Archive for Oktober 2013

„Äther“ und Orgonenergie (Teil 2)

31. Oktober 2013

Das „EINE Gesetz“ des pulsatilen Funktionierens der Orgonenergie, ist sowohl die Grundlage aller physikalischen Gesetze, als auch die des „Äthers“. Dergestalt wird beides aus der gleichen Grundlage abgeleitet (vgl. das funktionelle Schema in Teil 1; mit „Gott“ = Gesetz), genauso wie Reich das atomare Weltbild genetisch auflöste, indem er die Genese der Masseteilchen in der kosmischen Überlagerung freilegte. Im Gegensatz dazu basieren die rein mathematischen „Platonischen Gesetze“ der modernen Physik und die klassischen „Äthermodelle“ auf einem Denken, das von den organismischen pulsatilen Funktionen der Physiker abgetrennt ist.

Reich hat keine Modelle gebaut, sondern funktionelle Beschreibungen der Naturprozesse mit Funktionsdiagrammen formuliert. Modelle gehen aus der künstlichen Isolierung von Teilfunktionen hervor, die so aus dem Bewegungszusammenhang herausgerissen und später auf ihn wieder übertragen werden, wodurch er seinem Wesen beraubt und mechanisch festgeschrieben wird. Die Naturwissenschaft beschäftigt sich dann mit ihren eigenen künstlichen Konzepten (wie dem „Äther“), aber nicht mehr mit der Natur (S. Clark & R. Frauchinger: „Paradigm-Maker or Paradigm-Breaker, Part 1“, The Journal of Orgonomy, 20: 93-105, May 1986). Hier sollen deshalb keine Modelle präsentiert werden, weder von diskontinuierlichen „Teilchen“ oder einem kontinuierlichen „Substrat“, sondern nur abstrakte Funktionsschemata, die orgonotisches Funktionieren beschreiben, ohne es mit Modellvorstellungen ein für allemal festzulegen.

Nichtsdestoweniger muß auch die Orgonphysik von einem Postulat ausgehen, wie es dem Wesen aller Physik entspricht: „Die Bedeutung des deduktiven Verfahrens liegt vor allem darin, daß die Physik als System erscheint, das aus bestimmten Fundamentalsätzen entwickelt werden kann“ (Edgar Hunger: Grundbegriffe des physikalischen Denkens, Frankfurt 1964, S. 19). Demgemäß gibt es „nach Ansicht der meisten Denker (…) eine hypothesenfreie Wissenschaft nicht; denn die sogenannten Tatsachen haben erst im Rahmen einer Theorie ihren Sinn, und Experimente werden auf Grund von Hypothesen und Theorien durchgeführt“ (ebd., S. 38). Die Wahrnehmung des eigenen pulsatilen Funktionierens ist das entsprechende nicht weiter hinterfragbare „theoretische“ Fundament, auf dem die Orgonphysik errichtet werden muß.

Reich hat sich zuerst der Biologie und dann der Physik von der Grundauffassung seiner einzigen Entdeckung her genähert – der orgastischen Plasmazuckung (Äther, Gott und Teufel, Frankfurt 1983, S. 3). Genauso wie Reich die Orgonbiophysik auf dem rein biologischen Ausgangspunkt der Orgasmustheorie aufgebaut hat, muß die Orgonphysik auf der Entsprechung im nichtlebenden Bereich errichtet werden.

Die pulsatile Selbstbezüglichkeit des „EINEN Gesetzes“ liegt dem Auftreten der begrenzten Raumfunktion zugrunde. Gleichzeitig erklärt eine vor der Raumfunktion liegende Zeitfunktion die „raumfreien“, bzw. „nichtlokalen“ zweifelsfreien Ergebnisse der parapsychologischen Forschung (oder das „Affinitätsgesetz“ der Magie) und, wem das zu unseriös ist, der ganzen Quantenmechanik insbesondere den neueren experimentellen Verifikationen von Nichtlokalität („EPR-Paradoxon“) auch in den Dimensionen des Makrokosmos. Hierhin gehören z.B. auch die nichtlokalen morphogenetischen Felder von Sheldrake. Die „egoistischen Gene“ der Soziobiologie sind dann eine Funktion des morphogenetischen Feldes das aufgrund von Selbstbezüglichkeit funktioniert: gleiches zieht gleiches an (man siehe auch die Zwillingsforschung, die angeblich die Genetik beweist).

