Posts Tagged ‘Körpertherapie’

David Holbrook, M.D.: Asthma, Bluthochdruck und Panikattacken bei einem Fall von exzitatorischer paranoider Schizophrenie

17. Februar 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Asthma, Bluthochdruck und Panikattacken bei einem Fall von exzitatorischer paranoider Schizophrenie

David Holbrook, M.D.: Zittern vor Liebe

3. Januar 2023

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Zittern vor Liebe

David Holbrook, M.D.: SEX UND LIEBE IN EINEM FALL VON PARANOID-SCHIZOPHRENEM CHARAKTER (Teil 2)

29. November 2022

DAVID HOLBROOK, M.D.:

Sex und Liebe in einem Fall von paranoid-schizophrenem Charakter

Antiorgontherapie (Teil 5)

8. Juli 2022

Das Wilhelm Reich Museum in Rangeley, Maine hält im August eine Konferenz ab, in der die Antiorgontherapie promoted wird – im Namen Wilhelm Reichs. Das reicht (u.a.!) von Charles Kelleys „Radix-Therapie“, über Alexander Lowens „Bioenergetik“ und John Pierrakos „Core-Therapie“ bis zu Gerda Boysens „Biodynamik“ und David Boadellas „Biosynthese“ und kulminiert in der famosen „deutschen Orgontherapie“, die Heiko Lassek meiner unverifizierten Theorie nach… lassen wir’s…

Ich bin auf diesen ganzen Komplex in „Reichianische Bücher“ (hier, hier und hier) bis zum Überdruß eingegangen, deshalb hier nur kurz: statt die „inneren Hierarchien“ (Fremdbestimmung, Über-Ich, Panzerung) abzubauen, werden neue errichtet (Political Correctness, Spiritualität, etc.), die Charakterstruktur wird an die antiautoritäre Gesellschaft angepaßt (Verstärkung der okularen Panzerung, Triebgehemmtheit wird durch Triebhaftigkeit ersetzt) und es wird systematisch verschleiert, daß es jeweils nur EINE korrekte therapeutische Intervention geben kann und deshalb nur EINE Orgontherapie. Mehrere „Schulen“ als mögliche Alternativen vorzustellen, ist von vornherein Emotionelle Pest. Mit Wilhelm Reich hat diese ganze Kackscheiße nichts, aber auch rein gar nichts zu tun!

Die Orgonomen des American College of Orgonomy haben sich wiederholt mit den „Reichianischen” Körpertherapien auseinandergesetzt, seien diese nun eher mechanistisch orientiert, wie die „Bioenergetik” von Alexander Lowen, oder mystisch, wie das „Core Energetics” von John Pierrakos. Ihnen allen gemeinsam seien verschwommene Therapieziele. Statt einfach nach und nach und vor allem systematisch den Panzer zu beseitigen (jeder einzelne Teil des Panzers hat eine Funktion!), solle „Energie in Bewegung gebracht werden“ oder „die Balance der Körperenergie soll wiederhergestellt werden“. Die Reichianischen „Therapeuten“ folgten ihrer „Intuition“ und erzeugten regelmäßig chaotische therapeutische Situationen.

Und was die Orgontherapie (bzw. was sich so nennt!) selbst betrifft gibt es meines Erachtens, d.h. auf Grundlage eigener Beobachtungen an mir und anderen Patienten, fünf Kennzeichen, die auftreten, wenn etwas grundlegend schiefläuft:

  1. wird die Energie des Patienten von den realen Anforderungen des Alltags abgezogen und auf obskurantistische Nabelschau, „spirituelle Krisen“, religiöse Sehnsüchte, etc. abgelenkt (Ersatzkontakt statt Kontakt);
  2. werden zeitweise Lösungen eröffnet, die das charakterliche Grundproblem nur noch weiter verkleistern und noch unzugänglicher machen, so daß sich die charakterlichen Probleme untergründig nur noch weiter verfestigen;
  3. bindet sich der Patient zu stark an den Therapeuten (Ersatzkontakt), was das eigentliche Ziel der Therapie untergräbt, nämlich die Selbst-Steuerung;
  4. dazu gehört auch, daß sich durch ständige Interventionen des Therapeuten der Eindruck verfestigt, daß Erfolge auf den Therapeuten zurückgehen, während tatsächlich der Patient selbst an sich arbeitet (bzw. arbeiten sollte);
  5. wird der Patient viel zu schnell auf ein zu hohes Energieniveau gehoben, auf dem er weder adäquat funktionieren kann, noch das er mittelfristig aufrechterhalten kann, was schließlich zur Resignation führt.

Auf diese Weise wird mittelfristig Verwirrung und heimlicher Groll gegen die Orgonomie hervorgerufen, da die therapeutischen Interventionen strukturell einfach nicht greifen.

Orgontherapie ist nicht, halbnackt auf einer Matratze liegen und wie ein Irrer strampeln und schreien! Orgontherapie ist sich seinen Ängsten im Alltag stellen und zu handeln, obwohl man Angst hat. Es ist vollkommen lächerlich zu glauben, daß man durch irgendwelche „Techniken“ auf quasi magische Weise „entpanzert“ wird, um dann ein glückliches Leben zu führen. Warum man denn dann überhaupt einen Orgontherapeuten aufsucht? Damit der einen mit der eigenen Kontaktlosigkeit in Kontakt bringt – nicht damit er neue und effektivere Arten von Ersatzkontakt bereitstellt.

Ein Beispiel wäre beispielsweise eine Hysterikerin, die vom Therapeuten ummuttert bzw. „umvatert“ wird, um Verletzungen aufgrund ihrer „Frühstörung“ zu heilen, und deren vorgeblich „spirituellen Krisen“ er hilft zu bewältigen. Statt ihr ständiges charakter-strukturelles Weglaufen anzugehen, wird es unterstützt und weiter verfestigt. Egal wieviel „Charakteranalyse“ und „biophysische Arbeit“ hier auch immer geleistet wird, so etwas als „Orgontherapie“ zu bezeichnen ist schlichtweg absurd!

Ein untrügliches Zeichen dafür, daß etwas grundsätzlich falsch läuft, ist ein narzißtisches Auftreten sowohl des Therapeuten als auch seiner Patienten. Ein echter Orgontherapeut spielt niemals eine Rolle, sondern er ist im besten Sinne des Wortes „ein ganz normaler Mensch“. Das gleich trifft auf Patienten zu, die so tun, als wären sie ob ihrer „Umstrukturierung“ etwas besseres als wir, das gemeine Volk. Groteskerweise ist es genau umgekehrt: Neurotiker umgeben sich mit Auren („Ich bin ein Denker!“, „Ich bin etwas besseres!“, „Ich bin ein Akademiker!“, „Ich habe den Durchblick!“, etc.), während gesunde Menschen schlichtweg sie selbst sind: Menschentiere!

