Es ist nicht ausreichend in sozialen Angelegenheiten nur teilweise recht zu haben
Posts Tagged ‘Gesellschaftspolitik’
DER VERDRÄNGTE CHRISTUS / Band 2: Das orgonomische Testament / 13. Der Christusmord nach Johannes / Die Weltgeschichte
19. Oktober 2022Peter und Wladimir (Teil 2)
10. Oktober 2022Charles Konia nennt die Politik, d.h. die Kunst, einen Staat zu lenken, „eine Kernfunktion“, während die Gesellschaftspolitik (die Kunst, die Massen zu manipulieren) „eine pathologische Funktion“ sei, die zum Bereich der sekundären Schicht gehört (Cluessless, S. 125). Das erinnert mich an die Unterscheidung von Peter Crist zwischen der rationalen „mittleren Schicht“ (seine Impulse kontrollieren, wenn die Situation unangemessen ist, „Charakter zeigen“) und der irrationalen sekundären Schicht (seine Impulse ausleben, besonders wenn sie unangemessen und destruktiv sind, ein pathologischer Charakter sein) (P.A. Crist: Nature, Character, and Personality. The Journal of Orgonomy 27(1):48-60, 1993).
Der Westen ist völlig von der Politik zur Gesellschaftspolitik und von der maßvollen Zurückhaltung zum woken Aktivismus übergewechselt. Besonders deutlich wird dies beim Krieg in der Ukraine. Während Putin russische Politik und militärische Intervention betreibt, wie es alle Imperien seit der Zeit des Römischen Reiches und sogar davor getan haben, und Zurückhaltung zeigt, wie es die Römer taten, als sie entschieden, daß die Schotten und die Germanen den Aufwand nicht wert waren, frönt der Westen einem wilden, völlig unangebrachten (Pseudo-) Moralismus und militärischem Über-das-Ziel-hinausschießen, indem er die Ukrainer mit Waffen und Geldern überschüttet und ganz offen davon träumt, Rußland endgültig zu vernichten bzw. in seine Teilregionen zu zerstückeln – was selbstverständlich für Frieden und Prosperität in der Region sorgen wird und natürlich kein atomares Armageddon provozieren könnte…
Der Krieg in der Ukraine ist ein weiterer Ausdruck des vollständigen Zerfalls der antiautoritären Gesellschaft, ihrer fast schon psychotischen Dekompensation. Sie kann als Ganzes nicht mehr rational funktionieren, genauso wie die zunehmend verpeilteren Individuen in ihr. Beispiele sind der ganz offene Rassismus, dem Russen nicht nur in den staatlich kontrollieren „freien“ Medien, sondern nunmehr sogar im Alltag durch den letzten Abschaum ausgesetzt sind, und die vollkommen deplazierte und wirklich SCHWACHSINNIGE und abgrundtief kontraproduktive Opferbereitschaft, die gegenüber den Ukrainern signalisiert wird. Ein Kindergarten voller verzogener und bösartiger Balgen – und ich komme immer mehr zur Überzeugung, daß Wladimir der einzige Erwachsene weit und breit ist.
Wie die Emotionelle Pest vorgeht, damals und heute
5. Oktober 2022Über die Entdeckungen der sozialen Orgonomie
20. September 2022Blogeinträge Januar-April 2017
15. Februar 2022Politische Einstellungen unterliegen physiologischen Merkmalen: Politisches Denken und die biologische Grundlage des soziopolitischen Charakters (Teil 2)
21. Juni 2021Virginia Whitener, Ph.D.
Konia stellt fest: „Um das menschliche Sozialverhalten genau zu verstehen, muss man aus dem Rahmen des bestehenden Denkens heraustreten. Eine funktionelle energetische Perspektive und Kenntnisse der soziopolitischen Charakterologie sind unerlässlich. Jeder Mensch hat seine individuelle Charakterstruktur… Er oder sie hat auch eine identifizierbare soziopolitische Charakterstruktur, die Art und Weise, wie der Einzelne versucht, die Umwelt und die Gesellschaft so zu formen, dass sie seinen eigenen irrationalen Bedürfnissen entsprechen. Einer der wichtigsten Beiträge von Elsworth F. Baker zum Verständnis soziopolitischer Charaktertypen war seine Identifizierung der Struktur der Panzerung eines Individuums in Bezug auf den soziopolitischen Charakter (Baker 1967, Seite 153). Zum ersten Mal wurden die politische Linke und Rechte in objektiven biophysikalischen Begriffen definiert, wodurch der Ursprung der sozialen Pathologie auf eine feste biologische Grundlage gestellt wurde.“ (Konia 2008, Seite 91)
Der Prozess der Charakterentwicklung und die spezifischen soziopolitischen Charaktertypen werden in den Schriften von Baker und Konia beschrieben und diskutiert. (Siehe insbesondere Man in the Trap und The Emotional Plague.) Im vorliegenden Zusammenhang genügt es zu sagen, dass es im reifen menschlichen Organismus eine Formierung des Charakters gibt, die ein Individuum dazu prädestiniert, auf bestimmte Weise auf soziale Fragen zu reagieren. Diese Reaktionen sind nicht bewusst und sind keine „Entscheidungen“ im üblichen Sinne des Wortes. Je extremer die Panzerung ist, desto mehr Druck verspürt das Individuum selbst, sich so rigide Weise auszudrücken, wie es dem Charakter entspricht, und desto „bestimmter“ wird seine soziopolitische Ideologie und Verhalten sein – die Art und Weise, wie man versucht, die soziale Welt um sich herum zu beeinflussen und sich anderen gegenüber zu verhalten. Die Wahl der politischen Partei (eine eher oberflächliche Funktion) ist offen für äußere Einflüsse und kann sich ändern, aber die grundsätzliche soziopolitische Einstellung zum Leben ist es nicht und wird sich in vielen anderen Bereichen manifestieren.