Reichs Biologielehrer Kammerer bezeichnete dieses Prinzip als „Serialität“ (später von Pauli und Jung als „Synchronizität“ plagiiert). Kammerers „Gesetz der Serie“ steht zum Zufallsgesetz im gleichen Verhältnis, wie das orgonomische Potential zum mechanischen Potential. Die „Serialität“ besagt ganz einfach, daß Ereignisse entgegen den statistischen Gesetzen gehäuft auftreten, ohne daß eine kausale Verbindung zwischen ihnen besteht. Es ist, als wenn ein Ereignis ein gleichartiges Ereignis anziehen würde. Dies entspricht dem orgonomischen Potential, ohne das unsere Welt eine gleichmäßig verteilte homogene kosmische Brühe wäre. Die Thermodynamik, die diesen „Wärmetod“ voraussagt, beruht auf den Gesetzen der Statistik: alle Temperaturen müssen sich letztendlich ausgleichen, da sich die ungeordnete Wärmebewegung der Moleküle statistisch gleichmäßig im Raum verteilen muß. Bringt man nun in diesen Vorstellungsrahmen das orgonomische Potential ein, muß es nach diesem Muster einen antistatistischen Faktor geben. So ist das orgonomische Potential identisch mit Kammerers Serialität.

Die Orgonomie beschreibt die Formierung des „funktionellen Raumes“ als ständige Bifurkation, wie man sie z.B. bei Bäumen sieht (Die Bioexperimente, Frankfurt 1995, S. 197). Dieses Aufspalten in der Bildung von Ästen, Zweigen und Blättern ist funktionell identisch mit Pulsation („Orgonomic Functionalism, Part II (Chapters 13. – 14.)“, Orgone Energy Bulletin 4: 186-196, Oct. 1952, S. 191f). Die funktionellen Schemata der Pulsation entsprechen den von Reich fotografierten Orgonenergie-Einheiten (Das ORANUR-Experiment II, Frankfurt 1997, S. 63f) und den orgonotischen Systemen mit Kern und Peripherie. Im bio-emotionalen und biosozialen Bereich sieht das entsprechende abstrakte Diagramm des funktionellen Raumes wie folgt aus (Äther, Gott und Teufel, S. 120):

Grundemotionen

Pulsation (Äther, Gott und Teufel, S. 147-150) ist eine Bewegung, die um ein „absolutes Zentrum“ angeordnet ist, von dem zyklisch die Expansion ausgeht und zu dem die Kontraktion zurückkehrt. Im biologischen Bereich bildet sich um solche Zentren, z.B. den Solar Plexus des Menschen, der „funktionelle Raum“ von biologischen metabolischen Prozessen und dann weiter der „funktionelle Raum“ des bio-sozialen Lebens und der „fiktive Raum“ der Gedankenwelt, der Vorstellungskraft und des „Geistes“ („Gott“). Diese pulsatile/zyklische Funktion ist die Uressenz des Lebendigen selbst, aus der Reich ihre sekundären bio-mechanischen Funktionen ableitete („Orgonomic Functionalism, Part II (Chapters 13. – 14.)“, S. 192). Nach genau dem gleichen Muster bildet sich der „metrische Raum“ der Physik („Äther“) aus der primordialen Pulsation. Die philosophische Frage nach der Existenz der Außenwelt erübrigt sich, da das innere Erleben und der äußere Raum dieselbe Genese in einem „dritten Faktor“ haben, der Pulsation.

„Äther“ und Orgonenergie (Teil 1)

30. Oktober 2013

Was ist die Orgonenergie? Im allgemeinen lautet die Antwort der Orgonomie, daß die Orgonenergie der „Äther“ sei, eine „Substanz“, die den Raum wie ein Gas anfüllt, entsprechend dem „Äther“-Konzept der vulgärmechanistischen Physik des 19. Jahrhunderts. Aber diese bequeme traditionelle Herangehensweise, wie sie z.B. von C.F. Baker vertreten wird („Energy: An Overview“, Annals of the Institute of Orgonomic Science, Vol. 4, Sept. 1987, S. 6-12), macht die Orgonomie mechanistischer als die moderne Physik. C.F. Bakers ganze Herangehensweise erinnert verblüffend an das 19. Jahrhundert mit Buchtiteln wie „Die Kraft. Eine realmonistische Weltanschauung. Bd. I: Die Kontraktionsenergie, die letztursächliche einheitliche mechanische Wirkungsform des Weltsubstrates“ von J.G. Vogt (Leipzig 1878, aus Nietzsches Bibliothek: Kommentar zu den Bänden 1-13, dtv-Studienausgabe Bd. 14, München 1988, S. 647).

