Bezeichnend ist, wie er mit Laskas beiden zentralen Beiträgen umgeht: dem „Über-Ich“ (siehe etwa Tiefenwahrheit, S. 444) und der „Jahrtausendentdeckung“. Wenn Laska von der Erweiterung der bisher rein kognitiven Aufklärung ins Affektive sprach, meinte er die Berücksichtigung des „Über-Ich“. Schlichtweg sprachlos macht es uns, wenn Töpfer diesen „Laska’schen Kernsatz“ („Erweiterung der Aufklärung ins Affektive“) so hinstellt, als sei es Laska um die existentialistischen Seelennöte eines Peter Töpfers gegangen (Vgl. S. 203). Über das Über-Ich selbst schreibt Töpfer:
Das frühere „Über-Ich“ – bei Laska so ultra-prominent, ob nun „rational“ oder „irrational“ – wandelt sich entsprechend auch in die direkt präsenten, nach und nach deutlicher werdenden, von mir verinnerlichten und leider mich beherrschenden konkreten „Stimmen“. Aus Über-Ich wurde „die böse Stimme“, die mich in verzweifelte Verwirrung treibt. (S. 193)
Tatsächlich war bei Laska der Begriff „Über-Ich“ nur eine Notlösung, um etwas zu vermitteln, für das es in der Sprache der Philosophen keine Entsprechung gibt. Reichs Begriff „Panzerung“ konnte er nicht nehmen, da dieser zu sehr mit der Orgonomie verbunden und für seine „Paraphilosophie“ nicht abstrakt genug war. Gleichzeitig war ihm natürlich bewußt, daß „Über-Ich“ etwas weitaus Umfassenderes ist als bloßes „Stimmenhören“. Zumal das letztere mehr in den Bereich der klinischen Psychiatrie gehört… (Wie übrigens auch das „schwache Ich“, von dem bei Töpfer dauernd die Rede ist!)
Aber Töpfer setzt bei seiner Zerstörung des Laska‘schen Lebenswerks noch eins drauf. Zunächst zitiert er die „Jahrtausendentdeckung“ Reichs, wie Laska sie 1976 formulierte: „Die moralische Regulierung des Trieblebens schafft gerade das, was sie bändigen zu können vorgibt: das asoziale Triebleben.“ Töpfer führt dazu aus, daß ihn, Töpfer, diese Fragestellung überhaupt nicht interessiere! Und er stellt die schier unglaublich deplazierte Frage: „Hat Laska ein Problem damit, als asozial gelten zu können?“ Ihm, Töpfer, hingegen sei es gleichgültig, ob seine Gefühle sozial seien. Und überhaupt: was schert es Töpfer, ob wir Menschen primär „tugendhaft“ seien! Eine Diskussion darüber sei sinnlos und er persönlich versuche sich nur durchs Leben zu lavieren, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Und dann weiter: „Eine Gefahr besteht hier aber nur bezüglich des köstlichen, durch und durch liberalen Sondergesetz-Paragraphen 130 StGB, wo man zwar nicht asozial werden kann, sondern sich nur die Zunge verbrennt und bis zu fünf Jahre in den Knast wandert wegen Verstoßes gegen die Wahrheit.“ Es geht hier um Volksverhetzung und Holocaustleugnung.
Hier haben wir es mit dem „Heiligen“ unserer Tage zu tun. Unsere Waschlappenstirneristen sehen überall das Heilige, nur dort nicht, wo es ins Auge springt und ins echte Leben eingreift. Jetzt sagen sie zu ihrer Verteidigung: Uns geht es ja nur um das innere Heilige, das „Jenseits in uns“. Während das äußere, politisch-juristische Heilige ein ganzes Land moralisch in die Knie zwingt, bleiben sie ganz gelassen im Lehnstuhl ihrer Bücherstube sitzen. Der Eigner hat natürlich gar nichts mit Politik zu tun, nein, natürlich nicht. Wir sind für das höhere Heilige zuständig, das richtige, das „Heilige in uns“, nicht für ein solch niederes Interesse, nicht mehr Phantastillarden an Israel zahlen zu müssen. (S. 196)
Bei Töpfer reduziert sich die Jahrtausendentdeckung, Laskas Kernsatz (Über-Ich) und der Stirnersche Eigner, auf den bei Laska wirklich alles hinauslief, auf – Töpfer… Wirklich, das gesamte LSR-Projekt „postphilosophisch“ in die Tonne getreten und das dann als „Weiterentwicklung“ verkauft!
