Archive for März 2019

Bewusstseinserweiternde Drogen – Gefahr oder Zeitvertreib? (Teil 5)

31. März 2019

von Dr. med. Dr. phil. Barbara Goldenberg Koopman

 

Fallgeschichte (Fortsetzung)

Die nächsten paar Sitzungen waren weiterhin durch ihre direkt gegen mich gerichteten aggressiven Wünsche geprägt. Die Abwehr des „gutes kleines Mädchen“ wurde intensiviert. Ich wies darauf hin, dass dies eine Abwehr gegen Kontakt und ihren Wunsch sei, dass ich mich um sie kümmern soll. Ihre Wut nahm zu, aber mit ihr kam die Angst vor Vergeltung. Ich brachte sie dazu, ihre Wut in den Augen zum Ausdruck zu bringen. Sie wollte nicht glauben, dass es sicher war, Wut zu entladen und hatte das Gefühl, sie würde eine gewischt kriegen (trotz ihrer Entladung feindseliger Gefühle in früheren Sitzungen). Hier war wieder eine Vertiefung ihrer Mutterübertragung: sie erwartete von mir die gleiche Vergeltung, die ihre Mutter ihr in der Vergangenheit zu Teil hat kommen lassen.

Auf Wunsch der Patientin folgte ein Monat Urlaub von der Therapie. Sie wechselte den Beruf, hatte einen neuen Zeitplan und brauchte Zeit, um ihr Leben neu zu organisieren. Ich hatte den Eindruck, dass sie vor ihren wütenden Gefühlen auf der Flucht war, es ihr zu viel wurde und sie eine Verschnaufpause brauchte.

Nach einem Monat kam sie zurück. Sie hatte einen viel besseren und befriedigenderen Job gefunden und war sehr gut darin. Die Augen waren jedoch blockiert und sie konnte sie nur schwer drehen. Auf der Couch konnte sie viel Boshaftigkeit ausdrücken. Die Trennung für einen Monat schien die Mutterübertragung auf mich und die Verwechslung mit der Mutter, die sie verlassen hatte, mit mir zu vertiefen. Ich benutzte die Stiftlampe an ihren Augen und weckte zunächst tiefe Wut, danach Schrecken und schließlich intensive Sehnsucht. Sie streckte ihre Arme aus und rief: „Mami, Mami!“

Die nächsten beiden Sitzungen brachten durch die Intensivierung der Übertragung einen erhöhten Widerstand. Dieser lag nahe an der Oberfläche und konnte leicht interpretiert werden. So konnte sie nun ihre bisher unausgesprochene Sicht auf mich als „hysterisch“ und „ungepflegt“ auf die Art in Bezug setzen, wie sie ihre Mutter sah. Sie drückte auch ein Schuldgefühl darüber aus, dass sie mich umbringen würde. Ich benutzte die Lampe und sie konnte mich mit großer Überzeugung und Engagement symbolisch auf der Couch schlagen. Es folgte entweder das Auftreten einer spontanen frühen Erinnerung (wie es bei einer starken affektiven Entladung auftreten kann) oder das Wiedererleben eines psychedelischen Erlebnisses: Sie fühlte sich plötzlich sechs Monate alt und konnte ihre Angst vor der Verlassenheit, die sie als Angst, dem Tod überlassen zu werden erkannte, deutlich erleben. Sie konnte regredieren und trotzdem gleichzeitig das beobachtende Ich ausreichend intakt halten, um über die Erfahrung zu berichten. Die laufenden Sitzungen waren hauptsächlich mit einer Intensivierung der Trauerreaktion über die Mutter angefüllt.

Die Patientin berichtet, dass sie nach ihren Sitzungen manchmal tagelang weint und dies als unerträglich und überwältigend empfindet. Es gibt jedoch keinen Funktionsverlust bei der Arbeit oder im Studium. Sie bemerkt auch, dass das zwanghafte Grübeln verschwunden ist und sie beginnt zu verstehen, wie es sich anfühlt, in Kontakt zu sein. In letzter Zeit hat sie Episoden, manchmal Stunden lang, von echtem binokularem Sehen erlebt.1 Doch sie fühlt sich unsicher und ist voller Angst, gefühlsmäßig „zu viel Staub aufzuwirbeln“. Ich habe ihr gesagt, dass ich auch sehr besorgt bin, sie nicht überwältigt werden solle, ich die Situation sorgfältig überwache und dass sie mir sagen muss, wenn sie das Gefühl hat, dass wir zu weit gehen. Das Problem scheint eine intensive Intoleranz für Expansion und eine zu leichte Freisetzung des Verdrängten zu sein – insbesondere dessen, was sie in ihren früheren Drogenerfahrungen wachgerufen hat. Die Fähigkeit ihres Biosystems, Angstzustände zu binden, ist ziemlich gering. Wie sehr der Drogenkonsum dies beeinflusst hat, ist schwer zu sagen. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass diese Patientin aus gutem „Material“ besteht und in der Lage sein wird, dem letztendlichen Schrecken der Auflösung zu widerstehen. In der Zwischenzeit ist Vorsicht angesagt.

