Zur Abtreibungsdebatte in den USA.
Über die Zerstörung der amerikanischen Nation durch die Politik
Ich habe Saharasia zuende gelesen und bin restlos begeistert! Ich bin bereit dieses Buch gegen jeden Einwand zu verteidigen. Selbst gegen meine eigenen Einwände – da die Sache so ungemein richtig und wichtig ist. Ich finde es nur schade, daß DeMeo nicht aufs ganze geht und die Bakersche soziopolitische Charakterologie einbaut, etwa durch ein Schlußkapitel wie: „Europe vs. Saharasia: The Miscarried Biosocial Revolution: The Enlightenment, Modern Liberalism and the Spread of Communism“. Stattdessen bekämpft er sie (Bakers Nosologie) in Nach Reich. Und dann muß ich doch glatt von DeMeo solch einen Mist lesen: „Regarding the Soviet Union, established in the wake of the Russian Revolution, its early period of existence under Stalin’s dictatorship was no less bloody than prior Central Asian states, largely because Soviet armoring and patrism was not touched or changed by the communist revolution“ (S. 343). So als wenn die Revolution etwas genuin „matristisches“ Gewesen sei, was früh gescheitert ist, und nicht Saharasia in neuen Kleidern; Bakers modern liberalism.
Angesichts meiner Lektüre des ethnologischen Buches Frauenmacht ohne Herrschaft über geschlechtsegalitäre Gesellschaften möchte ich vielleicht doch noch was einwenden: DeMeo benutzt (gezwungenermaßen) die ethnologischen Daten für seine Weltkarten, so als handele es sich um physikalische Meßergebnisse. Dem ist natürlich nicht so, vielmehr sind sie natürlich alle durch die Vorurteile der Feldforscher geprägt. Es ist nur die Frage, in welche Richtung dieser systematische Fehler geht: die fast durchweg männlichen und teilweise sogar missionarisch-christlichen Feldforscher werden wohl die matristischen Anteile verkannt haben (so hat selbst Malinowski die sozioökonomische Stellung der Trobriandischen Frauen unterschätzt). Für die Saharasiatheorie bedeutet dies, daß ein Großteil der „grauen“ Bereiche wohl eher „weiß“ sind – was die Saharasiatheorie noch eindeutiger macht.
In seiner Diskussion von „Saharasia Today“ beschreibt DeMeo sehr schön die sexualökonomisch horriblen Zustände in der arabischen Welt. Doch über das entscheidende Problem, das etwa auch dies Aufkommen des Faschismus in den 20er und 30er Jahren oder die gegenwärtige reaktionäre Wende in den USA erklärt, kein Wort. Kein Wort über die Schere zwischen gutgemeinten aber kontaktlosen Reformen, wie die des Schahs in Persien, und der biophysischen Struktur der Menschen. Typischerweise preist DeMeo die Reformer. Was haben diese „Westler“ erzeugt: den Islamismus. Jeder Versuch Saharasia aufzulösen, endet in einer Verschärfung Saharasias. Was tun? Zumindest nicht die Sozialreformer preisen, wie DeMeo es tut, sondern auf die Traditionen setzen und ihre langsame organische Veränderung.
Die antisexuelle Reaktion steht heute Links! Übrigens wird das wahre Problem normalerweise nirgends erwähnt: daß (wie mir persönlich von Betroffenen erzählt wurde) Mädchen und Frauen tatsächlich belästigt werden – und zwar von türkischen Jugendlichen. Ein Resultat jener Geschlechtertrennung, die die Linken auch in diesem Land durchsetzen wollen. In Saudi-Arabien geht das so weit, daß selbst einzelne Männer belästigt werden. Neulich las ich in einem Tatsachenbericht, daß eine Frau, die an einer saudiarabischen Strandpromenade joggen wollte, ständig angemacht wurde. Also bat sie ihren Fahrer, vor ihr her zu joggen. Schockiert stellten sie fest, daß jetzt zusätzlich auch er, von saudischen Männern angemacht wurde.
Ich lese gerade ein Buch, das ich seit 10 Jahren lesen wollte: Norman Lewis: Die Missionare. Über die Vernichtung anderer Kulturen. Ein Augenzeugenbericht, Stuttgart: Klett-Cotta, 1991. Über die weltweite Verschwörung von US-Fundamentalisten, die über matriarchale Stämme herfallen, um ihnen Jesus und den Tod zu bringen. Wirklich die perfekte Ergänzung zu DeMeos Saharasia, auch wenn die Lektüre wirklich kaum zum aushalten ist: Christen.
Weibliche Sexualität: Spontan fällt mir da dieser Widerspruch auf, zwischen der klitoralen Fixierung der „neuen Frau“ und der gegenwärtigen Tatoo-, Narben- und Beringungsmanie. Das letztere ist aus der zentralasiatisch-saharasischen Zucht von Rindern und Pferden hervorgegangen: das Vieh wird vom Besitzer gekennzeichnet und die Vagina der Stuten wird in der Pferdezucht vernäht, um die Zucht zu kontrollieren – das gleiche haben dann die „arischen“ Eroberer Ägyptens mit den schwarzen Ureinwohnerinnen gemacht (Reste findet man noch im heutigen Nord-Süd-Konflikt im Sudan). Was hat das nun mit der „neuen Frau“ zu tun?
Sado-Masochismus: die Verweigerung der Hingabe („Ich bin doch kein Tier! Kein dahinschmelzender, sich vollkommen hingebender Plasmasack, sondern eine selbstbewußte, eine sich selbst BEWUSSTE Frau!“) wird kontrakariert mit dieser extremen Selbsterniedrigung zu einem gebrandmarkten und beringten Stück Vieh („Fick mich!“): Die weibliche Biologie muß doch irgendwie durchbrechen: als man im 19. Jahrhundert die weibliche Sexualität schlechtweg leugnete, waren es die hysterischen Ohnmachts-, d.h. Hingabeanfälle – und heute, wo aus der Frau ein kastrierter Mann ohne eigene (also vaginale) Sexualität gemacht wurde, ist es eine stark masochistisch gefärbte „viehische“ Hysterie.
Irenäus Eibl-Eibesfeldt (Die Biologie des menschlichen Verhaltens, München 1984, S. 317) erwähnt bezüglich des vaginalen Orgasmus die Arbeit von Grafenberg („G-Punkt“) aus den vierziger Jahren – der soll nun ja nach dem Spiegel-Aufsatz auch ein klitoraler sein. Eibl-Eibesfeldt fährt jedoch fort: „Aber auch die Reizung von Cervix bzw. Uterus scheint beim Zustandekommen des vaginalen Orgasmus eine Rolle zu spielen. L. Clark (1970) berichtet von mehreren Frauen, die nach totaler Hysterectomie den Geschlechtsverkehr nicht mehr genossen, weil diese Reizung wegfiel.“ Eibl-Eibesfeldt fährt fort: „Viele Frauen unterscheiden die beiden Formen des Orgasmus deutlich voneinander. Vielleicht handelt es sich beim vaginalen Orgasmus um die ältere Form. Die Reizung der Clitoris erfolgt ja im wesentlichen nur dann, wenn die Partner mit ihrer Vorderseite zueinander orientiert sind. Das ist aber sicher die stammesgeschichtlich jüngere Paarungsstellung.“
DeMeo schreibt in Saharasia ebenfalls ausführlich über die Hysterektomie – die er mit dem Beschneiden und Zunähen der Frauen in Afrika gleichsetzt. Ich setze ebenfalls gleich: die merkwürdige weibliche Begeisterung für die Hysterektomie, von der xyz berichtet, und die Selbstverstümmelung der „neuen Frau“.
Es ist die Angst vor Kontrollverlust, die Angst sich auszuliefern an einen zuckenden Hohl-Muskel. Daher auch die Magersucht und die merkwürdige Verneinung des Weiblichen, die immer wieder in der Mode für Frauen durchbricht. Letztendlich hängt dies alles auch mit der Angst vor dem vaginalen Blut zusammen, das aus dem Uterus kommt: die Angst vor der Auflösung: Orgasmus = Todesangst. Daher auch die Geschichten über Kindes- und Menschenopfer, die immer wieder matriarchalen Gesellschaften angedichtet werden. Es ist eine Todesangst vor dem Satan – vor Seth – vor Isis – vor der Frau, die soweit geht, daß sich die Frauen selbst nicht akzeptieren können. Es ist die Angst vor dem orgonotischen „Kurzschluß“ zwischen der Eichel (die durch die Beschneidung unempfindlich gemacht wird) und dem Uterus (weshalb ich auch die Begeisterung der Orgonomen für das Diaphragma nicht nachvollziehen kann).
