Archive for Februar 2014

Kehrt die Kinderlähmung in einem neuen Gewande zurück?

28. Februar 2014

Diese Woche ging folgende Meldung durch die Medien:

Plötzliche Lähmungen in Armen und Beinen: US-Ärzte warnen vor einem mysteriösen Krankheitsausbruch in Kalifornien. Innerhalb eines Jahres wurden fünf Kinder mit Symptomen, die der Kinderlähmung ähneln, gemeldet. Noch ist die Ursache unklar – alle waren gegen Polio geimpft.

In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die Lähmung der unteren Extremitäten viel mit Anorgonie zu tun zu haben scheint, also ein bioenergetischer Prozeß ist. Gehunfähigkeit ist ein Hauptsymptom der Anorgonie insbesondere bei Krebs. Mit Beseitigung der Anorgonie verschwindet die Fallangst und damit die funktionelle Abasie. Zentral bei Bekämpfung und Prophylaxe von Anorgonie ist die Muskulatur bzw. deren Fähigkeit, die Energieströme des Körpers zu binden. Deshalb sollte es kein Wunder sein, daß die ganz Jungen, die noch kaum einen Muskelpanzer ausgeprägt haben und die ganz Alten, deren Muskulatur atrophiert, in besonderer Gefahr stehen, anorgonotische Attacken zu erleiden.

Reich selbst erwähnt die spastische Kinderlähmung nur ganz kurz in Der Krebs. Zunächst kritisiert er die „Luftkeimtheorie“:

Solche Keime hat noch nie jemand gesehen. Aber mit den fertigen Keimen konnte man scheinbar alles erklären: die Tuberkulose, die Syphilis, die Pneumonie etc. Da stieß man auf Krankheiten, bei denen es mit der „Erklärung“ der „Luftkeime“ nicht so einfach war. Es sind die Erkrankungen, die man unsichtbaren kleinsten Partikeln an der Grenze zwischen Lebendigem und Unbelebtem zuschreiben muß. Die spastische Kinderlähmung (Poliomyelitis), die Maul- und Klauenseuche etc. blieben bis zum heutigen Tage unverständlich. Denn aus der Luft lassen sich Viren nicht züchten. Die Entstehung von Bakterien und Protozoen durch bionöse Umwandlung von lebendem und totem Material war unbekannt. (Fischer TB, S. 248)

Zum Thema „bionöser Zerfall“ gehören auch die T-Bazillen:

Wir wissen noch gar nicht, ob der T-Bazillus nur für Krebs spezifisch ist oder ob er auch andere Erkrankungen erzeugen kann, wenn er in anderer Form und bei besonderer Ansiedlung wirkt. Hier herrscht komplettes Dunkel, und wir dürfen auf große Überraschungen gefaßt sein. So weit auseinanderliegende Infektionserkrankungen wie die akute Fleischvergiftung und das akute Stadium der Poliomyelitis mögen hierher gehören. Dies ist eine berechtigte Vermutung, aber auch nicht mehr als eine Vermutung! (ebd., S. 296)

Übrigens hatte Reich den „Verdacht, daß der Polioimpfstoff karzinogen sein könnte”, da er T-Bazillen enthält (Charles Kelley: „Polio Vaccine and Cancer“, The Creative Process, 1(2), Nov. 1961, S. 57).

Daß dies alles andere als abwegig ist, zeigt folgende Dokumentation:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=LZs1V8mpcoY%5D

Aber zurück zum Thema: Reichs Mitarbeiter Elsworth F. Baker übermittelt uns die Reichsche Theorie wie folgt:

Poliomyelitis kommt, wie Reich bemerkte, bei jungen Menschen mit hohem Energieniveau und einer schweren Beckenblockierung vor. Dem gesteigerten Energiedruck des wiedererwachenden Frühlings und Sommers wird durch ein Abziehen der Energie aus den Gliedmaßen entgegengewirkt. Wahrscheinlich beruht der Erfolg der Kenny-Behandlungsmethode mit heißen Packungen und Massage darauf, daß dieser Energiefluß induziert wird. Bei einer Lähmung der oberen Gliedmaßen scheint auch orale Frustration vorzuliegen. (Der Mensch in der Falle, S. 296f)

Baker bringt zur Unterstützung dieser Sichtweise Stellen aus der orthodoxen medizinischen Fachliteratur vor.

Trueta und Hodes berichten in The Lancet (15. Mai 1954), daß sie bei Versuchstieren durch die Injektion von Reizstoffen, Formol oder Krotonöl, in die Gliedmaßen ohne Verwendung irgendeines Virus ein Krankheitsbild hervorgerufen haben, das im wesentlichen dem der Poliomyelitis glich. In bezug auf diesen Bericht schrieb R.J. Dittrich in einem Brief an das Journal of the American Medical Association (11. März 1961, S. 925), wenn man diese Ergebnisse in größerem Maßstab verifizieren könne, werde es möglicherweise notwendig, unsere gegenwärtigen Ansichten von der Ursache dieser Krankheit zu revidieren und unsere Anstrengungen darauf zu richten, andere Faktoren zu finden, die bei der Entstehung der Poliomyelitis wirksam sein können. (ebd., S. 295)

Es erscheint gerechtfertigt, anzunehmen, daß die Lähmung bei den Versuchstieren eine Folge des Abzugs der Energie aus den Gliedmaßen war, die als Reaktion auf den Schock durch den injizierten Reizstoff erfolgte. Das stünde völlig im Einklang mit Reichs Theorie. (ebd., S. 297)

In einer Darstellung über die von Baker erwähnte „Sister Kenny“ und ihre Methode lesen wir von der Polio-Epidemie in den USA zwischen 1946 und 1953, die im Jahre 1952 ihren Höhepunkt hatte und bei Reich folglich einen großen Eindruck hinterlassen haben muß. Es habe wohl schon seit Urzeiten Kinderlähmung gegeben, doch als Epidemie ist sie erst seit den 1880er Jahren aufgetreten.