Antiorgontherapie (Teil 4)

7. Juli 2022

Orgontherapie ist keine „Arbeit“ an irgendeinem „Objekt“, das auf der Couch liegt und bei dem man „die Energie in Bewegung“ bringt. Es sind auch keine hochkomplizierten „Psychotechniken“, die zum Einsatz gebracht werden. Es sind zunächst einmal ganz normale psychotherapeutische Gespräche, die dezidiert un-psychoanalytisch gehalten sind, d.h. sich auf das Hier und Jetzt beziehen, vor allem aber auf das konkrete Verhalten und Gehabe des Patienten. Dann der „biophysische“ Teil, bei dem der Patient so gut wie gar nicht mit den Händen berührt wird und ihm auch nicht gesagt wird, was er zu tun und zu lassen hat. Die Autonomie des Patienten wird in jedem Fall respektiert und er bestimmt, wie weit das ganze geht.

Tatsächlich kann eine Orgontherapie teilweise hochdramatisch aussehen, man denke nur an die Dokumentation Room for Happiness, aber das kommt erst später nach einer langen Eingewöhnungszeit und kommt auch dann aus dem Patienten selbst. (Ohnehin ist die Charakteranalyse filmisch kaum darstellbar, so daß Room for Happiness leider einen falschen Eindruck vermittelt.)

Es kann wirklich nichts Schlimmes passieren, zumal man in den Händen von Medizinern ist, die darüber hinaus Psychiater sind und in der gängigen tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ausgebildet wurden. Das ganze hat nichts „Esoterisches“ oder „Verwickeltes“ an sich. Und letztendlich gibt es nur einen einzigen wichtigen Heilungsfaktor: die Motivation des Patienten. Vor dem Computer sitzend ist das einfach: „Klar bin ich motiviert!“, aber wenn man mit den eigenen verschrobenen Idiosynkrasien auf dem Charakteranalyse-Stuhl und der schmerzhaften Atemhemmung auf der Matratze unmittelbar konfrontiert ist, sieht das schon anders aus mit der Motivation…

In einer guten Orgontherapie wird ein Heilungsprozeß in Gang gesetzt, der vielleicht nie zum Ziel findet, bei dem es aber auch kein Zurück gibt.

Es ist ein ständig abfallender Weg vom dürren Hochgebirge der Neurose hinab zum Meeresstrand der Gesundheit. Das Gefälle bestimmt man weitgehend selbst und wenn man nicht weiter kann/will ist man zumindest in fruchtbareren, „meeresnäheren“ Landschaften angelangt – und rollt vielleicht dank der Gravitation noch sozusagen „autonom“ langsam weiter bergab seewärts.

Das Gute ist, daß wenn man im Hochgebirge vom Therapeuten beispielsweise aufgefordert wird, damit aufzuhören sich selbst ständig ein Bein zu stellen, einem dies zwar vollständig absurd vorkommt („Warum komme ich denn zur Therapie, wenn das so einfach ist?!“), jedoch weiter unten auf dem Weg abwärts der Satz plötzlich sinnvoll wird, – er wird eine Selbstverständlichkeit, das Leben wird einfacher: „Ja, warum stelle ich nicht einfach mein neurotisches Verhalten ein!“ Man wird Herr im eigenen Haus und kommt aus dieser idiotischen, peinlichen Opferrolle raus. „Ich kann nicht anders!“ Neurotischer Quatsch!

Man kann keine Wunderdinge von der Orgontherapie erwarten, aber eins kann man mit Fug und Recht erwarten: daß man, um im obigen Bild zu bleiben, ins Rollen kommt, vielleicht millimeterweise, aber man rollt und dieses Rollen wird nie mehr aufhören.

Was der Orgontherapeut vor allem braucht, um dem Patienten helfen zu können, ist Souveränität. Sie ermöglicht es ihm, auf die Selbstheilungsprozesse der organismischen Orgonenergie zu vertrauen, d.h. die Selbstregulation sich (wieder) entwickeln zu lassen, statt aus heimlicher Unsicherheit in blinden Aktionismus zu verfallen. Er wird sich niemals dazu hinreißen lassen, irgendwelche abgeschmackten Psychotechniken (Manipulationstechniken), etwa Suggestion und Induktion „anderer Bewußtseinszustände“, und „Körperübungen“, „Streßpositionen“, „Massage“ oder ähnliche „körpertherapeutische Techniken“ zu verwenden. All dies zeugt von der Angst und Kontaktlosigkeit des Therapeuten.

Wir haben es hier schlicht und ergreifend mit der Emotionellen Pest zu tun, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie die freie Entfaltung der Orgonenergie in anderen Menschen nicht ertragen kann. Um wieviel effektiver ist Modju doch, wenn er seinen tiefsitzenden Haß auf das Lebendige im Namen der „Menschenliebe“, im Namen der „Selbstregulation“ und gar im Namen der „orgastischen Potenz“ ausleben kann, indem er nach Glück strebende Menschen mit irgendwelchen „Techniken“ (NLP, Lowensche Bioenergetik, etc.pp.) manipuliert!

Bei diesen „Therapeuten“ wird die Charakteranalyse ein Weg, um ihrer Verachtung Ausdruck zu verleihen und den Patienten so fertigzumachen, daß er unmittelbar nach der Sitzung Selbstmord begeht. Die „Körpertherapie“ ist für sie ein Weg, ihren Sadismus auszuleben und nach Belieben Grenzüberschreitungen zu begehen. Imgrunde ist das Vergewaltigung, für das das Opfer auch noch zu zahlen hat!

Letztendlich ist es egal, wie lange die Therapie dauert und ob man jemals ans Ziel gelangt. Wichtig ist einzig und alleine, daß man aus der emotionalen und körperlichen Erstarrung herauskommt, – ein autonom verlaufender Heilungsprozeß in Gang gesetzt wird. Aktivistische Therapeuten hintertreiben und zerstören diesen Prozeß. Gar keine Therapie wäre besser.

Aber gibt es nicht unterschiedliche Therapieschulen, die sich auf Reich berufen? Nein! Wie bereits in Teil 2 erwähnt (Reich führt das in der Charakteranalyse aus), gibt es in einer bestimmten therapeutischen Situation nur eine einzige richtige Vorgehensweise. Es gibt nur eine einzige richtige therapeutische Herangehensweise. Jede andere kann nur Schaden anrichten. Reich selbst hat Charakteranalytiker, Vegetotherapeuten und schließlich Orgontherapeuten nacheinander in Wien, Berlin, Kopenhagen, Oslo und New York ausgebildet. Wie kann es da Platz für „unterschiedliche Schulen“ gegeben haben?