Kurioserweise arrangieren sich „konservative“ Frauen weit besser mit diesem „devil inside“, einfach weil sie bioenergetisch weit besser verankert sind – und den Ehesegen Gottes haben. „Progressive“ Frauen aber, die sich doch an sich von „Saharasia“ emanzipiert haben, sind dieser Angst haltlos ausgeliefert – sie flüchten erst recht vor der vaginalen Sexualität und ihre sexuelle Befreiung äußert sich dann weitaus „saharasischer“ als bei ihrer gesitteten konservativen Schwester.
Bei der Lektüre von Saharasia flippe ich immer hin und her, man nehme etwa die Makkabäer: der Makkabäer-Aufstand siegte 161 v.Chr. gegen die hellenistische seleukidisch-syrische Herrschaft; er hatte nichts mit irgendwelchen Römern zu tun. Und nun steht in Saharasia auf S. 275 etwas über die „Maccabees rebellion of 167 BCE (sic!) wherein Judea became independent from Rome (sic!)“. Ganz im Gegenteil waren die Juden damals verbündete der Römer gegen die Seleukiden. Das macht DeMeos Anmerkung geradezu komisch. Ein gefundenes Fressen für die Feinde DeMeos. – Übrigens verwundert mich, daß DeMeo praktisch ganz den hellenistischen Einfluß auf den Nahen Osten unterschlägt.
Überhaupt hat DeMeos Lektor, also seine Frau, schlecht gearbeitet.
Hier noch vier Überlegungen zur Saharasia-Theorie:
1. In Ländern wie China und Indien ist Nacktheit und Sexualität in Filmen Tabu, Gewalt jedoch nicht: deshalb kommt Nacktheit und Sexualität nur in Gewaltszenen vor, die die Zensur anstandslos durchgehen läßt. Selbst in Amerika lassen sich „Sex-Szenen“ á la Basic Instinct nur via Gewalt in Filme einbauen, die auch Jugendliche sehen dürfen. Das ist symptomatisch für eine gesellschaftliche Vergewaltigungsmentalität: Angst der Männer vor der autonomen Sexualität der Frauen und Angst der Frauen vor der Autonomie („Ich bin ja nicht verantwortlich!“).
2. Interessant wäre auch eine geographische Aufschlüsselung des Kindesmißbrauchs. Ich glaube, man wird feststellen, daß die Päderastie genau dort häufig sein wird, wo auch die Homosexualität groß ist: in Saharasia. Interessanterweise waren im Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts „Päderastie“ und „Homosexualität“ vollkommen synonyme Begriffe. Was ziemlich interessant hinsichtlich der jetzigen Diskussion über sexuellen Kindesmißbrauch ist. Wer behauptet, daß Homosexualität keine Krankheit ist, muß folgerichtig auch die Päderastie akzeptieren – und vernünftigerweise seinen eigenen Sohn zur Verfügung stellen! Sicherlich wird mir die Psychiatrie nicht zustimmen, aber ich bin trotzdem davon überzeugt, daß ausnahmslos jeder Homosexuelle ein Päderast ist. Wenn nicht im Leben, dann doch in der Phantasie. Historisch war das jedenfalls stets so, etwa bei den Griechen: ein älterer Mann und ein Jüngling bzw. Knabe.
Übrigens kann man so Liberale fertigmachen: wenn sie A (Homosexuelle) sagen, sollen sie gefälligst auch B (Kinderficker) sagen! Das haben Konservative auf der einen Seite und Kommunisten (etwa Lenin) auf der anderen Seite an den Liberalen immer so verachtet: das sie eine Sache nie zuende denken, nie die Konsequenzen ziehen.
Aber zurück zu Saharasia: nicht ohne Grund hat Nietzsche in Italien gelebt, denn da gab es wie selbstverständlich die kleinen Jungs – wie im übrigen Mittelmeerraum. Heute ist Marokko der Geheimtip. Dort wird nur die genitale heterosexuelle Sexualität der Jugendlichen erbarmungslos verfolgt.
3. Was meine Sache mit den Linksalternativen und Saharasia betrifft: mir wurde von einem Uni-Seminar berichtet, wo der Dozent ganz Herbert Marcuseisch für Cannabis & Co. warb und als glühendes Beispiel die saharasiatischen Länder ausmalte, wo die Menschen dank dieser Drogen friedlich und entspannt seien und nicht so alkoholisch-aggressiv wie im nördlichen Europa. DeMeo hat Haschisch eindeutig mit den patristischen Mörder-Nomaden Zentralasiens in Zusammenhang gebracht (z.B. S. 252).
4. Eine Soziologie-Professorin aus Münster argumentiert vollkommen sexualökonomisch: „Laut neueren ethnologischen und historischen Untersuchungen setzt das Patriarchat mit der männlichen Kontrolle über die Gebärfähigkeit und Sexualität der Frauen ein. Abwertung der weiblichen Sexualität, Aneignung der Kinder durch die Väter und Vergewaltigungen erscheinen als Symptome bei der Diagnose von Männerherrschaft“ (Ilse Lenz/Ute Luig (Hg.): Frauenmacht ohne Herrschaft. Geschlechtsverhältnisse in nichtpatriarchalischen Gesellschaften, Berlin: Orlanda Frauenverlag, 1990, S. 66).
Uns wurden etwa die Buschmänner der Kalahari stets als eher patriarchalisch vorgestellt, was auch mich hinsichtlich der Saharasia-Theorie etwas durcheinandergebracht hat. Aber eine genauere ethnologische Analyse zeigt das Gegenteil oder allein schon, wenn man die obigen Kriterien von Ilse Lenz heranzieht.
Die Saharasia-Theorie ist durch und durch stimmig – und gerade die neueren und neusten Forschungsergebnisse unterstützen dies immer mehr. Man vergleiche etwa, den Stand der Forschung zu Freuds und selbst noch zu Reichs Zeiten mit der heutigen Lehrmeinung.
Was mir beim Studium ethnologischer Literatur, etwa Malinowskis immer wieder aufgefallen ist, ist, wie modern und westlich und vollständig anti-Erich-Fromm-isch doch die Lebenseinstellung der matriarchalen Völker ist, etwa bei den Büschmännern: „Dem aktiven, erfolgreichen und fürsorglichen Jäger entspricht die begehrenswerte und selbstbewußte Frau“ (Lenz/Luig: S. 101).
Es stimmt auch nicht, daß diese Völker keinen „Stirnerschen“ Individualismus kennen. Etwa die Hadza, ein kleines Jägervolk im nördlichen Tansania, sind extreme Individualisten, bei denen es kaum einen Gruppendruck gibt. „Die Hadza haben viele Ähnlichkeiten mit den San [den Buschmännern], obwohl bei ihnen eine stärkere Tendenz zur Anarchie besteht. Ihr schon fast extremer Individualismus basiert auf einer territorialen und sozialen Organisation, die durch größtmögliche Offenheit und Freizügigkeit gekennzeichnet ist“ (Lenz/Luig: S. 112).
Überhaupt sind diese Völker erstaunlich „westlich“: „Wegen [der] Freiheit von ökonomischen Zwängen haben die Hadza-Ehen durchaus Gemeinsamkeiten mit der bürgerlichen Vorstellung einer Liebesheirat. Diese Unabhängigkeit von materiellen Bindungen ist jedoch auch ein Grund für die Instabilität dieser Ehen, deren Scheidungsrate noch höher als bei den San zu sein scheint“ (Lenz/Luig: S. 118).
Übrigens kennen die Buschmänner auch die Orgonenergie. Sie nennen sie „Num“, das dem polynesischen Mana entspricht.