Die Methode der australischen Krankenschwester Elizabeth Kenny, die ihren Ehrentitel „Sister“ im Ersten Weltkrieg von den Briten verliehen bekommen hatte, wurde in den USA erstmals 1940 aufgegriffen: feucht-heiße Packungen, um Schmerzen durch die Muskelverspannungen zu lindern und um die Immobilisierung während der akuten Phase der Krankheit zu beseitigen, und Bewegungstherapie der betroffenen Gliedmaßen, um die gelähmten Muskeln sanft zu trainieren.

Ihr wurde durch das medizinische Establishment in den USA ein ablehnender Empfang zuteil. Nicht nur, daß Kennys Methode fast das genaue Gegenteil der konventionellen Behandlung war, auch die Terminologie, die sie bei der Beschreibung ihrer Behandlung verwendete, war den Ärzten fremd. Sie benutzte Begriffe wie „Muskelanspannung“ (später sprach sie von „Spasmen“), „psychischer Entfremdung“ und „Muskelumerziehung“, was zur Skepsis der Mediziner beitrug.

Eine fast schon orgonomische Begrifflichkeit!

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Bione in der modernen Medizin

24. Februar 2014

2009 stolperte ich in einer medizinischen Fachzeitschrift über den Artikel „Sonothrombolyse bei Schlaganfall: Häufigere Rekanalisation durch Mikrosphären“ und dachte: Moment mal! Den Begriff „Mikrophäre“ kenne ich seit 1971, als mich in dem populärwissenschaftlichen Buch Die Welt in der wir leben werden (München 1969) eine elektronen-mikroskopische Aufnahme von Mikrosphären zutiefst beeindruckt hatte:

Wie die Grundeinheit des Lebens, die einzelne Zelle, entstanden ist, weiß man noch nicht, aber es ist interessant, daß sich mikroskopisch kleine kugelige Gebilde etwa von der Größe einfachster Bakterien abtrennen, wenn die unter Wärmeeinwirkung gebildeten proteinähnlichen Ketten in einer Lösung abgekühlt werden. Die aneinanderliegenden konzentrischen Kugeln vermitteln sogar den Eindruck von Zellen, die sich teilen; rechts läßt eine elektronenmikroskopische Aufnahme deutlich eine doppelte, umschließende Schicht erkennen, die an eine Zellmembran erinnert. Solche kugeligen Gebilde sind noch weit von der lebenden Zelle entfernt, aber sie lassen vermuten, daß manche ihrer Grundstrukturen sich unter bestimmten Umständen aus rein chemischen Reaktionen entwickelt haben könnten.

Es war so faszinierend, weil hier eine künstlich erzeugte Zelle mit Doppelmembran aber „ohne Inhalt“ abgebildet war (kein Zellkern, keine Organellen, etc.). Mir war fürderhin unbegreiflich, daß man seit Anfang der 1960er Jahre künstlich derartige Zellhülsen („Mikrosphären“) herstellen konnte – und daß das nie groß erwähnt wird.

Wie ich wenige Jahre später feststellen sollte, sind diese Mikrosphären nichts anderes als die von Reich zur allgemeinen Belustigung in den 30er Jahren entdeckten Bione!

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Und hier erfahre ich durch Zufall, daß die Bione (bzw. „Mikrosphären“) regulär in der Medizin angewendet werden! Und das nicht nur in der Akutdiagnostik und Therapie von Schlaganfällen. Siehe beispielsweise die Forschungen am Universitätsklinikum Heidelberg. Mikrosphären kommen beispielsweise auch in der „Selektiven Internen Radio-Therapie“ bei Krebs zur Anwendung, um die Radionukleide direkt auf den Tumor wirken zu lassen. Auch dienen Mikrosphären, die wirklich nichts anderes sind als Bione, als „Transportbehälter“ für Zytostatika und werden so gezielt in den Tumor verbracht. Prof. Rimona Margalit von der Tel Aviv Universität arbeitet mit „Bläschen“ (bubbles) in der Krebstherapie: mit Bionen!

Die Bläschen-Technologie könnte auch in anderen medizinischen Bereichen zur Anwendung kommen, einschließlich Zuckerkrankheit, Osteoarthritis, Wunden und Infektionserkrankungen. In zwanzig Jahren könnte sie weit verbreitet sein.

Diese Leute ahnen nicht, wie nah sie (bei allen himmelweiten Unterschieden) der verfemten Bion-Krebstherapie von Reich sind („Orgonenergie-Bläschen“), bevor dieser nur noch mit Orgonenergie-Akkumulatoren arbeitete. Siehe sein Buch Der Krebs. Wie ich in meiner Chronik der Orgonomie für das Jahr 1940 vermerke:

Reich injiziert SAPA-Bione in Krebsmäuse mit vorübergehendem Erfolg, aber schließlich sterben auch die behandelten Mäuse an Krebs. Das Tumorwachstum wird aufgehalten und in ein Hämatom umgewandelt, das resorbiert und durch Bindegewebe bzw. Knochensubstanz ersetzt wird, doch sterben die Mäuse an dem Problem, das tote Tumormaterial auszuscheiden, z.B. an verstopften Nierenkanälchen.

Reich versucht die direkte Injektion von SAPA-Bionen zu umgehen. Zum Beispiel wird das Serum von Tumorblut, das SAPA-behandelten Krebsmäusen entnommen wurde, mit SAPA-Bionen angereichert, filtriert und zurück in den Tumor injiziert. In einem anderen Versuch wird gesunden Kaninchen SAPA injiziert, um dann das Kaninchenblut entweder mit Kaliumchlorid verdünnt oder als Serum in Krebsmäuse zu injizieren. Auch wird menschliches Blut entnommen, mit SAPA angereichert und verdünnt oder als Serum Krebsmäusen injiziert. Einen ähnlichen Erfolg wie mit der Injektion von SAPA-Bionen erbringt jedoch nur die Injektion von mit SAPA behandelten Blutkörperchen. (…) Die direkt oder indirekt mit SAPA behandelten Krebsmäuse leben im Durchschnitt 2½mal länger als die unbehandelten.