Reich war jedoch sehr darauf bedacht, die Orgonenergie nicht mit dem „Äther“ der klassischen Physik gleichzusetzen (Äther, Gott und Teufel, Frankfurt 1983, S. 139-142). Während der „Äther“ das Kernkonzept des Mechanismus ist, ist „Gott“ das des Mystizismus (ebd., S. 40 und S. 51). Es sollte mehr denn offensichtlich sein, daß die Orgonenergie genausowenig mit dem mechanistischen Konzept des „Äthers“ identisch sein kann, wie mit dem mystischen Konzept „Gott“. Wer das eine bejaht, muß auch das andere in Kauf nehmen. Daß die Dualität von „Äther“ und „Gott“ (auch wenn das eine unter vermeintlichem Ausschluß des anderen vorgestellt wird) unmöglich das tiefste Funktionsniveau sein kann, zeigt Reichs Diagramm der funktionellen Beziehung von „Äther“, „Gott“ und Orgonenergie (ebd., S. 51):

widfunk1

Während die tiefere Funktion Teil der Natur ist (einschließlich der Natur des gepanzerten Menschen unterhalb der Panzerung), sind die beiden höheren Funktionen, die Reich in Anführungszeichen setzt, nur künstliche Bezugssysteme des Denkens des gepanzerten Menschen; kontaktlose Konzepte, die auf Panzerung beruhen und deshalb funktionell äquivalent sind. Sie sind die Projektion der Panzerung des Menschen in Form des „Absoluten“ jenseits des Wechsels, des „Erzeugers von Energie“ jenseits allen Metabolismus (z.B. Charles Kelleys „Radix“-Konzept), des „ersten Bewegers“, d.h. des „bewegungslosen Bewegers“ jenseits von Bewegung, während die primäre Realität, die sich unterhalb von ihnen befindet, wegen der Panzerung unerreichbar bleibt.

Nichtsdestoweniger hat sich die mechano-mystische Auffassung in der Physik erstaunlicherweise bewährt, wie aus unserer technischen Umwelt in den letzten 200 Jahren ersichtlich ist, die aus den Ruinen des metaphysischen Zeitalters hervorgegangen ist. Diesem sehr erfolgreichen Muster folgend, könnte man Orgon (-Energie) als eine Art von „trägem Stoff“ betrachten, der „konzentriert“ wird. (Die Anführungszeichen stammen von Reich, der sich dafür entschuldigt, einen Begriff zu benutzen, der nur für materielle Stoffe geeignet ist [Äther, Gott und Teufel, Frankfurt 1983, S. 145].) Orgonenergie würde wie ein materielles Medium sein, in dem sich Bewegung fortpflanzt und so Energie übertragen wird, die in der Verformung des Mediums gespeichert ist (vgl. (Baker, S. 7-10, wo C.F. Baker genau dieses Konzept des letzten Jahrhunderts als „orgonomische Wissenschaft“ verkauft).

Kann man die Orgonenergie tatsächlich als „materielle Substanz“, als „elastischen Stoff“ betrachten? Reich macht deutlich, daß diese Mediums-Charakteristiken Funktionen der massefreien Orgonenergie sind, nicht vice versa, d.h. „die physikalischen Funktionen, die in der Orgonphysik als ‚Orgonenergie‘ abstrahiert werden“, wie Reich sich ausdrückt (Äther, Gott und Teufel, S. 146; Hervorhebung hinzugefügt), sind nicht hergeleitet aus einer mechanischen elastischen „Substanz“, sondern die Grundfunktion der Orgonenergie ist, Reich zufolge (ebd., S. 146; 11:98), Bewegung nicht die Behinderung von Bewegung (vgl. Baker, S. 12f). „Energie ist eine Funktion der Bewegung und umgekehrt“ (Äther, Gott und Teufel, S. 157). Energie und Bewegung sind eng miteinander verbunden und fast identisch (ebd., S. 51, 146; Das ORANUR-Experiment II, Frankfurt 1997, S. 132; „Complete Orgonometric Equations“, Orgone Energy Bulletin, 3: 65-71, April 1951, S. 69). Energie ist nicht die „Einschränkung von Bewegung“ durch einen seltsamen „elastischen Stoff“ (Baker, S. 10); sie ist nicht die Funktion des dem mechanischen Potential folgenden Zurückgehens zu einem ursprünglichen Gleichgewichtszustand, sondern ganz im Gegenteil ruft die selbst-bezügliche Beschränkung der primordialen Orgonenergie-Bewegung jene Funktionen hervor, die die erzmechanistischen Physiker des 19. Jahrhunderts (und heutige „Orgonphysiker“) unter dem Begriff des „elastischen Äthers“ (ebd., S. 8-11) an den Grund aller Naturerscheinungen stellen.