Die ganze Ungeheuerlichkeit kulminiert in folgendem Absatz:
Es verwundert etwas, die scharfzüngig-schonungslosen, ultraradikal-nihilistischen Kritiker des „Heiligen“ mucksmäuschenstill zu sehen, wenn es – abgesehen von meinem, d.h. positiv-autonomen Heiligen – um das heutige, negativ-heteronome Heilige geht: alles, was mit den Juden zu tun hat. Sie trauen sich vor lauter Angst oder Ehrfurcht nicht einmal, das Heiligtum in den Mund zu nehmen und das Wort „Jude“ auszusprechen. Warum wohl hat La Mettrie „Täuschungsmanöver veranstaltet, die schon vielen Schriftstellern zum Schutz vor unseren Juden und ihren Synoden gedient haben“? Warum wohl hat er sich vor dem ultimativen Vorwurf, ein „Erzfeind der Gesellschaft“ zu sein, nur weil er ein Problem für die Juden darstellte, verteidigt? Ja, glaubt Ihr denn im Ernst, daß damals weniger Angst vor den Juden geherrscht hat? Aber La Mettrie hat sie beim Namen genannt (und niemand sollte sich L-Fan nennen, der nicht diesen Mut aufbringt) – vielleicht war das sein Todesurteil. (S. 201)
Aaaarrrggghhhh! Der notorische Ironiker LaMettrie hat hier mit einem neutestamentlichen Sujet gespielt aus Angst vor seinen CHRISTLICHEN und pseudo-aufklärerischen Verfolgern, die ihn aus dem erzkatholischen Frankreich, dem liberalen Niederlanden vertrieben und sogar an Friedrichs angeblich aufklärerischen Hof bedrängten. Die Juden waren so ungefähr die letzten, vor denen LaMettrie Angst haben mußte. Man greift sich an den Kopf, weniger wegen der Verpeiltheit, sondern weil, wie am Anfang unserer Beschäftigung mit Tiefenwahrheit konstatiert, Laska und sein Projekt geradezu systematisch zwischen Holocaustleugnung und Pädophilie aufgehängt wird. Dingen, mit denen LSR nichts, aber auch rein gar NICHTS zu tun hat. Ich glaub, es hackt!
Von Reichs Modell der drei Schichten (Fassade, sekundäre Schicht, primärer Kern) will Töpfer nichts wissen: „[d]ieses theoretische, anthropologische, physikalisch sein sollende, aber eigentlich doch moralphilosophische Modell“ (S. 283).
(…) jetzt kommt die Krönung der reich‘schen Korruptheit und die moralische Katastrophe: Reich wußte, daß seine ganze Fummelei am Körper samt gleichzeitiger verbaler Destruktion zu nichts – außer Schaden – führte: Er hat nicht nur einmal gesagt: „Ein verwachsener Baum wird schwerlich wieder gerade. Was wirklich zählt, ist die Vorsorge.“ (S. 284)
Neurosenprävention, die Essenz von Reichs Lebenswerk kommentiert Töpfer mit „Bullshit!“ Sein gesamtes Buch ist ein vor schneidendem Haß und Verachtung fast berstender Rundumschlag gegen L + S + R und – L.
Der ganze Wahnsinn der Töpferschen Pestilenz hat System: LaMettrie ging es um den „Remors“, d.h. das umfassende Gefühl des Bedauerns, das schon in den Kindern implementiert wird. Töpfer reduziert das „phänomenologisch“ auf die Stimme seiner Mutter, die in ihm wiederhallt. Stirner weitete die LaMettrie’sche Erkenntnis auf die alles umfassende Bewußtmachung der „Ent-Eignung“ aus. Töpfer verwässert das auf einen kruden Existentialismus, der irgendwo zwischen Kierkegaard und Heidegger angesiedelt ist und der bei exakt niemandem aneckt. Reich hat dann Stirners Erkenntnis durch die Unterscheidung von primären und sekundären Trieben konkretisiert. Töpfer sieht darin einen Rückfall in den Moralismus. Laska erkannte, daß jedes dieser drei Elemente, L, S und R, zu einer umfassenden „Dreieinigkeit“ gehört, die die Grundlage einer fundamental neuen Kultur nicht nur sein kann, sondern absolut alternativlos sein muß. Töpfer zerstört das alles mit einer Wut und Verzweiflung, die tief blicken läßt: Kindersex und Holocaust müssen dazu herhalten! GOTT!!!
Schlagwörter: Aufklärung, Über-Ich, Existentialismus, Heidegger, Holocaustleugnung, irrational, Juden, Kierkegaard, Kindersex, La Mettrie, Moralismus, Neurosenprävention, Pädophilie, Peter Töpfer, Philosophen, Psychiatrie, Rational, Remors, Stirner, tugendhaft, Volksverhetzung
25. Dezember 2025 um 10:37 |
Wilhelm Reich an der Blockhütte am Mooselookmeguntic See, 1944
https://x.com/WR_Ressource/status/2004123144337162695?s=20
25. Dezember 2025 um 10:43 |
Dear Friends of the work of the late Dr. James DeMeo,
Around this time each year Dr. DeMeo would send out a „Musical Christmas, Hanukkah, Holiday and New Year“ greeting. He would include a list of stirring classical compositions, adding additional links with each succeeding year. I include below the last version of his list (the fourth and final of the bunch) from 2021, along with a lightly edited copy of the brief explanatory note that accompanied it.
