Generell neigen Betrachter der Geschichte dazu, ein hoffnungsloses Durcheinander anzurichten, indem sie Dinge verknüpfen, die nichts miteinander zu tun haben, etwa daß Hitler der legitime Kanzler des Deutschen Reiches war, mit der Tatsache, daß er ein Nazi und Massenmörder war. Stalins „geschichtliche Aufgabe“ als Führer der russischen Nation war es, jene Gebiete zurück zu Rußland zu holen, die vor dem Versailler Vertrag zu ihm gehörten, insbesondere Ostpolen. Das hat erst mal nichts mit seiner Rolle als Kommunist und Massenmörder zu tun. Nicht viel anders sieht die Sache bei Hitler aus. Aber kaum argumentiert man so, steht man irrwitzigerweise als „Nazi“, „Leugner“, „Revisionist“ da. „Reichianer“ sind besonders gut darin, denn für die war Hitler ein pestilenter Charakter, und damit ist für sie alles erklärt. Tatsächlich haben sie nichts begriffen, denn es geht nicht um das Was (in diesem Fall um die Rückgängigmachung von Versailles, die etwa Stauffenberg voll und ganz begrüßt hat), sondern um das Wie, das in den Holocaust mündete.
Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust wären vermeidbar gewesen, wenn England und Frankreich dem Reichskanzler (!) Hitler Osteuropa als dessen Interessengebiet überlassen hätten (ein Großteil hatte, wie angedeutet, vor dem Ersten Weltkrieg sowieso dem Deutschen Reich bzw. der k.u.k.-Monarchie angehört), genauso wie sie es 5 Jahre später Stalin überließen. Im Gegenzug hätte Hitler die bestehenden Westgrenzen und den Erhalt des Empire garantiert. Ohnehin waren die deutschen Generäle vor dem Angriff auf Polen nicht auf eine umfassende europäische Invasion vorbereitet. Nach dem Krieg haben die Alliierten und die Historiker nie konkrete Pläne beispielsweise für eine Invasion Englands gefunden. Als Deutschland in Österreich und Tschechien einmarschierte, standen nicht einmal Militärkarten zur Verfügung, so daß sich die Panzerkommandeure auf Karten für Autofahrer verlassen mußten.
Natürlich wird auf den Militärakademien jeder Nation regelmäßig der Einmarsch in die Nachbarländer simuliert. Und natürlich haben alle Länder ihre Hardliner, etwa Amerika seinen General McArthur, der taktische Atombomben im Koreakrieg zum Einsatz bringen wollte. Aber die beiden Weltkriege mit dem Hinweis auf die „preußischen Junker“ und die aggressive „preußische Militärkaste“ zu erklären, grenzt an Idiotie.
Im Umfeld von Kaiser Wilhelm II. 1914 sowie von Hitler 1939 gab es zwar einige Scharfmacher, die davon träumten, daß Deutschland die Welt regiert, aber solche Spinner gab es in allen Ländern. Beim Krieg, der Ende der 1930er Jahre begann, sollte man nie einen Krieg vergessen, der Anfang der 1930er Jahre beinahe ausgebrochen wäre und dessen Strategie schlichtweg verbrecherisch war, was das Involvieren der Zivilbevölkerung betrifft. Ich spreche vom Beinahe-Krieg zwischen den USA und England (Landkrieg mit Kanada plus Seekrieg):
Auch sollte man an einen Krieg denken, der tatsächlich stattgefunden hat: der Spanisch-Amerikanische Krieg von 1898, mit dem die USA begannen ihr Interessensgebiet auszuweiten. Man denke erst einmal in solchen Kategorien, bevor man Deutschland als singulär böse hinstellt, nur weil es seine egoistischen nationalen Interessen durchsetzen wollte wie alle anderen Mächte auch! Man gebe sich doch keinen Illusionen hin, daß Stauffenberg oder Rommel oder wer auch immer großartig anders gehandelt hätten als Hitler. Nochmals: Es ging weniger um das Was, sondern das Wie. Da, in der Art der Hitlerschen Kriegsführung im Osten, beginnt das Problem der Emotionellen Pest in diesem Krieg, nicht bei den Fragen nach Territorien und deutschen Interessensgebieten.