DeMeo behauptet wenn nicht explizit, so doch ganz eindeutig implizit, daß das ACO mit seiner Unterstützung der konservativen Weltanschauung in jeder Hinsicht rückschrittlich wäre und hinter Reich zurückfalle. DeMeo selbst aber vertritt abgestandene Uralt-Theorien. Als man Reich einmal über den Anarchisten Kropotkin ausfragte, der doch ganz „arbeitsdemokratische“ Lehren vertreten hätte, antwortete Reich: „Sie vergessen, daß die Zeiten sich ändern und daß die Wahrheit von gestern, die Lüge von heute ist“ (Ollendorff: Reich, S. 104). Reich hat sich weiterentwickelt, das ACO (dessen erste Generation sich fast durchweg aus ehemaligen Linken und gar Trotzkisten, etwa Prof. Bell, zusammensetzte) hat sich weiterentwickelt – nur DeMeo hängt nachwievor uralten linken Gedanken an. Zum Beispiel finde ich es schier unerträglich, wie von DeMeo hinsichtlich einer selbstregulatorischen Erziehung noch immer so argumentiert wird, wie Reich es in den 40er Jahren tat. Nicht, daß daran prinzipiell irgendetwas falsch wäre, aber die Verhältnisse haben sich wahrhaftig geändert und damit das, was wirklich wichtig ist. Heute ist weniger nackte Autorität das Problem, sondern Permissivität, emotionale Erpressung und ideologische („emanzipatorische“) Indoktrination von Kindern, die leer, zerrissen, desorganisiert sind und sich verzweifelt nach Autorität sehnen. Deshalb rebellieren sie, was mit noch mehr „emanzipatorischer“ Permissivität beantwortet wird, was die Kinder noch wütender macht, etc. Das wäre heute wichtig, aktuell, und würde den Lesern wehtun, sie treffen. Aber nein, DeMeo präsentiert die uralten Theorien, als hätte sich die Orgonomie in den letzten 40 Jahren nicht weiterentwickelt oder als würde er zu den konservativen Bewohnern eines anatolischen Bergdorfes reden.
Zum Beispiel klagt er an, daß die Orgonomen Anfang der 70er Jahre nicht Nixon, sondern „die Linken“ bekämpft hätten. Liest man die zeitgenössischen Berichte z.B. von Patricia Green über ihre praktischen Erfahrungen als Schulleiterin oder Koopmans Erfahrungen in der praktischen psychiatrischen Sozialarbeit sieht man, daß diese hochpolitische Nixon-Affäre in ihrer funktionellen Bedeutung zu nichts gerinnt angesichts einer Gesellschaft, die in einen „linken“ zerstörerischen Taumel geraten ist. DeMeo zeigt stets nur die eine Hälfte des Bildes – das in seiner Gesamtheit DeMeo widerlegen würde. Diese „verschleierte und verschleiernde“ Argumentationsweise ist typisch für DeMeo. Es kennzeichnet praktisch alles, was er von sich gibt. Zum Beispiel behauptet er auf S. 52 von Nach Reich Reich habe „sein Interesse an den Problemen der breiten Öffentlichkeit nie aufgegeben“ und rechtfertigt damit seine Argumentation, daß Reich bis zum Schluß imgrunde ein marxistischer Sozialist war. Gut, die eine Seite des Bildes stimmt, Reich war bis zum Schluß ein soziales Tier: aber praktisch alles (außer Jugendsexualität, Umweltschutz und Religion), wofür bzw. wogegen Reich am Ende kämpfte, entsprach einem strammen amerikanischen „Republikanismus“.
S. 42: Imgrunde behauptet DeMeo, die Orgonomen hätten Reichs gesellschaftspolitische Ideen verraten, indem sie z.B. sozialistische Ideen schlechtweg als „krank“ abqualifizierten. Man lese dazu jedoch Reichs Briefe an Neill oder nehme etwa folgende Erinnerung von Charles Kelley: „I met Reich in 1950. (…) I told Reich I was a socialist, and Reich looked at me with a kind of pity. He shook his head and said: ‚You don’t know how sick it is. You’ll find out“.
Wirklich lachen mußte ich aber, als DeMeo darauf hinwies, daß für die soziopolitische Haltung der Orgonomen keine „systematischen und wissenschaftlichen Grundlagen“ vorhanden sind. Offenbar haben grundsätzlich nur liberale und sozialistische Ideen eine „systematische und wissenschaftliche Grundlage“. Das haben ja auch immer die „Dialektischen Materialisten“ behauptet.
Übrigens kann man diese spezifische Charakterdeformation entgegen DeMeos arroganter Behauptung im Kulturvergleich durchaus „systematisch und wissenschaftlich“ feststellen (z.B. haben dies Humanethologen wie Hans Hass und Eibl-Eibesfeld getan), aber dies ist wegen der Natur der Sache nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie die Saharasia-Untersuchung. Ich habe Hass‘ entsprechende Untersuchung kurz referiert. (Übrigens erwähne mal die Humanethologie und insbesondere Eibl-Eibesfeld in der Gruppe, die für Nach Reich verantwortlich ist. Ich garantiere, daß sie sofort abblocken, daß das alles Stockkonservative, wenn nicht sogar Nazis seien, etc.)
Es macht echt keinen Spaß Saharasia zu lesen, z.B. S. 20f: Reich war weder 7 Jahre lang „Assistent Director of the Berlin Psychoanalytic Polyclinic“, noch legte er als erster die anti-semitische Grundlagen des Nazismus offen (die lagen wohl mehr als klar vor!), noch kann man Reichs Aussage über die Sexpol mit Rackelmann belegen oder die Nazis mir nichts dir nichts als Nonplusultra der Anti-Sexualität hinstellen (vgl. Die sexuelle Revolution) oder C.G. Jung 1933 zu den Psychoanalytikern zählen. Außerdem hat Freud durchaus die faschistische Bewegung unterstützt, die österreichischen Dollfuß-Faschisten. Wirklich, praktisch kein Satz ist ganz richtig. Ich mag kleinlich sein, aber ich dachte immer, es geht hier um Wissenschaft! Auf S. 22 stimmt fast nichts! Und so weiter und so fort! Auf S. 23 wird es sogar komisch: „Many priests and puritanical elements had also dominated the Communist Party of the Soviet Union.“ Priester in der KPdSU?! DeMeo ist wohl dadurch durcheinander gekommen, weil Reich im übertragenen Sinne von „Marxistischen Pfaffen“ spricht. S. 24: Reich hat die SU nicht 1932, sondern 1929 besucht! Auf der gleichen Seite: „He (Reich) left Germany for Danmark just before the war.“ Das Buch ist schrecklich zusammengeschludert, etwa wenn ein und dasselbe Freud-Zitat gebracht wird zunächst auf S. 19 mit Verweis auf Civilisation and its Discontent und dann auf S. 24 mit Verweis „quoted by M. Hodann“.
Auch was bestimmte Elemente der Saharasia-Theorie betrifft kann ich DeMeo unmöglich folgen. Beispielsweise schreibt er auf S. 84: „Unarmored peoples might simply lay down and die in the desert, rather than do the unthinkable and use their hunting tools to kill other human beings.“ Das stimmt auf die in Notzeiten sehr kriegerischen Trobriander nicht zu und mit Sicherheit auf überhaupt kein Volk! Daran krankt DeMeos ganzes Buch: daß er kein Wissenschaftler, sondern ein Ideologe ist. Es ist ihm wichtiger, Reich als antifaschistischen Heros, statt die wirkliche Geschichte der Sexpol darzustellen. Da es gerade en vogue ist, wird Reich als Vertreter der Mißbrauchstheorie (Sexualität wird von den Eltern an das Kind herangetragen) dargestellt, die Freud durch seine Libidotheorie (das Kind als sexuelles Wesen) ersetzte. Ausgerechnet Reich, der Vertreter der Libidotheorie. Und dann die Saharasia-Theorie selbst: patristische Völker werden zu schwarz dargestellt, während die matristischen Völker zu weiß dastehen (systematisch blendet DeMeo alles aus, was etwa bei den Trobriandern oder den Muria nicht koscher ist, z.B. das beides extrem illiberale Gesellschaften sind, in denen Außenseiter (etwa ökonomisch nicht erfolgreiche Stammesmitglieder, Albinos, etc.) kein gutes Leben haben. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist genau das, was sie anklagt…
Oder nehmen wir mal die Defäkation: nirgends erwähnt DeMeo, daß sie nicht zu den natürlichen Libidobefriedigungen gehört, sondern in dieser Funktion ein patristisches Artefakt ist. Die Trobriander sind von Sauberkeit in dieser Hinsicht besessen, nichts von irgendeiner „analen Lust“. Entsprechend fand DeMeo selbst in seinem Correlation-Table (S. 418-20) eine hochsignifikante 100% negative Korrelation zwischen „anal satisfaction is low“ und „female status inferior or subjected“, d.h. dort wo Frauen unterdrückt sind, ist man, was Defäkation betrifft, freizügig.
Ein Fund bei der Lektüre von Otto Fenichels Rundbriefen: DeMeo hat bei seiner Saharasia-These eine wichtige Quelle übersehen: J. Unwin: Sex and Culture (ethnological study, published 1934 or 1935, 692 pp., 715 references). Unwin compared 80 primitive cultures, and separated them in three grades: higher „deistic“ cultures with temples, middle „manistic“ cultures without temples but whorshipping the deceased (die Toten), and lower „zoistic“ cultures, who do not care about the dead. He found (with almost perfect sex-economic criteria) that statistically the „zoistic“ cultures have the most sexual freedom, the „manistic“ were more suppressed, and the „deistic“ cultures have the most sexual suppression. See also the review of Unwin’s book by Henry Alden Bunker in Psychoanalytic Quarterly 4, 1935, 640-653.