Mit der Veröffentlichung der dritten Auflage der Charakteranalyse im Jahre 1949, in der er die segmentäre Anordnung der Panzerung vorstellte und sich insbesondere mit dem okularen Segment beschäftigte, war die Entwicklung der Therapie weitgehend abgeschlossen. Nachdem Reich ganzjährig nach Rangeley, Maine gezogen war, um sich ganz der Forschung zu widmen, übernahm ab 1950 Elsworth F. Baker die Verantwortung für die Ausbildung angehender Orgontherapeuten. Eine Aufgabe, die er bis zu seinem Tod 1985 wahrgenommen hat. Seitdem leitet Charles Konia das Ausbildungsprogramm der Orgonomie. Wie kann es da Platz für „unterschiedliche Schulen“ geben?

Orgontherapie ist Orgontherapie! Leute, die von sich behaupten, sie würden in einer anderen als der hier kurz umrissenen Tradition stehen, so als wäre das ganze ein sich verästelnder Baum, haben nichts mit Orgontherapie zu tun. Wie gesagt: Es gibt in einer bestimmten therapeutischen Situation nur eine einzige richtige Vorgehensweise. Es gibt nur eine einzige richtige therapeutische Herangehensweise. Jede andere kann nur Schaden anrichten.

Orgontherapie verläuft von der Gegenwart in die Vergangenheit (das Aktuelle steht im Vordergrund, dann wird sich langsam in die „Psychohistorie“ vorgearbeitet), von außen nach innen (beispielsweise heißt dies, daß man nicht mit „tiefsinnigen“ Deutungen, die nur den Narzißmus des Therapeuten befriedigen sollen, ein heilloses seelisches Chaos hervorruft) und von oben nach unten, insbesondere das Beckensegment wird nicht vorzeitig mobilisiert (etwa durch „Üben des Orgasmusreflexes“ und ähnlichen verbrecherischen Unsinn). Entsprechend wird die Therapie anfangs von der Charakteranalyse dominiert, erst später nehmen mehr „körpertherapeutische“ Elemente eine prominentere Rolle ein.

Bei den „anderen Reichianischen Schulen“ ist das teilweise, manchmal sogar durchweg, umgekehrt: der Patient wird mit haltlosen Spekulationen über seine „Psychodynamik“ malträtiert und das dann als „Charakteranalyse“ hingestellt, wenn er nicht gleich „körpertherapeutisch“ ordentlich in die Mangel genommen und sein Erleben dann im Anschluß aufgearbeitet wird. Statt die „Ausdruckssprache des Lebendigen“ freizusetzen („agieren“), wird umgekehrt auf sadistische Weise der Organismus soweit in die Enge getrieben, daß er reagieren muß. (Es wird also genau das gemacht, was erst zur Bildung der Panzerung geführt hat!) Von Beginn an wird die Sexualität (letztendlich das Becken) in den Vordergrund gestellt – weil man ja schließlich „Reichianer“ ist. „Bioenergetische Prozesse“ werden ohne erkennbare Logik mobilisiert, so als hätte Reich die Charakteranalyse nie geschrieben. Es ist alles eine große Perversion, durch Leute, die sich als „innovative Autoritäten“ aufspielen, tatsächlich aber nichts, wirklich rein gar nichts verstanden haben.

Antiorgontherapie (Teil 2)

5. Juli 2022

Der früh verstorbene „Orgontherapeut“ Heiko Lassek hat 1997 in seinem Buch Orgontherapie seine Behandlungsmethode beschrieben. Er, Lassek, habe die Orgontherapie wieder etabliert. Hingegen würden die Schüler jenes Therapeuten, nämlich Elsworth F. Baker, der von Reich beauftragt wurde, die zukünftigen Orgonomen auszubilden, nur eine verwässerte und wenig wirksame „Orgontherapie“ vertreten. Lassek wörtlich:

Ein enger Mitarbeiter Reichs, der Psychiater Elsworth F. Baker, gründete das „College of Orgonomy“, in dem während der folgenden Jahrzehnte einige wenige Ärzte in der Einbeziehung des Körpers in den charakteranalytischen Therapieprozeß unterrichtet werden; die biophysikalischen Einwirkungen und die späte Form der Orgontherapie Reichs aber spart man aus Angst vor den amerikanischen Aufsichtsbehörden aus. Mit dieser eingeschränkten Form der Behandlung lassen sich die Heilungserfolge der Orgontherapie jedoch nicht wiederholen, und so gibt man die Beeinflussung schwerer Erkrankungen weitgehend auf. Zum Schwerpunkt der Ausbildung wird damit eine Art Psychoanalyse unter Einbeziehung des Körpers – eine Behandlungsform, die Reich Anfang der dreißiger Jahre praktizierte. (Orgontherapie, S. 30f)

Es ist mir einfach zu dumm, solche Sachen richtigzustellen. Nur so viel: ich war im Laufe der Jahrzehnte bei drei medizinischen Orgonomen in Behandlung, habe die vollständige orgonomische Literatur von 1919 bis heute studiert, – und muß konstatieren, daß Herrn Lasseks „Grundlagenwerk zur Arbeit Wilhelm Reichs“ nichts mit Reichs Orgontherapie zu tun hat.

Kann sich überhaupt irgend jemand auch nur im entferntesten ausmalen, wie Wilhelm Reich „auf Orgonon“ auf diese Usurpierung reagiert hätte?! Man nehme dazu den Briefwechsel Zeugnisse einer Freundschaft zur Hand und suche im Register nach „Paul Ritter“, einem englischen „Orgontherapeuten“, der beispielsweise den „Reichianischen Therapeuten“ David Boadella „ausgebildet“ hat.

Es läßt sich auch beispielsweise auf Reichs Auseinandersetzung mit der psychoanalytischen Schule Wilhelm Stekels in der Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse von 1928 zurückgreifen. In einer Buchbesprechung legt Reich dort rücksichtslos die Verworrenheit von Stekels Gruppe bloß, die die negative Übertragung ignoriert und für die daraus folgende Unfähigkeit des Therapeuten, die Widerstände sorgfältig zu beheben, das böse Unbewußte des Patienten verantwortlich macht. Natürlich verwirft Stekel auch das Konzept der Libidostauung und spricht stattdessen vom „symbolischen Ausdruck bestimmter Vorstellungen“, die nur bewußtgemacht werden müßten. Gegen diese Verballhornung der Psychoanalyse durch den „Praktiker“ Stekel gemahnt Reich an die Systematik und Theoriebildung als unerläßliche Werkzeuge wissenschaftlicher Forschung. Insbesondere fordert Reich eine korrekte Charakterdiagnose, bevor man versucht, den Patienten zu behandeln. Am Ende beklagt Reich, wie sich Stekel und auch Adler durch laute Propaganda und vorschnelle Erfolgsmeldungen als Kliniker und Praktiker beim Publikum anbiedern und Freud in die Ecke des esoterischen „Philosophen“ stellen.

