Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 93)

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Ende 1843, also genau ein Jahr vor dem Erscheinen von Stirner Der Einzige und sein Eigentum, beklagt der Feuerbachianer Marx in seinem Aufsatz „Zur Judenfrage“, daß der Mensch nach der Französischen Revolution in der bürgerlichen Gesellschaft zur bloßen Monade wird:

(…) das Menschenrecht der Freiheit basiert [hier] nicht auf der Verbindung des Menschen mit dem Menschen, sondern vielmehr auf der Absonderung des Menschen von dem Menschen. Es ist das Recht dieser Absonderung, das Recht des beschränkten, auf sich beschränkten Individuums. Die praktische Nutzanwendung des Menschenrechtes der Freiheit ist das Menschenrecht des Privateigentums. (…) [es ist] das Recht, willkürlich (…), ohne Beziehung auf andre Menschen, unabhängig von der Gesellschaft, sein Vermögen zu genießen und über dasselbe zu disponieren, das Recht des Eigennutzes. (…) Sie läßt jeden Menschen im andern Menschen nicht die Verwirklichung, sondern vielmehr die Schranke seiner Freiheit finden. Sie proklamiert vor allem aber das Menschenrecht (…). (…) Die égalité, hier in ihrer nichtpolitischen Bedeutung, ist nichts als die Gleichheit der oben beschriebenen liberté, nämlich: daß jeder Mensch gleichmäßig als solche auf sich ruhende Monade betrachtet wird. (…) Durch den Begriff der Sicherheit erhebt sich die bürgerliche Gesellschaft nicht über ihren Egoismus. Die Sicherheit ist vielmehr die Versicherung ihres Egoismus. Keines der sogenannten Menschenrechte geht also über den egoistischen Menschen hinaus, über den Menschen, wie er Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft, nämlich auf sich, auf sein Privatinteresse und seine Privatwillkür zurückgezogenes und vom Gemeinwesen abgesondertes Individuum ist. Weit entfernt, daß der Mensch in ihnen als Gattungswesen aufgefaßt wurde, erscheint vielmehr das Gattungsleben selbst, die Gesellschaft, als ein den Individuen äußerlicher Rahmen, als Beschränkung ihrer ursprünglichen Selbständigkeit. Das einzige Band, das sie zusammenhält, ist die Naturnotwendigkeit, das Bedürfnis und das Privatinteresse, die Konservation ihres Eigentums und ihrer egoistischen Person. Es ist schon rätselhaft, daß ein Volk, welches eben beginnt, sich zu befreien, alle Barrieren zwischen den verschiedenen Volksgliedern niederzureißen, ein politisches Gemeinwesen zu gründen, daß ein solches Volk die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen feierlich proklamiert (…), ja diese Proklamation in einem Augenblicke wiederholt, wo die heroischste Hingebung allein die Nation retten kann und daher gebieterisch verlangt wird, in einem Augenblicke, wo die Aufopferung aller Interessen der bürgerlichen Gesellschaft zur Tagesordnung erhoben und der Egoismus als ein Verbrechen bestraft werden muß.

Der Stalinismus war schon da, bevor der Marxismus (infolge von Marx‘ Auseinandersetzung mit Stirners Buch) überhaupt ausgearbeitet war! Um „frei“ zu sein, müsse das Individuum ganz in die Gesellschaft aufgehen. Mehr Gegenteil zu Stirner geht gar nicht!

Lassen wir noch mal den Judenhasser Marx zu Wort kommen:

Erst wenn der wirkliche individuelle Mensch den abstrakten Staatsbürger in sich zurücknimmt und als individueller Mensch in seinem empirischen Leben, in seiner individuellen Arbeit, in seinen individuellen Verhältnissen, Gattungswesen geworden ist, erst wenn der Mensch seine „forces propres“ (seine Eigenkräfte) als gesellschaftliche Kräfte erkannt und organisiert hat und daher die gesellschaftliche Kraft nicht mehr in der Gestalt der politischen Kraft von sich trennt, erst dann ist die menschliche Emanzipation vollbracht.

Übrigens geht es hier um die Beseitigung des Staates („politische Kraft“) zugunsten der Gesellschaft („gesellschaftliche Kraft“). Dieses, das wohlgemerkt vor Marx‘ angeblich „wirtschaftswissenschaftlichen“ Einsichten vorlag, hat später Reich so an Marx fesseln sollen. Marx als Herold der Arbeitsdemokratie! Schaut man aber genauer hin und durchdringt diese Hegelianische Kauderwelsch, dann ist das die Verkündigung der vollständigen Tyrannei, in der es keinerlei Gewaltenteilung mehr gibt, keine Möglichkeit zur Opposition. Das beobachten wir heute ganz konkret in Ampel-Deutschland, wo Politik (Staatskunst) durch Gesellschaftspolitik (politische Durchdringung und Ideologisierung aller gesellschaftlichen Bereiche).

