Die biopsychiatrische und soziopolitische Diagnostik von Politikern

Auf Cicero online hat der Psychiater Burkhard Voß ausgeführt, warum psychiatrische Ferndiagnosen nicht hilfreich sind. Allen möglichen berühmten Politikern der Geschichte von Cromwall bis Churchill wurde sonstwas für psychiatrische Krankheiten angedichtet, als wenn das in irgendeiner Weise helfen würde ihre Fehler und vor allem Leistungen zu erklären. Heute stehen Trump, Putin und Erdogan im Mittelpunkt des psychiatrischen Interesses. Daß es sich bei ihnen um moralisch fragwürdige und problematische Persönlichkeiten handele, sei unstrittig. Doch diese Probleme würden durch eine Psychiatrisierung nicht beseitigt werden. Mit einem jahrzehntelangen Vorlauf habe die „Durchpsychologisierung der Gesellschaft“, so Voß, „zu einer Debattenkultur geführt, in der es jenseits von Objektivität nur noch um subjektive Sichtweisen geht, die jedoch paradoxerweise mit vermeintlich unanfechtbarem Objektivitätsanspruch dargeboten werden“. Voß sagt auch, daß, selbst wenn die Ferndiagnosen stimmen würden, sie keine Folgen zeitigten. Was ist damit geholfen, daß wir wissen, daß Trump, Putin und Erdogan krankhafte Narzißten sind? Derartige „Diagnosen“ sind meist nichts anderes als eine wichtigtuerische Beschreibung des Offensichtlichen.

Aus orgonomischer Sicht läßt sich hinzufügen, daß allgemein die Diagnostik der Psychoanalyse und der klassischen Psychiatrie kaum Erkenntnisgewinne bringt. Was bringt es bei einem Zwangskranken eine „Zwangsneurose“ zu konstatieren? Anders ist das, wenn man Menschen nicht nach ihren oberflächlichen Symptomen einteilt, sondern nach ihrem zugrundeliegenden Charakter. Ein Zwangscharakter muß mitnichten zwanghaft sein, eine Hysterikerin mitnichten histrionisch, etc. Genausowenig muß ein Mitglied der CDU einen konservativen Charakter haben und ein Mitglied der SPD einen sozialistischen Charakter. Ein schizophrener Charakter muß nicht notwendigerweise schizophren sein oder schizophren werden, ein kommunistischer Charakter muß nichts mit Marx, Lenin oder gar Stalin am Hut haben! Eine Hysterikerin mag sich so unauffällig kleiden und betont unweiblich auftreten, wie sie will, das anzügliche Flirten, gefolgt von ängstlichem Rückzug, zeigt sich über kurz oder lang. Der pseudoliberale Charakter mag klassisch liberal auftreten, wie er will, er wird letztendlich doch seinen mörderischen Haß nicht verbergen können, etwa, wenn es um den „Kampf gegen rechts“ geht.

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3 Antworten to “Die biopsychiatrische und soziopolitische Diagnostik von Politikern”

  1. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    „Heute stehen Trump, Putin und Erdogan im Mittelpunkt des psychiatrischen Interesses.“

    Und zwar alles sogenannte Rechte. Warum nicht das Muttersöhnchen Macron oder die kindlose Deutschlandzerstörerin Merkel. Stalin z.B. wurde meines Wissens nur von A. Miller analysiert. Oder wie wäre es mit Gysi oder Ströbele (wahrscheinlich mangels Substanz unergiebig.

  2. Avatar von stephan stephan Says:

    Artikel zu einem historischen Fall des Missbrauchs der Psychiatrie um eine politische Figur zu schädigen.

    https://fee.org/articles/the-shame-of-medicine-the-case-of-general-edwin-walker/#0

  3. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Maas ist ein pseudoliberaler Kommunist, d.h. jemand der vollständig von seinem bioenergetischen Kern, psychologisch ausgedrückt von seinem „Vaterland“, seiner „Muttererde“, entfremdet ist. Das wird in Akifs Analyse mehr als deutlich bloßgestellt:

    http://www.pi-news.net/2018/02/akif-pirincci-wie-heiko-maas-den-begriff-heimat-ad-absurdum-fuehrt/

    Die biopsychiatrische Charakterologie ist so durchsichtig, so selbstevident, so selbstverständlich – aber niemand hat ein Auge dafür.

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