Wer hätte damals auch nur ahnen können, daß eines Tages Reichs vermeintliche „Schüler“, wie Alexander Lowen und wie sie alle heißen, sich als „Pragmatiker“ der „Körperpsychotherapie“ hinstellen und frech Reichs Erbe beanspruchen. Sie faseln irgendeinen Dünnschiß von der „Mobilisierung der Energie“ und wie man mit „Streßpositionen“ Widerstände brechen kann. Sie produzieren eine Literatur, die ganze Bibliotheken füllt, Zeitschriften mit vielen Jahrgängen, organisieren große Konferenzen und Gesellschaften, die vorgeben, Reichs Therapie „weiterzuentwickeln“. Tatsächlich sind das alles neue „Stekels“, die in ihrer Ignoranz den einen oder anderen Teil bei Reich herausgreifen, der dann überproportionale Bedeutung gewinnt. Auf diese Weise entstehen Privatlehren, die getreulich den Charakter ihres Urhebers widerspiegeln. Ich rede von den diversen „Reichianischen“ und „Neo-Reichianischen“ „Therapien“, die von medizinischen und/oder psychiatrischen Laien aus der Orgontherapie entwickelt wurden. Etwa Lowens „Bioenergetik“, Boadellas „Biosynthese“, Charles Kelleys „Radix“ oder Heiko Lasseks „Pulsationsarbeit“.

Pesttherapie

Eine weitere Notiz von 1999

21. Juni 2022

Neulich war ein Bericht im Radio über schreiende Kleinkinder, wo auch Paula Diederichs „Schreiambulanz“ in Berlin behandelt wurde. Das kam in einer Medizinsendung zwischen lauter Berichten aus Universitätskliniken. „Körpertherapie“ und „Babymassage“ wurden erwähnt. Offenbar macht die Diederichs gute Arbeit. Und auch der Bericht war in keinster Weise kritisch. Vorher war ein Bericht über die neuste Asthmaforschung. Warum haben in den luftverschmutzten Höllen Albanien und Indien nur 2% Asthma, während im sauberen Amerika und Australien 30% (sic!) aller Kinder an Asthma leiden? In Deutschland sind es 14%, wobei der Anteil in der luftverschmutzten DDR signifikant niedriger liegt! Warum? Offenbar hat Asthma nichts mit der klassischen Luftverschmutzung zu tun, sondern mit der Hygiene. Kinder die kollektiv zwischen vielen Geschwistern und im Dreck aufwachsen, und entsprechend vielen Infektionsquellen ausgesetzt sind, trainieren offenbar ihr Immunsystem, – während verpäppelte Einzelkinder auf jeden sympathischen Reiz sofort parasympathisch überreagieren. Wahrscheinlich sind vereinzelte Kinder ohnehin im Brustsegment kontrahiert, sodaß jeder allergische Reiz zu einer expansiven Überreaktion führt, während indische und albanische Kinder von vornherein „offenherziger“ und expansiv sind und deshalb auf negative Reize nicht „positiv“ überreagieren brauchen. Das nach dem Bindestrich stammt natürlich nicht aus dem Radio, sondern ist auf meinem Laienmist gewachsen.

Was ist die wirkliche Bedeutung des Kosovo für uns? Vor einigen Generationen war das ur-serbische Kosovo noch größtenteils von Serben bevölkert (1945 war es etwa ausgeglichen 50% zu 50%), die langsam aber sicher durch den Geburtenüberschuß von den Albanern verdrängt wurden: friedliche ethnische Säuberung, die immer wieder in Gewalt umschlug, wenn die letzten isolierten Serben aus den Dörfern vertrieben wurden. Tito unterstützte dies, um den serbischen Nationalismus zu schwächen. Schauen wir jetzt nach Deutschland, werden im Jahre 2015 in den Großstätten in der Altersgruppe zwischen 0 und 40 Ausländer (also überwiegend Türken) mehr als 50% der Wohnbevölkerung ausmachen. Das muß man nur logisch weiterdenken. Und alles Doppelstaatler!

Neulich in einer Fernsehdiskussion. Frage an den EU-Vertreter für Mostar, Herrn Koschwitz: „Ist in Jugoslawien die multikulturelle Gesellschaft nicht gescheitert?“ Koschwitz: „Nein, denn in Jugoslawien gab es keine multikulturelle sondern eine interkulturelle Gesellschaft!“ Etwa 20 min später sagt die Vertreterin der Türken in Berlin: „Wir müssen in den Schulen die multikulturelle Ausrichtung überwinden und zu einer interkulturellen weiterentwickeln!“ – So reden die Linken immer. „Links“ ist keine politische Orientierung, sondern eine Geisteskrankheit!

Etwas wird nie beim Jugoslawien-Krieg erwähnt: daß Jugoslawien das einzige Land der Welt ist, in dessen Verfassung (im Sinne des „Proletarischen Internationalismus“) steht, daß man verpflichtet ist, in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einzugreifen, um die Unterdrückung zu beseitigen. Alle Linksintellektuellen waren aus dem Häuschen vor Begeisterung ob dieser fortschrittlichen Verfassung. Aber jetzt, wo Jugoslawien selbst angegriffen wird, pochen sie plötzlich auf das Völkerrecht!

Hier ein Referat aus Otto Fenichels Rundbriefen (S. 1171), das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Es handelt sich um einen Aufsatz von einem gewissen Saul Rosenzweig: „A Dynamic Interpretation of Psychotherapy Oriented Towards Research“ (1938). Fenichel referiert es als abschreckendes Beispiel: „(…) eine Arbeit (…) die entdeckt, daß alle Psychotherapien sich im Grunde von einander gar nicht so sehr unterscheiden und auch die Psychoanalyse im wesentlichen als eine Erziehung zur höheren Spannungstoleranz wirke, indem das Aussprechen von unangenehmen Dingen, zu dem der Analytiker den Patienten zwingt, diesem allmählich beibringt, daß man auch unangenehme Situationen ertragen kann!“ Fenichels Ausrufungszeichen ist ironisch gemeint, doch ich bin überzeugt, daß Rosenzweig hier die „orgonomische“ Erklärung dafür bietet, daß alle möglichen Therapien (Freud, Adler, Jung, Frankl, Rogers und wie sie alle heißen) tatsächlich wirken: wenn sie gut sind, helfen sie dem Patienten energetische Erregung besser zu ertragen = Entpanzerung! Problem ist nur, daß schlechte Therapeuten dem Patienten all den Unsinn aufoktroyieren, den Freud, Adler, Jung, Frankl, Rogers und andere Sektengründer verzapft haben. Ich würde sogar „Reich“ nennen.