Er gibt die Injektionen auf und bestrahlt die Mäuse direkt im sechs Monate zuvor erfundenen Akkumulator. Daraufhin läßt Reich im November einen Akkumulator bauen, in den sich ein Mensch setzen kann.

Das Verschwinden der Orgonomie

13. Februar 2014

Wie in Der Dalai Lama im Dschungelcamp dargelegt, beruht unsere gegenwärtige Kultur auf zwei funktionellen Transformationen: die von Emotion in Sensation und die von Erregung in Wahrnehmung. Oder mit anderen Worten Sensationen treten an die Stelle von Emotionen und beginnen entsprechend die kulturelle Atmosphäre zu prägen. Das gleiche gilt für Wahrnehmung und Erregung. Da die Massen unfähig sind funktionell zu denken, wird dieses bioenergetische Geschehen als zunehmende „Spiritualität“ mißinterpretiert. Die „kontemplative Stille“ und die „geistigen Welten“, die sich neu erschließen, gehen auf eine grundlegende Störung der bioenergetischen Struktur zurück: das im Zentralen Nervensystem Struktur gewordene energetische Orgonom dominiert vollständig das im Autonomen Nervensystem Struktur gewordene und im Solar Plexus zentrierte orgonotische System. Entsprechend verlagert sich die Energie vom Bauch auf den Kopf. Das bedingt gleichzeitig, daß diese „neue Spiritualität“ im krassen Gegensatz zur „alten Spiritualität“ (insbesondere die des Christentums) politisch eher links orientiert ist. (Siehe dazu Spiritualität und die sensationelle Pest.)

Problem ist, daß die Orgonomie in einer solchen Kultur nicht überleben kann. In der Orgontherapie geht es nicht um die „Psyche“, sondern um die Emotionen, es geht nicht um „Beurteilung“ (die, im Sinne der alten Psychoanalyse, kaum mehr ist als Verurteilung), sondern um die Befreiung blockierter Erregung. Heute hingegen tendieren die Menschen eher dazu, alles Bioenergetische kurzschlüssig in haltlose Phantasiewelten umzusetzen. Man braucht nur den Fernseher anzumachen, ins Kino zu gehen oder in einem Buchladen stöbern: „Fantasy“ wohin man schaut. Von Computerspielen will ich gar nicht erst anfangen!

Die Orgontherapeutin und Leiterin eines „Wilhelm Reich Instituts“ Dorothea Fuckert hat diesen grundlegenden Wandel seit Reichs Zeiten erfaßt – und setzt sich an die Speerspitze dieser „bioenergetischen Entwicklung“:

Wir haben die meisten Projekte eingestellt, sowohl die physikalische Forschungsarbeit als auch die Herausgabe unserer Zeitschrift [für Orgonomie]. Die Orgontherapie kommt nur noch selten zum Einsatz. (…) Wir bieten weiterhin Seminare an, nicht zu Themen der Orgonomie im engeren Sinne, sondern im weiteren Sinne zu Themen eines funktionellen Gesundheitsverständnisses, energetisch-spiritueller Therapiekonzepte, einer kosmischen Weltsicht und einer gemeinsamen, geistig-energetischen Schöpfungsquelle.

(…) Was die Orgontherapie anbelangt, so ist festzustellen, daß sich die innere Struktur des Menschen heute im Vergleich zu Reichs Zeiten ziemlich verändert hat. Die spezielle bioenergetische, neurotische Dreischichten-Struktur taucht kaum mehr in der Psychotherapiepraxis auf. Vielmehr haben wir es vorwiegend mit dissoziativen Strukturen und vielen Persönlichkeitsanteilen zu tun. Dies erfordert ganz andere Techniken. Hinzu kommt die Tatsache, daß sich viele Menschen in einer tiefgreifenden spirituellen Suche und Entwicklung befinden. Wir selbst haben uns bewußtseinsmäßig verändert. Unsere Behandlungsangebote entwickelten sich mit unserer eigenen Entwicklung. (…)

Einen weiteren Aspekt dieser Entwicklung finden wir beim „Wissensmanager“ Bernhard Harrer:

[Harrer] dachte, wenn Reich Recht hatte und es wirklich eine Lebensenergie gab, die geschädigt und wieder geheilt werden konnte, dann müßte dieses Wissen doch einen Einfluß auf das Denken der Menschen haben. Es galt also, die Experimente von Reich nachzuvollziehen, und so nahm er zu allen Menschen Kontakt auf, die über Reich forschten. (…) Während seinem Meteorologiestudium saß Harrer stundenlang vor dem Lesegerät und vertiefte sich in das Reichsche Werk. Als ordentlicher Reichianer absolvierte er zudem eine körperorientierte Psychotherapie. 1989 (…) konnte Bernhard Harrer eine Projektgruppe zum Thema „Orgonbiophysik – kritische Evaluation der biophysikalischen Arbeiten von Wilhelm Reich“ aufbauen. (…) Je genauer seine Experimentaldaten wurden, je mehr Störgrößen ausgeschaltet werden konnten, desto weniger konnten die Erscheinungen auf solche Vorgänge zurückgeführt werden. Eine physikalische Lebensenergie schien auf diese Weise nicht nachweisbar.