Erstaunlich, daß DeMeo dieses Buch, das soviel seiner Saharasia-Theorie vorweggenommen hat, übersehen konnte! Wahrscheinlich hat das damit zu tun, daß Unwin die entgegengesetzten, d.h. Freudistischen Schlußfolgerungen zieht: Sexualunterdrückung sei die Voraussetzung von hoher „d.h. tempelbauender“ Kultur. Eine Anschauung die wiederum Bunker in seiner Rezension kritisiert.
Es hat nie „Matriarchate“ als Pendant zum Patriarchat gegeben, allein schon aus rein körperlichen Gründen: Männer haben mehr Körperkräfte. Aber sowohl bei den Menschenaffen als auch bei den natürlichen, matriarchalen Völkern stehen die Männchen am Rande der Gesellschaft, deren Kern der Mutterclan und seine Funktionen ist. In Saharasia ist es genau umgekehrt: dort steht der Mann im Mittelpunkt („Männerkindbett“, bei Scheidung Kinder zum Mann, etc.), Frauen und (weibliche) Kinder am Rande.
Ich mache neulich abends das Fernsehen an und was muß ich sehen: eine richtiggehende Werbesendung für Beschneidung. Eine Medizinerin sprach sogar von einer „Modewelle“. Ich werde nie verstehen, wie die Leute ohne Not das Narkoserisiko auf sich nehmen und das Risiko, daß sie „verschnitten“ werden, Nerven und Blutbahnen gefährdet werden, Entzündungen auftreten können. Das gleiche gilt fürs Piercing. Es ist wirklich erstaunlich, was die Menschen alles auf sich nehmen, nur um weniger zu fühlen! Freiwillig Selbstverantwortung von sich weisen, indem sie sich selbst die Stigmen der Sklaven verpassen! (Nichts anderes ist die Bedeutung der Beschneidung: „Siehe, Herr, ich bin Dein Sklave!“)
Merkwürdigerweise muß ich in diesem Zusammenhang jetzt an das Holocaust-Denkmal in Berlin denken. Man will der Opfer gedenken, aber durch die vollkommen beliebige Abstraktheit des Denkmals wird jedes Gefühl abgetötet. Hätte man mir den Auftrag für ein solches Mahnmal gegeben, hätte ich die lebensgroße und photo-realistische Bronzestatue eines weinenden Kindes auf eine mit NATO-Draht eingezäunte riesige Fläche gestellt, die niemals mehr betreten werden darf. Nur einmal im Jahr, darf ein jüdischer Kantor die Fläche betreten und ein jüdisches Klagelied singen. Stattdessen vollkommen sinnleere Steinquader, die alles und nichts bedeuten können. Einfach lächerlich – da kontaktlos. Es wird alles getan, damit die Leute nichts fühlen! So, wie es geplant ist, ist das Holocaust-Denkmal nichts weiter als ein „Piercing der Deutschen Nation“, eine sadomasochistische Aktion und eine grausige Verhöhnuung der Opfer.
Ich lese gerade mit absoluter Begeisterung folgendes feministisches Geschichts-Buch: Doris Wolf: Was war vor den Pharaonen? Die Entdeckung der Urmütter Ägyptens, Zürich: Kreuz Verlag, 1994. Ich hoffe, daß es noch zu kaufen ist, denn es ist sozusagen der deutsche DeMeo: exakt die gleichen Ergebnisse. Der einzige Unterschied ist, daß ausschließlich die Indo-Arier aus dem Kaukasus und dem heutigen Kasachstan die Bösewichter sind, während die Semiten Opfer sind. Ansonsten vollkommen d`accord mit DeMeo.
Gerade bin ich über eine Stelle gestolpert, wo dargestellt wird, wie die Erzengel Gabriel und Michael auf den ersten indoarischen Eroberer Mesopotamiens und seinen Sohn zurückgeführt werden können, die die teuflische Schlange Tiamat töteten: die semitische Urmutter und die semitischen „Untermenschen“. Die Erzengel verkörpern also unsere absoluten Todfeinde: es ist, als würde sich die verpeilten Erzengel-Fans auf Hitler und Himmler berufen und zu ihnen beten!
Schaue Dir ein beliebiges religiöses Erzengel-Bild an: ein Held erlegt einen Schlangen-Drachen. Die Schlange ist die kosmische Orgonenergie und Genitalität. Sie wird ermordet. xyz ordnet die Mörder in die „spirituelle Orgonomie“ ein und Peter hängt über der Kloschüssel, um zu kotzen.
Wolfs Ausführungen haben wieder meinem alten Verdacht neue Nahrung gegeben, daß Saharasia mit dem „arischen“ Großreich Persiens begann, das Ägypten, Griechenland, Europa, China, Indien und Arabien eroberte. Der Befreiungskampf hat dann Saharasia weiter verbreitet. Beispiele sind der semitische Islam, der von Mekka aus, das gesamte Kernland des besagten Großreichs eroberte und die Mongolen und Türken, die es von der anderen Seite in die Zange nahmen und dabei wiederum das islamische Großreich zerstörten. DeMeo schreibt, daß die kommunistischen Diktaturen in Rußland und China ein Aufbäumen gegen das zentralasiatische Saharasia waren (Reich beschreibt einen Teil dieses Kampfes in Die sexuelle Revolution) – und dabei selbst aktiv Saharasia ausgebreitet haben. ähnliches läßt sich sicherlich über den deutschen Nationalsozialismus und den amerikanischen Imperialismus sagen oder etwa über die Kreuzzüge.
Ich glaube, daß ganze ist nicht viel älter als 2000 Jahre. Davor haben wir eine hochstehende ungepanzerte Zivilisation weltweit. Etwa so: Matriarchat – arische Nomaden fallen in den Iran und Mesopotamien ein, errichten ein Großreich, das die ganze Erde infiziert – daraus entwickelt sich Byzans, das von den Arabern angegriffen wird, die zweite, sekundäre Welle Saharasias – das islamische Großreich wird dann von den Mongolen zerstört, die wiederum durch „Byzanz“, also Moskau unterworfen werden, etc. Hätte es nicht die Engländer und Franzosen gegeben, hätte Moskau im 19. Jahrhundert das Osmanische Reich, Iran, Indien und China unterworfen und wir hätten wieder das alte arische Großreich.
Der Begriff „Saharasia“ ist etwas fehlleitend, denn die Sahara spielt als Ursprungsort „Saharasias“ kaum eine Rolle. DeMeo (und etwa Doris Wolf) stellt selbst dar, daß die patristischen Eroberer aus Asien in die Sahara eindrangen. Es waren die indoarischen Kurgan-Völker, die zwischen der Krim und dem Aralsee nördlich des Kaukasus lagen, dort als erste die Pferde domestizierten, Eisenwaffen herstellten und als „Argonauten“ das Schwarze Meer befuhren. Wie Cortez in Mexiko fielen sie dergestalt als schwerbewaffnete Herrenreiter über das klimatisch geschwächte kulturell hochstehende Saharasia her: als Mykener in Griechenland, Horus-Anhänger in Ägypten (RA), weiße Oberschicht zwischen Palästina und dem Iran (Mith-RA), als „Arier“ in Indien (Ind-RA). Den Rest beschreibt DeMeo. Problem ist nur, daß das Gebiet um Wolgograd (das frühere Stalingrad), also das Ursprungsgebiet der Arier, nicht gerade im Zentrum Saharasias liegt und hier kaum DeMeos Erklärung des Ursprungs der Panzerung hinpaßt
[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]
Bernd Laska bestreitet das, aber trotzdem: die Orgontheorie ist untrennbar mit LSR verknüpft. Es ist nur die Frage, wie man das Orgon auffaßt: ob man es mißbraucht, um Reichs Kampf gegen das Über-Ich zuzukleistern – oder ob man mit Hilfe des Orgons die „mechano-mystische Über-Ich-Kultur“ zerschlägt. Laska hat selbst hervorgehoben, daß LaMettrie in seinem Der Mensch als Maschine weniger eine mechanistische als vielmehr eine vitalistische Theorie vertritt. Und was Stirner betrifft: gerade ihm wurde ja immer vorgeworfen, er wolle das egomane triebhafte, sozusagen „vitalistische“ Tier freisetzen. Stirner vertreibt die Flausen aus dem Kopf, zerstört alle Ideen und Ideale – genauso wie der Naturwissenschaftler durch seine Experimente erbarmungslos ganze Weltgebäude aus Ideen und Idealen zum Einsturz bringt. Stirner war der einzige aufklärerische Aufklärer – und Laska sagte irgendwo, daß Reich der einzige wirklich „natur-wissenschaftliche“ Naturwissenschaftler war. Reich war Lebens-Forscher, während die anderen, Knechte des gegen das Lebendige gerichteten Über-Ichs, keine Biologie, sondern „Nekrologie“ betrieben – ganz im Sinne des Freudschen „Todestriebes“. Worum es geht, kristallisiert sich heute in der transhumanistischen Agenda des Great Reset heraus: du wirst nichts besitzen, nicht mal mehr der Eigner deines eigenen Ich sein, das mit „der Maschine“ eins wird…
Orgastische Potenz gibt es schon bei der Amöbe. Wie äußert sich das? Durch die Fähigkeit den inneren orgonotischen Überdruck durch eine Zellteilung abzubauen. Das ist funktionell identisch mit ihrer Vermehrung – also mit ihrer Durchsetzung als Individuum. Sie bevölkert die Welt mit ihren Klonen. Diese innige Verbindung zwischen Orgasmus und Weitergabe der eigenen unverwechselbaren Individualität zeigt wieder, daß (aus, nun gut, recht abstrakter Sicht) Reich und Stirner bestens harmonieren.