 

Anmerkungen

1 Beschrieben bei Baker (1, S. 18).

 

Literatur

1. Baker, E.F.: Man in the Trap. New York: Macmillan Co., 1967

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 3 (1969), Nr. 2, S. 213-225.
Übersetzt von Robert (Berlin).

Der Falschnachrichtenbrief

30. März 2019

Hier und auf Facebook wurde mir nicht ganz ohne Berechtigung vorgeworfen, ich würde sozusagen „Fake News“ verbreiten. Ich hatte etwas verlinkt und mit einem Kommentar versehen, der offensichtlich die Bedeutung des Verlinkten maßlos überzeichnete, wenn nicht vollkommen entstellte. Spätestens seit den Amtsantritten von Orban, Trump und Salvini wird das Libertären und Konservativen ständig vorgehalten: daß sie mit derartigen Entstellungen, Übertreibungen und Verzerrungen die öffentliche Meinung manipulieren „wie einst Hitler und Goebbels“. Das Problem ist, daß unsereins wie der Frosch im Kochtopf ist. Wir sehen, daß die Herdplatte angestellt ist, fühlen, daß die Wassertemperatur langsam steigt, doch die „öffentliche Meinung in der Küche“ redet davon, daß das Wasser viel zu kalt sei und daß das mit dem Kochherd eine wilde Verschwörungstheorie sei.

Reich stand Anfang der 1930er Jahre und 20 Jahre später vor dem gleichen Problem: Wie den Deutschen klarmachen, daß sie unausweichlich in den schwarzen Faschismus reinschlittern? Wie den Amerikanern, daß sie es mit dem roten Faschismus zu tun haben? Reich versuchte in Die Massenpsychologie des Faschismus zu zeigen, wie sich der Faschismus ganz unspektakulär in unbeachteten Alltäglichkeiten festsetzt und von dort aus seine ungeheure Dynamik gewinnt. Nur so war erklärlich, daß sich das rote Berlin, das gesamte rote Preußen, Hitler ergab. Alle machten sich lustig, als Reich in Amerika die rotfaschistische Verschwörung gegen ihn offenlegen wollte. Heute ist die gesamte akademische und mediale Welt in kommunistischer Hand. Und sie reden ganz offen und wie selbstverständlich von Umerziehungslagern für Identitäre, Libertäre und Konservative.

Man muß einen Blick dafür entwickeln, wie sich das Große aus dem ganz Kleinen entwickelt bzw. wie das heutige ganz Kleine auf das zukünftige Große verweist. Es sind die Schulhefte deines Kindes, die, wenn man nur genauer hinschaut, voller Marxistischer und Islamistischer Propaganda sind. Es sind die mahnenden Worte deines Pastors, die zu Toleranz und Unterwerfung aufrufen. Es sind die Fernsehkrimis, wo immer die Unternehmer und „die Weißen“ die Bösewichter sind. Es geht um das alltägliche niedrigdosierte Gift. Wer auf es hinweist, steht als Idiot da, der (Orwell läßt grüßen) alles aus dem Zusammenhang reißt, aufbauscht und Fake News verbreitet. Eine flächendeckende und lückenlose rote Indoktrinierung unserer Kinder? Lächerlich! Bringt man Beispiele vor, wird man hämisch ausgelacht. Desgleichen beim Thema schleichende Islamisierung und Umvolkung! Von der systematischen Ausmerzung der deutschen Kultur, die mit der Rechtschreibreform angefangen hat, will ich erst gar nicht reden: sie wurde EXPLIZIT eingeführt, um den Schülern das Lernen zu vereinfachen… Wie dumm muß man sein, um den Zusammenhang mit der Umvolkung nicht zu sehen!

Wie Reich in Was ist Klassenbewußtsein? dargelegt hat, setzt die Lebensfeindlichkeit („die Reaktion“) bei Dingen an, die uns als klein und unbedeutend erscheinen. Auf diese Weise wird den Nationen der Nationalstolz ausgetrieben, den Frauen die Weiblichkeit, den Männern die Männlichkeit, den Christen ihre Christlichkeit, etc. Alle Eigenschaften werden – das Eigene selbst wird förmlich „ausgewaschen“. Das sieht man nicht zuletzt an der Sprache. Die Veränderungen sind schleichend, so daß jeder dumm dasteht, der diese Entwicklung mit Beispielen exemplifizieren und illustrieren will.

