Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 37)

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Ich glaube, Reich wollte ergründen, was objektiv hinter der subjektiven „existentiellen Sicherheit“ steht, die Menschen wie Bernd Laska dazu bringt ihr Leben ihrem „Projekt“ zu opfern und sich dabei gegen „alle anderen“ zu stellen. Etwas, wofür das Herdentier Mensch an sich nicht gebaut ist! Reich wollte ergründen, was das ist, das jene Menschen von diesen Menschen unterscheidet: was Reich von den anderen unterscheidet und ob das, was er existentiell fühlt, konkret und nachvollziehbar gemacht werden kann. Deshalb hat Reich „LSR“ auf die Biologie und Physik ausgeweitet.

Meines Wissens hat noch niemand darauf hingewiesen, daß nicht nur „LSR“ eine eigene „Biophysik“ hat, sondern auch DMF (Diderot, Marx, Freud)! Gut, Freud hielt nicht viel von den „libidometrischen“ Untersuchungen von Feitelberg und Bernfeld, die z.B. dem „Todestrieb“ physikalisch nachgehen wollten, aber es war nichtsdestotrotz, wenn man so will, die „DMF-Biophysik“. Und diese DMF-Physik war nichts anderes als die ganz gewöhnliche Schulphysik, auf Freuds Metapsychologie übertragen. Es ist die gleiche Physik, die zur gleichen Zeit zur Entwicklung der Molekularbiologie (DNA) und der Nuklearphysik führte.

[Einschub: Das ganze ist durchaus aktuell, versucht doch Cordelia Schmidt-Helleraus in ihrem Buch Lebenstrieb & Todestrieb, Libido & Lethe (Verlag Internationale Psychoanalyse) endlich die Freudsche Metapsychologie abzuschließen will, u.a. indem sie sie „Lethe“ als „Energiebegriff des Todestriebes“ hinzudichtet. Du hast Depressionen, suchst Hilfe – und dann interpretiert jemand den Zustand Deiner „Lethe“.]

Reichs Bemühungen wurden von den jeweiligen Wissenschaftsgemeinden nicht akzeptiert. Mit welcher Berechtigung können wir als Laien auf so gut wie allen Gebieten darauf bestehen, daß Reich richtig liegt und die Experten falsch? Es kann nicht darum gehen, sich in technische Einzelheiten oder wissenschaftliche Systematiken zu verlieren, vielmehr muß das folgende herausgearbeitet werden: Im letzten Jahrhundert hat es zwei Menschen gegeben, die die Physik wirklich begriffen haben und die alles andere als beschränkte Fachidioten waren: Einstein und Feynman. Beide haben sogar Konzepte entwickelt, die dem Orgon recht nahe kommen: die krümmbare Raumzeit-„Substanz“ der Allgemeinen Relativitätstheorie und das allgegenwärtige Quantenvakuum der Quantenelektrodynamik (die Theorie die, außer Atomkern und Gravitation, alles erklärt). Und „trotzdem“ hatten sie diese systematische Blindheit, dieses unaufhebbare Unvermögen auch nur ansatzweise das Orgon wirklich, sozusagen „lebenspraktisch“ zu erfassen, d.h. wirklich zu be-greifen. Und diese Barriere ist funktionell identisch mit der Barriere die DMF von LSR trennt, die Bernfelds/Feitelbergs Libidometrie von Reichs „Libidometrie“ trennt.

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3 Antworten to “Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 37)

  1. Robert (Berlin) Says:

    Kannst du zu Feynman noch etwas erklären, der Wiki-Eintrag ist nicht so deutlich.

    • Peter Nasselstein Says:

      An sich drehte sich alles um das Licht. Die Theorie vom Lichtäther machte Voraussagen, die nicht erfüllt wurden. Folge: Einstein Spezielle Relativitätstheorie. Übertragen auf Beschleunigung und Gravitation kehrte der Äther aber prompt in Gestalt des krümmbaren Raumzeitkontinuums zurück.

      Die gesamte Elektrodynamik (elektromagnetische Wellen wie sie von den Maxwellschen Gleichungen beschrieben werden) beruhte auf der Äthertheorie. Nach Einsteins Spezieller Relativitötstheorie war die Quantenelektrodynamik (die quantentheoretische Formulierung der Elektrodynamik) der zweite Schlag, der mit dem dem Äther Schluß machte. Alles nur Teilchen und ihre Wechselwirkungen, wie sie so schön in den Fynman-Diagrammen beschrieben werden. Die sogar die Feldvorstellung , also einem „Ätherersatz“, marginalisierten. Und was war das Ergebnis dieses Feynmanschen wenn man so will „Neoatomismus“? Das Weltall ist ein Energieozean, in dem es keine Leere geben kann, da überall und allgegenwärtig Teilchen entstehen und vergehen.

    • Robert (Berlin) Says:

      Mechanistische Wissenschaft stolpert über kosmische Orgonenergie

      »Dunkle Photonen« sollen die Existenz der Dunklen Materie erklären

      Unerwartete Daten des Hubble-Teleskops könnten ein kosmisches Rätsel lösen. Eine »Heizung« aus Dunkler Materie soll demnach die größten Strukturen des Universums erwärmen.

      https://www.spektrum.de/news/dunkle-photonen-sollen-existenz-der-dunklen-materie-erklaeren/2087322

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