Wie ist das heutzutage mit dem Über-Ich?

Seit sich der NACHRICHTENBRIEF verstärkt auf Bernd A. Laskas LSR-Projekt kapriziert, ist hier viel vom „Über-Ich“ die Rede. Aber ist das Über-Ich nicht Teil der wohlgeordneten neurotischen Charakterstruktur vergangener „autoritärer“ Tage, wie sie von Freud, Reich und Baker beschrieben wurden. Spielt das Über-Ich in der heutigen antiautoritären Gesellschaft, wie Konia sie darstellt, überhaupt noch die Rolle wie früher?

Diese Frage macht durchaus Sinn, denn das Über-Ich ist die psychologische Seite der Panzerung – und seit etwa 1960 nimmt der Körperpanzer immer weiter ab und die Abwehr verlagert sich tendenziell zunehmend auf den Augenpanzer. Muß dann nicht auch das Über-Ich immer weiter an Bedeutung verlieren und ist das heutige gesellschaftliche Chaos und „die heutige Jugend“ nicht Beleg dafür?

Das exakte Gegenteil ist der Fall! Interessanterweise hat Reich diese Zusammenhänge bereits vor ziemlich genau 100 Jahren offengelegt, als er den „triebhaften Charakter“ beschrieb, d.h. haltlose Menschen, die schon damals in „antiautoritären“ Segmenten bzw. Nischen der Gesellschaft aufgewachsen waren. Insbesondere ist an das Milieu des sogenannten „Lumpenproletariats“ zu denken. Was Reich damals entdeckte, war das sogenannte „isolierte Über-Ich“, d.h. diese triebhaften Charaktere wurden von einem Über-Ich gepiesackt, als wären sie vom Teufel besessen. Der typische Kleinbürger, der gemeinhin so bezeichnete „autoritäre Charakter“, mit seinem leidlich „ausgeglichenen“ Körperpanzer, führte im Vergleich dazu ein zwar langweiliges, aber immerhin einigermaßen „normales“ Leben. Heute findet man kaum noch „normale Neurotiker“, sondern fast nur noch „frühgestörte“ (d.h. primär okular gepanzerte) Besessene.

Man denke an den typischen jungen Menschen von heute, der äußerlich zwar angepaßt und „gesund“ wirkt, innerlich aber vollkommen leer ist und prinzipiell unbefriedigbar irgendwelchen Luftschlössern von einer großartigen Karriere hinterherhechelt, angepeitscht von einem diktatorischen Ehrgeiz, der rein gar nichts mit den ureigensten Bedürfnissen des Jugendlichen zu tun hat. Die Peitsche schwingt das besagte „isolierte Über-Ich“, das so ähnlich funktioniert wie ein unkontrollierbarer Trieb. Dieser heutige Standardjugendliche ist eine spezielle Ausbildung dessen, was Reich Anfang der 1920er Jahre als „triebhaften Charakter“ bezeichnet hat. Noch eindeutiger sind die Klimakleber und andere sich, im Gegensatz zu den beschriebenen „angepaßten“ Jugendlichen, als unangepaßte Freaks gebende Jugendliche, die ihre Psychopathologie öffentlich zelebrieren. Man kann geradezu live und in Farbe dabei zusehen, wie das „isolierte Über-Ich“ sie in die Selbstzerstörung treibt. So manches Tattoo spricht in dieser Hinsicht Bände!

Wie es dazu kam? Inkonsequenz! Wie schlimm und lebensfeindlich, d.h. sexualfeindlich, die Erziehung früher auch war, sie hatte immerhin eine klare Linie und es entstanden zwar neurotische aber doch einigermaßen in sich stimmige Charaktere, weil das Über-Ich sozusagen über den ganzen Körper verteilt war – das Über-Ich dem Körperpanzer entsprach. Heute, angefangen etwa 1960 und seitdem mit jedem Jahr schlimmer werdend, sind die Eltern vollkommen desorientiert und zu einem Gutteil emotional selbst noch halbe Kinder, die ihre Sprößlinge total konfus und verunsichert zurücklassen. Man denke neuerdings an all den massen-psychotischen Krampf um „Transgender“! Die Panzerung verlagerte sich entsprechend ganz in den oberen Kopfbereich und das Über-Ich wurde entsprechend BUCHSTÄBLICH zum Über-Ich: über dem Körper thronend.