Warum ist das so? Weil Geschichte, d.h. die wahre Geschichte, die Geschichte, die wirklich zählt, nichts anderes ist als die Entwicklung der organismischen Orgonenergie in den Massenindividuen. Es geht um „charakterologische“ Vorgänge, die langsam und unbemerkt, sozusagen „im Vegetativum“ verlaufen. Der „offizielle“ Geschichtsgang, wie er in der Tagesschau gezeigt und an den Universitäten verfolgt wird, ist im Vergleich dazu nur oberflächlicher Firlefanz (siehe dazu Reichs Menschen im Staat). Das heißt hier nicht ohne Grund „Nachrichtenbrief“! HIER (und in unzähligen anderen Blogs und Facebook-Seiten weiterer einfacher Menschen) wird die Wirklichkeit widergespiegelt und nicht in den idiotischen Massenmedien.

Bewusstseinserweiternde Drogen – Gefahr oder Zeitvertreib? (Teil 4)

29. März 2019

von Dr. med. Dr. phil. Barbara Goldenberg Koopman

 

Fallgeschichte (Fortsetzung)

Eine Mutterübertragung auf mich ließ nicht lange auf sich warten. An der Oberfläche nahm sie die Form an, dass sie das gute, klagende kleine Mädchen war, die der Mutter gefallen wollte. Dies bannte einen starken Negativismus, Boshaftigkeit und sadomasochistische Provokation. Nachdem oberflächliche Wut in den Augen mobilisiert war, konnte ich diesen Trotz leicht in unbegrenzten Mengen anzapfen, indem ich sie treten und „Nein!“ schreien ließ. Gleichzeitig wies ich immer wieder auf den Abwehrcharakter der Fassade des „guten kleinen Mädchens“ hin.

Die Therapie wurde auf dieser Schiene über etwa ein Dutzend Sitzungen mit konstanter Charakterarbeit fortgesetzt. Der Negativismus schien unermesslich zu sein – „‚Nein‘ unter Schichten von ‚Nein‘“, wie es die Patientin formulierte. Die Arbeit am Augensegment setzte sich in verschiedenen Verästelungen fort: Augenkontakt mit mir, wobei verschiedene Emotionen zum Ausdruck gebracht werden, die Augen weit aufreißen beim Einatmen, gleichzeitige stimmliche und Licht-Stimulation usw. Ich musste vorsichtig sein, da die Augenarbeit schnell Schwindel hervorrufen konnte, gefolgt von einer Kontraktion des gesamten Organismus und dem Gefühl, das Drogenerlebnis neu zu erfahren. Letzteres war nie allzu klar definiert, sondern bestand aus einem umfassenden Entsetzen oder einer schweren Angst, die manchmal von Angst vor der Auflösung geprägt war. Ich sah mich daher einerseits mit extremem Negativismus konfrontiert, andererseits mit einer beunruhigenden Fragilität. Das Problem bestand darin, sie zwischen den beiden zu „titrieren“e, ohne sie zu überfordern. Ich warnte sie, sie solle mir sagen, wenn sie das Gefühl habe, dass es ihr zu viel werde.

Während dieser Zeit nahm die Mutterübertragung eine weitere Verzweigung an. Ein Teil des Negativismus schien eine Abwehr gegen scheinbar positive Gefühle gegenüber mir zu sein. Eine Sondierung offenbarte tiefe Trennungsangst, die regelmäßig durch das bloße Ende einer Therapiesitzung hervorgerufen (aber regelmäßig unterdrückt) wurde. Sich auf mich einzulassen, bedeutete demnach die Möglichkeit, mich zu verlieren. Dies beruhte alles auf ihren tiefen Abhängigkeitsbedürfnissen und dem Wunsch, dass ich diese befriedigen würde.

Nach weiteren zwei Monaten „Titrieren“ zwischen der negativistischen Kontaktverweigerung und der Mobilisierung der Fernwahrnehmung begann Frau M., sich ihres eigenen Weggehens aus dem Kontakt, wie es sich in ihrem Alltag ereignete, gewahr zu werden und sich selbst zurückzurufen. Zum ersten Mal berichtete sie über eine klarere Wahrnehmung; wie es sich anfühlt, in Kontakt zu sein.

Ich machte weiter auf die Abwehrnatur ihrer „gutes kleines Mädchen“-Fassade aufmerksam. Trotz ständiger Bemühungen ihre negativen oder misstrauischen Gefühle über mich auszuloten, konnte sie erst im darauf folgenden Monat eine direkte Feindseligkeit gegenüber mir verbalisieren. Schließlich kam es zu einer Fülle von Beschwerden: Ich hätte keine Entscheidungen für sie getroffen; die Therapie ließe sie „zu viel fühlen“, sie wollte sich nicht vor mir „emotional verausgaben“, Kindheitserinnerungen kehrten zu unpassendsten Gelegenheiten zurück ungewollt und unwillkommen, so wie damals, als sie auf Droge war, ich sollte mehr körperlich mit ihr arbeiten. Ich wies darauf hin, dass sie wütend auf mich sei, mir misstraue und Dinge von mir wolle, die ich ihr vorenthalte. Sie antwortete, indem sie den Wunsch äußerte, mir, entsprechend ihrer Tochter, auf den Kopf zu schlagen, so wie es die Mutter mit ihr getan hatte. Sie war dann in der Lage, eine Menge Wut direkt gegen mich loszulassen, während sie auf die Couch schlug.

