Reich zufolge ist
Arbeitsdemokratie (…) der naturwüchsige Prozeß der Liebe, der Arbeit und des Wissens, der die Wirtschaft, das gesellschaftliche und kulturelle Leben des Menschen regierte, regiert und regieren wird (…). Arbeitsdemokratie ist die Summe aller natürlich gewachsenen, sich natürlich entwickelnden und organisch die rationalen zwischenmenschlichen Beziehungen regierenden Lebensfunktionen. (Die Massenpsychologie des Faschismus, Fisch TB, S. 276f)
Entsprechend ist „lebensnotwendige Arbeit“, oder besser „gesellschaftlich lebensnotwendige Arbeit“, nicht etwas, was man intellektuell definieren kann. Man könnte sich beispielsweise darüber streiten, daß wir doch von Wasser, Brot und Vitamintabletten leben könnten und den Rest als „nichtlebensnotwendig“ abtun. Rotfaschistische Gesellschaftsingenieure a la Pol Pot denken so. Solche Leute könnten auch argumentieren, daß Sexualität nicht „lebensnotwendig“ ist und deshalb auf den Zweck der Fortpflanzung beschränkt werden sollte!
Lebensnotwendige Arbeit ist eine Funktion des bioenergetischen Kerns. Beispielsweise sind Feste wie Weihnachten lebensnotwendig, weil sie die Menschen zusammenführen, insbesondere die Familien. Der ansonsten nur quantitative Fluß der Zeit wird „strukturiert“, d.h. es gibt eine qualitative Entwicklung und damit Sinnhaftigkeit, statt einem „ewigen Trott“. Es ist selbstevident, daß man solche Feste nicht künstlich erschaffen kann, sondern daß sie aus der Tradition erwachsen sein müssen, d.h. sich mit Sinn sozusagen aufgeladen haben müssen.
Weihnachten und vollkommen „sinnlose“ Dinge wie der Weihnachtsbaum sind ein Beispiel für lebensnotwendige Arbeit. Das Gefühl der Geborgenheit und des Wunderbaren in der dunkelsten Zeit des Jahres ist insbesondere für kleine Kinder lebensnotwendig! Was sie hingegen heutzutage an Geschenken bekommen, ist meist vollkommen überflüssig und eine Funktion der sozialen Fassade, teilweise Ausdruck der sekundären Schicht, wenn man beispielsweise an sadistische Videospiele denkt.
Was jeweils gemeint ist, kann man nicht intellektuell oder etwa „mit Strichlisten“ eruieren, sondern es ist eine Sache des unmittelbaren orgonotischen Kontakts.
















