War Reich gesellschaftspolitisch naiv?

War Reich naiv, was die Struktur der menschlichen Psyche und was die Struktur des Kapitalismus anbetrifft? Hatte nicht Freud gezeigt, daß der Mensch ein polymorph-perverses, sado-masochistisches Tier ist und in der Neurose unser tierisches Erbe durchscheint, die Urmenschen entsprechend Neurotiker waren? Sollte der Mensch deshalb nicht bestrebt sein, sich stoisch von der Natur zu emanzipieren? Hatte nicht Marx gezeigt, daß entgegen den besten Intentionen der Menschen, einschließlich der der Kapitalisten selbst, der Kapitalismus von den Zwängen der Profitmaximierung beherrscht wird, die alles Menschliche zermalmen? Wird der Kapitalismus nicht von Eigentumstiteln beherrscht, die ihren unerbittlichen Tribut fordern, was jeder Kreditnehmer (oder auch -geber) am eigenen Leibe erfährt? Anders gefragt, sind wir nicht in subjektiv-biologische (Freud) und objektiv-ökonomische (Marx) Zwänge eingebunden, die Reichs Appell an die „Arbeitsdemokratie“ einfach hoffnungslos naiv erscheinen lassen müssen?

Nun zunächst einmal war Reich zu der Zeit, als er das Konzept der Arbeitsdemokratie nach und nach aus seiner praktischen Erfahrung heraus entwickelte, d.h. in den 1930er Jahren, alles andere als „naiv“: er war der einzige Psychoanalytiker und punktuell vielleicht sogar der einzige Marxist, der eben nicht politisch blauäugig war. Oder wie Andreas Peglau in Unpolitische Wissenschaft? nach eingehender Durchforstung der Quellen konstatiert:

Reich scheint (…) in den 1930er Jahren nicht nur der einzige Psychoanalytiker gewesen zu sein, der sich öffentlich tiefgründig mit dem Faschismus auseinandersetzte, sondern auch der einzige, der dem Stalinismus offen anprangerte. (S. 296)

Was setzte Reich dazu in die Lage? Wie Freud durchschaute er das gesittete bürgerliche Leben und sah den grausamen, sadistischen, lüsternen, raubgierigen und von Neid zerfressenen „Mr. Hyde“, doch:

Die Orgonbiophysik vermochte das Freudsche Unbewußte, das Antisoziale im Menschen, als sekundäres Resultat der Unterdrückung primärer biologischer Antriebe zu begreifen. Dringt man durch diese zweite Schichte des Perversen tiefer ins biologische Fundament des Menschentieres vor, so entdeckt man regelmäßig die dritte und tiefste Schichte, die wir den „biologischen Kern“ nennen. Zutiefst, in diesem Kern, ist der Mensch ein unter günstigen sozialen Umständen ehrliches, arbeitsames, kooperatives, liebendes oder, wenn begründet, rational hassendes Tier. Man kann nun in keinem Falle charakterlicher Auflockerung des Menschen von heute zu dieser tiefsten, so hoffnungsreichen Schichte vordringen, ohne erst die unechte scheinsoziale Oberfläche zu beseitigen. Fällt die Maske der Kultiviertheit, so kommt aber zunächst nicht die natürliche Sozialität, sondern nur die perverssadistische Charakterschichte zum Vorschein. (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 11)

Durch den Blick „von der Natur aus“, den Blick „von der Wiese auf die Bühne“ (vgl. Die kosmische Überlagerung), d.h. den Blick vom biologischen Kern her auf die Tragikomödie des menschlichen Lebens, war Reich sensibilisiert für die wirklichen Gefahren. Für jene, die in der Welt der ersten und zweiten Charakterschicht gefangen blieben und für die entsprechend „alles relativ“ war, waren weder Hitler noch Stalin besonders bedrohliche Erscheinungen – sie gehörten zum Spiel. Nur der angeblich „naive“, weil im biologischen Kern geerdete Reich konnte die waren Größenverhältnisse, die wirklichen Gefahren ausmachen. Für die anderen war der Mensch ohnehin „ein sadomasochistisches Tier“ und, was die Marxisten betrifft: es waren halt „die objektiven sozioökonomischen Erfordernisse des sich verschärfenden Klassenkampfes“ verantwortlich. Nicht zu ändern!