Ich bin mir bewußt, daß es während des „Boxeraufstands“ 1899-1901 in China und in einigen von Deutschlands Kolonien (die sie bereits nach einigen Jahren verloren) wie Namibia „deutsche Metzger“ gab, die die indigene Bevölkerung abschlachteten, versklavten und sie allgemein schlecht behandelten. Aber Deutschlands Verbrechen während des „Boxeraufstands“ waren nicht größer als die britischen Verbrechen während der „Opium-Kriege“, und was Deutschland in seinen 2 oder 3 Kolonien wie Namibia tat, war quantitativ viel kleiner als das, was beispielsweise der britische Imperialist Cecil Rhodes den Bewohnern mehrerer afrikanischer Länder angetan hat. Im dankbaren Angedenken seines mörderisches Imperialismus‘ benannten die Briten nach dem Zweiten Weltkrieg sogar ein Land nach seinem Namen: „Rhodesien“.
Was die Ausbeutung überseeischer Kolonien betraf, verantwortete das Kaiserreich vielleicht 5 Prozent, während die restlichen 95 Prozent in der Verantwortung von Großbritannien, Spanien, Portugal, Holland, Japan, Frankreich und Belgien lagen, wobei die Kolonialmacht Belgien mit Abstand am brutalsten war. (Auch wenn ich bei letzterem zunehmend in Zweifel gekommen bin und mich frage, ob hier die Verbrechen von arabischen Sklavenjägern, etwa das Abschlagen von Händen und Füßen, den Belgiern zugeschrieben wurden.)
Natürlich weiß ich, daß es sehr große Unterschiede gab, wie die Kolonisierung durchgeführt wurde und wie die indigene Bevölkerung behandelt wurde. Die Spanne reicht von einer „sehr weichen und moderaten“ Kolonisation (die einer „Supervison“ nahekam und sehr viel Verantwortung und Mittel den Eingeborenen überließ), wie auf dem indischen Subkontinent, im Gegensatz zu sehr brutaler Kolonisation, die auf Völkermord hinauslief und den Diebstahl sämtlicher Ressourcen, wie in Belgisch-Kongo. (Aber siehe oben… ) Und ich bin mir auch bewußt, daß viele europäische Kolonialisten eher harmlos waren im Vergleich mit den extrem brutalen Verbrechen mancher indigener Völker untereinander vor dem Beginn der europäischen Kolonisation. Man denke nur an die Sklaverei, die im gesamten Machtbereich der Briten verboten wurde.
Nebenbei bemerkt: all die linken Antikolonialisten scheren sich einen Dreck darum, wenn es etwa um die indonesische Annexion von Ost-Timor geht.
Kaiser Wilhelm II. 1914 und Hitler 1939 sahen, daß die westlichen Nationen sich untereinander die Welt bereits aufgeteilt hatten. Statistisch gesehen, hatte jeder britische Bürger 100mal mehr Quadratmeter als ein deutscher Staatsbürger zur Verfügung, und auch das sehr kleine Land Belgien war im Besitz eines Territoriums, das 100 mal größer war als sein Heimatgebiet. Selbst der Kleinstaat Niederlande hatte sein riesiges Indonesien! Alle anderen westlichen Länder waren autark, während Deutschland es als einziges nicht war. Deutschland war immer abhängig von Ressourcen, die es von der wirtschaftlichen Konkurrenz kaufen mußte. Beispielsweise waren wegen der Zollschranken für die Deutschen Öl, Gas, Gold (vor allem, da alle Nationalökonomien und alle Währungen auf dem Goldstandard beruhten) und Südfrüchte viel teurer als für Engländer oder Franzosen.
Die westlichen Nationen hatten ihre Kolonien mit militärischen Mitteln gestohlen, zeigten aber mit dem moralischen Zeigefinger auf Deutschland, wenn dieses seine Interessen durchsetzen wollte. Die Situation war für Deutschland schlichtweg nicht hinnehmbar, weil bei jedem kleineren wirtschaftlichen Konflikt die anderen leicht eine Seeblockade verhängen und so Deutschland von allen Ressourcen abtrennen konnten.