Bernhard Harrer ging nun mit der Hartnäckigkeit eines Naturwissenschaftlers an die Texte Reichs heran und unterzog die gesamte Literatur einer nochmaligen kritischen Analyse. Es wurde immer deutlicher: Reich hatte zum Beispiel Temperaturunterschiede auf seinen experimentellen Anordnungen nur deshalb messen können, weil die Sonne auf unterschiedliche Oberflächen fiel. Selbst Elektrosmog wurde von Reich als Lebensenergie interpretiert. Auch der Besuch im Reichmuseum in den USA brachte nur noch die letzte Bestätigung: Die Versuchsanordnungen Reichs waren zu simpel. Die Geräte waren nicht stabilisiert, und einfache Spannungsschwankungen im Stromnetz erklärten das von Reich als Pulsieren von Lebensenergie bezeichnete Flackern in Vakuumröhren. Reich war es nicht gelungen, Lebensenergie physikalisch nachzuweisen.

In der Folge war es die Beschäftigung mit den Theorien von Burkhard Heim und John Eccles, die Harrer halfen, zu verstehen, daß Lebensenergie nicht physikalisch in Erscheinung tritt. „Damals begann ich zu erahnen, daß Lebensenergie aus anderen Bereichen der Wirklichkeit kommt – Bewußtsein steuert das Leben.“ Anhand der Psychosomatik machte er sich deutlich: Das biologische Funktionieren wird von bewußten oder unbewußten seelischen Entscheidungen beeinflußt. So stand für ihn bald fest, daß sich die Arbeit mit dem Cloudbuster von Wilhelm Reich nicht von der eines traditionellen Schamanen unterscheidet.

Wie mit dieser Entwicklung umgehen? Das ganze ist alles andere als neu für die Orgonomie. Sie ist aus der Erforschung und der Therapie von „triebhaften Charakteren“ hervorgegangen, bzw. wurde so von Reich die Charakteranalyse entwickelt (und entscheidende Impulse für die Formulierung der Orgasmustheorie gewonnen). Kurz gesagt ging es um Menschen, die praktisch in jeder Hinsicht das Gegenteil des damaligen triebgehemmten und angepaßten Homo normalis waren. In der Therapie mußte man sie eingrenzen, d.h. davon abhalten „Blödsinn zu machen“; man mußte Kontakt herstellen, also psychoanalytische Deutungen unterlassen, sondern charakteranalytisch vorgehen: mit dem arbeiten, was die Patienten tatsächlich (und unbewußt) im Hier und Jetzt kommunizieren. Auf diese Weise wurde Ordnung ins Chaos gebracht und die Charakterschichten nach und nach aufgedeckt. Durch dieses geordnete Vorgehen („Funktionalismus“) gelang schließlich der „Einbruch ins biologische Fundament“, die Entdeckung der Orgonenergie und ihre praktische Nutzung.

Die oben kurz angedeuteten „Ansätze“, um mit ähnlichen Phänomenen heute umzugehen, bedeuten das diametrale Gegenteil: das Chaos wird ausgeweitet, der Zugang zur Orgonenergie systematisch verbaut und es geschieht in mancher Hinsicht genau dasselbe wie in der damaligen Psychoanalyse, in der sich zunehmend alles „vergeistigte“ und mit dem „Dritten Ohr“ gehört wurde.

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Die Orgonverschwörung (Teil 2)

7. Februar 2014

Reich sprach ausgiebig von der kommunistischen Verschwörung gegen die Orgonomie. Der Kommunismus ist die finale Ausprägung der mechanistischen Weltanschauung, die die Welt als große Maschine betrachtet. In ihr ist das organisch gewachsene nichts weiter als ein Störfaktor. Zum Ausdruck kommt das beispielsweise im alles beherrschenden Vereinheitlichungswahn, angefangen bei gigantischen Schulfabriken („Gesamtschule“) bis hin zur EU. Neuerdings wird sogar der biologische Geschlechtsunterschied infrage gestellt! Die sich spontan bewegende Lebensenergie, die Grundlage der Selbststeuerung, hat hier keinen Platz. Geduldet werden können nur mechanische Energien (ORANUR und DOR).

Was Reichs Fokus weitgehend entging, ist die, wenn man so will, „mystische Seite“ dieser Verschwörung, die praktisch die gleichen Ziele hat: die Vereinheitlichung der Welt. Die „Maschine“ muß letztendlich von einem „Geist“ gesteuert werden. Es stehe eine weltweite „Bewußtseinsveränderung“ ins Haus, bei der der Menschen ihr Ego verlieren. Die energetische Schwingungsfrequenz und der energetische Druck würden sich erhöhen, so daß nur Menschen mit einem höheren Bewußtsein, einer entsprechenden bioenergetischen Struktur, überleben könnten.

Mechanistizismus

Das ist die „Verschwörung“, der Rest ist nur Firlefanz.

Der größte Fehler von Verschwörungstheoretikern ist es, sich in technischen Details zu verlieren. Man nehme nur „9/11“. Warum sich in Fragen der Baustatik verirren, wenn es doch für mögliche Verschwörer viel leichter gewesen wäre, das bekannte offizielle Szenario sich einfach entfalten zu lassen und dabei die enge Verzahnung der US-Regierung mit den Saudis auszunutzen. Es ist einfach eine Frage der Ökonomie: die Verschwörer gehen den einfachen geraden Weg, während sie die, die ihnen auf die Schliche kommen könnten, sich hoffnungslos verzetteln lassen. Man muß einfache Fragen stellen.

Reich wurde nicht fertiggemacht im Rahmen einer grandiosen Machination, sondern es wurden nur zweckdienliche Gerüchte gestreut. Der Rest ist dann automatisch abgelaufen, ohne großes Dazutun der Verschwörer.

Ähnliches spielt sich heute vor unser aller Augen ab. Warum will die Orgonomie einfach keinen Fuß fassen? Die Antwort ist einfach: Weil Hollywood, das durchgehend dem Kult des Teufels verfallen ist, nichts mit Reich zu tun haben will. Ohne die richtige kulturelle Atmosphäre kann sich die Orgonomie nicht entfalten. Es ist schlichtweg kein Platz für die Genitalität in einer Kultur, die von sexueller Perversion und der kompensatorischen Anbetung von Macht geprägt ist. Ich meine das nicht mystisch, sondern so, wie Reich es in Äther, Gott und Teufel beschrieben hat.