Die Orgonenergie konnte nur deshalb als „elastischer Stoff“ mißinterpretiert werden, weil das „Zurückkehren zum ursprünglichen Zustand“ tatsächlich der Kern der Mediums-Charakteristiken der Orgonenergie ist. Ich betrachtet die Orgonenergie als funktionell identisch mit Pulsation – gewissermaßen ist die Orgonenergie Pulsation (Äther, Gott und Teufel, S. 105 und S. 158-161; „Orgonomic Functionalism, Part II (Chapters 13. – 14.)“, Orgone Energy Bulletin, 4: 186-196, Oct. 1952, S. 191f). Die Mediums-Charakteristik der Orgonenergie, ihre Qualität des Gleichbleibenden (= Substanz), ist dann funktionell identisch mit der ständigen Rückkehr zur jeweilig vorausgegangenen Phase, was ja die Natur der Pulsation ausmacht (und auch dem „kohärenten“ orgonomischen Potential inhärent ist): Exp. → Kontr. → Exp. → Kontr. Natürlich gibt es hier keine mechanische Wiederholung, da es so etwas im Bereich des orgonotischen Funktionierens nicht gibt, sondern nur das „EINE Gesetz“ der Pulsation in all der „Gesetzlosigkeit“ der Orgonenergie-Funktionen (Äther, Gott und Teufel, S. 158).

Links zwo drei vier

28. Oktober 2013
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Babys werden mit einem Gefühl für Rhythmus geboren. Am EEG konnten ungarische und niederländische Forscher ablesen, daß die Gehirne der Babys reagierten, wenn bei einem vorgespielten Rhythmus ein Schlag ausgelassen wurde, so als wären die Neugeborenen sozusagen „mitgegangen“ und hätten jeweils den nächsten Rhythmusschlag erwartet. Vom ersten Atemzug anwärts haben wir Rhythmus im Blut!

Ist das angesichts der kosmischen Lebensenergie (Orgon), ihrer Pulsation und ihrer Kreiselwellenbewegung anders zu erwarten?

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Die Hamburger „Rhythmikerin“ Heike Winkler arbeitet seit zehn Jahren mit Kindern. Dabei ist ihr aufgefallen, daß in den vielen Jahren, in denen sie Gruppen anleitet, die Gruppe sich spontan stets linksherum bewegt scheint ähnlich wie die Pulsation tief in der kosmischen Lebensenergie (Orgon) verankert zu sein.

Das gesamte Lebendige ist „linksdrehend“. Das fängt schon mit den Aminosäuren an, die sowohl links- als in gleicher Menge auch rechtshändig auftreten, wenn sie im Labor erzeugt werden, während in lebenden Organismen ausschließlich die linkshändige Variante auftritt.

Erklärt wurde das mit entsprechend zirkular polarisierter kosmischer Strahlung, die zufällig bei Entstehung des Lebens die rechtshändigen Aminosäuren zerstört habe, oder, alternativ, mit der asymmetrischen schwachen Kernkraft („Beta-Zerfall“), die über eine komplizierte Wechselwirkung mit Wasser zu einer kleinen aber entscheidenden Bevorzugung linkshändiger Aminosäuren geführt habe. Das wird genauer hier erklärt.

Neuerdings glaubt man, die linkshändigen Aminosäuren wären über Meteoriten zur Erde gelangt. Das verlagert das Problem aber nur, ist also keine fundamentale Erklärung.

Eine solche Erklärung wäre die Entdeckung einer fundamentalen Eigenschaft der kosmischen Lebensenergie (Orgon), die möglichweise einen „Linksdrall“ hat.

Wie tief die Händigkeit in unserem Organismus verankert ist, zeigt sich etwa daran, daß sich in der Haarwellung die Händigkeit zeigt.

