Die Schere in den heutigen Volkswirtschaften

Ökonomie beruht letztendlich auf den biosozialen Beziehungen zwischen Menschen. Jemand, etwa Bill Gates, hat eine „gute Idee“, die den ungerichteten biophysischen Aktivitäten von Menschen eine Richtung gibt, d.h. aus diesen Arbeit macht. Um aus dieser Idee eine tragfähige materielle Macht zu machen, die tatsächlich neue Arbeitsplätze schafft, benötigt der Erfinder Kapital, d.h. konkret Kredit. Er geht eine langfristige Beziehung mit dem Kreditgeber ein, dem er den Kredit plus Zinsen zurückzahlen muß.

In früheren Zeiten spielte Kredit eine untergeordnete Rolle. Handwerker konnten sich ihr Startkapital noch selbst erarbeiten, Bauern konnten sogar praktisch aus dem Nichts anfangen. Inzwischen sind aus Handwerken Spezialisten geworden, die teure Spezialgeräte benötigen, Bauern wurden zu Agrarmanagern, etc. Der Kapitalbedarf steigt mit der Entwicklung des „Kapital-ismus“ exponentiell an. Doch gleichzeitig nimmt die Fähigkeit der Menschen ab, die ungeheuren Spannungsbögen, die dem Versprechen entsprechen, das aufgenommene Geld in Zukunft mit Zins zurückzuzahlen, auszuhalten und die Aktivitäten entsprechend fokussiert zu halten, d.h. zu arbeiten.

Noch für meine Eltern war es praktisch undenkbar „Schulden zu machen“, selbst wenn sie eine Idee wie Bill Gates gehabt hätten. Hätten sie aber einen Kredit aufgenommen, wäre ihre Arbeitsethik und ihre Kontaktfähigkeit groß genug gewesen, die Verantwortung, die sie auf sich geladen haben, auch zu tragen. Seit etwa 1960 sind jedoch Generationen herangewachsen, bzw. sozialisiert worden, die sich nicht mehr auf die Zukunft vertrösten lassen wollen, die „Genuß sofort“ haben wollen, entsprechend gerne Kredite aufnehmen, jedoch vollkommen unfähig sind, die damit einhergehende Jahre und Jahrzehnte andauernden Spannungsbögen auszuhalten und fokussiert zu bleiben. Das reicht vom kleinen Konsumentenkredit bis hin zu Krediten für ganze Nationen.

Die Schere zwischen der ökonomischen Notwendigkeit, durch die der Kredit eine immer größere Rolle spielt, und der durchschnittlichen Charakterstruktur der Massen, die nicht mehr „kreditwürdig“ ist, geht immer weiter auseinander.

Die Ursprünge des Kapitalismus sind charakterologischer Natur, d.h. er beruhte auf Menschen, die die Befriedigung hinauszögern konnten und nicht nur im Hier und Jetzt lebten. Klassische Beispiele sind die Juden und die Protestanten, die sich vor ihrem Gott verantworten müssen (man lese nur die durch und durch „kapitalistischen“ Parabeln von Jesus!), und nicht zuletzt die Menschen in Nordeuropa, die die Natur zwingt, in langfristigen Zeiträumen zu denken, weil sie in der dunklen Jahreszeit von dem leben müssen, was sie in der hellen erarbeitet haben. Diese charakterologischen Unterschiede sind auch der letztendliche Grund dafür, warum der protestantische Norden Europas keinen gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum mit dem katholischen Süden Europas zustande bringt.

Rein ökonomische Faktoren können diese sich immer weiter öffnende Schere zwischen den beiden Regionen nicht erklären. Das fängt beim Zeitmanagement im Alltag an, was beispielsweise simple Verabredungen beinhaltet, führt über Ordnung und Hygiene, die immer mit Zeitverzögerung und Triebaufschub einhergehen, und endet in der großen Fiskalpolitik.

Dank der „multikulturellen Gesellschaft“ ist uns diese Dynamik näher denn je: jeder Handwerker, Händler, Geschäftsmann, etc. wird bestätigen, daß es fast unmöglich ist, mit „Südländern“ normal und entspannt Geschäfte zu machen. Ein ähnliches Verhältnis besteht zwischen jenen, die charakterologisch noch in einer Welt vor 1960 leben und jenen, die eine antiautoritäre Struktur haben. Man sieht es diesen Leuten schon „irgendwie“ an, daß man ewig seinem Geld hinterherlaufen wird müssen, wenn man es überhaupt bekommt!