Man nehme die Teeny-Stars, etwa eine Britney Spears oder eine Lady Gaga. Sie kommen aus dem Nichts, werden uns vor die Nase gesetzt, um die Hölle in die Zimmer unserer Kinder zu tragen; sind offensichtlich seit frühster Kindheit sexuell mißbrauchte multiple Persönlichkeiten:

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Was, zur Hölle, geht hier vor. Beispielsweise Justin Bieber:

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=h4YlIJhMiBI%5D

Also, ich würde eine Million Jahre für den Zauberwürfel brauchen… Ich habe immer die Augen verdreht, wenn mir Leute irgendwas von „MKULTRA“ und „Supersoldaten“ erzählt haben…

Eine andere Geschichte sind die Drogen. Wie, um alles in der Welt, sind die Hippies Mitte der 1960er Jahre an all das LSD gekommen und wie konnte die entsprechende Drogenkultur (Beatles, Jimmy Hendrix, Grateful Dead, etc.) derartig explodieren? Seit den 1970ern gibt es keinen Teeny-Film mehr aus Hollywood, der nicht eine offene Werbesendung für Cannabis ist! Es gibt schlichtweg keinen Hollywood-Streifen mehr, in dem man nicht in die Welt der Dämonen bzw. der „Dämonie“ eingeführt wird. Seit den 1960er Jahren ist die populäre Musik kaum etwas anderes als Dauerwerbung für die Crowleyanity.

Wollte man im Kalten Krieg die rebellische akademische Jugend der USA ruhigstellen? Verschwörungstheoretiker können einen mit entsprechenden Dokumenten über die CIA und das FBI erschlagen! Sind noch heute sinistere Kräfte am Werk, um die Jugend massenhaft in ein „anderes Bewußtsein“ zu initiieren?

Es geht hier um Verschwörungstheorien der Marke: Obama, ein Mann ohne Vergangenheit, wurde, genauso wie sein Vorgänger, von der Trilateral Commission, die von David Rockefeller und seinen Kumpanen von der Bilderberg Society gegründet wurde, an die Macht gebracht, um die Massen der Welt in ein globales faschistische System einzubinden. Derartige „Theorien“, man denke nur an „9/11“, werden sowohl von Links- als auch von Rechtsextremen verbreitet und überschwemmen das Internet ähnlich wie Pornographie. Der von der Orgonomie geprägte Schauspieler Orson Bean hat dazu etwas sehr Kluges und Kontaktvolles gesagt. Er schreibt über die links- und rechtextremen Verschwörungstheoretiker:

Sie würden erst dann befriedigt sein, wenn sie in den rauchenden Ruinen der Gesellschaft stehen… – egal welcher Gesellschaft. Sie fühlen sich nur im Chaos wohl. Sie peitschen die Ängste der Menschen auf und bieten ihnen dann etwas, an das die Ängste festgemacht werden können.
Das Internet (…) ist ein mächtiges Werkzeug zum Guten und zum Bösen. Dieses Zeugs ist böse. Es bleibt und wie alles Böse ist es auf eine verführerische Weise anziehend. Kein Konservativer kann jemals konservativ genug sein und kein Liberaler jemals liberal genug, um die Anhänger von Verschwörungstheorien zu befriedigen. Es sind politische Nyphomanen, süchtig aber unfähig Befriedigung zu finden, und das Zeugs, das sie verbreiten, ist wie Pornographie. Wenn du dich erst darauf eingelassen hast, brauchst du mehr und mehr.

Linke und rechte Obskurantisten, „Anti-Zionisten“, Antiamerikaner, „Reichsdeutsche“ und so weiter und so fort, sind wirklich nichts anderes als Verschwörungswichser! Früher ebneten Leute wie sie dem Nationalsozialismus und dem Realsozialismus die Bahn. Aktuell liefern sie uns systematisch dem Islam aus, unterminieren jede Abwehrstrategie und belegen jedes klare Denken mit einem Tabu. Ein vernünftiges Wort und du wirst mit den absurdesten Vorwürfen abgekanzelt.

Das Problem fängt damit an, daß die Leute, wie eingangs anhand von „9/11“ erläutert, viel zu kompliziert denken und sich entsprechend in einer Wahnwelt verfangen. Das wird etwa deutlich, wenn David Icke gegen die Verschwörung der Eliten predigt und dabei nichts anderes tut, als die Gedankenwelt von Madame Blavatsky, also die luziferische Ideologie der Eliten, zu verbreiten…

Um was es wirklich geht, sind einfache energetische Zusammenhänge. Ich kann nur jedem raten, das folgende 16teilige Video anzuschauen und dabei die wahnhaften Elemente, das christlich verbrämte New-Age- und Verschwörungsgeschwafel und die Ausfälle gegen den angeblichen „Schwarzmagier“ Wilhelm Reich und gegen James DeMeo schlicht zu überhören. Was die Autoren ab dem 6. Video beschreiben ist, wie ORANUR bzw. Dorgonit buchstäblich ein Loch ins Raumzeitgefüge reißt. Ich verweise dazu auf meine Erörterungen in Ea und die Wellenfunktion und in DORgonit .

[youtube:http://www.youtube.com/watch?v=f2U7Y-LSQaw%5D

Die Orgonomie bzw. eine Travestie der Orgonomie begann erst zu blühen, als sie sich in Gestalt von „Körpertherapeuten“, die massenhaft die okulare Panzerung verstärken (d.h. das organismische Orgonenergie-Feld zerstören), Esoterikern, die etwa von St. Germain faseln, und nicht zuletzt dem Dorgonit vom bioenergetischen Kern löste (Genitalität und ORgon) und dergestalt „Hollywood“ dienstbar wurde.