 

Anmerkungen des Übersetzers

e In der medizinischen Umgangssprache wird der Begriff Titration für die schrittweise Anpassung einer Medikamentendosis verwendet

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 3 (1969), Nr. 2, S. 213-225.
Übersetzt von Robert (Berlin).

Bewusstseinserweiternde Drogen – Gefahr oder Zeitvertreib? (Teil 3)

28. März 2019

von Dr. med. Dr. phil. Barbara Goldenberg Koopman

 

Fallgeschichte (Fortsetzung)

Drogenvorgeschichte: Frau M. beschreibt den Marihuana-Konsum in ihren Kreisen als Lebensweise und Selbstverständlichkeit. Sie selbst rauchte zwei Jahre lang jeden zweiten Tag „einen halben Joint mit Haschisch“. Sie unternahm auch drei LSD-„Trips“, jeden mit einer geschätzten Dosierung von 500 mcgmc. Dies geschah während ihrer Scheidungen, als sie besonders einsam war, sich um ihr kleines Kind kümmerte, den ganzen Tag arbeitete und jeden Abend den Unterricht besuchte. Beim ersten Drogenrausch erlebte sie eine Intensivierung ihrer Einsamkeit und Sehnsucht nach ihrem Mann. Ihr zweiter Drogenrausch, der als „übel“ bezeichnet wird, war eine Erinnerung an ihr Leben im Ausland im Alter von fünfeinhalb Jahren. Bei ihrem dritten Rausch sah sie einen Mann und eine Frau, die sich gegenseitig verprügelten. Er war voller Bilder von Terror, Vergewaltigung und Mord.

Untersuchung: Frau M. präsentierte sich als zierliche, gesund aussehende, adrette und ansprechende junge Frau, die angemessen gekleidet war. Sie war artikuliert und vermittelte den Eindruck eines „netten kleinen Mädchens“. Abhängigkeit und Fügsamkeit stachen ebenfalls hervor. Der Affekt war mäßig ängstlich. Ihr Aussehen und ihre allgemeine Fassade, wie ihr beruflicher Werdegang, schienen der frühen, bösartigen Kindheitsgeschichte zu widersprechen. Es gab keine Bizarrheit. Sie erweckte den Eindruck von Naivität, die sich als Abwehr erwies, da sie im Laufe der Behandlung eine sehr hohe Intelligenz und eine raffinierte Scharfsinnigkeit zeigte.

Biophysisch stellte sich das Bild als Gegensatz zur angenehmen Fassade dar, mit starker Blockade im Augenbereich. Bei der Atmung waren die Brustbewegungen flach und von sehr „vorsichtiger“ Qualität. Bei manuellem Druck gab die Brust ziemlich leicht nach. Die paraspinalend Muskeln waren straff, mit relativ wenig Halten im übrigen Körper. Energetisch war sie weit nach innen gezogen und es fühlte sich für mich nicht so an, als wäre sie im Raum. Durch eine Lockerung der Brust konnten Beinklonismen hervorgerufen werden. Mein vorläufiger diagnostischer Eindruck war Hysterie mit einem Augenblock, obwohl Schizophrenie als eine wenig anzunehmende Möglichkeit blieb.

Therapieverlauf: Angesichts des Krankheitsbildes war es mein vorrangiges Ziel, mich auf das Kopfsegment und die Kontaktprobleme zu konzentrieren. Ich war auch auf eine starke latente negative Übertragung vorbereitet, die sich aus der tiefen Ambivalenz, den intensiven Abhängigkeitsbedürfnissen und der geheimen narzisstischen Erwartung (unbewusst) ergibt, dass ich mich um sie kümmern würde. Ich konnte nicht sicher sein, wie sehr das Krankheitsbild durch den Drogenkonsum verzerrt und wie viel durch andere lebensgeschichtliche Faktoren vorgegeben war. Dies ist bis heute ein Problem geblieben. Bisher habe ich die Patientin in insgesamt 25 Sitzungen behandelt.

Die ersten Interviews vor der Sommerpause umfassten die Anamnese, weitere Abklärung und das Auftreten sowohl eines Augen- als auch eines Ohrenblocks, der sich durch die Weigerung äußerte, auf der Couch zu sehen bzw. zu hören. Deutlicher Negativismus und Trotz lagen dicht unter der Oberfläche.