Neulich habe ich im Radio eine Sendung gehört, wo Psychopatienten ihre Erfahrungen mit Psychotherapeuten beschrieben: absolut gruselig. Die eine Therapeutin hat zu wirklich jedem Satz des Patienten einen Kommentar abgesondert („Das ist eine Verdrängung!“, „Ein Kindheitstrauma!“, „Eine anal-sadistische Fixierung!“); die andere Therapeutin war ein Häufchen depressives Elend; und eine weitere Therapeutin bekam einen hysterischen Wutanfall als die Patientin sie schüchtern nach ihrer Qualifikation fragte („Arghhg! Ich mache diese Machtspielchen nicht mit! Hjhiziulkjlk!“). Ein Psychiater einer Landesklinik erzählte seiner Patientin in den Einzelsitzungen regelmäßig seine Bettgeschichten (sic) und Hans-Joachim Maaz leidet nach eigenem Bekunden unter einer narzißtischen Störung: er ist der große Guru, um den sich alles dreht, während die Patienten auf das Niveau von Kleinkindern gedrückt werden.

In der Psyche (Januar 1999) geht der Streit weiter, ob Reich 1934 nun aus politischen oder wissenschaftlichen Gründen aus der Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen wurde: Fallend/Nitzschke vs. Schröter. Von beiden Seiten mit ziemlich überzeugenden Argumenten. Ziemlich traurig, daß diese angeblichen „Fachleute“ nicht sehen, daß hier die „politische“ und die wissenschaftliche Sicht untrennbar miteinander verwoben waren: es ging schlicht und ergreifend darum, wer die Realität besser wahrnahm. Geradezu gespenstisch mal wieder sehen zu müssen, wie vollkommen kontaktlos und „neurotisch“ sowohl die linken Ideologen und angeblichen „Reich-Freunde“ Fallend und Nitzschke als auch der „abgeklärte Konservative“ und Reich-Hasser Schröter argumentieren. Brett vorm Kopf – aber seelische Krankheiten behandeln wollen. Diese vollkommene Unfähigkeit funktionell zu denken!

Es waren die Nazis, die den „Diplompsychologen“ eingeführt haben. Am 1.4.41, weil mehr Psychologen für die Kriegsführung benötigt wurden. Also ist nicht nur die Psychiatrie eine Nazi-Sache, sondern auch die psychologische Therapie.

Ich höre gerade von einem neuen Buch von Viktor und Viktoria Trimondi: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus (Padmos Verlag, 800 Seiten), daß voll und ganz meine Analyse des Buddhismus bestätigt. Der Lamaismus sei ein kriegerischer und aggressiver Kult. Der Tantrismus sei nichts anderes als kruder Sexismus und sexuelle Ausbeutung der Frauen. Ziel sei die Transformation sexueller und weiblicher Energie in spirituelle Macht und politische Macht zugusten einer patriarchalischen Mönchselite. Mit einem ultimativen Anspruch auf Weltherrschaft durch den Dalai Lama als kosmischen Herrscher über Zeit und Raum. Die unlösbare Einheit von Politik und Religion. Saharasia pur. Alles genau so, wie ich es unabhängig in meinem Buddhismus-Aufsatz erläutert habe!

Neulich höre ich mir eine CD von L. Subramaniam mit dem Ragam Sarasvati Priya an und bin vollkommen erschlagen von dem guten Klang: fruchtig, voll, substanzhaft, gefühlsecht. Des Rätsels Lösung: die haben alles, vom Mikrophon bis zum Aufnahmegerät „done exclusively with custom-built vacuum-tube electronics“ und das dann ohne jede digitale Bearbeitung auf die CD gepreßt. Mechanistisch kann man das gar nicht erklären, daß diese Vakuumtechnik, die indirekt mit der Orgonenergie arbeitet, so gut klingt. Deshalb ist auch eine Schallplatte mit S. Balachander von 1962 eine meiner Kostbarkeiten. Verglichen mit den DDD-CDs, auf denen wirklich alles digital aufgenommen und wiedergegeben ist, habe ich z.B. nie gehört, wie jetzt auf der besagten CD, daß, wenn man ganz genau hinhört, die Tambura (ein Begleitinstrument das monoton immer die gleichen vier Töne von sich gibt) anfängt zu „singen“, als wäre sie ein Melodieinstrument. Es ist ganz analog zum dreidimensionalen Tiefensehen, das einen fühlen läßt, als wäre man ein Fisch in einem Ozean aus Orgonenergie. Durch die Vakuumtechnologie wird auch die Audio-Welt „füllig“. Während die digitale Technologie die Welt trockenlegt. Was mich überrascht, ist, daß man das auch über CDs wiedergeben kann, denn Schallplatten sind nun wahrhaftig kein ideales Medium. Ich könnte mir gut vorstellen, daß eine erneuerte Vakuumröhren-Technologie (die ja schließlich nicht ohne Grund durch Transistoren und digitale Verfahren ersetzt wurde) eine wirkliche technologische Revolution bedeuten könnte.

Truman war ein Kleinstadtganove. Eisenhower ein bettlägriges Wrack. Kennedy ein sexsüchtiger Playboy mit Mafiakontakten. Lyndon B. Johnson war organisierte Kriminalität. Nixon – kein Kommentar! Und sein Nachfolger, war ein geistig minderbemittelter Footballspieler mit dem IQ von Gerd Müller. Reich hat dieses Phänomen in der Massenpsychologie am Beispiel Hitlers analysiert: es kommt zu einer Resonanz zwischen der „kleinen“ Struktur des Führers und der Struktur des Kleinen Mannes in der Masse. Deshalb war Kohl auch so beliebt: je mehr er verspottet wurde, desto besser konnte sich der „dumme“ Kleine Mann auf der Straße mit ihm identifizieren. Und je staatsmännischer und überlegener er am Ende wurde, desto weniger funktionierte das, bis er abgewählt wurde.