Die Orgonverschwörung (Teil 1)

6. Februar 2014

Der aufmerksame Leser dieses Blogs könnte sich wirklich fragen, ob das ganze nicht eine schreiende Ungerechtigkeit ist: der Papst wird ständig gelobt, es wird exzessiv die christliche Mystik ausgeplündert, doch beispielsweise der Dalai Lama wird niedergemacht und östliche Mystik als perverses Gegenteil der Orgonomie gezeichnet. „Eine Schweinerei!“

Dahinter steckt das gleiche wie hinter dem „vorurteilsbelasteten“ Umgang mit dem Cannabis, wohingegen starker Alkohol sogar als Gegenmittel gegen eine akute DOR-Attacke gepriesen wird! Es sei, so der Kritiker, doch noch niemand an Cannabis gestorben, im krassen Gegensatz zur gemeingefährlichen Droge Alkohol!

Die Sache ist ganz einfach. Diejenigen, die hier „Gerechtigkeit“ und „Gleichbehandlung“ anmahnen, betrachten die Welt auf eine abstrakte, d.h. mechano-mystische Art und Weise, so als ginge es um „Platonische Ideen“, statt das ganze funktionell, d.h. vom Lebendigen her zu betrachten.

Es stimmt, daß Alkohol eine Horrordroge ist, die das Gehirn und alle anderen vitalen Organe zerstört. Doch ein Glas Rotwein am Abend ist eher gesund und selbst ein isolierter Rausch hat praktisch keine Folgen. Durch mäßigen Alkoholkonsum oder durch einen isolierten Alkoholrausch kommt es zu keiner Persönlichkeitsänderung und die organismische Orgonenergie wird in ihrer Qualität nicht verändert.

Ganz anders sieht das bei Cannabis aus. THC wird im Fett gelagert und ganz langsam aus dem Körper wieder ausgeschieden, d.h. nimmt man regelmäßig Cannabis zu sich, ist man ständig „unter Einfluß“, auch wenn man vermeintlich klar im Kopf ist. Wichtiger aber ist, daß Cannabis die Persönlichkeit verändert und dazu reicht manchmal bereits ein Joint. Es kommt zu einer dramatischen Öffnung des okularen Segments und einer unausweichlichen nachfolgenden um so heftigeren Kontraktion, d.h. zu einer reaktiven Verstärkung der Augenpanzerung. Gleichzeitig nimmt die Energie des Körpers langsam ab, die Aura verliert an Kontur (man ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr „straight“, d.h. man wird „konturlos“) und wird zunehmend schmutziger („DORiger“). Mystisch ausgedrückt: die spirituelle Schutzschicht löst sich auf und der Mensch wird offen für die Welt der Dämonen.

Das sieht man unmittelbar an langjährigen Cannabiskonsumenten: sie wirken „verwaschen“ und „schmutzig“. Nichtkonsumenten fühlen sich in ihrer Umgebung unwohl und umgekehrt Konsumenten in der Umgebung von uns „Spießern“. Es ist nichts andere als die gegenseitige Sequestration von OR und DOR:

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Spezifisch ist jedoch etwas ganz anderes: Während Alkoholkonsumenten dazu neigen „leutselig“ und „emotional“ zu werden, ziehen sich Cannabiskonsumenten eher in sich selbst zurück, werden geradezu „kontemplativ“. Emotion, also die radiale energetische Bewegung vom Solar plexus nach außen und umgekehrt, wird in die longitudinale Bewegung umgewandelt, die den Sensationen zugrundeliegen. Cannabiskonsumenten können sich stundenlang mit der Textur des Mauerwerks beschäftigen oder dem Soundschwall von Ambient hingeben, d.h. ganz in Sensationen aufgehen, ohne im eigentlichen Sinne irgendetwas zu empfinden. Sie sind „cool!“ Dieser Effekt ist ihnen besonders wichtig, weil er sie von der Emotion Angst befreit. Es ist alles „easy“!

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Das Christentum erinnert in vieler Hinsicht an den Alkohol. Man wird warm, „angeheitert“, „sentimental“ oder verfällt gar einem dionysischen Rausch. Aber es ist nur vorübergehend und betrifft kaum den Alltag, d.h. es kommt nicht zur Persönlichkeitsänderung. Ganz anders ist das mit dem Buddhismus und ähnlichen östlich inspirierten Glaubensbewegungen. Es geht stets um Meditation und andere Manipulationen am okularen Segment und der energetischen Struktur des Körpers („innere Alchimie“). Folge ist stets eine Persönlichkeitsänderung und, wie in Die Massenpsychologie des Buddhismus ausgeführt, die Umwandlung von Emotion in Sensation.

Es geht, um die alchimistische körperliche Transformation, um eine geistig-spirituelle Alchimie und Entwicklung des Bewußtseins in höhere Dimensionen hinein… Das ganze eingebunden in die ORANUR- und DOR-Katastrophe der Erdatmosphäre:

Jede Energieerhöhung unseres Planeten ist verbunden mit einer Irritation der Erde, so daß es durch die Energieschwankungen zu Naturkatastrophen kommt. Und das erleben wir ja auch massiv. Überall auf unserem Globus kommt es derzeit zu Überflutungen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen. Diese stellen nichts anderes als der Versuch der Erde dar, sich an diese neue Energiestruktur anzupassen und sich von der alten, oft negativen Energie, die auch wir Menschen produziert haben, zu reinigen und zu befreien.
So wie die Erde nun dabei ist, sich zu reinigen, so ist auch bei jedem einzelnen Menschen eine Neuordnung der Energien im Gange: Die neuen Energien können auch hier zu Irritationen führen, die zu allen möglichen Ausbrüchen führen können, ob nun emotional, körperlich, geistig oder spirituell. Dabei geht es darum, daß jeder Mensch sich energetisch an diese neuen Energien anpaßt, damit er durch die Diskrepanz keinen Schaden nimmt. Die planetare Grundfrequenz wird laufend höher, und wenn sich die eigene Körperfrequenz nicht anpaßt, können Irritationen bis hin zu Krankheiten entstehen. Energetische Unausgewogenheit im Kollektiv zeigt sich dann auch auf der Erde in Form von Spannungen. Stabilität zu erlangen ist darum für die Erde und für jeden einzelnen sehr wichtig, um diese Zeit zu überstehen. Übrigens: Auch die teilweise chaotischen Wettermuster zeigen diese Spannungen auf, neben den klimatischen Veränderungen, denen Mutter Erde unterworfen ist.