Schlagwörter: Alliierte, Österreich, Belgien, Belgisch-Kongo, Boxeraufstand, Cecil Rhodes, China, Deutsches Reich, England, Frankreich, General McArthur, Geschichte, Großbritannien, Historiker, Hitler, Holland, Indonesien, Japan, K.u.K-Monarchie, Kaiser Wilhelm II., Kanada, Kolonisation, Koreakrieg, Massenmörder, Namibia, Nazi, Opium-Kriege, Ostpolen, Polen, Portugal, preußische Junker Preußen, preußische Militärkaste, Rhodesien, Rußland, Seeblockade, Sklaverei, Spanien, Stalin, Supervison, taktische Atombomben, Tschechien, USA, Versailler Vertrag
9. September 2013 um 17:49 |
Hier ein Buch zur leidigen Kriegsschuldfrage und dem Versailler Verbrechen an Deutschland:
http://www.pi-news.net/2013/09/fischer-ritter-clark-wer-ist-schuld-am-ersten-weltkrieg/
23. September 2013 um 20:44 |
Hitler hat mit verbrecherischen (und idiotischen!) Mitteln exakt das gleiche angestrebt, was jetzt China anstrebt:
http://www.t-online.de/wirtschaft/boerse/rohstoffe/id_65634328/china-sichert-sich-riesige-ackerflaechen-in-der-ukraine.html
Wie lange diese Landnahmen wohl noch friedlich erfolgen? Hitler sah sich im Zugzwang, weil er die „grüne Revolution“, die nach 1960 begann, für unmöglich hielt. Heute wiegen wir uns in Sicherheit, doch früher oder später wird die grüne Revolution ausgereizt sein. Und dann?
6. Juni 2014 um 19:30 |
Hier mehr Hintergrund, der in der völkspädagogischen öffentlich-rechtlichen Verblödung stets ausgeblendet wird:
http://paukenschlag.org/?p=271
15. Mai 2015 um 00:35 |
Der Kaiser und der Charakter Deutschlands:
https://www.youtube.com/watch?v=JuZ7ei64ZTM
Diese Rede des Kaisers ist deshalb interessant, um zu verstehen, was Wilhelm II. für ein Mensch war. Für die von ihm überlieferte sogenannte ‚Hunnenrede‘ gibt es nur eine einzige Quelle in einer Zeitung. Doch die angebliche Wortwahl steht im krassen Gegensatz zum Wesen Wilhelm II., der alles verehrte, was germanisch war. Zum Beispiel die Nibelungen und deren edle Tugenden. Die Hunnen waren die Feinde der Nibelungen und brutale Schlächter. Wilhelm II. hätte diese niemals derart in einer Rede erwähnt noch seine Soldaten dazu aufgerufen, sich derart zu verhalten. Auch sonst hatte er nie die Hunnen in irgendeinem Zusammenhang erwähnt. Einzig Großadmiral von Tirpitz erwähne die Hunnen in seiner Rede über Englands Kriegsgrund. Jedoch als negatives Beispiel.
16. Mai 2015 um 21:20 |
Dabei dies Video entdeckt, daß die Emotionelle Pest gegen Deutschland aufdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=dP212Q1Cbjg
17. Mai 2015 um 10:59 |
Dazu als Ergänzung
https://youtu.be/tZGTDK0E8oQ
20. Juni 2021 um 22:11 |
»Verteidigung des deutschen Kolonialismus« Ellen Kositza empfiehlt Bruce Gilley
Muss die deutsche Kolonialgeschichte neu geschrieben werden? Mit dem vorliegenden Band stellt der US-amerikanische Politologe Bruce Gilley unser sicher geglaubtes Wissen über die koloniale Vergangenheit des Deutschen Reiches auf den Kopf. Faktenbasiert, schonungslos und stets humorvoll entlarvt Gilley die post-moderne Kolonialforschung als Geisel politischer Korrektheit. Nicht die historischen Tatsachen, sondern die Bedürfnisse des politischen Zeitgeistes bestimmen heute in Berlin über die Wahrnehmung dieser historischen Epoche, so Gilley.
https://www.youtube.com/watch?v=yb8fULcwRzk&t=1s
6. Oktober 2025 um 10:23 |
Sagen wir mal ganz neutral ein erbärmliches Goldfasanen-Regime!