Since it was only this past February 2025 that I made the public announcement of his death, I post this as a year-end remembrance and expression of gratitude for the discoveries he left us, particularly his discovery of Saharasia, a profound and life-changing roadmap to reorganizing our society for greater emotional health and happiness.
Nearly four years after his death in April 2022, there are still brief moments where I find it hard to believe he is gone. Throughout the first year I occasionally found myself spontaneously shaking my head, thinking, „unbelievable“. Other times, I’d be searching for someone’s email, whereupon I’d come across an old email from him, thinking for a split second, „Oh, a new email from Jim“. When I shared information that required sending a link from one of his papers or essays, a copy of an article, or simply sharing information I’d sourced to him, I’d start thinking about conversations we shared on that particular topic, meanwhile sensing an underlying sadness and longing to restore that missing contact.
These of course were all classic signs of the grief recovery process, a reworking of how one relates to the world after the loss of a friend or loved one, where their personal influence no longer comes from the outside but from the inside. Each encounter with an old, emotionally meaningful association – a holiday, a birthday, an event, a book, a place, a song – brings one face to face with another step in the „Goodbye“; the only reason we are organizing their mail, moving their clothes, watering their plants, gathering their personal effects or standing alone in their house is that they are gone. It is just so sad.
It brings to mind one of my favorite sayings, that „Death is our wisest advisor“. Nothing else is so clarifying as to what is important in life; what is petty and what is profound. Once they are gone, there is no second chance.
The death of Dr. James DeMeo has brought a transformation to the Orgone Biophysical Research Lab, from an educational, research and personal support vehicle for Dr. Demeo to an educational, research and support vehicle for our troubled humanity. OBRL is here for those who honestly want to enrich their daily lives in both objective and subjective ways, use orgonomic natural science to deepen their understanding of what it actually means to „live in harmony with nature“, and to make better emotional contact with both their emotional core and capacity for bioenergetic self-regulation, be they scientist, artist or lay person. If anything we learn about life isn’t having a direct impact on our daily choices and how we fulfill our basic human needs, what’s the point?
And so here is Dr. DeMeo one last time, with his final „Musical Christmas“ post from December 18, 2021. So far as I know, he never got to post the 2021 „year-end research and OBRL activity“ update he promised. As part of our effort to pick up where he left off, and facilitate our transformtion into the next incarnation of OBRL, please visit my OBRL End-of-Year Report 2025 if you haven’t already, posted two Facebook posts previous. Check out the most recent video interviews and presentations I’ve given, to see whether the work we are doing excites and moves you to participate in our new mission, and to support us in any way that you can.
With that, here once again is our dear Dr. DeMeo, as channeled through his stirring list of „Musical Christmas“ gifts.
My warm regards and brightest Christmas and New Year wishes to all.
Tom DiFerdinando,
President and Director,
Orgone Biphysical Reseatch Lab
Musical Christmas, Hanukkah, Holiday and New Year Greetings
Orgone Biophysical Research Lab – OBRL
Dear friends and supporters,
Another year has passed, and once again I share with you a lovely Classical Music-Video Christmas Card, with a weblink list of favorite musical gifts, sensitive and exciting orchestrations and chorus, from several of the world’s master composers and best international orchestras.
This year, I’ve repeated a favorite many applauded from last year, Händel’s Water Music, with the same list as before – timeless!
I suggest to set up your computer with a good set of external speakers, play while going about your holiday at home. Most have videos of the musicians and choral singers to watch as well.
A better recommendation is to download them all for repeat or later viewing and listening – as musical videos you get to see the lovely and talented people in their performances. Really wonderful and authentically high-talent people, performing such fantastic music. No smiley-faced movie stars or Hollywood glitter. True talent and deeply focused work. Strong Hearts. Love in Timeless Music, from hundreds of years ago.
I will soon compose another newsletter updating on my research and OBRL activities over 2021 and into 2022. We did not make any solicitation for donations this year 2021 given the bad economy. But if you are flush, doing well and chose to do so, our donation page is here:
http://www.orgonelab.org/donations
Thanks and Good Cheer to all,
James DeMeo, PhD
President, Orgone Biophysical Research Lab
25. Dezember 2025 um 10:58 |
Die organisierte mörderische EMOTIONELLE PEST!!!