Unbedingt die ganze Seite lesen! Das ist die Orgonverschwörung!

Alkohol und Cannabis sind zwar beides Rauschdrogen, die erstere sogar potentiell eine der mörderischten überhaupt, aber es sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuh! Das gleiche gilt für Christentum und Buddhismus: es sind beides Religionen, die erstere kann sich sogar zu gemeingefährlichem Fanatismus steigern, doch das heißt nicht, daß der im ganzen friedfertigere und im übrigen auch philosophisch unweit konsistentere Buddhismus im bioenergetischen Sinne harmloser ist. Tatsächlich verunmöglicht er (und ähnliche Systeme) die Annäherung an das Lebendige. Wer das bestreitet, hat schlichtweg so gut wie nichts vom Buddhismus, d.h. die Überwindung des Leidens („Ego, Begierde, Haß“, d.h. der Emotionen schlechthin) begriffen!

Das gleiche gilt für die Cannabiskonsumenten: Meine Güte, schaut euch doch eine beliebige „Cannabis-Kultur“ an, etwa die „Headshops“, hört euch die Musik an, laßt den cannabis-inspirierten „Humor“ auf euch wirken.

Tatsächlich geht es hier gar nicht um Religion, sondern um bioenergetische Zustände. Menschen, die sich von ihren christlichen Wurzeln entfremdet haben, tun instinktiv alles, um eine bioenergetische Veränderung in ihrer Umwelt hervorzurufen, in der der „Christus-Impuls“, der bioenergetische Kern, sich nicht entfalten kann. Da es aber kein Vakuum geben kann, treten an seine Stelle „Dämonen“, d.h. die isolierten Bestrebungen („sekundären Triebe“) der Panzerung. Die Menschen verfallen den Dämonen, die nichts anderes sind als Verkörperungen von ORANUR und DOR. Das wird im Neuen Testament sehr schön beschrieben.

In einer solchen Welt gibt es zwar noch Sensationen, aber charakteristischerweise keine Emotionen mehr. Der Mensch wird zu einer Maschine, in der Signale verarbeitet werden. Da gibt es keinen Unterschied zwischen dem Mechanismus und Mystizismus:

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Vor dem Kamin

4. Februar 2014

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Ein Auszug aus Jerome Edens Buch View from Eden (New York 1976): Vor dem Kamin

Der Dalai Lama im Dschungelcamp

3. Februar 2014

Der mechanistische Geist steht, schaut er in die Welt, einem vollständigen Chaos gegenüber, da er unfähig ist, gemeinsame Funktionsprinzipien (CFPs, Common Functioning Principles) zu sehen. Was ist das CFP unserer Kultur? Der brave „Reichianer“ wird jetzt vielleicht sagen: „Die Panzerung!“ Nun, das ist kein Funktionalismus, sondern kurzschlüssiger und abstrakter Mystizismus! Die Antwort ist nämlich viel zu unspezifisch und bietet kaum einen Ansatz, um irgendetwas praktisch zu verändern. Es ist bloße „Wahrheitskrämerei“!

Das tatsächliche CFP unserer gegenwärtigen Kultur läßt sich wie folgt ausdrücken:

transemse

Diese heterogene Funktionsgleichung erklärt sowohl die mechanistische als auch die mystische Seite unserer aktuellen Kultur.

Beispielsweise fragte die BILD-Zeitung angesichts der Ekelorgien im „Dschungelcamp“ einen Zoologen von der Uni Duisburg-Essen, was denn der Wurm fühle, wenn er auf dem Teller landet und dann zerkaut wird. Die „wissenschaftliche“ Antwort: „Er steht ungern im Rampenlicht. Aber Angst hat so ein Wurm nicht.“ Lande er im feuchten und dunklen Mund, sei er „für eine Sekunde (…) im Paradies – bevor er zermalmt wird“.

Auffällig bei allen derartigen Äußerungen ist stets, daß Emotionen (in diesem Fall Angst) geleugnet und stattdessen Sensationen (Signal: „Licht“, Reaktion: „Flucht ins Dunkle, wo es feucht und warm ist“) in den Vordergrund geschoben werden. Daß Lust (bioenergetische Expansion) und Angst (bioenergetische Kontraktion) die fundamentalsten Eigenschaften alles Lebendigen sind, die unmittelbar beobachtet werden können, wie Reich in den 1930er Jahren mit seinen bio-elektrischen und Bion-Experimenten zeigte, ist diesen Wissenschaftlern vollkommen unzugänglich. Für sie sind Würmer nichts anderes als eine Art „Bioroboter“, die ohne Innenleben („Qualität“) auf äußere Reize („Quantität“) reagieren. „Angst“ ist für diese Wissenschaftler ein Phänomen, das erst bei hochentwickelten Organismen mit Ansätzen von Bewußtsein auftritt.

Dieser Sicht liegt eine noch fundamentalere Transformation zugrunde, als die oben dargestellte:

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Jedwede bioenergetische Erregung kann sich nicht entwickeln, sondern wird sofort in Wahrnehmung überführt, die entsprechend ein schizophrenes (oder „schizoides“) Eigenleben führt. Schließlich spielt sich alles nur noch im Kopf ab. Wir alle kennen das „wissenschaftliche“ Diktum, daß das Gehirn das einzige „erogene Organ“ sei. Der Mensch als Maschine mit einem „Geist“. Das, die Rolle des „Bewußtseins“, ist das mystische Element, das sich zwangsläufig in ihre mechanistische Weltsicht einschleicht.