Siehe Reichs Buch Kleiner Mann, wo Reich den Anbruch des Zeitalters des Kleinen Mannes konstatiert. Es wird also immer schlimmer werden. Bald werden wir nur noch von Volltrotteln regiert werden. Das sieht man auch an der Unterhaltungsindustrie. Am Anfang des Jahrhunderts identifizierte man sich noch mit aristokratischen Gestalten wie Charlie Chaplin. Heute kann niemand mehr über ihn lachen, weil wir uns nicht mehr mit ihm identifizieren können. Stattdessen ist der infantile Mr. Bean populär. Das ist ein massenpsychologisches Phänomen, dessen Bedeutung kaum erkannt wird: je demokratischer die Gesellschaft wird, desto mehr steigen die Menschen ab, unter das Niveau des Irrenhäuslers. Deshalb sah Nietzsche mit der aufkommenden Demokratie den Untergang der Menschheit voraus („der letzte Mensch eine Art Chinese“), während Reich für die Überwindung der formalen Demokratie durch die Arbeitsdemokratie plädierte: den Menschen nicht weniger, sondern mehr Verantwortung aufbürden – auf daß sie zu ernsthaften „Aristokraten“ werden. Das ist auch der tiefere Grund, warum das ACO „rechtsradikal“ und „elitär“ ist. Das Problem geht sehr tief, aber die Verblödung ist wohl soweit fortgeschritten, daß niemand mehr begreift, worum es geht. Und jeder, der die Wahrheit sagt, wird mit „PC“ totgeschlagen.

Im Radio habe ich ein Interview mit dem führenden deutschen Gehirnforscher über den neusten Stand der Gehirnforschung gehört: das mit Eccles’ Theorien, „Geist“ und „mind“, etc. ist wissenschaftlich so tot, toter geht es gar nicht. Interessanterweise benutzte der Prof dazu praktisch genau die gleichen Argumente, die bereits LaMettrie vor über 200 Jahren vorbrachte. Und dann kommt Blasband und macht sich über die angeblich „antiquierten“ Vorstellungen von ACO-Harman lustig und die SaHarrer-Typen meinen, die „moderne Bewußtseinsforschung“ hätte Reichs krude unspirituelle Orgontheorie ins Abseits gestellt…. Interessant war auch, wie der Prof die Psychoanalyse kritisierte: es wäre nach den neusten Ergebnissen kaum vorstellbar, daß das Bewußtmachen unbewußter Komplexe irgendeinen Einfluß auf die subkortikalen limbischen Zentren (also dort wo die Neurose schlummert) ausüben könne: hier wäre (wörtlich) der Charakter des Menschen festgelegt und der ließe sich nicht mehr mit dem kortikalen Bewußtsein verändern. Die Hirnforschung ist also jetzt dort angelangt, wo Reich schon 1934 war.

Zum Gedenken an Elsworth F. Baker: Informationsschrift zum Plan des orgonomischen Zentrums und Laboratoriums des AMERICAN COLLEGE OF ORGONOMY (1981) (Teil 2)

6. Juni 2022

Orgonomie in der Medizin

Eine der Hauptaufgaben des College ist es, Orgontherapie zu gewährleisten und weitere medizinische Orgontherapeuten auszubilden. 1973 rief das College den „American Board of Medical Orgonomy” ins Leben. Durch ihn erhalten Ärzte die offizielle Anerkennung zum Orgontherapeuten. Um diese Anerkennung zu erhalten, muß ein Arzt zuerst die Anerkennung des American Board of Neurology and Psychiatry oder einer anderen Facharztvereinigung vorweisen. Ein Bewerber muß auch eine schriftliche und mündliche Prüfung, die durch das ABMO abgehalten wird, bestehen.

Die Entwicklung der Orgontherapie hat uns auch in ihren Anfangsstadien weit über die Grenzen der traditionellen Medizin und Wissenschaft gebracht. Viele Patienten, die sich einer Orgontherapie unterzogen haben, können ein gesünderes und befriedigenderes Leben bestätigen. Für viele wurde durch ihre Therapie ein befriedigendes Liebesleben möglich. Darüberhinaus haben Orgontherapeuten Schizophrenien erfolgreich behandelt und die Symptome von Depressionen, Hysterien, Herzerkrankungen, Asthma und diverser Neurosen gemildert.

Orgonomie in der Forschung

In den letzten Jahren haben Ärzte und Wissenschaftler unser Wissen über die orgonenergetischen Funktionen erweitert.

  • Dr. Reichs Arbeit wies den Weg zum bioenergetischen Verständnis der Krebserkrankung. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind darauf ausgerichtet unser Wissen diesbezüglich zu erweitern, und den Krebsprozeß bei Tieren experimentell zu beeinflussen.
  • Fortschritte auf dem Gebiet der Wetterbeeinflussung haben es ermöglicht, mit Hilfe des von Reich entwickelten Cloudbusters Regen zu produzieren und Dürrebedingungen zu lindern. Die Arbeit auf diesem Gebiet bringt die Möglichkeit, die Umweltbedingungen der ganzen Welt zu verbessern.
  • Orgonphysikalische Forschungen werden zu einem tieferen Verständnis und zu einer besseren Nutzbarmachung der Orgonenergie führen.
  • Forschungen auf dem Gebiet der Biologie umfassen unter anderem die Wiederholung und Verfeinerung des von Reich entwickelten Bluttests, einer präzisen und objektiven Methode zur Erfassung der bio-energetischen Lebendigkeit.

Veröffentlichungen und Lehrveranstaltungen über die Orgonomie

Das College unterstützt Kurse, Vorlesungen und Seminare über Orgonomie, unter anderem einen Kurs an der New Yorker Universität, der seit 1968 durchgeführt wird. Außerdem findet 2-mal im Jahr ein Laborkurs statt. Das Journal of Orgonomy, das halbjährlich erscheint, erreicht 2000 Leser in aller Welt.

Gegenwärtig finden alle College-Aktivitäten in den Wohnungen von Mitgliedern statt. Das Labor, das wir bis jetzt für unsere Forschungsarbeit benutzten, wird uns jedoch in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Ziele des ACO

Ein hohes Niveau auf allen Gebieten der Orgonomie zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Die besten wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Orgonomie zu fördern und zu unterstützen.

Für alle Interessierten Ausbildung, Lehrveranstaltungen und Informationen zu gewährleisten.

Die hohe Stellung und Vollständigkeit der Orgonomie aufrechtzuerhalten, um der Orgonomie einen festen Platz unter den angesehensten Wissenschaften zu garantieren.

Was die Orgonomie braucht

Nach Reichs Tod wurden bis jetzt nur sehr begrenzte Anstrengungen unternommen, die Möglichkeiten, die uns die Orgonomie bietet, zu erkennen und anzuwenden. In den letzten Jahren entstand jedoch das Bedürfnis, die Aktivitäten zu erweitern.