Die Sitzungen, die im Herbst nach der Scheidung der Patientin und dem Umzug an einen neuen Ort begannen, beschäftigten sich mit diesen unmittelbaren traumatischen Ereignissen ihrer Lebenssituation. In diesem Kontext ging ich mit verschiedenen Manövern dem Augensegment nach, einschließlich der Verwendung eines Flimmerlichts und der Mobilisierung der Augen durch rasches Verfolgen des Fingers. Zuerst bewegten sich die Augen ruckartig, als wären sie in ihren Höhlen eingerostet. Dies löste wiederum viel Wut gegen den Ehemann aus, den sie symbolisch auf der Couch verprügelte. Während jeder Sitzung ging die Patientin in den Kontakt und wieder hinaus und ich rief sie ständig zurück. Sie selbst hatte das Gefühl, dass sie zuvor die Drogen als Fluchtweg benutzt hatte und jetzt nur noch in den Augen weggehen konnte, ein Manöver, das ich ständig in Frage stellte.

 

Anmerkungen des Übersetzers

c 500 mcgm (Micrograms) = 0,0005 Gramm.

d Paraspinal bedeutet „entlang der Wirbelsäule“ bzw. „neben der Wirbelsäule“.

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 3 (1969), Nr. 2, S. 213-225.
Übersetzt von Robert (Berlin).

Nachbemerkung zu „nachrichtenbrief128“

27. März 2019

nachrichtenbrief128

Für den Linken bewegt sich das Leid aller Gruppen auf gleicher Ebene, d.h. das Leid der vielen Tausenden Flutopfer in Mozambique soll mir gefälligst genauso nahe sein, wie die Opfer einer hypothetischen Sturmflutkatastrophe in Hamburg, obwohl ich mit Mozambique und seinen Menschen wirklich nichts zu tun habe, während ich die letzte Sturmflut 1962 persönlich mitgemacht habe und durchaus hätte umkommen können. Für Linke, die ihr Mitgefühl („politische Melancholie“) derartig zur Schau stellen, spielen Emotionen dieser Art keine Rolle. Sie leben im Gehirn und sind „keine primitiven Tiere“ wie unsereins. (Daß die linksliberale und ökoselige Solidarität mit der Dritten Welt sowieso eine feiste Lüge ist…)

Heute vormittag in der Innenstadt: Eritreer, Neger und ähnliche „Flüchtlinge“ lungern tiefenentspannt, gepflegt und gut gekleidet in Imbissen rum, spielen am Smartphone rum, schlürfen ihren Kaffee und kauen an ihren Croissants, während draußen auf dem Gehweg im kalten und windigen Nieselregen deutschstämmige Punker bibbern und betteln. Dieses Bild hat sich mir geradezu ins Gehirn gebrannt, so abgrundtief absurd war es. Noch absurder, wenn ich an die „FCK AfD“-Sticker dieser abgerissenen Gestalten denke und ihr Engagement gegen „Rassismus“.

Fällt das sonst niemandem auf? Muß man, angesichts der täglichen Realsatire in diesem Land, nicht ständig vor Wut platzen?

Einige hundert Meter weiter stoße ich in der Ramschauslage einer Buchhandlung auf die Antwort auf Wutbürger wie mich. Ein Buch, so der Klappentext, „für alle, die überzeugende Argumente suchen, um eine humanistische Haltung und eine offene Gesellschaft zu verteidigen“. Es geht um das Buch von Carolin Emcke: Gegen den Haß (Essay. Fischer, Frankfurt am Main 2016). Sie ist Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Emcke:

Dem Haß begegnen läßt sich nur, indem man seine Einladung, sich ihm anzuwandeln, ausschlägt. Es gilt zu mobilisieren, was den Hassenden abgeht: genaues Beobachten, nicht nachlassendes Differenzieren und Selbstzweifel.

Wie absurd das ist, will sagen, wie Emcke selbst das genaue Beobachten, das Differenzieren und der Selbstzweifel abgeht, wurde damals sehr schön im Tagesspiegel bloßgelegt. Dieser Artikel ist wirklich sehr gut, legt er doch das bloß, was Leute wie Emcke tatsächlich antreibt: Verachtung. In ihren Augen sind wir Tiere, „sexuelle Tiere“, die aus dem Bauch heraus reagieren. Wir sind nicht intellektuell genug, d.h. analysieren nicht die Zusammenhänge und sehen nicht unsere eigene Schuld als heterosexuelle weiße Männer.

Wenn du die faschistische Struktur einer Gesellschaft bloßlegen willst, dann frage stets, wem die Verachtung der öffentlichen Meinung gilt. – Aber leihen wir Frau Emcke unser Ohr für eine Rede, in der sie den Inhalt ihres obigen Zitats ausführt. Bemerkenswerterweise liest sie diese kurze Rede ab! Es ist entsprechend ein verschwurbeltes Gequatsche, das genau an jenen vorbeigeht, die doch die vorgeblichen Adressaten dieser Rede sind, die Unterklasse. Das ganze ist derartig grotesk – man lese dazu Reichs Was ist Klassenbewußtsein? Er hat sich als Linker niemals entblödet eine solche Rede zu halten!