Haare von Rechtshändern sind fast immer im Uhrzeigersinn gewellt. US-Forscher stellten fest, daß sich das Haupthaar von 95 Prozent der Menschen fast immer im Uhrzeigersinn krümmt, während dagegen die Drehrichtung bei Links- und Beidhändern variiert. Der Forscher Amar Klar aus Maryland vermutet, daß ein einzelnes, in zwei Formen vorkommendes Gen die bevorzugte Körperseite bestimmt. Eine oder zwei Kopien des Rechtshänder-Gens verursachen im Uhrzeigersinn gewelltes Haar. Zwei Kopien des Linkshändergens drehen die Wellung um.

Und dann ist da schließlich die Arbeit von Siegfried Wachtel zum „Linksphänomen“: Wachtel (Jahrgang 1930) ist Arzt. In seiner Jugend stieß er auf das Phänomen, daß alle Skifahrer Hindernissen immer nach links auswichen und danach hat er sich sein ganzes „DDR“-Leben mit diesem „Linksphänomen“, das wirklich alles bestimmt, beschäftigt (Siegfried Wachtel und Andrej Jendrusch: Das Linksphänomen. Eine Entdeckung und ihr Schicksal, Berlin („DDR“): LinksDruck, 1990). Siehe auch hier.

Orgonometrie (Teil 1)

27. Oktober 2013

orgonometrieteil12

Meine etwas physiklastige Einführung in die Orgonometrie, die pdf-Datei Orgonometrie (Teil 1), ist in einer leicht revidierten Version online:

Orgonometrie (Teil 1)

Demnächst folgt nach und nach die vollkommen neue Datei Orgonometrie (Teil 2).

Schizophrene vor dem Fernseher und auf dem Fahrrad

25. Oktober 2013

In der dritten Auflage der Charakteranalyse (1949) hat Reich dargestellt, daß Schizophrenie vor allem auf zwei Mechanismen beruht, die mit der Panzerung des okularen Segments, des „Augensegments“, zusammenhängen: die Trennung von Erregung und Wahrnehmung und die Ausweitung- und Ausdünnung des organismischen Orgonenergie-Feldes (der „Aura“).

Traditionellerweise wird Schizophrenie mit der Spaltung der Hirnareale in Zusammenhang gebracht, die Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle kontrollieren. John D. Gabrieli (Massachusetts Institute of Technology) et al. konnten jedoch zeigen, daß Schizophrenie damit einhergeht, daß die Teile des neuronalen Netzwerks, das mit der Selbstreflektion verknüpft ist, zu sehr miteinander verbunden sind. Durch die Überaktivierung dieses Systems verschwömmen die Grenzen zwischen der inneren und äußeren Realität. Schizophrene leiden unter der Unfähigkeit, ihre geistigen Ressourcen weg von inneren Gedanken und Gefühlen auf die Außenwelt zu richten. So ließen sich auch Halluzinationen und Verfolgungswahn erklären, da auf diese Weise neutrale Außenstimuli unverhältnismäßig bedeutsam erscheinen. Sind Gebiete des Gehirns aktiv, die normalerweise mit der Selbstreflektion verbunden sind, während der Betreffende beispielsweise eine Stimme im Fernsehen hört, kann es für ihn so wirken, als würde sich die Stimme direkt an ihn wenden.

http://www.amazon.de/Charakteranalyse-Wilhelm-Reich/dp/3462019821/ref=la_B004564OY8_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1382692740&sr=1-3

Fast jeder Mensch in unserer Kultur leidet unter einer Energieblockade im Kopfbereich. Besonders ausgeprägt ist diese „okulare Panzerung“ in der Schizophrenie. Hier wird auch deutlich, daß sie weitgehend an die Stelle der Körperpanzerung tritt, was möglich ist, da gleichzeitig das Energieniveau des Körpers heruntergesetzt ist. Entsprechend ist es Ziel der Orgontherapie von Schizophrenen (und zunehmend auch von okular gepanzerten Menschen in der antiautoritären Gesellschaft), die Panzerung am Kopfende abzubauen und durch eine entsprechende Panzerung in den unteren Panzerungssegmenten zu ersetzen, was mit einem generellen Anstieg des Energiepegels einhergeht.