Aber hat nicht zumindest das ökonomisch fundierte Denken recht? Mag ja alles schön und gut sein, was Reich über die Charakterstruktur des Menschen gesagt hat und auf die Psychologie ist es ja vielleicht anwendbar, aber was ist mit den objektiven ökonomischen und rechtlichen Bedingungen, unter denen die Menschen leben müssen?

Das klingt wie ein schlagendes Argument, aber gerade darüber hat Reich ja ein ganzes Buch geschrieben: Die Massenpsychologie des Faschismus. Der erste Teil und der zweite Teil, über den Hitlerismus und Stalinismus, handeln davon, daß die Massen in ihrem Denken und Handeln eben nicht von den Gesetzen der Ökonomie bestimmt werden, sondern charakterologischen Determinanten unterliegen, d.h. diese „ehernen Gesetze“ gar keine Macht auf sie ausüben. Die „mittlere, sekundäre Schicht des Charakters“ brachte Hitler und Stalin gegen alle Rationalität an die Macht. Im zweiten Teil des Buches, über die Arbeitsdemokratie, geht es darum, daß der biologische Kern genauso geschichtsmächtig sein könnte gegen alle Irrationalität. Diesmal eben nicht gegen die objektiven Gesetze der Ökonomie, wie im Hitlerismus und Stalinismus, sondern in Übereinstimmung mit diesen Gesetzen.

Die Antwort wird natürlich (beispielsweise) sein: „Alles Unsinn! Solange sich die Menschen nicht zunächst von diesem auf Zins und Zinseszins beruhendem Geldsystem befreit haben, wird eine Lösung der sozialen Frage illusorisch bleiben und sich folglich auch das psychische Elend perpetuieren!“ Worauf ich natürlich antworten werde, daß solange sich an den Charakterstrukturen nichts ändert, sich das Elend fortsetzen wird trotz aller wohlgemeinten Reformen und Revolutionen – wie einst in der Sowjetunion.

Das Problem bei dieser ganzen Angelegenheit ist, daß das alles nur wohlfeile Theorien sind (Karl Marx, Silvio Gesell, etc.), die möglicherweise vollständig an der Wirklichkeit vorbeigehen oder Schaden anrichten, wenn von ihnen inspirierte gesellschaftliche Veränderungen in Gang gesetzt werden. Selbstverständlich werden selbst gesunde Menschen, „genitale Charaktere“, die morgen die Welt bevölkern, nicht einfach eine vernünftige Wirtschaftstheorie aus dem Hut zaubern können, aber das ist auch gar nicht ihre Aufgabe. Die sich ausbreitende und konsolidierende Arbeitsdemokratie wird aus sich heraus, d.h. aus der Praxis heraus entsprechende Theorien entwickeln.

Wirtschaftstheorien sind abhängig von der soziopolitischen Charakterstruktur ihrer Urheber und ziehen entsprechende Exponenten an. Entweder sind es Leute, die mit dem kastrierenden Vater wetteifern und entsprechend eine den rücksichtslosen Kapitalismus feiernde Theorie vertreten („Akkumulation“), oder sie rebellieren auf subversive Weise gegen den kastrierenden Vater und favorisieren entsprechend eine gesellschaftliche Umverteilung („Distribution“). Beide Ansätze sind letztendlich unbrauchbar, weil aufgrund der Panzerung einseitig.

soponaivreich

Schlagwörter: , , , , , , , , , , ,

13 Antworten to “War Reich gesellschaftspolitisch naiv?”

  1. Avatar von Robert (Berlin) Robert (Berlin) Says:

    „ein unter günstigen sozialen Umständen“

    Reich hat also nie die sozio-ökonomischen Voraussetzungen aus den Augen verloren

  2. Avatar von O. O. Says:

    War ich naiv? Wohl kaum, denn er hat drei dinge gezeigt:
    1. Das Orgon (eine Energie) existiert. (Kern)
    2. Wir (alle) kranke Neurotiker sind. (Sekundäre Struktur)
    3. Unser soziales Elend unter dem Joch der emotionellen Pest nicht enden kann, da wir kranke Neurotiker sind. (Soziale Maske)

    Was dies tatsächlich bedeutet, sagt Reich auf dem Band „Alone“ – sinngemäß:
    Niemand versteht, keine einzelne Seele versteht, was ich (WR) verstehe, fühlt was ich fühle – sieht die Tragweite meiner Entdeckung. Sie möchten sie nicht verstehen, meine Theorie verflachen … weil sie es nicht ertragen (können).

