISMUS“

8. August 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Über „das Entspannen“, das Gefühl von „Sinnhaftigkeit“ und das Glück

 

Panik, Asthma und die Vorteile einer Panikattacke

 

Kreiselwelle, Projektion, projektive Identifikation, phallische Narzißten versus Schizophrene

 

Über Einfühlungsvermögen, Liebe, Politik und „Entweder-Oder-ismus“

 

David Holbrook, M.D.: ORGONOTISCHE FUNKTIONEN IN DER KLINISCHEN SITUATION. DIE BIOENERGETISCHE EINHEIT VON PSYCHE UND SOMA (Teil 8)

1. März 2020

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Orgonotische Funktionen in der klinischen Situation. Die bioenergetische Einheit von Psyche und Soma

 

David Holbrook, M.D.: DER WEG EINES ORGONOMEN ZUR ORGONOMIE

29. Mai 2019

 

DAVID HOLBROOK, M.D.:

 

Der Weg eines Orgonomen zur Orgonomie

 

Emotionen sprechen lauter als Worte (Teil 10)

15. Februar 2019

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Emotionen sprechen lauter als Worte

Deine beiden Leben

20. August 2018

Wir führen zwei Leben: eines tagsüber, das andere des Nachts. Das erstere ist das bewußte Leben in Bewegung. Hier verlieren wir das Bewußtsein während der Entladung, insbesondere im Orgasmus, aber auch etwa beim heftigen Nießen oder bei epileptischen Anfällen. In der Nacht ist alles umgekehrt: wir sind paralysiert und ohne Bewußtsein. Unsere Träume, in denen wir eine Art „Bewußtsein“ zurückerlangen, sind Entladungen, die manchmal mit Bewegungen einhergehen.

Viele Menschen glauben, der Schlaf sei imgrunde überflüssig, eine Verschwendung unserer beschränkten Lebenszeit: „Ich kann schlafen, wenn ich tot bin!“ Tatsächlich sind wir erst im Schlaf richtig Mensch, denn erst dort tritt das störende Bewußtsein zur Seite und entfaltet sich das Autonome Nervensystem ganz; wir sind ganz orgonotische Pulsation und laden uns mit Energie aus dem kosmischen Orgonozean auf:

Im Wachen tritt das zurück, die Entladung des Orgons, das Zentrale Nervensystem und der Bewegungsapparat treten in den Vordergrund und wir werden zum wachen Raubtier, das seine Beute jagt (bzw. zum nicht weniger wachen Fluchttier), ganz bestimmt vom vorwärtsschnellenden Schwung der Kreiselwelle:

Das „Leben des Tages“ ist ganz bestimmt von den Kategorien Raum (L3) und Zeit (t) = Bewegung (L/t), während das „Leben der Nacht“ von der „nichtlokalen gleichzeitigen Wirkung“ bestimmt wird: Distanzen trennen nicht mehr und der Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft löst sich auf. Wie man sich das konkret vorstellen kann, zeigt der Traum, wo dieses „Leben der Nacht“ zumindest teilweise in unser Bewußtsein tritt.

Da es im raum- und zeitlosen „Leben der Nacht“ keinen Tod („das Ende einer Wegstrecke“) gibt, erübrigt sich die von vornherein unsinnige Frage nach einem „Leben nach dem Tod“ (sic!). Angesichts des Funktionsbereichs, der dieses zweite Leben, unser eigentliches Leben bestimmt, sind wir unsterblich:

ZUKUNFTSKINDER: 6. Das sexuelle Elend der Jugend, d. Das ORANUR-Kind

3. April 2018

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

ZUKUNFTSKINDER:

6. Das sexuelle Elend der Jugend, d. Das ORANUR-Kind

Der Rote Faden: Reich und Marx

8. November 2017

Ein neuer Artikel auf http://www.orgonomie.net:

DER ROTE FADEN:

1. Aktion und Reaktion

a. Der Weg in den Kommunismus

b. Der Weg in den Faschismus (Wien)

c. Rassenhygiene

d. Der Weg in den Faschismus (Berlin und Kopenhagen)

e. Der Übermensch

f. Die Untermenschen

2. Der Weg in den Kalten Krieg

a. Das rote Berlin

b. Agenten des Roten Terrors

c. Der Friedenskämpfer Nr. 1

d. Der Kalte Krieger Nr. 1

e. Der Warmduscher

3. Mentalhygiene

a. Sexpol

b. Die sexuelle Revolution in der Sowjetunion

c. Psychoanalyse und Kommunismus

d. Otto Fenichel und seine „Rundbriefe“

e. Die Leninistische Organisation

4. Polithygiene

a. Reich in Norwegen

b. Reich und Marx

 

Orgon, ein Epiphänomen

10. August 2017

Nehmen wir die Sexualität und den Schlaf: Die Wissenschaft kann beide Phänomene sehr schön rund ohne das Orgon erklären. Es gibt da nur ein kleines Problem. Wenn ich wissen will, ob und wozu Pflanzen Wasser brauchen, begieße ich sie nicht mehr und habe unmittelbar die Antwort auf meine beiden Fragen. Bei Sexualität und dem Schlaf ist das anders. Es gibt Menschen, die ohne jedwede Sexualität hervorragend zurechtkommen und Experimente mit Schlafentzug können nicht eindeutig klären, welche Funktion der Schlaf genau hat. Wenn man mal von der Fortpflanzung absieht, scheinen beide Phänomene so überflüssig zu sein wie das Orgon selbst! Sie treten eh eindeutig erst bei höheren Tieren auf. Und genau hier liegt die Crux. Die Funktionen Energie-Entladung (die Funktion des Orgasmus) und Aufladung (Schlaf) gewinnen erst beim hochenergetischen Menschen eine alles bestimmende Bedeutung.

Astronomie und Meteorologie: In den Lehrbüchern finden sich kaum Lücken, die nach dem Orgon rufen würden, um die kosmischen und atmosphärischen Phänomene zu erklären. Hier ist es wieder ein „Extra“, in dem sich das Orgon zeigt. Beispielsweise können sich Planeten und Monde nach Newton auf allen möglichen Bahnen bewegen, sie kreisen aber um die Zentralkörper aus unerklärlichen Gründen bevorzugt gemäß Bodes Gesetz. Die Neigung der Planeten zur Ekliptik verweist auf den Einfluß des Galaktischen Orgonenergie-Stroms. Es gibt nun mal die diversen orgonotischen Parameter, die sich mit dem Wetter ändern und es gibt nicht zuletzt den Cloudbuster. Was Sternen- und Wettersysteme betrifft, hat Reich dazu ein ganzes Buch geschrieben, Die kosmischen Überlagerung.

Physik und Biologie: Die Quantenelektrodynamik erklärt lückenlos unsere alltägliche Umwelt, Newton und Einstein haben die Gravitation abschließend beschrieben und die Kernphysiker haben die Radioaktivität voll im Griff. Über die Gene läßt sich das Leben chemisch und damit mechanisch erklären. Wo sollte da Platz für das Orgon sein? Das Orgon zeigt sich durchgehend im „Extra“. Das habe ich im einzelnen in meinen Artikeln über ORANUR und Orgonometrie auf http://www.orgonomie.net erläutert.

Ich schreibe das am Abend tief im Wald. Als ich aufblicke, sehe ich zwischen den Bäumen das durch den Sonnenuntergang erregt flimmernde Orgon, in dem ich sitze wie ein Fisch im Wasser. Die Menschheit tut im Moment alles, um ganz praktisch zu beweisen, daß der Wald auch ohne atmosphärische Orgonenergie existieren kann…