  • Mit dem wachsenden Interesse an Reichs Arbeit, ist auch in Europa das Bedürfnis nach eigener Orgontherapie gewachsen. Der großen Zahl an Interessenten steht in diesem Erdteil jedoch nur ein qualifiziert ausgebildeter Orgontherapeut zur Verfügung, der auch die hohen Anforderungen des ABMO erfüllt. Die Ausbildung zum Orgontherapeuten, die seit Reichs Tod vom American College of Orgonomy geleistet wird, wird in Zukunft verstärkt werden, damit dem steigenden Bedarf an Therapeuten begegnet werden kann.
  • Das große Interesse von Psychologen, Sozialarbeitern und Erziehern an orgonomisch fundierter Arbeit in den verschiedensten Bereichen (Beratung, Schule, etc.) erfordert den Ausbau eines entsprechenden Ausbildungsprogramms. Die Errichtung von orgonomischen Kindergärten und Schulen (nach dem Beispiel der 15th Street School) sind ein weiteres Anliegen. Derartige Projekte werden gefördert.
  • Notwendig ist auch die Errichtung einer orgonomischen Ambulanz, in der zu niedrigen Kosten Schwangerschaftsberatung, Geburtsvorbereitung, Neugeborenenbetreuung und wenn möglich auch die Arbeit mit Kindern bis zur Pubertät geleistet werden. In der Ambulanz soll auch Orgontherapie zu niedrigen Kosten durchgeführt werden.
  • Die Errichtung einer Bibliothek und anderer Lehr- und Lernmöglichkeiten soll die Information über Geschichte und Entwicklung der Orgonomie gewährleisten.
  • Notwendig ist auch die weitere Produktion des Journal of Orgonomy und anderer Publikationen über Reich, die Orgonomie und College-Aktivitäten.
  • Um .dem steigenden Interesse an Orgonomie gerecht zu werden und es zu fördern, müssen die Informationsveranstaltungen erweitert und vertieft werden.
  • Die Forschungsaktivitäten müssen ausgebaut werden.
    • Im Bereich der Wettermodifikation, um der Wüstenbildung auf der ganzen Welt entgegenzutreten.
    • Auf dem Gebiet der Krebsforschung, in Richtung einer funktionalen Behandlung.
    •  Auf dem Gebiet der Orgonphysik, um durch Entwicklung und Verfeinerung neuer Experimente zu einem tieferen Verständnis der Natur der Orgonenergie zu gelangen.
    •  Auf zahlreichen anderen Gebieten, wie Biologie, Sozialwissenschaften, Neugeborenenforschung etc.
  • Die Aktivitäten des American College of Orgonomy waren bis jetzt hauptsächlich auf den amerikanischen Kontinent beschränkt. In Zukunft soll die qualifizierte Ausbildung in den verschiedensten Bereichen auch Interessierten aus anderen Ländern leichter möglich sein.

Um diesen Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde der Plan geschaffen, ein Zentrum für die Orgonomie zu errichten.

Paul Mathews: Eine Hommage an Elsworth F. Baker, M.D.

8. April 2022

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Eine Hommage an Elsworth F. Baker, M.D.

Orgonomie und Metaphysik (Teil 27)

23. Januar 2022

Reich hat geschrieben: „Jeder lebende Organismus ist ein Teil der ihn umgebenden Natur und mit ihr funktionell identisch“ (Der Krebs, Fischer TB, S. 117). Der mechanistische Mystizismus geht hingegen von einer von der Umwelt unabhängigen „Essenz“, einer „Geistseele“ aus (Mystizismus), die auf die Umwelt einwirkt (Mechanismus). Dies ist eine zutiefst beschränkte, einengende Sichtweise, die ausgerechnet für „sprirituelle“ Phänomene (= Phänomene des bioenergetischen Kontakts, z.B. Telepathie) denkbar ungeeignet ist.

Für den Mystiker ist der Geist etwas Statisches und „Festes“, wie ein Objekt. Gleichzeitig zerstört er zurecht die Objekthaftigkeit der materiellen Welt. Wäre er konsequent, würde er auch den Geist dergestalt zerstören – dann wäre er in der Tat Funktionalist. Doch genau wie der Mechanist hält er sich verzweifelt am Absoluten fest (siehe Äther, Gott und Teufel).

Für den Mechanisten ändert sich im Gedankenexperiment an der Welt gar nichts, wenn es den Menschen und dann natürlich auch den Mechanisten selbst nicht gäbe, das Bewußtsein würde einfach aus der Welt verschwinden, wie ein Stuhl, den man aus einem Zimmer nimmt; am Zimmer ändert sich nichts grundlegendes. Beim Mystiker ist es ähnlich, die Welt könnte sich verändern, aber der „Geist“ bliebe gleich, wie ein Stuhl sich gleichbleibt, auch wenn man ihn in ein ganz anderes Zimmer stellt. Für den Funktionalisten hingegen kann man weder den Beobachter von seinem Objekt, noch das Objekt von seinem Beobachter trennen, einfach weil sie als Beobachter, bzw. als Objekt nur in der Beziehung zwischen ihnen überhaupt existieren. Ein „Stuhl“ ist nur ein Stuhl, wenn man drauf sitzen kann, ändert er seine Funktion, etwa indem er dauerhaft zu einer Ablage wird, wird er sich über kurz oder lang auch strukturell verändern. Die Beziehung (Funktion) ist das einzig reale, während „Geist“ (Subjekt) und „Materie“ (Objekt) nur eine sekundäre Realität eigen ist.

Richard Blasbands Geistheilung ist doch sehr mechanistisch. Er hat zwar meinen Sinusitisverschluß geöffnet, aber dies ist prinzipiell nichts anderes, als hätte ein Chirurg einen Schnitt getätigt: der biopathisch-emotionale Kern meiner Kopfprobleme blieb unberührt. In der Orgonomie geht es aber nicht darum, den Patienten von außen zu beeinflussen, sondern es geht um die Aktivierung der autonomen Selbstregulierung. Genauso wie in der Orgontherapie des Krebses nichts dagegen einzuwenden ist, wenn operable Tumore herausgeschnitten werden, ist auch nichts dagegen zu sagen, wenn ein Geistheiler die Tumore durch „geistige Chirurgie“ beseitigt. Es mag sogar orgonomisch absolut geboten sein. Doch mit der Orgonomie selbst hat die Geistheilung genausowenig etwas zu tun, wie die Orgonomie etwas mit Chirurgen zu tun hat. Chirurgen können die letzten kranken neurotischen Wracks sein und doch gute Chirurgen, auf die ein Orgonom gerne zurückgreift, genauso kann auch ein neurotisches Wrack ein guter Geistheiler sein.