Man höre ganz genau zu: die Meinungen des Volkes sind „unvernünftig, manipuliert und destruktiv“. Leute wie ich haben „unberechtigte Ressentiments“ und „unsinnige Forderungen“. Meine Emotionen heute Vormittag sind für Emcke „politische Affekte“, die von den „Volksvertretern“ (pseudoliberale, bzw. „modern liberale“ Hirnmaschinen wie sie) auf keinen Fall umgesetzt werden dürfen.

Was mich immer wieder schockiert, ist, daß irgendjemand auf diese roten Faschisten mit ihren Verleumdungen, ihrem Haß und ihren Anfeindungen gegen uns reinfällt. Merkt denn niemand, WAS Emcke hier sagt?!

Leute wacht auf! Paul Mathews und Charles Konia lesen! Aktiv werden und die soziale Orgonomie verbreiten!

PS: In ihrer Rede spielt Frau Emcke vor allem auf den Brexit an und die dummen, untermenschlichen Wähler in Großbritannien. Sie ist hier Teil des großkapitalistischen, globalistischen Systems, das Leute wie sie reich beschenkt und mit Publicity und Preisen überhäuft. Zum Funktionieren dieses Systems, das Reich zu seiner Zeit mit dem Stichwort „Rockefeller und Moskau“ bezeichnet hat und das ihn ins Gefängnis gebracht und damit ermordet hat, unbedingt diesen Artikel lesen. WISSE, WER DEINE FEINDE SIND!

PPS: Stichwort Globalismus: der fachbewußte deutsche Arbeiter ist überflüssig und muß durch ein Präkariat ersetzt werden, das noch billiger ist als Roboter! Siehe hier.

PPPS: Hier das ideologische (bzw. natürlich „ideologiekritische“) Umfeld:

Bewusstseinserweiternde Drogen – Gefahr oder Zeitvertreib? (Teil 2)

26. März 2019

von Dr. med. Dr. phil. Barbara Goldenberg Koopman

 

Der folgende Fall veranschaulicht einige der Fallstricke, die bei der Behandlung einer Patientin mit einer zweijährigen Marihuana-Vorgeschichte, plus drei LSD-„Trips“, aufgetreten sind. Zu der Zeit, als sie sich zur Behandlung vorstellte, hatte sie ein Jahr lang keine Drogen mehr genommen. Ein großes Problem überschattete jedoch den gesamten Verlauf der Therapie: Inwiefern hatte der vorangegangene Drogenkonsum den biophysikalischen Status der Patientin „kontaminiert“? Es war nie möglich, von einer Sitzung zur nächsten zu wissen, was sich aus den energetischen Wechselfällen der Therapie ergab, was historisch überdeterminiert war und was von möglichen Schäden durch Drogen ausgelöst wurde.

 

Fallgeschichte

Die 25-jährige weiße geschiedene Pädagogin/Psychologin und Mutter eines Kindes kam auf eigene Initiative im April 1968 zur Orgontherapie. Ihre Hauptbeschwerden waren Gefühle von Unruhe, Kummer, nicht mehr in Kontakt mit den Dingen zu stehen und zwanghaftes Grübeln über Tagesereignisse.

Die vorliegenden Beschwerden schienen mehrere Jahre lang chronisch zu sein, mit akuten Verschlimmerungen bei der Auflösung ihrer sechsjährigen Ehe im Jahr 1965. Acht Monate bevor ich sie sah, hatte Frau M. einen Therapeuten besucht, der seine Praxis anschließend in einen anderen Bundesstaat verlegte. Zu dieser Zeit kam sie „gerade von den Drogen runter“, hauptsächlich Marihuana, und fühlte sich allgemein „zerrissen“. Die Therapie war darauf ausgerichtet, sie wiederherzustellen und ihr in der schwierigen Übergangszeit zu helfen. Die endgültige Trennung von ihrem Mann, an den sie sich noch emotional klammerte, war ebenfalls ein zentrales Thema. Es gab keinen Versuch des Therapeuten, sich mit der negativen Übertragung zu befassen.

Vorgeschichte: Der Vater von Frau M. war ein kleiner Beamter im diplomatischen Dienst, ein Posten der bedingte, dass sie ihre frühen Jahre im Ausland zubrachte. Die Eltern trennten sich, als die Patientin sechs Jahre alt war und beide heirateten wieder. Danach gab es sporadische Besuche beim Vater, bis zur frühen Pubertät, als der Vater starb. Frau M. erinnert sich, wie sie sich nach ihm sehnte, aber nicht in der Lage war, ihn zu erreichen, da er in beiden Ehen von Frauen dominiert wurde und passiv war. Die Mutter, die sie als starke Trinkerin darstellt, ist manipulativ, mit Migränekopfschmerzen behaftet, schreit die Patientin ständig an oder schlägt ihr auf den Kopf. Die wichtigste mütterliche Botschaft war, die Patientin solle keinen Lärm machen, solle nicht zu hören sein und keine Gefühle ausdrücken. Sie ließ die Patientin stundenlang unbeaufsichtigt und schreiend zurück oder widersetzte sich ihren Annäherungsversuchen mit einem harten: „Lass mich in Ruhe“. Eine zwei Jahre jüngere Schwester war ihr wichtigstes Standbein; die einzige, die für sie „da“ war.