Hier gehört auch die zunehmende Propaganda gegen den Zins, die ultra-autoritäre Islamisten mit den Antiautoritären verbindet. Sie beruht nicht auf vermeintlich tieferen ökonomischen Einsichten, sondern ist Ausfluß der Charakterstruktur der „Zinskritiker“.

Man könnte einwenden, daß das „Südliche“ und das „Antiautoritäre“ weniger „gepanzert“ und „natürlicher“ seien. Oberflächlich betrachtet stimmt das sogar. Beispielsweise waren die europäischen Eroberer zu Beginn der Neuzeit entsetzt, daß die „Primitiven“ alles stahlen, was nicht niet- und nagelfest war und kaum zur Arbeit motiviert werden konnten, also für den Kapitalismus schlichtweg ungeeignet waren. Dabei wird aber außer acht gelassen, daß die Ureinwohner umgekehrt mindestens ebenso entsetzt waren, daß sich die Europäer über alle möglichen Tabus hinwegsetzten und ihrerseits eingegangene Verpflichtungen nicht einhielten.

Stammesgesellschaften hängen, ähnlich wie der Kapitalismus, auf ihre Weise ebenfalls davon ab, daß lange Spannungsbögen ausgehalten werden, man sich an Spielregeln hält und Verpflichtungen, die man eingegangen ist, sozusagen „mit Zins“ erfüllt. Es stimmt zwar, daß ökonomisch diese beiden Welten kaum vergleichbar sind (beispielsweise weil man in primitiven Gesellschaften kaum etwas „quantifizieren“ und entsprechend mit einem „Preisschild versehen“ kann), aber die charakterologischen Grundlagen sind weitgehend identisch.

Primitive Gesellschaften müssen nicht in jedem Fall „ungepanzert“ sein, können sogar weitaus neurotischer sein, als die westliche Gesellschaft. Und kapitalistische Gesellschaften könnten ebensogut von genitalen Charakteren bevölkert sein. Zu glauben, daß eine „solidarische Gesellschaft“ im Großmaßstab entsprechend den Stammeskulturen möglich wäre, ist illusorisch. Erstens sind Stammesgesellschaften nur solange „solidarisch“, solange sich der Einzelne an die Spielregeln hält und eingegangene Verpflichtungen auch erfüllt. Zuwiderhandlungen werden mit dem Ausschluß aus der Gemeinschaft und damit mit dem sicheren Tod bestraft. Und zweitens können solche primitiven Wirtschaftssysteme, die nicht quantifizierbar sind und ausschließlich auf persönlichem Kontakt beruhen, in größeren Gemeinschaften nicht funktionieren, sondern schlagen unversehens in ihr Gegenteil um: Vetternwirtschaft, Willkür und Tyrannei. Beispiele sind das Inka-Reich und das Reich der Azteken, die vor allem deshalb untergingen, weil sich unterworfene Stämme mit den Europäern verbündeten, um das unerträgliche Joch abzuschütteln.

Auf jeweils eigene Art haben der Kommunismus, der Faschismus und der Nationalsozialismus versucht, zum vermeintlichen Paradies einer „solidarischen Gesellschaft“ zurückzukehren. Es endete stets in einem Desaster. Zum Kapitalismus gibt es prinzipiell keine Alternative. Seine Fehlentwicklungen haben ausschließlich einen charakterologischen Hintergrund.

koniabarnes2

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12 Antworten to “Die Schere in den heutigen Volkswirtschaften”

  1. Avatar von Denis Roller Denis Roller Says:

    Unseren täglichen Nachrichtenbrief lese ich heute… Unser tägliches Brot gib uns heute… „Unser“= Gesellschaft. „tägliches“= Pulsation. „Brot“= Leben, frisch, nicht abgestanden oder von gestern. „Gib uns“= oben besagter Spannungsbogen, oder einfach Arbeit. Wir arbeiten- der Rest, also genau das, was wir zum Überleben brauchen (und nicht mehr!) wird uns gegeben. „heute“= Kontakt. Im Hier und Jetzt. Greifbar. Keine mechano- mystizistische oder hedonistische kurzsichtige „Vertröstung“. Sondern Arbeitsdemokratie… Kleines Gedankenspielchen zwischenrein 🙂

    Lange Rede kurzer Sinn: Es gibt prinzipiell keine Alternative zum Kapitalismus… (Wohl wahr. Oder zum Leben. Oder zum Arbeiten. Oder zum Wissenserwerb. Oder zur Liebe. Oder zu allem, was sonst noch dazu gehört. Zum Kreuz, „dem“ Symbol für lebendiges Leben überhaupt. Zu Jesus Christus eben). Toller Artikel!