In dieser Kultur gibt es keinen Platz für Emotionen (und damit keinen Platz für die Orgonomie!). Das, was an Emotionen in jedem Menschen vorhanden ist, wird sofort in Sensation transformiert. Das wird jedem Biologen, Psychologen, Soziologen von vornherein als „wissenschaftliche Herangehensweise“ eingetrichtert. Überhaupt wird jedwede bioenergetische Erregung unmittelbar in Wahrnehmung überführt, was zu deren Eigenleben führt. Diese Menschen haben keinen Wurm mit seiner lebendigen Ausdruckssprache vor sich, die man unmittelbar nachempfinden kann, sondern ein abstraktes Konstrukt. Das sehende Auge schwebt über einer toten mechanischen Welt.

Exakt die gleiche bioenergetische Tiefenstruktur findet sich im mystischen Pendant zum allgegenwärtigen Mechanismus:

Die Orgonomie ist der Todfeind jedweder Art von Mystizismus, insbesondere, wenn er sich organisiert, um die freie Entfaltung des Lebendigen zu hintertreiben (Emotionelle Pest). Ein Beispiel für den in den Massen schlummernden Faschismus (Mystizismus ist untrennbar mit Sadismus verbunden) ist die „Heil-Begeisterung“ für den Dalai Lama.

Beispielsweise hat sich der Stern in den letzten Jahren mit enthemmtem Pathos hervorgetan:

Er [der Dalai Lama] ist der Ozean der Weisheit und das wunscherfüllende Juwel. Er ist der verlorene König und der Seelenretter des Westens. Er ist Tibets menschgewordener Gott und die größte Sehnsuchtsleinwand für Sinnsüchtige. Wie ein Gott vertrieben wurde, wie er auszog, sein Land zu befreien, und dabei die Welt das Glücklichsein lehrte.

Bei Empfängen für den Gottkönig werden in der deutschen Hauptstadt tausende Tibetfahnen gehißt. Städte, Gemeinden und Landkreise zeigen in ganz Deutschland auf ihren Rathäusern und Ämtern die Flagge Tibets. Es gibt keinen einzigen kritischen Presseartikel zum Siegeszug des „Gelben Papstes“, dem Europa wie eine reife Frucht in die Hand fällt, wenn dieses sich nicht gegen Saharasia verteidigt. Man lese dazu auch das Essay der Trimonis Der Eskapismus der Gutmenschen und besuche ihre Website www.trimondi.de.

Und was ist die großartige Botschaft seiner Heiligkeit? Sei authentisch, akzeptiere den anderen, übe Vergebung, das Streben nach Glück ist das wichtigste im Leben, etc.pp. Kein vernünftiger Mensch kann etwas gegen diese Allgemeinplätze sagen. Es sollte uns eher zu denken geben, daß der „Ozean der Weisheit“ praktisch nur solche austauschbaren Allgemeinplätze absondert.

Besonders gruselig wird es, wenn der Dalai Lama mit Quantenphysikern diskutiert („Blablablablablablabla“). Eine wissenschaftliche Koryphäe wie Stalin, Hitler, Mao und Ceausescu! Von der psychiatrischen Fachzeitschrift DNP – Der Neurologe & Psychiater wurde der Gelbe Papst im Oktober 2005 sogar zum „Mann des Monats“ erklärt. Er sei für seine „Schwäche für Neurotransmitter, synaptische Verschaltungen und Kernspintomographie“ bekannt! Beispielsweise habe sich seine Heiligkeit in der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich das Podium eines Symposiums zum Thema „Furcht und Angst“ mit „namhaften Wissenschaftlern“ geteilt.

In diesem Zusammenhang hat die DNP Sensationelles zu berichten: einer US-Studie aus dem Jahre 2004 zufolge haben tibetische Mönche, die der Dalai Lama ermutigt hatte, an dieser Untersuchung teilzunehmen, während der Meditation (und weniger ausgeprägt auch im Ausgangszustand!) im EEG eine „Gammaaktivität“ von einem Ausmaß gezeigt, das nie zuvor in einem „nichtpathologischen Kontext“ gemessen wurde. Daß das „Gammaband“ mit Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Lernen und bewußter Wahrnehmung in Verbindung gebracht wird – paßt zu unserer Analyse des bioenergetischen Hintergrundes des Buddhismus: die pathologische Transformation von Erregung in Wahrnehmung.

Auf insistieren des Dalai Lamas wurde dieser Zusammenhang vor kurzem erneut nachgewiesen. Maria Kozhevnikov, eine Neurowissenschaftlerin an der George Mason University in Fairfax, Virginia konnte zeigen, daß eine bestimmte Art der Meditation, bei der ein detailliertes mentales Bild der Gottheit geschaffen und erhalten wird, die visuelle Erinnerungsfähigkeit verstärkt. Wenn auch nur vorübergehend. Der Dalai Lama hatte dieses Forschungsprojekt angeregt, als er 2003 an einer neurowissenschaftlichen Konferenz am Massachusetts Institute of Technology teilgenommen hatte.

Die Transformation von Emotion in Sensation erklärt, warum die „Weisheiten“ des Dalai Lamas und sein Lächeln so… – so leer sind. Sie erklärt auch, warum er heutzutage so beliebt ist.

Meinen Buddhismus-Artikel habe ich mit vollem Recht nach Reichs Die Massenpsychologie des Faschismus benannt. Die Emotionelle Pest etwa im Islam zu durchschauen ist einfach. Beim Buddhismus bedarf es einer tiefergehenden funktionellen Analyse.