    Oder anders ausgedrückt: Es gibt keine Hoffnung.
    ________________
    Und die Erkenntnis über die Lage der Orgonomie heute: 90% der „Reichianer“ sind Idioten, der Rest ist wenigstens normal und damit auch noch weit ab von „gesund“.

    • Avatar von O. O. Says:

      War ich naiv? muss heißen: War Reich naiv?

    • Avatar von Markus Markus Says:

      „Oder anders ausgedrückt: Es gibt keine Hoffnung.“

      Zur Ergänzung.

      Wilhelm Reich: „Alles ist nutzlos bis auf die Säuglinge. Sie müssen zum unverdorbenen Protoplasma zurück.“

      auf Seite 32 in „Wilhelm Reich über Sigmund Freud“

      • Avatar von Markus Markus Says:

        Die Kinder dürfen nicht von den Erwachsenen beeinflusst werden, wenn etwas verändert werden soll.
        Die Natürliche Selbstregulierung (Selbststeuerung) muss hier zugelassen werden.
        Daraus entsteht dann wieder eine natürliche Gesellschaft, in der Menschen zusammenarbeiten wie ein Bienenstock oder eine Ameisenkolonie. So etwas was Reich „Arbeitsdemokratie“ genannt hat.

  3. Avatar von Sebastian Sebastian Says:

    Nanu, Marktwirtschaft und Demokratie ein Ausdruck der oberflächlichen Schicht? Ist das Deine Sichtweise oder die von Konia und Harman?

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Das ist Reichs Sichtweise: Die bürgerliche Gesellschaft ist ganz in Ordnung. Wer kann schon was gegen Demokratie und Marktwirtschaft sagen? Im Idealfall sollte das der unmittelbare Ausdruck der gesellschaftlichen Kernfunktionen („Arbeitsdemokratie“) sein – wenn nicht die Emotionelle Pest dazwischentreten würde. In der Politik sind das beispielsweise irrationale gesellschaftspolitische Agenden, wie jetzt bei den Koalitionsverhandlungen, wo es fast NUR um irrationalen Schwachsinn geht. In der Wirtschaft Dinge wie Inkompetenz, Bürokratie, Kriminalität. Beispielsweise wird heute sehenden Auges in Deutschland auf eine gigantische Imobilienblase hingesteuert.

      Zu Konias Einschätzung und die Beziehung zwischen Kapitalismus und Arbeitsdemokratie siehe http://charleskonia.com/2012/08/08/the-perils-in-capitalism/ und seine dortige Antwort auf meine Frage.

    • Avatar von Sebastian Sebastian Says:

      Ah, okay. Das ist Unsinn und diesen kann man sicherlich nicht Reich in die Schuhe schieben. Wie Du richtig bemerkt hast, stand Reich, was die Ökonomie betrifft, mit einem Schritt auf der Wiese, während Barnes, Konia und Harman wieder auf die Bühne gegangen sind.

      Reich grenzt in der Massenpsychologie die „politische Psychologie“ scharf von der Ökonomie ab:

      Die politische Psychologie hat […] eine streng umschriebene Aufgabe. Sie kann nicht etwa die Entstehung der Klassengesellschaft oder die kapitalistische Produktionsweise erklären (sofern sie solches versucht, kommt regelmäßig reaktionärer Unsinn heraus, z.B. der Kapitalismus sei eine Erscheinung der Habgier der Menschen [sic!]). Wohl aber ist allein sie befähigt – und nicht die Sozialökonomie – zu erforschen, wie der Mensch einer Epoche charakterlich strukturiert ist, denkt, handelt, wie sich die Widersprüche seines Daseins in ihm auswirken, wie er mit diesem Dasein fertig zu werden versucht etc. [Massenpsychologie, KiWi, S. 37]

      Was die Orgonomie nach Reich versucht, ist eine Wirtschaftstheorie über den Menschen zu formulieren. Damit gleicht sie jeder anderen ökonomischen Theorie, außer einer: Der Eigentumstheorie von Heinsohn und Steiger. Sie formulieren eine Wirtschaftstheorie des Eigentums iSd bürgerlichen Rechts, aus dem alle immateriellen ökonomischen Vorgänge erfolgen, während sich die Orgonomie nach Reich vulgärmarxistisch vorwiegend mit der materiellen Produktion beschäftigt.

