Diese Woche ging folgende Meldung durch die Medien:
Plötzliche Lähmungen in Armen und Beinen: US-Ärzte warnen vor einem mysteriösen Krankheitsausbruch in Kalifornien. Innerhalb eines Jahres wurden fünf Kinder mit Symptomen, die der Kinderlähmung ähneln, gemeldet. Noch ist die Ursache unklar – alle waren gegen Polio geimpft.
In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die Lähmung der unteren Extremitäten viel mit Anorgonie zu tun zu haben scheint, also ein bioenergetischer Prozeß ist. Gehunfähigkeit ist ein Hauptsymptom der Anorgonie insbesondere bei Krebs. Mit Beseitigung der Anorgonie verschwindet die Fallangst und damit die funktionelle Abasie. Zentral bei Bekämpfung und Prophylaxe von Anorgonie ist die Muskulatur bzw. deren Fähigkeit, die Energieströme des Körpers zu binden. Deshalb sollte es kein Wunder sein, daß die ganz Jungen, die noch kaum einen Muskelpanzer ausgeprägt haben und die ganz Alten, deren Muskulatur atrophiert, in besonderer Gefahr stehen, anorgonotische Attacken zu erleiden.
Reich selbst erwähnt die spastische Kinderlähmung nur ganz kurz in Der Krebs. Zunächst kritisiert er die „Luftkeimtheorie“:
Solche Keime hat noch nie jemand gesehen. Aber mit den fertigen Keimen konnte man scheinbar alles erklären: die Tuberkulose, die Syphilis, die Pneumonie etc. Da stieß man auf Krankheiten, bei denen es mit der „Erklärung“ der „Luftkeime“ nicht so einfach war. Es sind die Erkrankungen, die man unsichtbaren kleinsten Partikeln an der Grenze zwischen Lebendigem und Unbelebtem zuschreiben muß. Die spastische Kinderlähmung (Poliomyelitis), die Maul- und Klauenseuche etc. blieben bis zum heutigen Tage unverständlich. Denn aus der Luft lassen sich Viren nicht züchten. Die Entstehung von Bakterien und Protozoen durch bionöse Umwandlung von lebendem und totem Material war unbekannt. (Fischer TB, S. 248)
Zum Thema „bionöser Zerfall“ gehören auch die T-Bazillen:
Wir wissen noch gar nicht, ob der T-Bazillus nur für Krebs spezifisch ist oder ob er auch andere Erkrankungen erzeugen kann, wenn er in anderer Form und bei besonderer Ansiedlung wirkt. Hier herrscht komplettes Dunkel, und wir dürfen auf große Überraschungen gefaßt sein. So weit auseinanderliegende Infektionserkrankungen wie die akute Fleischvergiftung und das akute Stadium der Poliomyelitis mögen hierher gehören. Dies ist eine berechtigte Vermutung, aber auch nicht mehr als eine Vermutung! (ebd., S. 296)
Übrigens hatte Reich den „Verdacht, daß der Polioimpfstoff karzinogen sein könnte”, da er T-Bazillen enthält (Charles Kelley: „Polio Vaccine and Cancer“, The Creative Process, 1(2), Nov. 1961, S. 57).
Daß dies alles andere als abwegig ist, zeigt folgende Dokumentation:
[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=LZs1V8mpcoY%5DAber zurück zum Thema: Reichs Mitarbeiter Elsworth F. Baker übermittelt uns die Reichsche Theorie wie folgt:
Poliomyelitis kommt, wie Reich bemerkte, bei jungen Menschen mit hohem Energieniveau und einer schweren Beckenblockierung vor. Dem gesteigerten Energiedruck des wiedererwachenden Frühlings und Sommers wird durch ein Abziehen der Energie aus den Gliedmaßen entgegengewirkt. Wahrscheinlich beruht der Erfolg der Kenny-Behandlungsmethode mit heißen Packungen und Massage darauf, daß dieser Energiefluß induziert wird. Bei einer Lähmung der oberen Gliedmaßen scheint auch orale Frustration vorzuliegen. (Der Mensch in der Falle, S. 296f)
Baker bringt zur Unterstützung dieser Sichtweise Stellen aus der orthodoxen medizinischen Fachliteratur vor.
Trueta und Hodes berichten in The Lancet (15. Mai 1954), daß sie bei Versuchstieren durch die Injektion von Reizstoffen, Formol oder Krotonöl, in die Gliedmaßen ohne Verwendung irgendeines Virus ein Krankheitsbild hervorgerufen haben, das im wesentlichen dem der Poliomyelitis glich. In bezug auf diesen Bericht schrieb R.J. Dittrich in einem Brief an das Journal of the American Medical Association (11. März 1961, S. 925), wenn man diese Ergebnisse in größerem Maßstab verifizieren könne, werde es möglicherweise notwendig, unsere gegenwärtigen Ansichten von der Ursache dieser Krankheit zu revidieren und unsere Anstrengungen darauf zu richten, andere Faktoren zu finden, die bei der Entstehung der Poliomyelitis wirksam sein können. (ebd., S. 295)
Es erscheint gerechtfertigt, anzunehmen, daß die Lähmung bei den Versuchstieren eine Folge des Abzugs der Energie aus den Gliedmaßen war, die als Reaktion auf den Schock durch den injizierten Reizstoff erfolgte. Das stünde völlig im Einklang mit Reichs Theorie. (ebd., S. 297)
In einer Darstellung über die von Baker erwähnte „Sister Kenny“ und ihre Methode lesen wir von der Polio-Epidemie in den USA zwischen 1946 und 1953, die im Jahre 1952 ihren Höhepunkt hatte und bei Reich folglich einen großen Eindruck hinterlassen haben muß. Es habe wohl schon seit Urzeiten Kinderlähmung gegeben, doch als Epidemie ist sie erst seit den 1880er Jahren aufgetreten.
Die Methode der australischen Krankenschwester Elizabeth Kenny, die ihren Ehrentitel „Sister“ im Ersten Weltkrieg von den Briten verliehen bekommen hatte, wurde in den USA erstmals 1940 aufgegriffen: feucht-heiße Packungen, um Schmerzen durch die Muskelverspannungen zu lindern und um die Immobilisierung während der akuten Phase der Krankheit zu beseitigen, und Bewegungstherapie der betroffenen Gliedmaßen, um die gelähmten Muskeln sanft zu trainieren.
Ihr wurde durch das medizinische Establishment in den USA ein ablehnender Empfang zuteil. Nicht nur, daß Kennys Methode fast das genaue Gegenteil der konventionellen Behandlung war, auch die Terminologie, die sie bei der Beschreibung ihrer Behandlung verwendete, war den Ärzten fremd. Sie benutzte Begriffe wie „Muskelanspannung“ (später sprach sie von „Spasmen“), „psychischer Entfremdung“ und „Muskelumerziehung“, was zur Skepsis der Mediziner beitrug.
Eine fast schon orgonomische Begrifflichkeit!
[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=AOX_ehqeevM%5D