Frau M., die eine ausgezeichnete Studentin war, spricht von ihren College-Aktivitäten als dem glücklichsten Aspekt ihres Lebens. Sie hat ihren Abschluss mit hohen Auszeichnungen gemacht, verfügt über eine solide Berufserfahrung und einen beeindruckenden Lebenslauf.

Diese Funktionsbereiche stehen in scharfen Kontrast zu der Geschichte ihrer Objektbeziehungen, die die Heirat mit siebzehn Jahren mit einer borderline-gestörten, gleichwohl talentierten Person mit psychopathischen und schizoiden Eigenschaften, einschließt.

Die stürmische und sadomasochistisch geprägte Ehe brachte ein siebenjähriges Mädchen hervor. Die Patientin blickt zurück auf ihr Leben als Zustand der tiefen Kontaktlosigkeit. Mit viel Bedauern erkennt sie jetzt, dass sie ihr Kind aufgezogen hat, wie ihre Mutter sie aufgezogen hatte – sie hat ihren emotionalen Ausdruck abgesperrt, es in der frühen Kindheit viele Stunden allein gelassen, es am Kopf geschlagen und geschrien usw. Der Vater des Kindes, ein starker Konsument von Marihuana, war ebenfalls hart und verhielt sich dem Kind gegenüber wie ein Leuteschinder.

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 3 (1969), Nr. 2, S. 213-225.
Übersetzt von Robert (Berlin).

Bewusstseinserweiternde Drogen – Gefahr oder Zeitvertreib? (Teil 1)

25. März 2019

von Dr. med. Dr. phil. Barbara Goldenberg Koopman*

 

Da der Einsatz von bewusstseinserweiternden Drogen, insbesondere bei jungen Menschen, weiter an Dynamik gewinnt, können wir uns fragen, was die biophysikalischen Auswirkungen des chronischen Konsums sind. Ich stelle diese Frage vor allem in Bezug auf Marihuana, der Schwächsten der Psychedelika, die von ihren Apologeten am meisten verteidigt wird und am weitesten verbreitet ist.

Was LSD betrifft, haben Forscher den Verdacht, es könne für chromosomale Schäden verantwortlich sein und sie wissen, dass es bei dafür Empfänglichen eine Psychose auslösen kann. Marihuana kann letzteres ebenfalls tun und wurde kürzlich gleichfalls Gegenstand einer genetischen Untersuchung. Aber niemand kennt wirklich die langfristigen Auswirkungen des Rauchens von „Haschisch“. Der Trend in den Nachrichtenmedien geht dahin, die Bedenken der Menschen zu zerstreuen und eine moderate Nutzung als harmlosen Genuss hinzustellen, auf dem gleichen Level wie der Cocktail vor der Mahlzeit. Auch drängen sie auf Legalisierung.

Ich habe mit vielen Eltern von Teenagern gesprochen, in allen Bereichen des Lebens. Sie trösten sich mit dieser Sichtweise und führen zur Beruhigung an, dass es keine physiologische Abhängigkeit oder damit verbundene Entzugserscheinungen gibt. Dennoch erkennen sowohl Arzt als auch Laie an, dass der fortgesetzte Gebrauch die Passivität fördert, insbesondere bei jungen Menschen, die Motivation erstickt und eine „Null-Bock“-Einstellung gegenüber dem Leben hervorruft. Es gibt eine anonyme Broschüre, die im Rockland County (New York) zur Förderung der schwarzen revolutionären Sache zirkuliert. Ihre Stellung zu Marihuana („Gras“) ist sehr aufschlussreich:

Auch die Drogenfrage muss gelöst werden. Ich habe das Gefühl, dass wir unser Hasch für eine Weile opfern müssen, um erfolgreich zu sein. Nicht nur, dass es uns paranoid macht, es macht uns auch kaputt. Was nützt ein Revolutionär im Gefängnis?

Neben dem rechtlichen Aspekt, warum lässt der Manna die offene Nutzung von Drogen in Harlem, on the Hillb oder durch die Hippies zu? Weil er damit die Unterdrückten kontrollieren kann. Es macht uns selbstgefällig, apathisch und inaktiv . . . {Kursiv von mir – B.G.K.}

Es überrascht, dass allein schon dieser Aspekt, ohne weitere Hinweise auf negative Wirkungen, nicht ausreicht, um die Menschen innehalten zu lassen.

