
Barbara G. Koopman: Der Aufstieg des Psychopathen
Schlagwörter: Babys, Eltern, Energiefelder, Erziehung, exhibitionistische Tendenzen, Gesellschaft, Kinderpatienten, Libidoökonomie, Nacktheit, Objektbeziehungen, Selbstregulierung, Sexualtrieb, Trobriand, Trobriand-Insulaner, Trobriander, unbewußte Einstellungen
13. Mai 2021 um 09:00 |
Kaum zu glauben, dass Reich absichtlich Lore Reich beim Geschlechtsakt zusehen ließ, als diese zufällig hereinplatzte (Lore Reich Rubin: Erinnerungen an eine chaotische Welt). Jedenfalls hat er später seine Meinung um 180 Grad gedreht.
„Ich weiß nicht, wie schädlich die Nacktheit von Erwachsenen in einer vollkommen gesunden Gesellschaft von ungepanzerten Eltern und Kindern wäre; vielleicht wäre sie bei einer geordneten Libidoökonomie ganz natürlich und harmlos und diese Verhaltensweisen wären wirklich unbedenklich.“ Ich war als Jugendlicher sehr erstaunt , als ich die Fotos der Nuba sah, die Nackt herumliefen und dass es dort normal war (Leni Riefenstahl: Die Nuba von Kau)
15. Mai 2021 um 14:47 |
Punkt 1: Zur (absichtlichen) Nacktheit eines Erwachsenen gegenüber (s)eines Kindes gibt es nur ein Wort: Nein.
Punkt 2: Die Hoffnung, dass es besser werden könne, wenn Eltern ihre Kinder kindgerechter erziehen, dass dies auch sich auf die nächste Generation so überträgt, ist theoretisch schön. Da wir unsere Kinder aber an auch hoch neurotische Lehrer und meist relativ normale Erzieher abgeben müssen, (ich betone, dass wir in der Regel bessere Erzieherinnen haben als Lehrer), um ökonomisch zu existieren und unsere Wirtschafts- uns Politiksystem Ausbeutung und Unterdrückung im Sinne hat, wird es kein Fortschreiten geben. Die emotionelle Pest regiert. Also jede Hoffnung darf dann sterben, das sind wohl die Fakten.
Ich halte der Autorin zugute, dass sie den Text wohl noch zu Zeiten der Hoffnung geschrieben hat. Das entschuldigt solch kühne Spekulationen.
13. Mai 2021 um 09:09 |
„Dennoch sagt mir mein Gefühl, dass die Erziehung der Eltern zu einer gesunden Kindererziehung dazu beitragen kann, eine Generation hervorzubringen, die weniger gepanzert ist als ihre Vorfahren, und so weiter, bis eine relativ gesunde Gesellschaft entsteht, die auf sexualökonomischen Prinzipien beruht.“
Schon wieder eine neue Version eines Weges zur ungepanzerten Gesellschaft. Koopman übersieht, dass stark gepanzerte Gesellschaften freie Gesellschaften unmöglich machen. Ohne Erkennung der emotionellen Pest ist es nicht möglich.
Teil 12 und 13 sind de facto Fortsetzungen von Reichs früheren Ratgebern, in denen Sie praktische Probleme angeht.
19. Mai 2021 um 20:47 |
Man stelle sich mal vor, Dr. Koopman würde heute leben! Es ist heute alles dermaßen… Mir fehlen die Worte!