Marx zufolge wird das Proletariat die Enteignung herbeiführen, deren Ausdruck es selbst ist. Für das Proletariat werde die Philosophie das Gehirn und es selbst das Werkzeug der Philosophen sein.

Wenn das Proletariat die Auflösung der bisherigen Weltordnung verkündet, so spricht es nur das Geheimnis seines eigenen Daseins aus, denn es ist die faktische Auflösung dieser Weltordnung. Wenn das Proletariat die Negation des Privateigentums verlangt, so erhebt es nur zum Prinzip der Gesellschaft, was die Gesellschaft zu seinem Prinzip erhoben hat, was in ihm als negatives Resultat der Gesellschaft schon ohne sein Zutun verkörpert ist. (…) Wie die Philosophie im Proletariat ihre materiellen, so findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen Waffen, und sobald der Blitz des Gedankens gründlich in diesen naiven Volksboden eingeschlagen ist, wird sich die Emanzipation der Deutschen zu Menschen vollziehen. (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, 1844).

Mit anderen Worten: die Enteignung wird durch Enteignungen aufgehoben und die Klassenherrschaft durch Klassenherrschaft, d.h. die Herrschaft der Nomenklatura. Und das ganze unter dem Banner des Humanismus, des wahren Menschen, der wahren Menschlichkeit!

Angesichts des Ampel-Totalitarismus: Stirner ist unsere einzige, DIE EINZIGE, Rettung!

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12 Antworten to “Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 93)”

  1. Peter Nasselstein Says:

    Die organisierte und schwerbewaffnete Emotionelle Pest:

    „Fortschreitende Radikalisierung“
    „Lanz“-Gäste nehmen AfD-Chef Chrupalla in die Mangel

    AfD-Chef Tino Chrupalla war am Donnerstagabend zu Gast bei „Markus Lanz“. Dort freute er sich über die Umfragewerte seiner Partei – und wurde scharf kritisiert.

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100298236/afd-chef-tino-chrupalla-wird-bei-markus-lanz-scharf-kritisiert.html

    versus

    Tino Chrupalla zerlegt komplette Lanz Sendung!

  2. Peter Nasselstein Says:

    Die organisierte und schwerbewaffnete Emotionelle Pest:

    https://www.pi-news.net/2023/12/der-parteienstaat-zerstoert-die-regierungsfaehigkeit/

  3. Peter Nasselstein Says:

    Der Kampf gegen die AfD im Namen Wilhelm Reichs:

    https://global-empathy.podigee.io/12-andreas-peglau

    • Peter Nasselstein Says:

      Ich habe gerade erst 20 Minuten gehört. Trotzdem traue ich mir einen Zwischenruf zu: Harms und Peglau versuchen „Faschismus“ zu definieren und dabei zerfließt alles ins Vage. Warum nicht die naheliegenste und allgemein akzeptierte klassische Definition? Faschismus ist die Vereinigung von Staatsapparat, Großindustrie, Massengewerkschaften und Medien/Wissenschaft/Kirche zu einer totalitären Ganzheit! Warum blenden das Harms und Peglau so auffällig aus? Weil es zu nahe an unsere Wirklichkeit aus rotgrünem Machtkartell kommt, daß vom woken Blackrock/Vanguard bis in die örtliche evangelische Gemeinde reicht, vom WEF bis zu den Klimaklebern, von von der Leyen bis zur lokalen Antifa, von der UN bis zur Transgender-Kita nebenan, etc.?

      – Mittlerweile habe ich alles gehört und so schlecht ist das alles gar nicht. Am Ende fand ich es sogar richtig gut!

    • O. Says:

      Warum bloß nicht klar sagen:
      1. Wir sind zum Faschismus und zu Faschisten (z. B. in Schulen) erzogen worden!
      2. Unsere Eliten sind Faschisten und steuern es so, dass es so bleibt.
      3. Der Faschismus ist vielfältig und bunt.
      4. Wenn der rechte Faschismus die einzige Hoffnung bleibt, dann ist es, wie es ist: Demokratie als kleiner Witz (bzw. Randnotiz) der Geschichte.
      5. Reich-Träumer hoffen, dass Orgon die Hoffnung ist.
      6. Der erste Weg zur Veränderung ist, nicht andere für sich denken zu lassen.