Was ist Liebe? Nach „orgonomischer Lehre“ gibt es ausschließlich die genitale Liebe, d.h. die sich hauptsächlich in den Genitalien äußernde Expansion („ich fühl mich zu Dir hingezogen“) des Biosystems. Bei verschiedengeschlechtlichen Partnern kommt es dabei zur körperlichen Durchdringung. Wahre Liebe beruht auf einem ständigen energetischen Austausch, bei dem der eine soviel nimmt, wie der andere gibt, wobei im Endeffekt mehr dabei herauskommt, als wären die Partner isoliert geblieben. Diese energetische Steigerung (Erstrahlung) geht periodisch so weit, daß es zu einer Verschmelzung kommt (Anziehung). Neurotisch wird es da, wo „selbstlos“ gegeben wird oder man sich sozusagen „selbst-los“ ausbeuten läßt – und genau in solchen „unegostischen“ Fällen kommt es eben nicht zur Überlagerung und vollkommenen Verschmelzung. Das, was als „selbstlose Liebe“ bezeichnet wird, ist gar keine Liebe, sondern das genaue Gegenteil: Angst, Haß und Kontaktlosigkeit. Auch hier gibt es keinen Gegensatz zwischen Reich und Stirner, sondern vollkommene Harmonie.
Siehe auch den grundlegenden Unterschied zwischen LSR und ihren sadomasochistischen Gegenspielern: LaMettrie und deSade, Stirner und Nietzsche, Reich und Freud!
Gehen wir zurück zu den ersten Menschen: Die Kernfrage des LSR-Projektes stellt sich nicht beim Steinzeitmenschen – aber nicht, weil der kein „Ich“ hat, sondern weil er kein Über-Ich hat. Trotzdem gibt es natürlich einen Gegensatz zwischen einem steinzeitlichen Schamanen und der wahren Aufklärung. Es ist der gleiche Unterschied der zwischen einem durchgeknallten Animisten und dem Funktionalisten Reich besteht. Aber das ist kein grundsätzlicher („charakter-struktureller“) Unterschied, beide sind orgastisch potent, sondern einfach einer des Wissens.
Die kommunistische Verschwörung.
Der Kommunismus ist in der Demokratischen Partei lebendig und wohlauf
Bei dem Talkmaster Fliege war neulich unser Roland Plocher zu Gast. Dieser Auftritt wäre nicht der Erwähnung wert, wäre nicht auch ein „Skeptiker“ von der Gesellschaft für die Untersuchung der Parawissenschaften zugegen gewesen. Also nach einem sehr positiven Gespräch zwischen Plocher, Fliege und einem durch die praktischen Ergebnisse überzeugten Plocher-Kunden, kam auch der Skeptiker zu Wort. Bekanntermaßen (!) hätte auch ganz gewöhnlicher Quarzsand die gleichen Effekte. Gegenfrage, warum er dann nicht selbst mit seinem gewöhnlichen Quarzsand ins Geschäft einsteige. Antwort: „Vielleicht, weil ich nicht so skrupellos bin, wie Herr Plocher!“
Das ist eine typische Technik der EP: durch solche brutalen, haltlosen Anklagen den Gegner in einen anorgonotischen Schock versetzen und dann seine Hilflosigkeit ausnutzen. Will sich der Gegner, also in diesem Fall Plocher, wehren, wirkt er total unglaubhaft, weil er aus der Defensive agiert, wegen des anorgonotischen Schocks blaß und unsicher wirkt – halt wie ein Lügner, der beim Lügen ertappt wurde. Man sollte nie vergessen, daß die Skeptiker-Bewegung historisch auf katholische Priester zurückgeht, die gegen Satan und das Okkulte, einen neuen Kreuzzug entfachen wollten. [2022: Es geht wirklich um eine Neuauflage der Hexenverfolgung. Im übrigen wurde so auch Reich durch die FDA mattgesetzt.]
Der Psychiater xyz hat im März 1997 in einem offenen Brief u.a. geschrieben:
Er (Heiko Lassek) hat keinerlei geregelte Selbsterfahrung bzw. Ausbildung in irgendeinem psychotherapeutischen Verfahren vorzuweisen. (…) eigenartiges Mischmasch (…) vielen abfälligen Bemerkungen (Lasseks über Reich) steht kaum eine positive Äußerung über Reich gegenüber! In seinem Narzißmus möchte Herr L. natürlich selbst der größte sein (…) Bei allem Vorbehalt bin ich Herrn L. eine gewisse Zeitspanne durchaus positiv begegnet. Das fand ein Ende, als ich – zusammen mit anderen ernsthaften Therapeuten – beobachten mußte, daß er in seinem Größenwahn keinerlei Hemmungen kennt und die Inhalte Reich’scher Therapie völlig mißachtet. (…) Heikos Inthronisationsschreiben als Re-Inkarnation Wilhelm Reichs (…) das typische Verhalten grandioser Narzißten (…) jener merkwürdigen Form der „Energie-Therapie“ (…) tritt offenbar ein mechanistisches Energie-Modell an die Stelle der funktionellen Überlegungen Reichs. (…) Wenn jemand das Original kaum kennt und nicht begriffen hat, kann von Weiterentwicklung per se keine Rede sein. Da ist von „Mobilisierung körpereigener Energien“ die Rede, von „selbstregulierenden“ „organismuseigenen Pulsationswellen“ etc. etc. Das ist sachlich wohl ziemlicher Blödsinn: Was sind Pulsationswellen? Wie können sie selbstregulierend sein? (…)
Zu allem Überfluß verbindet Lassek seine Reichianische Therapie mit der Lehre und Praxis des windigen Okkult-Betrügers Georg Iwanowitsch Gurdjieff (1873-1949). Das Kennzeichen von dessen Geheimloge, das „Enneagramm“, ist übrigens zusammengefügt mit dem Zeichen des orgonomischen Funktionalismus das Logo von Lasseks „Wilhelm Reich Institut“.
Am 17.11.1923 „unterzog sich Freud aus eigenem Antrieb einer „Steinach-Operation“, der Unterbindung beider Samenleiter. Dies geschah in der Hoffnung, daß die Verjüngung , die man sich von dieser Operation versprach, die Wiederkehr des Krebses aufhalten würde“ (Ernst Jones: Das Leben und Werk von Sigmund Freud, Bd. 3, Bern 1962, S. 123). Das wirft ein bezeichnendes Licht auf Freuds Haltung zur Orgasmustheorie: er vertrat (wie Gandhi, die Tantriker oder Loil Neidhöfer) das exakte Gegenteil: Orgasmus ist Tod und das aufsparen des Spermas bedeutet Leben. Freud war Reichs Todfeind, ähnlich wie Marx.