Ein Schweizer Patient in der nur dort erlaubten psychiatrischen LSD-Therapie (also „bewußtseinsverändernde Therapie“ a la Bewußtseinsforschung) meinte, es hätte die „Energieströme in seinem Körper verändert und seinen Körper entspannt“ und so als einzige Therapie seine Depression besiegt. Baker meinte ja, daß nicht nur bei der Schizophrenie, sondern auch bei den Neurosen die Panzerung primär im Gehirn verankert sei und daß so reine Charakteranalyse auch „körpertherapeutisch“ wirke. „Ich glaube“, so Baker, „daß das Gehirn bei allen Neurosen eine mehr oder weniger starke Kontraktion aufweist, und daß es, wenn es angemessen mobilisiert wird, den übrigen Organismus befähigt, Ausdehnung und Bewegung auszuhalten. Die Kontraktion scheint weitgehend in den vegetativen Zentren stattzufinden. Sie verursacht und unterhält die muskuläre Verspannung“ (Der Mensch in der Falle, S. 92). Vielleicht wirkt das „bewußtseinserweiternde“ LSD (das geradezu das Gegenteil von Rauschgiften wie Heroin, etc. hervorruft) ja in dieser Hinsicht direkt auf das Gehirn mobilisierend und so auf die Panzerung. Da aber auch hier Emotionale nicht ausgelebt wird und nicht schrittweise wie in der Orgontherapie vorgegangen wird, besteht ständig die Gefahr, daß es nach der Expansion zu einer um so heftigeren Kontraktion kommt und man dann ausgebrannte Wracks wie Thimothy Leary oder Osho vor sich hat.

Baker:

Reich fragte einmal, warum so viele Arbeiter die Orgonomie verlassen. Was auch immer der Grund sein mag, nur sehr wenige bleiben, und von denen, die es offen tun, suchen die meisten im Verborgenen nach anderen Allheilmitteln. Dies gilt insbesondere für die medizinischen Orgonomen selbst. (...) Sie rennen in alle Richtungen und mit allen möglichen Mitteln zu jedem Heilsbringer, der seine mystische Einladung ausstreckt, oder sie erstarren in einem unbeweglichen Dogma, das sie prompt für unantastbar erklären und darauf bestehen, daß alle auf die Ankunft eines neuen Reichs warten, was schließlich das Nonplusultra der mystischen Erwartung sein mag.
Man muß sich fragen, warum eine solche Reaktion auf eine Disziplin, die so viel Sinn macht und bei der Behandlung emotionaler Probleme überdurchschnittlich erfolgreich war. Ich glaube nicht, daß sich die medizinischen Orgonomen ihrer Flucht bewußt sind, geschweige denn, daß es einen Grund dafür gibt, aber eine ernsthafte Untersuchung wird zeigen, daß dies seit den frühesten Tagen weit verbreitet ist. (...) Einer, der ausstieg, als Reich noch lebte, begann, LSD in seiner Therapie zu verwenden, und wechselte später zu Megavitaminen. Er verachtete die Orgonomie und sagte, daß die Orgonenergie nicht existiere. (...) Ein zweiter, der immer noch behauptete, Orgontherapie zu betreiben, begann mit Hypothermie, indem er die Temperatur im Raum auf 10 Grad senkte, während alle außer dem Therapeuten, der einen Mantel trug, zitterten. Das Zittern erweckte den Eindruck, daß sich durch das Zittern Spannungen lösten, und alle glaubten, daß etwas passierte. (...) Ein dritter nahm die Ohsawa-Diät auf und formte, indem er sie selbst anwandte, eine Gruppe seiner Patienten zu überzeugten Anhängern von Ohsawa, der selbst durch die Reinheit, die er durch seine makrobiotische Diät erlangte, die Fähigkeit erwarb, die Zukunft vorherzusagen, und sagte, daß New York City bombardiert werden würde. Die Gruppe packte und ging nach Kalifornien. Der Therapeut selbst, etwas enttäuscht von der Diät, nahm seine Familie mit nach England, wo sie sich alle einer LSD-Therapie unterzogen. (...)
Die Flucht hat bei Reichs Trainees nicht aufgehört. Nach wie vor flüchten sie oder finden Ergänzungen zu ihrer Therapie wie Hypnose, Psychoanalyse, Gruppentherapie, Radiästhesie, Bewußtseinskontrolle, Astrologie, Hellsehen und jetzt, ob Sie es glauben oder nicht, Akupunktur. Ich urteile nicht über diese Hilfsmittel. Ich sage nur, daß sie nicht orgonomisch sind.
Dies ist eine ernste Anklage gegen Therapeuten, die mit einer Methode behandeln, die bis zu den Wurzeln des Lebens reicht und sich mit der Lebensenergie selbst befaßt. Warum können sie sich nicht einfach dieser Disziplin widmen und alle anderen, die mechanistisch oder mystisch sein könnten, meiden? Ich glaube, es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen. Erstens fühlt man sich isoliert, eine Art Rebell gegen die etablierten Methoden, und manche können es nicht ertragen, nicht dazuzugehören. Außerdem ist es eine sehr anstrengende Arbeit, die den ganzen Tag über engen körperlichen und emotionalen Kontakt mit einem Patienten nach dem anderen erfordert. Man sehnt sich nach einem einfacheren Weg, wie zum Beispiel der Verabreichung von Vitaminen. Und wenn man erfolgreich ist, ist der Patient vorsichtig und sagt einem, er sähe nicht, daß man viel zu seiner Genesung beigetragen hat. Nachdem man einige Jahre lang Patienten behandelt hat, läßt die anfängliche Begeisterung nach, und mit ihr schwinden auch die spektakulären Heilungserfolge, die man anfangs kannte. Sie beginnen sich zu fragen, ob sich die ganze Mühe lohnt, und suchen nach Wunderheilungen, versuchen sogar, Reich von den Toten auferstehen zu lassen, um seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. (Baker in: Journal of Orgonomy 6(2), Nov. 1972, S. 148f)

Hier wird alles das diskutiert, was so viele spinnerte Orgonomen vor und nach Blasband getan haben. Es ist wirklich absolut überhaupt nichts Neues! Es ist dasselbe, wie damals Anfang der 1950er Jahre, als sich der von Baker erwähnte Cott, einer der wichtigsten Orgonomen, von Reich trennte und stattdessen sich mit Gesundheitsernährung befaßte, weil diese ihm wohl effektiver erschien als das Orgon. Auch damals konnte Reich sicherlich die erstaunlichen Resultate gesunder Ernährung, die Reich sicherlich das Leben gerettet hätte, nicht orgonomisch erklären – aber das hat doch in keinster Weise die Orgonomie gesprengt. Gewissermaßen ist Levashovs Geistheilung der Orgonomie genauso überlegen, wie Cotts Diät der Orgonomie überlegen war! Gewisserweise…