Auf gesellschaftlicher Ebene zeigt sich das in einer zunehmenden Zentralisierung aller Entscheidungsinstanzen und in der Ausprägung einer weltumspannenden „woken“ Einheitsideologie. Man denke nur an die Corona-Zeit zurück und daß jetzt die WHO de facto so etwas wie eine „Weltregierung“ geworden ist. – Moment mal! Muß ich Leuten die Maske trugen, sich Giftspritzen verabreichen ließen und jeden „Schwurbler“ denunzierten, der sich dem verweigerte, wirklich erklären, warum heute das „Über-Ich“ aktueller ist als jemals zuvor? Häää?!?! Leute, wo immer Ihr hinblickt – die Wahrheit springt Euch ins Gesicht. MACHT DIE AUGEN AUF:

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7 Antworten to “Wie ist das heutzutage mit dem Über-Ich?”

  1. Avatar von Ioannis Gryparis Ioannis Gryparis Says:

    Auch heute genial formuliert! Ein Genuß, das zu lesen!
    Eine Frage hätte ich noch: Ist dieses „isolierte Über-Ich“ funktionell identisch mit dem relativen Moralismus der politischen Korrektheit?
    Ich denke, ich sollte nochmal den „Triebhaften Charakter“ lesen…

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      PC bedeutet, daß jeder alles darf und kann. Ein sprachbehinderte Stück Weißbrot darf in hunderttausend Kilometer entfernten Ländern „AußenministerIN“ spielen, grobschlächtige haarige Kerle können sich als Frauen definieren etc. Gleichzeitig herrscht die absolute Willkür. Man stelle sich mal vor, „Rechte“ würden das sagen und tun, was linke „Aktivisten“ (sic!) sagen und tun: die von Konia beschriebene „relative Moral“. Triebhafte „Freiheit“ schlägt in sadistischen Moralismus um, als wären die Menschen von Dämonen besessen: das isolierte Über-Ich herrscht.

  2. Avatar von Peter Töpfer Peter Töpfer Says:

    Off topic:

    Wußtet Ihr, daß auch Richard Strauss Stirner-Fan war? Hans von Bülow war ja klar. Aber Strauss kommt bei BAL, Dauerhafter Dissident, nicht vor.

    Das war mir auch neu:

    https://de.mahlerfoundation.org/mahler/contemporaries/hans-von-bulow/ :
    Im April 1892 beendete Bülow seine letzte Aufführung mit den Berliner Philharmonikern (wo er seit 1887 als Chefdirigent tätig war) mit einer Rede, in der er die Ideen Stirners „hervorhob“. Zusammen mit John Henry Mackay, Stirners Biograf, platzierte er eine Gedenktafel in Stirners letzter Residenz in Berlin.
    Bülow fühlte sich wie Strauss von den Ideen von Max Stirner angezogen, den er angeblich persönlich gekannt hatte.

    => Angeblich? Wißt Ihr was darüber, ob Bülow nun Stirner kannte? Mir war immer so, daß ja.
    Das Grab Stirners kannte ich. Ich habe gleich mal jemanden in die Philipsstraße 19 losgeschickt, ein Foto zu machen.

    https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/gedenktafeln/detail/max-stirner-eigtl-caspar-schmidt/2717

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Bernd A. Laska weiß von Strauss, auch von Bismarck etc.

      siehe

      Streller, Friedbert. “Der junge Strauss und die Re­nais­sance der Stirnerschen Anarchismus.” In Richard Strauss: Leben, Werk, Interpretation, Rezeption. Internationales Gewandhaus-­Symposium 1989, 62–65. Leipzig: C. F. Peters, 1991

  3. Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

    Teil 1 von 3 Stunden des neusten Briefing zu Ea:

    https://www.bitchute.com/video/kpTwHeoKvQVD/

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