In einer kürzlich erschienenen Ausgabe des Journal of Orgonomy, 41(1) 2007, stellte ein Leser eine Frage zu einer Aussage von Konia, dass „nach E.F. Baker der soziopolitische Charakter des Individuums angeboren, biologisch verwurzelt, unveränderlich und weitgehend unabhängig von Umwelteinflüssen ist“ (Konia 2007, Seite 109). Konia antwortet, dass Baker oft sagte: „Es muss etwas im Protoplasma geben, das die verschiedenen gesellschaftspolitischen Charaktertypen unterscheidet“ (ebenda, Seite 110). Derartig gleichbleibend sei beim Einzelnen, im gesamten Repertoire und im Verlauf der Zeit, die Art seines Denkens, Verhaltens und seiner emotionalen Reaktion im sozialen und politischen Bereich.
Literatur
Baker, E. 2000 (reprinted from 1967). Man in the Trap. Princetows: ACO Press
Konia, C. 2005. The Collision between Islam and the West. Journal of Orgonomy 39(2): 70-94
———. 2007. Letter to the Editor. Journal of Orgonomy 41(1): 109-110
———. 2008. The Emotional Plague: The Root of Human Evil. Princeton: A.C.O. Press
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 43 (2010), Nr. 2, S. 62-67.
Übersetzt von Robert Hase
Politische Einstellungen unterliegen physiologischen Merkmalen: Politisches Denken und die biologische Grundlage des soziopolitischen Charakters (Teil 1)
18. Juni 2021Virginia Whitener, Ph.D.*
Es gibt die überkommene naive Annahme in unserer Kultur, dass Entscheidungen im Gehirn getroffen werden. Sicherlich würde dies auch für politische Entscheidungen gelten – dass wir alle die Fakten klug abwägen, vielleicht tangential „Werte“ und eine undefinierte „Bauch“-Reaktion einkalkulieren, aber in unserem politischen Denken fundierte, kognitive, bewusste Entscheidungen treffen, die auf unserem Intellekt, unserer Gehirnleistung, basieren. Dem ist nicht so.
Bedenke zunächst, dass das Gehirn kein eigenständiges oder herrschendes Organ im menschlichen Organismus ist und nicht rein bewusst und auf Basis von Fakten funktioniert, sondern, wie Harman (2007) gut beschreibt, dem autonomen Nervensystem untergeordnet ist. Harman diskutiert diese Dynamik speziell in Bezug auf ihre Beziehung zum und Bedeutung im Schlaf und erklärt: „Das autonome Nervensystem wird manchmal als ‚primitives‘ Nervensystem aufgefasst, im Gegensatz zum Gehirn, das mit dem Auftreten ‚höherer‘ Spezies als immer ‚fortgeschrittener‘ oder ‚entwickelter‘ angesehen wird. Vom Standpunkt der Gesamtstruktur und der Arbeitsweise aus gesehen ist das genaue Gegenteil der Fall“ (Harman 2007, Seite 33). Das Denken, bewusst oder halbbewusst, einschließlich des politischen Denkens, muss demnach auf dem autonomen Nervensystem basieren und ein Produkt biologischer Funktionen sein, einschließlich protoplasmatischer Bewegung und bioenergetischer Pulsation.
Reich identifizierte zuerst den soziopolitischen Charakter. Baker entwickelte dies weiter und zeigte, dass soziopolitisches Denken und Verhalten mit der Verteilung und dem Ausmaß der Panzerung zusammenhängen und Konia erweiterte unser Verständnis der biologischen Basis der soziopolitischen Charakterstruktur noch stärker. Die Panzerung begrenzt und beeinflusst die Wahrnehmung und die Überzeugungen, Handlungen und Entscheidungen der Person im gesellschaftlichen Bereich, einschließlich des politischen Bereichs. Panzerung tritt auf, wenn die protoplasmatische Bewegung eingeschränkt wird. Die Einschränkung kann vom Beginn des Lebens an auftreten, kann sich stabilisieren und wird weitergegeben. Das Umfeld von Eizelle und Sperma, das intrauterine Milieu, die Geburtsbedingungen und die Umgebung nach der Geburt können lebensfeindlich, zerstörerisch, nicht förderlich für das Leben oder für bestimmte Aspekte des Lebens des Organismus sein. Das Ergebnis, wenn die lebendige Spontaneität, die Vitalität und die natürlichen Ausdrucksformen und Bedürfnisse des Organismus nicht respektiert werden, sind schließlich die eigene, bleibende Bewegungseinschränkung des Organismus und die verfemten, starren Reaktionsweisen im individuellen und sozialen Bereich.
Anmerkungen des Übersetzers
* Doctor of Philosophy [Psychologin]

Literatur
Harman, R. 2007. The Autonomic Nervous System and the Biology of Sleep. Journal of Orgonomy 41(1): 7-49
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 43 (2010), Nr. 2, S. 62-67.
Übersetzt von Robert Hase