
Archive for September 2018
Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 14)
30. September 2018Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 13)
29. September 2018Charles Konia und Stephen Smith
28. September 2018Charles Konia hat unsere heutigen Probleme bereits vor Jahren u.a. auf Die Ausbreitung der anti-autoritären Gesellschaftsordnung auf die moslemische Welt zurückgeführt.
Ganz ähnlich argumentiert jetzt der US-amerikanische Afrikanist Stephen Smith in bezug auf Schwarzafrika (Die Zeit, 27.09.2018, S. 50). Smith, der lange als Journalist in Frankreich und Afrika arbeitete, müsse heute zugeben, daß er die Rolle von Korruption, Mißmanagement und „Autoritarismus“ bei der schier unlösbaren Misere des postkolonialen Afrika bisher überschätzt habe.
Im Jahre 2050 werden 2,5 Milliarden Afrikaner, davon Zweidrittel unter 30, gerade mal 0,45 Milliarden überalterten Europäern gegenüberstehen. Heute sind 40% aller Afrikaner unter 15! Und je besser es ihnen geht, desto mehr werden sie nach Europa streben! Sie fliehen nicht, so Smith, vor dem Elend, sondern nur die Bessergestellten wagten die Reise nach Europa. Smith weiter: „Sie fliehen vor der Herrschaft der Älteren, sie suchen Modernität und Abenteuer. Mehr noch als um ökonomische geht es ihnen um existentielle Fragen.“ (Soviel zu Merkels vulgär-Marxistischer „Bekämpfung der Fluchtursachen“!)
Genau wie in Arabien geht es um die Ausbreitung der anti-autoritären Gesellschaftsordnung auf die schwarzafrikanische Welt. Smith:
Das traditionelle Afrika ist untergegangen, die Werte und Normen der Vergangenheit bedeuten den Jugendlichen nichts mehr. Deren Ideale kommen heute von außen, via Satellitenfernsehen und Internet. Die aufsteigende Mittelklasse – heute etwa 150 Millionen Afrikaner, in 30 Jahren viermal mehr – wird das tun, was unter vergleichbaren Umständen alle anderen in der Welt getan haben, nämlich auswandern.
Was tun? Smiths Antwort ist einfach: „Flüchtlinge kommen immer mit legitimen Interessen, und wir können sie genauso legitim zurückweisen.“ Jeder folgt seinen eignen rationalen Interessen (der biologische Kern) und nicht irgendwelchen wirren Ideen und „Idealen“ (die Panzerung, das „Über-Ich“)! Jeder steht für sein Eigenes ein!
Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 12)
27. September 2018Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 11)
26. September 2018Kommunisten haben die Orgonomie unterwandert
25. September 2018Alle lächelten und lächeln mitleidig angesichts von Reichs Behauptung einer kommunistischen Verschwörung zum Opfer gefallen zu sein. „Komischerweise“ sind es genau diese hämischen Lächler, die die Verschwörung bis heute forttragen. Die orgonomische Definition von „Kommunist“ hat nichts mit Politik zu tun, sondern mit Charakter, d.h. mit dem Verhalten und wo es in der Konsequenz letztendlich hinführen wird. Ein gutes Beispiel ist Angela Merkel, die sich nicht nur wie eine Funktionärin der „Freien Deutschen Jungend“ verhält und dabei vorgibt etwas zu sein, was sie nicht ist (nämlich keine Rote, sondern „Schwarze“), sondern die auch noch kurz davor steht, eine vollkommen gleichgeschaltete, „internationalistisch“ ausgerichtete Meinungsdiktatur zu errichten.
Es ist vollkommen gleichgültig, was du vorgibst zu sein: Es geht um deine HANDLUNGEN. Was soll ich beispielsweise davon halten, wenn in den USA, wo aufgrund des dortigen allgegenwärtigen Abmahn-Terrors, daß jedes kleine Zitat durch Rückfrage beim Copyright-Inhaber juristisch abgesichert wird, Reichs Treuhänderin Mary Boyd Higgins praktisch jedem diese Rechte verwehrte, außer Paul Robinson, siehe dazu meine Besprechung seines (und gewisser Weise Herbert Marcuses!) rotfaschistischen Buches über Reich. Nach Aussage von Dusan Makavejev hat Higgins diesem für sein kommunistisches Machwerk Die Mysterien des Organismus sogar Filmsequenzen über Reich zur Verfügung gestellt (Film Summary. Mysteries of the Organism“,Energy and Character, Vol. 2, No. 3, Sept. 1971, S. 81). Makavejev zufolge sollte dieser Film das Publikum vor allem belustigen! Robinsons Buch und der Film waren unmittelbare Fortsetzungen der Angriffe der Kommunistin Mildred Brady zwischen 1947 und 1954. Das, wie man so schön sagt, „Narrativ“ wurde von Robinson und Makavejev aufgenommen, fortgesetzt und weiter ausgebaut.
Es paßt ins Bild, daß mit James Strick ein fanatischer Trump- und Israel-Hasser Nachfolger von Higgins wurde. Ich verweise auf meine Besprechung seines Buches. Um mich selbst zu zitieren:
In folgender Stelle wird Stricks Einstellung wohl am deutlichsten. Er schreibt, daß in Norwegen, die von allen politischen Parteien, die aus unserer heutigen Sicht durchweg „sozialdemokratisch“ orientiert gewesen seien, unterstützte Eugenik etwas moderater ausfiel als in Deutschland. Und er fährt bezugnehmend auf Reichs Gegenspieler, den Psychiater Johann Scharffenberg, fort: „Es mag aus unserer retrospektiven Sicht paradox erscheinen, daß jemand, der Hitler als Psychopathen betrachtete, dennoch eine ziemlich starke Form des Sterilisierens unterstützte – aus einer liberalen, sogar ‚sozialistischen‘ Sichtweise heraus” (Strick 2015, S. 229). Als wenn Hitler, nun wahrhaftig kein „Liberaler“, kein Sozialist gewesen wäre und „Sozialismus“ für Menschlichkeit, Vernunft und Fortschrittlichkeit per se stünde!