Nicht nur der greise Freud, sondern auch Sandor Ferenczi hat sich dieser Prozedur unterzogen – und nach eigenem Bekunden „keine verjüngende Wirkung“ festgestellt. Das gehört in die gleiche Zeit, als Frauen aus therapeutischen Gründen die Klitoris weggeschnitten wurde und Freuds Freund Wilhelm Fließ an der Nase herumoperierte, um auf die Sexualorgane zu wirken. Diese Einstellung hat sich in der vom deutschen Geist geprägten amerikanischen Medizin erhalten: Vorhaut ab und Uterus raus, aus Gründen, die schwer bis gar nicht nachvollziehbar sind. Finstere Schamanen im weißen Kittel. Ich möchte nicht wissen, wie viele Medikamente auf bloßem „Schamanismus“ beruhen. Oder wie viele psychiatrische Interventionen reiner Humbug sind. yza hat mir mal gesagt, daß die Medizin gar keine Wissenschaft ist. Reich meinte ja, daß die Entdeckung des Orgons hier Abhilfe schafft und die Medizin erstmals auf einen wissenschaftlichen Boden stellt, ja sie sogar potentiell noch „wissenschaftlicher“ macht, als etwa die Physik oder Chemie, einfach weil hier das Subjekt von Anfang an auch wissenschaftlich kontrolliert ist.
Reichs Kollegen waren Ratten:
1. Federn meinte öffentlich in einem Buch, daß man Kindern beibringen sollte, bei sexueller Erregung den Atem anzuhalten.
2. Sterba meinte öffentlich in einem Artikel, daß bei Kindern bewußt Ängste geweckt werden müßten, um die „notwendigen“ Verdrängungen zu erzielen.
3. Fenichel meinte gegen Reich, daß ein „Stück Triebunterdrückung“ doch (!) in jeder Gesellschaft unvermeidbar ist.
Die Hamburger Psycho-Orgon-Szene. Wenn man sich überlegt, daß das in jeder Stadt so ist und (fast) in jedem Land der Welt…. Das geschieht, wenn der „Kleine Mann“ die Macht übernimmt. Man schaue sich nacheinander in Rede an den kleinen Mann (Fischer TB) die Karikaturen an: S. 35 (der Ausgangspunkt: die kleinbürgerliche Existenz)
gefolgt von S. 55 (Sehnsucht)
und schließlich S. 71 (die totale Verblödung auf Coney Island).
Es ist dermaßen traurig. Alles was „die Menschen“ anfassen, wird leer und bedeutungslos.
Reichs Ablehnung der formalen Logik. In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß Reich Freuds Trennung von Primärvorgang und Sekundärvorgang offenbar abgelehnt hat. Jedenfalls schreibt er in „Unser Glückwunsch an Freud“ (Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie 1936): „Im Lehrgebäude Freuds gibt es sehr verschiedenartige Feststellungen. Neben der Lehre von der frühkindlichen Sexualität die vom ‘Primärvorgang’ im Unbewußten; neben der Lehre von der Triebverdrängung die vom Todestrieb (…).“ Es war ja stets der Grund der Psychoanalytiker Reich für geisteskrank zu halten, weil sein Denken offenbar zu sehr vom „reinen Lustprinzip“ des Primärprozeß-Denkens geprägt war, er angeblich Verbindungen sah, wo „nach dem Realitätsprinzip“ keine bestanden, etc.
Zur „Psychologisierung soziologischer Vorgänge“: Nehmen wir mal ein schreiendes Beispiel: Guatemala. Es ist ganz offensichtlich, daß es um wirtschaftliche Ausbeutung geht. Eine europäische Minderheit will das fruchtbare Land von den Indianern freihalten. Betrachtet man jedoch die revolutionäre „indianische Befreiungsbewegung“ und die Reaktion der herrschenden Klasse darauf, sieht es schon weniger eindeutig aus. Die Führer der „Befreiungsbewegung“ waren nämlich durchweg die rebellischen Söhne der weißen Oligarchie, die ödipal gegen Papa rebellierten. Und die guatemaltekischen Militärs waren die zwangsrekrutierten Söhne der Indianer, die ihren Frust und ihre Angst an den eigenen Brüdern und Schwestern auslassen, statt die Offiziere zu erschlagen. Klassenkampf? Ein Irrenhaus!
Es geht also gar nicht um „Psychologisieren“, sondern darum, wie man die Gewichte setzt.
Wenn man jetzt eine „gerechte“ Landreform durchsetzen würde, wäre das der ökonomische Zusammenbruch Guatemalas. Was ist in Afrika passiert, nachdem man die Weißen davongejagt hat?! Die einzige Möglichkeit wären vernünftige Kompromisse, Geburtenkontrolle und Selbstinitiative. Genau dies verunmöglichen jedoch die „soziologistischen Volksbefreier“. Und das rote Unkraut wuchert weiter.
Die Leute regen sich über die Übergangsgelder und Pensionen der Politiker auf, ohne überhaupt zu ahnen, daß sie so hoch sein müssen, um mit den entsprechenden ganz und gar nicht öffentlich zugänglichen Zahlungen an Manager in der Wirtschaft zu konkurrieren. Und warum werden die Manager so grotesk überbezahlt und sozial abgesichert? Weil es sich bei den Managern um eine in sich geschlossene Kaste handelt, die sich Gelder auf der Basis von Gegenseitigkeit gewähren. Mit den zunehmenden Fusionen bildet sich so langsam aber sicher eine neue „leistungslose“ Oberschicht, ein neuer Adel, eine neue Nomenklatura aus und wir haben Zustände, wie vor der Französischen und nach der Russischen Revolution.
Der Euro ist da. In den einzelnen Ländern gibt es also keine eigenständige Geldpolitik mehr. Als Ausgleich müßten jetzt verschiedene Steuersysteme dienen, um die Ungleichgewichte abzufedern. Aber was sagen uns die Politiker? Jetzt müßten auch die Steuersysteme und Steuersätze angeglichen werden! Bleibt die Lohnpolitik, zur Anpassung der einzelnen Länder. Aber Politiker und Gewerkschafter verlangen nach einer Vereinheitlichung der Lohnsysteme! Gut, dann haben wir Zustände wie in Amerika. Dort ist das einzige Ventil, das zum Ausgleich der Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten geblieben ist, die Wanderungsbewegung der Arbeitnehmer, die dahin ziehen, wo die Fabriken sind. In Europa ist sowas allein schon wegen der Sprachgrenzen undenkbar. Aber, gut, wir haben es ja schon: EU-Ausländer, die bei uns auf den Baustellen schuften. Das ist die Zukunft Europas: rechtlose Arbeitssklaven, die in Arbeitslager eingepfercht werden! Exakt dasselbe hatten wir ja bereits, als Europa unter Hitler vereinigt war! Hitler sprach nach dem Angriff auf das „asiatische“ Rußland wörtlich von „unserem gemeinsamen Haus Europa“.
Ergebnis der Globalisierung: eine streng abgeschottete in märchenhaften Reichtum schwelgende Oberschicht auf der einen Seite und Arbeitssklaven auf der anderen Seite. EU = SS-Staat!
Was bei der Drogendiskussion nie erwähnt wird, ist, daß die „arme, bedauernswerten“ Junkys neben dem Drogenkonsum eine weitere Beschäftigung haben: Proselyten machen. Es sind keine Opfer, sondern Täter, die hinter Gitter und auf Zwangsentzug gehören, wie m.W. in Schweden. Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie der modern-liberale Charakter die Emotionelle Pest („die „Übertragung“ der Heroinsucht) nicht nur duldet, sondern aktiv fördert! „Fixerstuben“ etc.
1) Herbert C. O’Neil: A Guide to the English Language written by … D. Agate … A.S.Neill etc. 1915
2) A Dominie’s Log, London 1916 (Herbert Jenkins) 219pp
3) A Dominie Dismissed, London 1917 (Herbert Jenkins) 226pp
4) The Booming of Bunkie, London 1919 (Herbert Jenkins) 318pp
5) A Dominie in Doubt, London 1921 (1920) (Herbert Jenkins) 256pp
6) Carroty Broon, London 1921 (Herbert Jenkins) 318pp
7) A Dominie Abroad, London 1923 (Herbert Jenkins) 256pp
8) A Dominie’s Five; or, Free School!, London 1924 (Herbert Jenkins) 256pp
9) The Problem Child, London 1926 (Herbert Jenkins) 256pp
„…“, new edition, with appendix, London 1929 (Herbert Jenkins) 267pp
„…“, 4th edition, London 1934 (Herbert Jenkins) xxi+256pp
10) The Problem Parent, London 1932 (Herbert Jenkins) 256pp
11) Is Scotland Educated?, London 1936 (George Routledge & Sons, in der Reihe “Voice of Scotland”) v+192pp [Im VI. Kapitel („Erziehung und Sex“) erwähnt Neill erstmals Reich und zwar im ersten Absatz:
EIN BRILLIANTER Psychologe, Dr. Wilhelm Reich, hat darauf hingewiesen, daß die Unterdrückung des Sexualtriebs von der Kapitalistenklasse unbewußt geplant und durchgeführt wird. Indem die herrschende Klasse den Sexualtrieb der Arbeiter unterdrückt, kastriert sie sie symbolisch und macht sie gefügig; sie stellen keine Fragen und leisten keinen Widerstand. Diese wahre Erkenntnis ist neu, aber die Beweise dafür liegen schon lange vor. Die Reichen haben den Staat konstituiert, und das Wahlrecht der Armen war ein bloßes Hirngespinst: Die Armen hatten die Macht, zwischen einem reichen Mann und einem anderen zu wählen, und als die Armen schließlich ihre eigenen Kandidaten aufstellten, waren ihre Labour-Chefs von derselben geistigen Klasse wie ihre Vorgesetzten, die Tories und die Liberalen, das heißt, sie waren sichere Gefolgsleute, das, was die Amerikaner „yes men“ nennen würden; Männer, die den Staat, wie er existierte, nicht ernsthaft in Frage stellen würden. Und die Armen hatten nicht das Urteilsvermögen, die besten Männer zu wählen, denn die Armen wurden in den staatlichen Schulen erzogen und lernten nur das, was für die Autorität sicher war.]