      Rein ökonomische Gesetzmäßigkeiten, die relativ unabhängig von der Charakterstruktur der Masse sind, wie man an der 6000 jährigen Geschichte des Eigentums studieren kann, können so nicht vollständig verstanden werden. Die Orgonomie ist also, was die Ökonomie betrifft, hinter Reich zurückgefallen. Da helfen auch noch so viele Artikel voller begrifflicher Verwirrung nichts, sondern nur gründliches Studium der Eigentumstheorie und nichts anderes. Man braucht sich auch nicht fürchten, dass man dann „links“ wird. Heinsohn und Steiger verteidigen mit ihrer Theorie die Eigentumsgesellschaft. Es ist eine begriffliche (=sprachliche) Grundlegung einer Wirtschaftstheorie, damit man erstmal über Ökonomie überhaupt reden kann und nicht dauernd wild Dinge verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben (zB immateriellen Kredit und materielle Produktionsmittel vermischt im Begriff „Kapital“, was zur Fehlbezeichnung „Kapitalismus“ führt).

    • Avatar von Sebastian Sebastian Says:

      Das soll übrigens nicht arrogant und oberlehrerhaft rüberkommen. Mir ist relativ wurscht, ob Du Dich mit der Eigentumstheorie gründlich beschäftigst. Nur bin ich davon grundsätzlich überzeugt und Kritik daran nehme ich erst ernst, wenn ich erkenne, dass man sich mit der Sache auseinandergesetzt hat und konstruktiv Kritik übt.

      Was mich stört und deshalb meine Beiträge, ist die Gleichsetzung von Reich mit Barnes, Konia und Harman, was einfach falsch ist. Ich habe keine Probleme mit dieser neuen orgonomischen Wirtschaftstheorie, wenn man deutlich macht, was sie ist: neu – von Reich abweichend! Ob sie fortschrittlich oder rückschrittlich ist, darüber kann man streiten.

    • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

      Reich über die Kapitalisten und über Begriffsverwirrung:

      Für die politische Ideologie war der Kapitalist entweder „der Führer der Wirtschaft“ oder „der nichtarbeitende Parasit“. Beide Auffassungen waren mechanisch, ideologisch, politisch-illusionär, unwissenschaftlich. Es gibt arbeitende und nichtarbeitende Kapitalisten. Es gibt Kapitalisten, deren Arbeit lebensnotwendig, und andere, deren Arbeit unnötig ist. Es ist hier völlig gleichgültig, welcher politischen Richtung oder Ideologie der eine oder andere Kapitalist anhängt. Der Widerspruch von Arbeit und Politik trifft den Kapitalisten ebenso wie den Lohnarbeiter, in ein und derselben Person. So wie ein Maurer Faschist, so konnte ein Kapitalist Sozialist sein. Wir haben nun den sicheren Standort bezogen, daß eine Orientierung im sozialen Chaos an Hand von politischen Ideologien nicht möglich ist, dagegen gibt die an der Arbeit orientierte Gedankenwelt der Arbeitsdemokratie die Möglichkeit einer konkreten Orientierung. Ihr zufolge zerfällt hinsichtlich lebensnotwendiger Arbeit die politische Kapitalistenklasse in zwei einander entgegengesetzte, ja einander oft befehdende Gruppen des selbst arbeitenden, planenden und produzierenden Unternehmers und des nichtarbeitenden, nichtplanenden, andere für seinen eigenen Profit arbeiten lassenden Kapitalbesitzers. Ein Henry Ford mag diese oder jene politische Anschauung haben, er mag ideologisch ein Engel oder ein Schädling sein; das ändert nichts an der Tatsache, daß er der erste amerikanische Erbauer des Automobils war und das technische Gesicht Amerikas total verändert hat. Edison war zweifellos politisch ideologisch ein Kapitalist; aber man möchte den politischen Arbeiterfunktionär kennenlernen, der die von Thomas Edison persönlich erarbeitete Glühlampe nicht benützte, oder der es wagen würde, öffentlich mit der Behauptung aufzutreten, daß Edison ein nichtarbeitender Parasit der Gesellschaft gewesen wäre. Dasselbe gilt vom Standpunkt der Arbeitsdemokratie für die Brüder Wright, für Junkers, Reichert, Zeiss; man könnte noch lange fortsetzen. Diesen persönlich und sachlich arbeitenden Kapitalisten steht der tatsächlich nicht-arbeitende und nur profitierende Kapitalbesitzer gegenüber. Er bildet mit Bezug auf die Arbeit keinen besonderen Klassentypus, denn er ist prinzipiell identisch mit irgendeinem beliebigen sozialistischen Parteibürokraten, der in irgendeinem Büro sitzt, von dem aus er „die Politik der Arbeiterklasse“ bestimmt. Wir haben die nicht-arbeitenden Kapitalbesitzer und nicht-arbeitenden politischen Arbeiterfunktionäre zur Genüge katastrophal erlebt, um uns nicht mehr an ideologischen Begriffen, sondern an praktischen Tätigkeiten zu orientieren.