Forscher in München, Andrea Schmitt und Peter Falkai, haben nun in Studien untersucht, daß sportliche Aktivität (Radeln) bei Schizophrenen zu einer Verbesserung der kognitiven Funktionen führt. Auch die schizophrenie-typischen Symptome nehmen ab. Sie erklären das mit einer durch die sportlichen Aktivitäten verursachten Vergrößerung des Hippocampus, der bei Schizophren gewöhnlich verkleinert ist (ÄrzteZeitung).

Wie stets in der mechanistischen Wissenschaft stehen materielle Strukturen im Mittelpunkt, während energetische Überlegungen draußen vor bleiben. Von jeher wissen Orgontherapeuten, daß Sport, insbesondere Laufen und Radfahren, die Energie aus der okularen Blockierung befreit, das Energieniveau des Gesamtkörpers ansteigen läßt und die Energie durch aufgebaute zusätzliche Muskelmasse bindet.

Hitler im 21. Jahrhundert

23. Oktober 2013

Charles Konia hat sich ausführlich über Psychopathen geäußert, etwa hier und hier. Dabei geht es vor allem um die Psychopathen in den Chefetagen, die nicht zuletzt die Wirtschaftskrise der letzten Jahre zu verantworten haben.

Dazu nun ein interessanter Artikel im Informationsdienst für Neurologen und Psychiater neuro aktuell (Oktober 2013, Nachdruck eines Artikels aus der Süddeutschen Zeitung von Anfang des Jahres).

Zunächst werden die modernen Diagnoseschlüssel ICD-10 und DSM-IV kritisiert, die den Begriff „Psychopathie“ abgeschafft und durch weniger scharfe Begriffe ersetzt haben. Doch noch heute werde die Psychopathie, wie sie klassisch 1941 von Hervey Cleckley definiert wurde, als Kriterium herangezogen, was sich etwa durch die weitverbreitete Verwendung der von Robert Hare entwickelten Psychopathy Checklist –Revised zeige.

Stichworte für die Diagnose von Psychopathie sind hier:

Ein sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme, bei erheblich übersteigertem Selbstgefühl. Ein krankhafter Lügner mit betrügerisch-manipulativem Verhalten. Er leidet (bzw. leidet eben nicht) unter einem Mangel an Schuldbewußtsein, hat nur oberflächliche Gefühle, ist gefühlskalt und leidet (bzw. leidet eben nicht) unter einem Mangel an Empathie. Er übernimmt für sein Handeln keine Verantwortung.

Angesichts dieser Stichworte sei daran erinnert, daß Reich Hitler stets als „Generalpsychopathen“ bezeichnet hat! Dazu paßt teilweise auch dessen Impulsivität:

Der Psychopath ist von Erlebnishunger geprägt, führt einen schmarotzerhaften Lebensstil und hat sein Verhalten nicht unter Kontrolle. Schon früh zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten, das Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit.

Weitere Auffälligkeiten im Leben von Psychopathen sind Kriminalität in der Jugend, überhaupt eine vielgestaltige Kriminalität mit Verstößen gegen Bewährungsauflagen, Promiskuität und viele kurzzeitige eheähnliche Beziehungen.

Es ist beängstigend, daß in der sich seit etwa 1960 kontinuierlich entwickelnden und um sich greifenden anti-autoritären Gesellschaft diese psychopathischen Verhaltensmuster geradezu zu Verhaltensmaximen werden.

Mitte des letzten Jahrzehnts ergab eine Studie von Robert Hare und des Wirtschaftspsychologen Paul Babiak, daß, während nur etwa 1 % der Gesamtbevölkerung psychopathisch sind, immerhin 3 bis 4 % der höheren Angestellten Psychopathen sind. Der Autor des Artikels spekuliert auf nachvollziehbare Weise, daß die Prozentzahlen an der Spitze der Wirtschaft wahrscheinlich sogar weitaus höher liegen.

Das Problem mit dem Kapitalismus ist, daß solche Typen teilweise recht nützlich sind, denn um eine Firma auch unter schwierigen Bedingungen zu gründen (und damit im günstigsten Fall eine ökonomische Kettenreaktion auszulösen, die eine ganze Region wirtschaftlich wiederbeleben kann!), braucht es einen, wenn man so will, „hitleresken“ Charme, Risikobereitschaft, Angstfreiheit und auch eine gewisse Ruchlosigkeit. Ich hätte beispielsweise wirklich Probleme damit, auch nur eine einzige alte Eiche zu fällen, „nur“ um eine Fabrikhalle zu errichten. Wie ist es erst um so etwas bestellt, wie Leute dazu zu bringen, für dich zu bürgen, oder den Ermessensspielraum eines Verwaltungsbeamten mit dem Einsatz von diversen „Überredungskünsten“ voll auszuschöpfen.