12) That Dreadful School, London 1937 (Herbert Jenkins) 224pp
(deutsch: Selbstverwaltung in der Schule, Zürich 1950, 2005, Verlag Pestalozzianum)
13) The Last Man Alive, London 1938 (Herbert Jenkins) 256pp
(deutsch: Die grüne Wolke, Reinbek 2001)
14) The Problem Teacher, London 1939 (Herbert Jenkins) 192pp
15) Hearts not Heads in the School, London 1944 (Herbert Jenkins) 164pp
16) The Problem Family, London 1949 (Herbert Jenkins) 160pp
17) The Free Child, London 1953 (Herbert Jenkins) 179pp (nennt es im Vorwort sein 16. Buch, d.h. zählt Nr.1 nicht mit)
18) Summerhill. A Radical Approach to Education (mit Vorwort von Erich Fromm), London 1962 (Gollancz), zuvor New York 1960 (Hart Publishing Co.), xxiv+392pp
(deutsch: Erziehung in Summerhill, das revolutionäre Beispiel einer freien Schule, München 1965 (Szczesny), und: Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung, das Beispiel Summerhill, Reinbek 1969 (Rowohlt) 338pp)
19) Freedom – not License!, New York 1966 (Hart Publishing Co.) 192pp
20) Talking of Summerhill, London 1967 (Gollancz) 142pp
(deutsch: Das Prinzip Summerhill, Fragen und Antworten, Reinbek 1971 (Rowohlt) 155pp)
21) Neill, Neill , Orange Peel!, New York 1972 (Hart Publishing Co.)
(deutsch: Neill, Neill , Birnenstiel!, Reinbek 1973 (Rowohit) 346pp)
Addendum:
22) Record of a Friendship. The Correspondence of Wilhelm Reich and A. S. Neill. London 1981 (Gollancz)
(deutsch: Beverley R. Placzek (Hrsg.): Zeugnisse einer Freundschaft. Der Briefwechsel zwischen Wilhelm Reich und A. S. Neill 1936–1957. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 1989)
23) Jonathan Croall (Hrsg.): All the Best, Neill. Letters from Summerhill. London 1983 (André Deutsch)
Neulich war ein Bericht im Radio über schreiende Kleinkinder, wo auch Paula Diederichs „Schreiambulanz“ in Berlin behandelt wurde. Das kam in einer Medizinsendung zwischen lauter Berichten aus Universitätskliniken. „Körpertherapie“ und „Babymassage“ wurden erwähnt. Offenbar macht die Diederichs gute Arbeit. Und auch der Bericht war in keinster Weise kritisch. Vorher war ein Bericht über die neuste Asthmaforschung. Warum haben in den luftverschmutzten Höllen Albanien und Indien nur 2% Asthma, während im sauberen Amerika und Australien 30% (sic!) aller Kinder an Asthma leiden? In Deutschland sind es 14%, wobei der Anteil in der luftverschmutzten DDR signifikant niedriger liegt! Warum? Offenbar hat Asthma nichts mit der klassischen Luftverschmutzung zu tun, sondern mit der Hygiene. Kinder die kollektiv zwischen vielen Geschwistern und im Dreck aufwachsen, und entsprechend vielen Infektionsquellen ausgesetzt sind, trainieren offenbar ihr Immunsystem, – während verpäppelte Einzelkinder auf jeden sympathischen Reiz sofort parasympathisch überreagieren. Wahrscheinlich sind vereinzelte Kinder ohnehin im Brustsegment kontrahiert, sodaß jeder allergische Reiz zu einer expansiven Überreaktion führt, während indische und albanische Kinder von vornherein „offenherziger“ und expansiv sind und deshalb auf negative Reize nicht „positiv“ überreagieren brauchen. Das nach dem Bindestrich stammt natürlich nicht aus dem Radio, sondern ist auf meinem Laienmist gewachsen.
Was ist die wirkliche Bedeutung des Kosovo für uns? Vor einigen Generationen war das ur-serbische Kosovo noch größtenteils von Serben bevölkert (1945 war es etwa ausgeglichen 50% zu 50%), die langsam aber sicher durch den Geburtenüberschuß von den Albanern verdrängt wurden: friedliche ethnische Säuberung, die immer wieder in Gewalt umschlug, wenn die letzten isolierten Serben aus den Dörfern vertrieben wurden. Tito unterstützte dies, um den serbischen Nationalismus zu schwächen. Schauen wir jetzt nach Deutschland, werden im Jahre 2015 in den Großstätten in der Altersgruppe zwischen 0 und 40 Ausländer (also überwiegend Türken) mehr als 50% der Wohnbevölkerung ausmachen. Das muß man nur logisch weiterdenken. Und alles Doppelstaatler!
Neulich in einer Fernsehdiskussion. Frage an den EU-Vertreter für Mostar, Herrn Koschwitz: „Ist in Jugoslawien die multikulturelle Gesellschaft nicht gescheitert?“ Koschwitz: „Nein, denn in Jugoslawien gab es keine multikulturelle sondern eine interkulturelle Gesellschaft!“ Etwa 20 min später sagt die Vertreterin der Türken in Berlin: „Wir müssen in den Schulen die multikulturelle Ausrichtung überwinden und zu einer interkulturellen weiterentwickeln!“ – So reden die Linken immer. „Links“ ist keine politische Orientierung, sondern eine Geisteskrankheit!
Etwas wird nie beim Jugoslawien-Krieg erwähnt: daß Jugoslawien das einzige Land der Welt ist, in dessen Verfassung (im Sinne des „Proletarischen Internationalismus“) steht, daß man verpflichtet ist, in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einzugreifen, um die Unterdrückung zu beseitigen. Alle Linksintellektuellen waren aus dem Häuschen vor Begeisterung ob dieser fortschrittlichen Verfassung. Aber jetzt, wo Jugoslawien selbst angegriffen wird, pochen sie plötzlich auf das Völkerrecht!
Hier ein Referat aus Otto Fenichels Rundbriefen (S. 1171), das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es handelt sich um einen Aufsatz von einem gewissen Saul Rosenzweig: „A Dynamic Interpretation of Psychotherapy Oriented Towards Research“ (1938). Fenichel referiert es als abschreckendes Beispiel: „(…) eine Arbeit (…) die entdeckt, daß alle Psychotherapien sich im Grunde von einander gar nicht so sehr unterscheiden und auch die Psychoanalyse im wesentlichen als eine Erziehung zur höheren Spannungstoleranz wirke, indem das Aussprechen von unangenehmen Dingen, zu dem der Analytiker den Patienten zwingt, diesem allmählich beibringt, daß man auch unangenehme Situationen ertragen kann!“ Fenichels Ausrufungszeichen ist ironisch gemeint, doch ich bin überzeugt, daß Rosenzweig hier die „orgonomische“ Erklärung dafür bietet, daß alle möglichen Therapien (Freud, Adler, Jung, Frankl, Rogers und wie sie alle heißen) tatsächlich wirken: wenn sie gut sind, helfen sie dem Patienten energetische Erregung besser zu ertragen = Entpanzerung! Problem ist nur, daß schlechte Therapeuten dem Patienten all den Unsinn aufoktroyieren, den Freud, Adler, Jung, Frankl, Rogers und andere Sektengründer verzapft haben. Ich würde sogar „Reich“ nennen.