      (MdF, Fischer TB, S. 339f)

      • Avatar von Peter Nasselstein Peter Nasselstein Says:

        Diese Aussage Reichs kann man unmittelbar mit der obigen Illustration, ähhh, illustrieren. Was Dinge wie gesetzlich gesichertes Eigentum betrifft: diese Dinge gehören der mittleren Schicht an. Das heißt nicht, daß sie in jedem Fall irrational sind. Dazu muß man zwischen der mittleren Schicht („Bahnung der Energie“) und deren Entartung, der sekundären Schicht unterscheiden. Die mittlere Schicht ist notwendig, weil es natürliche und gesellschaftliche Zwänge gibt, die eine unmittelbare Befriedigung kontraproduktiv machen. Natürlichen Zwängen begegnet man etwa bei der Jagd, gesellschaftlichen etwa beim Eigentum. Siehe dazu:

        https://nachrichtenbrief.wordpress.com/2011/01/28/die-rolle-der-mittleren-schicht-in-unserem-leben/

  4. Avatar von davidmoerike David Says:

    Zitat aus einem Rundbrief von avaaz.org:

    Die Transpazifische Partnerschaft ist ein Geheimabkommen zwischen zwölf Staaten, das Unternehmen beispiellose Macht verleihen würde. Vor globalen Gerichtshöfen könnten sie unsere Regierungen wegen Gesetzen verklagen, die Bürgern den Vorrang vor Unternehmen geben!

    Über ein undurchsichtiges Gerichtssystem könnten Untern ehmen unseren Regierungen standardmäßig ihren Willen aufzwingen. Diese Gerichtshöfe könnten Marken-Medikamente begünstigen und den Zugang zu Generika einschränken.

    Sie könnten Zigarettenfirmen befähigen, unsere Regierungen unter dem Vorwand zu verklagen, dass Gesundheitsvorschriften ihre Profite schmälern! Es ist so verrückt, dass man es kaum glauben mag.

    Zitat Ende.

    Falls dieses der Wahrheit entspricht und auch tasächlich international in Kraft tritt, werden Bedingungen hergestellt, die m.E. gar kein Kapitalismus sind.

    Die großen Unternehmer und großen Kapitalisten wären dann gar keine Kapialisten mehr – diese müssen sich nach dem Markt richten und schauen, was die Nachfrage an Profitmöglichkeiten hergibt.

    Vielmehr sind das dann Diktatoren!

    • Avatar von davidmoerike David Says:

      Vielmehr sind das dann Diktatoren!

      Eher Feudalherren, denn sie tragen – unterstützt durch solche „Weltgerichtshöfe“ nicht das unternehmerische Risiko, das der Kapitalist tragen muss.

      Es kommt also eine neue Form von Feudalismus, jenes Systems, mit welchem hochgradig gepanzerte – auch okular gepanzerte – Gesellschaften am besten funktionieren!

      Schöne Aussichten sind das nicht.

Hinterlasse eine Antwort zu O. Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..