  2. Avatar von O. O. Says:

    Wenn Bill Gates die Lösung der wirtschaftlichen Misere ist, will ich mein Problem zurück.
    Er habe ein paar Leuten Arbeitsplätze gebracht, ja das mag ja sein, er hat ein Monopol erschaffen wollen, dass jeden „zivilivsierten“ Menschen mit einer Software beglückt und davon abhängig macht und alle 4 Jahre neue Lizenzen nicht pro Kopf, sondern pro Gerät fordert. Konkurrierende Systeme wurden nicht nur nicht begrüßt, sondern aktiv firmenpolitisch bekämpft. Seine Software ist so sicher, dass wöchentliche Updates angeboten werden müssen und lassen der Spionage Tür und Tor offen. Man versuche heute mal ein Laptop ohne Microsoft zu bekommen. Softwareabstürze und Festplattencrashs sind vorprogrammiert. Abgesehen davon, dass der Quellecode nicht freigegeben wird und arbeitsdemokratische Entwicklungen eben nicht möglich sind. Wo war nochmal Gates „gute Idee“? Vielleicht eine Kooperation mit IBM abgeschloßen zu haben.

  3. Avatar von O. O. Says:

    Sicher ist der Charakter (bzw. die sprichwörtliche Charakterlosigkeit) das Problem bei Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Da die Mehrzahl der „Kapitalisten“ hier nicht umdenken will/ wollte, spielen jetzt eben auch die Arbeitnehmer nicht mehr den alles erduldenden Untertan und flüchten teilweise in eine antiautoritäre (Opfer-)Rolle.
    Das Ziel kann nicht sein, Arbeitnehmer, die auf dem Arbeitsmarkt immer früher unerwünscht sind und arbeitlos werden oder für weniger Geld jobben sollen – unter härteren Bedingungen, an die unwürdigen Bedingungen anzupassen, sondern Arbeitgeber in die Verantwortung wieder zu bekommen. Heerscharen von Psychologen sollen die Probleme auf Seiten der Arbeinehmer lösen, damit man sie noch mehr zu billigeren Löhnen herausquetschen kann. Jedoch werden die „Manager“ und Bosse nicht zur Eigenreflektion und wirtschaftlichem Handeln gebracht – weder politisch noch therapeutisch. Ich sehe auch nicht, dass die Orgonomie hier die Arbeitgeber maßhalten lässt.

  4. Avatar von davidmoerike David Says:

    In früheren Zeiten spielte Kredit eine untergeordnete Rolle. Handwerker konnten sich ihr Startkapital noch selbst erarbeiten, Bauern konnten sogar praktisch aus dem Nichts anfangen.

    So – wie war denn das im Mittelalter?

    Das Richtig Teure war die berufliche Bildung! Wer eine handwerkliche Lehre machen wollte, brauchte Eltern, die für ihn das bezahlten. Bankkredit war bekanntermaßen für die meisten Menschen nicht zugänglich, sondern nur Darlehen vom Wucherer, wie heute etwa in Bangladesh.

    Bauern?

    Die zahlten zwar keine Zinsen im Sinne etwa eines Bankkredits, aber sie steckten eben im feudalistischen Ausbeutungs-System mit seinen Abgaben und Frondiensten drin. In diesem Sinne waren sie sehr wohl in einer Situation, welche der eines Schuldners entfernt ähnlich ist.

    Aber vielleicht kaufte sich ab und zu ein Bauer durch Sparen und langes, hartes Arbeiten frei? Sparte vielleicht auch mal einer, der eine Lehre machen wollte, das Lehrgeld vorher an?? Wie war denn das damals?

    Die Ursprünge des Kapitalismus sind charakterologischer Natur, d.h. er beruhte auf Menschen, die die Befriedigung hinauszögern konnten und nicht nur im Hier und Jetzt lebten.

