Die drei Kreise der Orgonomie

Was ist Orgonomie? Am Anfang steht der Entdecker der Lebensenergie. Was hat er entdeckt? 1. die Funktion des Orgasmus, 2. das Orgon und 3. die objektive Logik der Natur (orgonomischer Funktionalismus) sowie 4. ORANUR/DOR. Das ist der Kern der Orgonomie.

Wirkliches Leben wird der Orgonomie aber nur eingehaucht in der Klinik (medizinische Orgonomie), im gesellschaftlichen Leben (soziale Orgonomie), im Labor (biophysikalische Orgonomie) und in der Studierstube (Orgonometrie). Das ist sozusagen der „zweite Kreis“ der Orgonomie, ihre „mittlere Schicht“, wenn man so will – das „Mesoderm“.

Der dritte Kreis, die „soziale Fassade“ der Orgonomie ist die Tradition, die Organisation, die „Kultur“ der Orgonomie. Selbstverständlich kann jeder die Orgonomie für sich selbst studieren und sich selbst die Dinge praktisch erarbeiten, etwa am Mikroskop, aber wie in jeder anderen Wissenschaft, gibt es auch hier so etwas wie ein „Peer Review“. Etwas, was nicht der kritischen Überprüfung durch andere ausgesetzt wird, existiert schlichtweg nicht. Außerdem kann eben nicht jeder „tun und lassen, was er will“. Bzw. kann er schon, aber er muß die Konsequenzen tragen. Wissenschaft ist weder eine Demokratie und schon gar nicht eine Anarchie. Sie ist eine Monarchie, solange der Gründer bzw. die Gründergeneration noch tätig ist und geht dann in eine Republik über, die von Gesetzen bestimmt wird und dem ständigen Austausch zwischen den Gliedern der Gesellschaft getragen wird, von denen sich einige eine besondere Autorität erarbeitet haben. Von daher wären Mehrheitsabstimmungen über Sachfragen oder libertäre „Freiheit“ vollkommen abwegig.

Man wird fragen, ob denn nicht das Labor im Zentrum stehen müßte, aber das macht weder historisch Sinn noch „funktionell“. Am Anfang steht immer ein „Wilhelm Reich“, der eine Beobachtung macht bzw. eine Hypothese aufstellt und die dann überprüft. Es ist, man verzeihe mir den Vergleich, wie bei einem Rockstar. Normalerweise überbieten sich diese bei ihrem überschwenglichen Dank an die Fans, die das ganze erst möglich machen würden. Sie, die Fans, wären sozusagen „der Kern“ der ganzen Angelegenheit. Diese Haltung ist genauso universell wie unlogisch. Das ist mir bei einem Interview mit Doyle Wolfgang von Frankenstein aufgegangen, der sich über die Zudringlichkeit seiner Fans schrecklich aufregte und vollkommen richtig meinte, sie, die Fans würde es (eben als Fans) gar nicht geben, würde er, Doyle, seine Vision und seine Arbeit, nicht existieren! Sie sollen gefälligst ihm dankbar sein und ihn bezahlen, wenn sie seine Musik hören wollen.

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