  4. Peter Nasselstein Says:

    American College of Orgonomy

    A Different Kind of Psychiatry Podcast

    Like Mother, Like Daughter

    We invite you to listen to the next episode of our A Different Kind of Psychiatry Podcast. This episode features the audio from one of our ACO case presentation series webinars, “Like Mother, Like Daughter.” In this episode, Chris Burritt, D.O. tells Edward Chastka, M.D. about his twelve-year-old patient, Olivia, who was anxious and withdrawn and brought for treatment by her parents. The mother, Sabrina, was also very anxious and by working with both the mother and daughter, Dr. Burritt learned just how profound an effect Sabrina had on her daughter. Listen in to hear more about Olivia and

    Sabrina’s struggle with anxiety and how they both made significant improvements in their lives.

    https://adifferentkindofpsychiatry.blubrry.net/2023/12/06/like-mother-like-daughter/

  5. Peter Nasselstein Says:

  6. Peter Nasselstein Says:

    DAS sind die Menschen, die die Weltverschwörer brauche und geformt haben. Sie wollen eine Masse von Trotteln, Gewürm, Idioten, Kindern, Lachnummern, Impfopern. Und entsrechend verachte sie uns:

  7. Peter Nasselstein Says:

    American College of Orgonomy

    Reminder to Subscribe Now:

    Journal of Orgonomy Volume 56 no. 1

    Included in this issue of the Journal are case studies of home births, moving chronicles that offer a window into the deep emotional contact between mother and newborn. Seeing the potential of human life—before the effects of armoring can take hold—impresses upon us the importance of safeguarding emotional health within our own lives. Additional case studies demonstrate the unique efficacy of medical orgone therapy in returning individuals to their innate healthy functioning. Articles on the emotional plague document the prevalence of attacks against healthy, spontaneous expressions of human life.

    An editorial by Howard Chavis, M.D. highlights emotional contact, the essential core of a healthy life. Referencing case studies on home births, the editorial considers deep emotional contact at its most undisturbed. These are contrasted with AI, which despite its contributions, will never provide human emotional contact.

    Virginia Whitener, Ph.D. responds to a short and urgent voicemail: “Call me! I need perspective!” The vignette demonstrates the patient’s deep trust in Dr. Whitener and her treatment as well as her therapeutic progress: her ability to recognize when her perception was off and to take steps to restore it.

    Theodata Chasapi, M.D. chronicles three home births and the astounding capacity of the newborn to make contact with mother. These home births are in stark contrast with a newborn’s experience in the present-day hospital, which fail to support the first, tender impulses of new life.

    In Part V of “A Family Deals with Its Emotions, A Mother’s Work,” Christopher Burritt, D.O. helps a mother work through her feelings of anger and frustration: “Why is it weird for a mother to be home with her children? Why is it weird for me to take care of things at home and not also work somewhere else? I get it ALL the time!” she shouted.

    In “Another Face of the Emotional Plague,” Virginia Whitener, Ph.D. explores the characters of Bartolo and Don Basilio from Rossini’s opera The Barber of Seville. Examining these openly malevolent individuals reveals the inner-workings of the emotional plague and the means by which it can infect “normal” armored individuals.

    Janice Natale, M.A. reflects on functional thinking, a concept she first discovered in a Dr. Konia blog, and how she is able to more clearly perceive and understand current prominent figures and social and political events.

    In “Standing Up to the Emotional Plague,” Dr. Whitener looks at the way the emotional plague was rationalized and became institutionalized as the Nazis implemented their malignant murderous campaign against European Jews. This is contrasted with the foundation of the Israeli State in 1948, which continues to stand as a check against the emotional plague today.

    In “No Exams Required,” Alexis Packer highlights the destructive effects and consequences of the anti-authoritarian transformation in higher education, focusing on recent news from New York’s New School, New York University, and UNC Chapel Hill.

    Nana Hatzi, an English teacher in Northern Greece, recalls a six-year-old boy who, having bloodied his knee, finds himself surrounded by well-meaning adults insisting that there is no reason to cry. Hatzi recognizes the boy’s need to express his fear and hurt and is able to come to his aid.

    In “Functional Thinking in Everyday Life,” Dale Rosin, D.O. tries a new approach to clearing a stream that runs through his property, removing just enough debris to allow the stream’s own flow to do the rest. This brief piece and the commentary offered by Peter Crist, M.D. highlight the orgonomic principle of functional thinking: working with rather than against nature.

    The Journal of Orgonomy
    Innovative, Intelligent, Insightful.
    American College of Orgonomy

    http://www.orgonomy.org

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