    Und wie verändert man sich selbst mit dem Ziel, eben dieses zu können? Wenn man vom „inneren Kleinkind“ gesteuert wird, welches immer keine Lust hat, welches NIEMALS bereit ist, eine Befriedigung auch nur um eine einzige Woche aufzuschieben?

    Wenn so jemand bis zum Hals voller Frust ist, weil er schon als Jugendlicher Jahre oder gar Jahrzehnte lang – infolge eines nicht-genitalen Charakters – in Verbindung mit mangelhaften sozialen Fähigkeiten – vergeblich auf den Beginn des heterosexuellen Sexuallebens gewartet hat?

    Die erste Idee, die mir kommt, ist folgende:

    ich will zehntausend Dollar. Um mir die abzusparen von meiner „Stütze“ oder auch von einem – ähnlich niedrigen – „working poor“ Arbeitslohn, brauche ich zehn Jahre.

    Also zwinge ich mich – ab sofort für immer – ganz und gar nicht mehr im Hier und Jetzt zu leben. Minute für Minute, Stunde für Stunde, Tag für Tag fokussiere ich mein Bewusstsein auf das Jahr 2024 wo ich das Spar-Ziel erreicht haben werde.

    Die Intuition sagt – dass die Methode nicht funktionieren wird.

    Warum?

    Nach endlos langen dreißig Tagen sind es immer noch neun Jahre und elf Monate.

    Dann – wenn nicht schon vorher – bricht man zusammen.

    So sehe ich das.

    Lösung?

    Zunächst unbekannt.

    Vielleicht ähnlich wie ein Alkoholiker, der durch Trieb-Unterdrückung, und zwar mittels Anspannen und „Sich-Zwingen“ – zum Nichttrinken – die Abstinenz sucht.

    Die auf solche Weise erzielte Abstinenz hält auch nur wenige Stunden oder Tage. Sagen jedenfalls die AA.

    • Avatar von O. O. Says:

      Ich könnte glaube ausreichend viele rationelle Punkte finden, die erklären, wo diese 10.000 Dolar in zehn Jahren bleiben würden, aber nicht auf dem Konto blieben.

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      Die auf solche Weise erzielte Abstinenz hält auch nur wenige Stunden oder Tage. Sagen jedenfalls die AA.

      Manchmal formuliere ich es noch viel kürzer – Fröhliche Nüchternheit ist erforderlich, denn:

      Bierernste Nüchternheit führt zum Bier.

      Und wenn eine charakterlich schwer arbeitsgestörte Person sich vornimmt, Tag für Tag, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt die Arbeitsleistung aus sich heraus zu zwingen

      – zum Beispiel um nicht mehr auf Kosten der Eltern zu leben oder um besagte zehntausend Dollar zusammenzusparen –

      Dann wird das genau so nicht funktionieren.

      .. dann wird man underearner (Unterverdiener) wie die Debtors Anonymous sagen, sein und bleiben.

  5. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Hier eine wichtige Ergänzung:

    http://ef-magazin.de/2010/04/28/2051-gunnar-heinsohn-prophezeit-die-staatspleite–bald-ist-auch-deutschland-an-der-reihe

    Gute nacht!

    • Avatar von O. O. Says:

      Hätten wir eine vernünftige und kinderfreundliche Politik würde jede deutsche Familie mit mindestens einem Kind sofortige Steuerbefreiung bekommen, dann könnte man auch die Kinder großziehen.
      Solange diese Forderung nicht erfüllt ist, kann man in dieser kinderfeindlichen Republik Deutschland nur zum Kinderboykott aufrufen. Kindergeld und „Kinder auf der Steuerkarte“ sind Almosen, die abgeschafft gehören. Auch ein Unterhalt muss vom Netto bezahlt werden und ist bei den heutigen Tiefstgehältern nicht mehr leistbar.
      Der Gedanke, das „Südstaatler“ mehr Kinder produzieren und mit einer kulturfremden- und bildungsfernen Lebensweise billiger Kinder großziehen, rächt sich in der mangelnden oder mangelhaften Ausbildbarkeit und führt zur Belastung der Kassen.
      Und natürlich kann man als qualifizierter Mensch nur auswandern, da keine adequate Bezahlung hier zu erwarten ist. Und das wird wöchentlich schlimmer.