Klinisch fallen mir immer mehr Anwender von Psychedelika, insbesondere Marihuana, auf. Ein Muster zeichnet sich ab, das ich das „Haschisch-Syndrom“ nenne. Ein chronischer Konsument oder eine Person, die Marihuana innerhalb der letzten 48 Stunden geraucht hat, bietet bei der Betrachtung ein charakteristisches biophysikalisches Bild, das für den geübten Beobachter schnell ersichtlich ist. (Dies wird unter „Diskussion“ beschrieben.)

 

Anmerkungen

* Medizinische Orgonomin. Psychiatrie-Diplom der Amerikanische Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie. Mitglied des American College of Orgonomy.

 

Anmerkungen des Übersetzers

a Umgangssprachlich für das weiße Establishment oder die Polizei.

b The Hill = The Capitol Hill = der US-Kongress. Abwertende Anspielung auf den behaupteten Drogenkonsum unter Parlamentariern. (PN)

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Charles Konia.
Journal of Orgonomy, Jahrgang 3 (1969), Nr. 2, S. 213-225.
Übersetzt von Robert (Berlin).

nachrichtenbrief128

24. März 2019

Zum Thema, daß der Kampf gegen die Emotionelle Pest selbst zur Emotionellen Pest wird, siehe unbedingt auch diesen Artikel von Kolja Zydatiss: Michael Jackson und die Exorzisten.

Eine Nachbemerkung zu „Die Geschichte des AMERICAN COLLEGE OF ORGONOMY“

23. März 2019

Die Geschichte des AMERICAN COLLEGE OF ORGONOMY

Zu den mittlerweile Dutzenden von Orgonomen, die seit Reichs Tod aufgetaucht sind und wieder in die Vergessenheit zurückgesunken sind, ist zweierlei zu sagen:

1. Es gibt heute zwei Empfänger des „Wilhelm Reich Award“, der höchstens einmal in einer Generation vergeben wird: Elsworth F. Baker und Charles Konia. Beide haben bei ihren Dankesreden erklärt, warum sie sie erhalten haben: schlicht und ergreifend, weil sie noch da waren. Andere mögen es vehement bestreiten, doch von Reichs Schülern war Baker der einzige, der Kurs gehalten hat. Das gleiche trifft auf Konia zu, der als einziger von Bakers Schülern aus den 1950er und 1960er Jahren bei der Stange geblieben war.

Ganz anders ist das bei Reich selbst: Er hat praktisch jährlich Positionen aufgegeben, die er vorher noch vehement als „unumstößlich“ verfochten hatte. Schließlich war er der Pionier, der das ganze Feld erst erschlossen hat. Es macht keinerlei Sinn die, die später dieses Feld beackert haben, mit ihm zu vergleichen.

2. Was ist im einzelnen mit den anderen Orgonomen passiert? Sie haben sich auf ihre Privatpraxen als Orgontherapeuten zurückgezogen, die Orgonomie ganz hinter sich gelassen oder sie sind in Sekten und die „Spiritualität“ abgedriftet. Das ist aber ihr Privatproblem, das imgrunde niemanden etwas angeht. Sie waren Psychiater, die auf Reich gestoßen waren (wie andere auf Frankl, Adler, Jung, etc.) und sich eine Zeitlang mit seiner Arbeit identifiziert haben. Was sie davor, danach und nebenbei getan haben, hat uns nicht zu interessieren. Es hat etwas zutiefst Pathologisches, diesen Leuten hinterher zu schnüffeln. (Insbesondere ist das bei Patienten virulent. Ödipus ick hör dir trapsen!)

Hingegen gibt es in Reichs Leben (und damit automatisch auch im Leben seines Umfeldes) keinerlei Bereiche, die ausgeklammert werden dürfen. Selbst vertraulichste Liebesbriefe mit intimsten Details sollte man veröffentlichen. Die übrigen Orgonomen kann man mit Malern im klassischen Sinne vergleichen: ihre Werke sind das einzig bedeutsame, sie selbst sind imgrunde uninteressant. Reich war demhingegen ein „Gesamtkunstwerk“, sozusagen ein „Aktionskünstler“. Er selbst und das Werk, das er geschaffen hat, sind nicht voneinander zu scheiden. Die Orgonomen danach hingegen sind als Personen nur für ihre Familien, Kollegen und Freunde von irgendeinem Interesse. Sie zu behandeln, als seien sie sozusagen „Wilhelm Reiche“ ist objektiv betrachtet ein Kategorienfehler und menschlich betrachtet geradezu ekelhaft. Man schnüffelt nicht im Leben anderer Menschen herum!

Paul Mathews: Eine funktionelle Auffassung des modernen liberalen Charakters

22. März 2019

 

Paul Mathews:
Eine funktionelle Auffassung des modernen liberalen Charakters