Neulich habe ich im Radio eine Sendung gehört, wo Psychopatienten ihre Erfahrungen mit Psychotherapeuten beschrieben: absolut gruselig. Die eine Therapeutin hat zu wirklich jedem Satz des Patienten einen Kommentar abgesondert („Das ist eine Verdrängung!“, „Ein Kindheitstrauma!“, „Eine anal-sadistische Fixierung!“); die andere Therapeutin war ein Häufchen depressives Elend; und eine weitere Therapeutin bekam einen hysterischen Wutanfall als die Patientin sie schüchtern nach ihrer Qualifikation fragte („Arghhg! Ich mache diese Machtspielchen nicht mit! Hjhiziulkjlk!“). Ein Psychiater einer Landesklinik erzählte seiner Patientin in den Einzelsitzungen regelmäßig seine Bettgeschichten (sic) und Hans-Joachim Maaz leidet nach eigenem Bekunden unter einer narzißtischen Störung: er ist der große Guru, um den sich alles dreht, während die Patienten auf das Niveau von Kleinkindern gedrückt werden.
In der Psyche (Januar 1999) geht der Streit weiter, ob Reich 1934 nun aus politischen oder wissenschaftlichen Gründen aus der Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen wurde: Fallend/Nitzschke vs. Schröter. Von beiden Seiten mit ziemlich überzeugenden Argumenten. Ziemlich traurig, daß diese angeblichen „Fachleute“ nicht sehen, daß hier die „politische“ und die wissenschaftliche Sicht untrennbar miteinander verwoben waren: es ging schlicht und ergreifend darum, wer die Realität besser wahrnahm. Geradezu gespenstisch mal wieder sehen zu müssen, wie vollkommen kontaktlos und „neurotisch“ sowohl die linken Ideologen und angeblichen „Reich-Freunde“ Fallend und Nitzschke als auch der „abgeklärte Konservative“ und Reich-Hasser Schröter argumentieren. Brett vorm Kopf – aber seelische Krankheiten behandeln wollen. Diese vollkommene Unfähigkeit funktionell zu denken!
Es waren die Nazis, die den „Diplompsychologen“ eingeführt haben. Am 1.4.41, weil mehr Psychologen für die Kriegsführung benötigt wurden. Also ist nicht nur die Psychiatrie eine Nazi-Sache, sondern auch die psychologische Therapie.
Ich höre gerade von einem neuen Buch von Viktor und Viktoria Trimondi: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus (Padmos Verlag, 800 Seiten), daß voll und ganz meine Analyse des Buddhismus bestätigt. Der Lamaismus sei ein kriegerischer und aggressiver Kult. Der Tantrismus sei nichts anderes als kruder Sexismus und sexuelle Ausbeutung der Frauen. Ziel sei die Transformation sexueller und weiblicher Energie in spirituelle Macht und politische Macht zugusten einer patriarchalischen Mönchselite. Mit einem ultimativen Anspruch auf Weltherrschaft durch den Dalai Lama als kosmischen Herrscher über Zeit und Raum. Die unlösbare Einheit von Politik und Religion. Saharasia pur. Alles genau so, wie ich es unabhängig in meinem Buddhismus-Aufsatz erläutert habe!
Neulich höre ich mir eine CD von L. Subramaniam mit dem Ragam Sarasvati Priya an und bin vollkommen erschlagen von dem guten Klang: fruchtig, voll, substanzhaft, gefühlsecht. Des Rätsels Lösung: die haben alles, vom Mikrophon bis zum Aufnahmegerät „done exclusively with custom-built vacuum-tube electronics“ und das dann ohne jede digitale Bearbeitung auf die CD gepreßt. Mechanistisch kann man das gar nicht erklären, daß diese Vakuumtechnik, die indirekt mit der Orgonenergie arbeitet, so gut klingt. Deshalb ist auch eine Schallplatte mit S. Balachander von 1962 eine meiner Kostbarkeiten. Verglichen mit den DDD-CDs, auf denen wirklich alles digital aufgenommen und wiedergegeben ist, habe ich z.B. nie gehört, wie jetzt auf der besagten CD, daß, wenn man ganz genau hinhört, die Tambura (ein Begleitinstrument das monoton immer die gleichen vier Töne von sich gibt) anfängt zu „singen“, als wäre sie ein Melodieinstrument. Es ist ganz analog zum dreidimensionalen Tiefensehen, das einen fühlen läßt, als wäre man ein Fisch in einem Ozean aus Orgonenergie. Durch die Vakuumtechnologie wird auch die Audio-Welt „füllig“. Während die digitale Technologie die Welt trockenlegt. Was mich überrascht, ist, daß man das auch über CDs wiedergeben kann, denn Schallplatten sind nun wahrhaftig kein ideales Medium. Ich könnte mir gut vorstellen, daß eine erneuerte Vakuumröhren-Technologie (die ja schließlich nicht ohne Grund durch Transistoren und digitale Verfahren ersetzt wurde) eine wirkliche technologische Revolution bedeuten könnte.
Truman war ein Kleinstadtganove. Eisenhower ein bettlägriges Wrack. Kennedy ein sexsüchtiger Playboy mit Mafiakontakten. Lyndon B. Johnson war organisierte Kriminalität. Nixon – kein Kommentar! Und sein Nachfolger, war ein geistig minderbemittelter Footballspieler mit dem IQ von Gerd Müller. Reich hat dieses Phänomen in der Massenpsychologie am Beispiel Hitlers analysiert: es kommt zu einer Resonanz zwischen der „kleinen“ Struktur des Führers und der Struktur des Kleinen Mannes in der Masse. Deshalb war Kohl auch so beliebt: je mehr er verspottet wurde, desto besser konnte sich der „dumme“ Kleine Mann auf der Straße mit ihm identifizieren. Und je staatsmännischer und überlegener er am Ende wurde, desto weniger funktionierte das, bis er abgewählt wurde.
Siehe Reichs Buch Kleiner Mann, wo Reich den Anbruch des Zeitalters des Kleinen Mannes konstatiert. Es wird also immer schlimmer werden. Bald werden wir nur noch von Volltrotteln regiert werden. Das sieht man auch an der Unterhaltungsindustrie. Am Anfang des Jahrhunderts identifizierte man sich noch mit aristokratischen Gestalten wie Charlie Chaplin. Heute kann niemand mehr über ihn lachen, weil wir uns nicht mehr mit ihm identifizieren können. Stattdessen ist der infantile Mr. Bean populär. Das ist ein massenpsychologisches Phänomen, dessen Bedeutung kaum erkannt wird: je demokratischer die Gesellschaft wird, desto mehr steigen die Menschen ab, unter das Niveau des Irrenhäuslers. Deshalb sah Nietzsche mit der aufkommenden Demokratie den Untergang der Menschheit voraus („der letzte Mensch eine Art Chinese“), während Reich für die Überwindung der formalen Demokratie durch die Arbeitsdemokratie plädierte: den Menschen nicht weniger, sondern mehr Verantwortung aufbürden – auf daß sie zu ernsthaften „Aristokraten“ werden. Das ist auch der tiefere Grund, warum das ACO „rechtsradikal“ und „elitär“ ist. Das Problem geht sehr tief, aber die Verblödung ist wohl soweit fortgeschritten, daß niemand mehr begreift, worum es geht. Und jeder, der die Wahrheit sagt, wird mit „PC“ totgeschlagen.
Im Radio habe ich ein Interview mit dem führenden deutschen Gehirnforscher über den neusten Stand der Gehirnforschung gehört: das mit Eccles’ Theorien, „Geist“ und „mind“, etc. ist wissenschaftlich so tot, toter geht es gar nicht. Interessanterweise benutzte der Prof dazu praktisch genau die gleichen Argumente, die bereits LaMettrie vor über 200 Jahren vorbrachte. Und dann kommt Blasband und macht sich über die angeblich „antiquierten“ Vorstellungen von ACO-Harman lustig und die SaHarrer-Typen meinen, die „moderne Bewußtseinsforschung“ hätte Reichs krude unspirituelle Orgontheorie ins Abseits gestellt…. Interessant war auch, wie der Prof die Psychoanalyse kritisierte: es wäre nach den neusten Ergebnissen kaum vorstellbar, daß das Bewußtmachen unbewußter Komplexe irgendeinen Einfluß auf die subkortikalen limbischen Zentren (also dort wo die Neurose schlummert) ausüben könne: hier wäre (wörtlich) der Charakter des Menschen festgelegt und der ließe sich nicht mehr mit dem kortikalen Bewußtsein verändern. Die Hirnforschung ist also jetzt dort angelangt, wo Reich schon 1934 war.