      Um mein Gemecker mal in Zahlen zu fassen: Es gab in 20 Jahren mindestens drei Gehaltsrunterstufungen, keinen Inflationsausgleich – von der Euroeinführung wollen wir mal ganz schweigen – dafür aber einmal Urlaubsgeld (100 €) und zweimal „Weihnnachtsgeld“ netto 50 € und 100 €, ansonsten natürlich kein Urlaubsgeld und kein 13. Monatsgehalt (wenn einer noch weiß, was das mal war). Nicht zu vergessen eine legendäre Erhöhung des Gehaltes um 25 Cent pro Stunde. Davon kann man dann vielleicht mal ein Mehrschweinchen miternähren. – „Gehaltserhöhungsaussichten/ Ankündigungen“ gab es mindestens 10, dafür kann man sich aber nichts kaufen.

      Unsere Eltern hätten unter solchen Bedingungen wohl auch kaum gearbeitet.

      • Avatar von O. O. Says:

        Errata: statt „einem kulturfremden- und Bildungsfernen“, soll es heißen: „einer kulturfremden- und bildungsfernen Lebensweise“

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      Zitat Heinsohn:

      Es gibt schlichtweg keine Kameras, Computer oder Autos aus Griechenland, die wir umgehend kaufen würden, wenn nur ihre Preise endlich fielen.

      Zitat Ende.

      Griechenland könnte vom Tourismus leben und dadurch reicher werden als Spanien.

      Wenn, ja wenn Griechenland abwerten könnte und nicht durch die Währungsunion Deflation und Arbeitslosigkeit nach Süden exportiert würden.

      Weg mit dem Euro!!

      Auch Frankreich leidet – wie die südlichen Länder nur nicht so stark.

      Zurück zur nationalen Währung oder:

      ein paar „nördliche“, deren Wirtschaft ungefähr gleich stark ist, kann ja eine Währungsunion behalten.

      Vielleicht auch die Slowakei und die drei baltischen Länder mit.

      Diese armen Schlucker sind sehr schlau und verstehen das Wirtschaften gut. Sie werden bald nicht mehr arm sein.

  6. Avatar von davidmoerike David Says:

    Diese charakterologischen Unterschiede sind auch der letztendliche Grund dafür, warum der protestantische Norden Europas keinen gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum mit dem katholischen Süden Europas zustande bringt.

    Offenbar sind auch die christlich-orthodoxen Griechen – und vielleicht sogar die Russen in diesem Sinne „Südeuropäer“.

  7. Avatar von davidmoerike David Says:

    OffTopic – Armut: Warum verfestigt sie sich?

    Dass es arme Menschen gibt, ist normal, bei uns, aber auch in Schweiz und USA.

    Aber die Armut: warum verfestigt sie sich?

    Warum kann jemand, der – verschuldet oder unverschuldet – arm geworden ist, da durch vermehrte Anstrengung nicht wieder heraus?

    Das hat erstens gesamtgesellschaftliche und zweitens individuelle Gründe.

    Erstens: wenn ich unter Geldmangel leide, dann kreist das Denken immer mehr um GeldGeldGeld.

    Meine sozialen Fähigkeiten, dazu gehört auch das Erbringen von Dienstleistungen irgendwelcher Art, wie auch die Konzentration wird immer schlechter.

    Somit kann ich immer mehr nicht arbeiten, komme immer mehr in jenen Zustand, der von den Debtors Anonymous als underearning bezeichnet wird.

    Zweitens – Gesamtgesellschaftlich:

    Wenn ich nicht Lebenslauf und Referenzen so vorweise, wie die Chefs es sehen wollen, habe ich wenig Chancen auf eine Arbeitsstelle. Ich habe wenig Chancen, etwas anderes zu tun, als Stütze zu kassieren.

    Ich bin dekapitalisiert.

    Und drittens:

    Die Armut verfestigt sich auch über Generationen hinweg.

    Dies ist nun eine Besonderheit Deutschlands, die liegt daran, dass schriftlich – oder online – eingereichte Bildungsabschlüsse überbewertet werden im Vergleich zum tatsächliche Können, und dass der Bildungserfolg in ganz besonderem Maße davon abhängt, aus welcher Familie ich komme.

    Wieviel Nachhilfe die mir selber geben oder auch bezahlen können.

    In Deutschland im Unterschied zu den anderen westlichen Ländern.

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