Im Zusammenhang mit den pestilenten Angriffen, die Reich, DuTeil und andere wegen der Bion-Forschung ausgesetzt waren, spricht Strick von „Richard Nixon-style ‚dirty tricks‘“ (Strick 2015, S. 291). Dieser ganze Linksdrall wird auch an der Netzseite evident, die das Buch begleitet http://wilhelmreichbiologist.org/: dort wird ganz offiziell Werbung für „Red Emma“ (Emma Goldman) gemacht. Es ist schlichtweg undenkbar, daß Reich so etwas toleriert hätte – in seinem Namen!
Im persönlichen Gespräch verweisen „diese Leute“ dann immer auf Baker, Mathews und Konia, die doch ganz offen die Orgonomie „politisiert“ hätten und das nicht nur einseitig rechtskonservativ, sondern fast schon rechtsradikal. Dann müsse es doch erlaubt sein… Nun, Baker, Mathews und Konia haben alle entsprechenden Äußerungen jeweils bioenergetisch (orgonomisch) untermauern können. Wenn man ihre linken Gegenspieler um das gleiche bittet, kommen sie allen Ernstes mit Herbert Marcuse und ähnlichem daher. Symptomatisch für diese Links-„Orgonomen“ ist auch, daß sie Reichs Behauptungen einer „Moskauer Verschwörung“ gegen ihn, nie Glauben geschenkt haben und nur mit Herablassung auf unsereins reagieren, aber heute enthusiastisch den objektiv haltlosen, von vornherein absolut abwegigen „Russiagate“-Anschuldigungen gegen Präsident Trump folgen und diese sogar offen propagieren!
Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 10)
24. September 2018Zur Entstehungsgeschichte der Orgonomie (Teil 9)
23. September 2018Der verdrängte Christus: 25. Der Stier
22. September 2018Peter ist ein Arschloch!
21. September 2018Meinem ersten „Reichsbürger“ begegnete ich im Gymnasium, als ein Mitschüler, bestärkt durch unseren durchaus linksgestrickten Lehrer, ausführte, daß völkerrechtlich die Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße noch immer Teil Deutschlands seien. Das war mitten im Kalten Krieg und jedes Bewußtsein der schwarzfaschistischen Natur des polnischen Nationalismus im allgemeinen und der viehischen Greueltaten an Deutschen von polnischer Seite vor und nach dem Krieg im besonderen war noch in weiter Ferne. Entsprechend reagierte ich geradezu wütend auf diesen vermeintlichen „Quatsch“. Von Natur aus bin ich Hegelianer und (sic!) Nietzscheianer: alles was ist, ist durch seine bloße Existenz gerechtfertigt. Oder um Hitler zu paraphrasieren: die Ostvölker haben sich als stärker erwiesen, Punkt.
Das läuft natürlich auf kaum weniger hinaus, als auf eine Rechtfertigung der Emotionellen Pest. Reichsbürgern (der Begriff hier denkbar weit gefaßt!) muß man zumindest zugutehalten, daß sie hinter das bloße Machtspiel (die sekundären Triebe!) auf einen „Kern“ (den bioenergetischen Kern!) rekurrieren. Erstens berufen sie sich auf das Naturrecht, wenn sie auf Kaiser Wilhelm, den Norddeutschen Bund, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und schließlich auf das germanisch und (was die Wenden betrifft) das slawische Recht zurückgehen. Das römische Recht führte nicht nur die Folter und die Entrechtung der Frauen ein, sondern führte auch zu einer sukzessiven Trennung des Volkes von seinen unveräußerlichen Grund- und Bodenrechten: wir wurden kolonisiert und dieser Prozeß hält bis heute an.
Auf das englische (und damit amerikanische), also letztendlich germanische Naturrecht berief sich auch Reich, in seiner Antwort auf die Anklageschrift der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA. Hier spielen auch (zweitens) seine Überlegungen zur Arbeitsdemokratie hinein, die implizieren, daß das Recht eine Funktion der natürlichen Arbeitsbeziehungen ist, entsprechend organisch wächst und nicht durch staatliche Gewaltakte einfach aufoktroyiert werden kann – denn dann ist es Unrecht: „Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Lebens und sollten es deshalb beherrschen.“
Drittens ist die besagte „Kolonisierung“ nichts anderes als der Übergriff Saharasias auf Deutschland. Die „Reichsbürger-Bewegung“ ist in vieler Hinsicht eine Neuausprägung des romantischen Germanenkultes des 19. Jahrhunderts, der etwa auch Karl May beseelt hat. „Winnetou“, der „edle Wilde“ schlechthin, sollte zeigen, wie der ursprüngliche Germane war: edel, gut und in seiner Menschlichkeit der „römischen“ Zivilisation weit überlegen.
Den Vertriebenen hätte ich gesagt: „Pech gehabt!“ Reich hätte ich gesagt: „Das ist das Gesetz und wir können eh nichts tun!“ Den Unterdrückten und Enteigneten dieser Welt: „Das ist halt das Recht des Stärkeren!“ – Ein opportunistisches, gefühlskaltes Arschloch!