Selbst auf dem Gebiet der Sexualität: ein weicher „Frauenversteher“ kann sich auf ein Leben als Onanist einstellen.

Der britische Psychologe Kevin Dutton hat ein ganzes Buch über die Vorzüge einer psychopathischen Gesinnung geschrieben: Psychopathen: Was man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann. Allerdings würde auch er keine Psychopathen an die Spitze von Unternehmen setzen, bei denen es um langfristige Strategien geht.

Man kann anfügen: auch ein bei Frauen überaus erfolgreicher „James Bond“ wird sich kaum zum Familienvater eignen!

Wie stets bei Fragen von Gesundheit und Krankheit geht es nicht darum, ob eine Strebung vorhanden ist oder nicht, sondern wie sehr sie „energetisch besetzt“ ist. Es gibt „nur“ einen graduellen Unterschied zwischen „Ich habe dich zum Fressen gern!“ und sexuellem Kannibalismus. Entsprechendes läßt sich über den Kapitalismus sagen: er beruht zwar auf Konkurrenz, Gewinnstreben und Egoismus, aber wie in einem Gesellschaftsspiel gibt es doch einen gewichtigen Unterschied zwischen dem Verfolgen eigener Interessen, insbesondere indem Informationen nicht weitergegeben werden, und Betrug.

Mit dem Umsichgreifen der anti-autoritären Gesellschaft wurde diese, wie angedeutet nicht immer ganz eindeutige, Grenze immer eklatanter überschritten, insbesondere in der Finanzwirtschaft, die teilweise kaum noch von mafiöser Wirtschaftskriminalität zu unterscheiden ist. Selbst um das langfristige Überleben der eigenen Firma scheren sich die psychopathischen Finanzjongleure einen Dreck. Folge war die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die prompt dazu genutzt wird, den Kapitalismus an sich in Frage zu stellen. Wie Konia ausgeführt hat, kann jedoch nicht der Sozialismus die Antwort sein, sondern einfach nur die konsequente Bekämpfung von Kriminalität.

Was wirklich Not tut, ist ein verbreitetes Verständnis der menschlichen Charakterstruktur, wie sie Reich, Baker und Konia entschlüsselt haben. Leider Gottes zerstört die moderne Psychiatrie, Psychologie und Soziologie gegenwärtig alle entsprechenden Ansätze, wie etwa das klassische Verständnis der Psychopathologie, und verunmöglicht es dergestalt der Orgonomie in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Diese Entartung von Medizin und Humanwissenschaft ist ein weiteres Symptom der umfassenden anti-autoritären Zersetzung der Gesellschaft. Um so wichtiger und bemerkenswerter ist der eingangs erwähnte Artikel.

Um auf Hitler zurückzukommen: Vor diesem Hintergrund sollte es auch weniger absurd sein, den Nationalsozialismus als eine anti-autoritäre Bewegung zu betrachten. Siehe dazu meinen Blogeintrag War Hitler antiautoritär?.

Biogenese und Krebsschrumpfungs-Biopathie (Teil 11)

13. Oktober 2013

Reichs Mitarbeiter Myron R. Sharaf wies auf damalige Forschungsergebnisse hin, die u.a. zeigten, daß Frauen, die weniger sexuelle Befriedigung erlangen, wahrscheinlicher an Gebärmutterkrebs erkranken. Patientinnen mit Brustkrebs könnten nicht mit Wut und Aggressivität umgehen bzw. diese ausdrücken und seien ebenfalls sexuell gehemmt. Patienten, bei denen sich die verschiedenen Krebsarten rasch ausbreiteten, seien zurückhaltend, würden sich dauernd entschuldigen und seien schüchtern, während jene, bei denen die Krebstherapie anschlug, mehr aus sich herausgingen (Sharaf: „Priority in Reich’s Cancer Findings”, Orgonomic Medicine, 1(2), November 1955, S.145-150).

In den letzten Jahren ist es um die „Psychoonkologie“ sehr still geworden. Wikipedia faßt die Situation wie folgt zusammen:

Die Psychoonkologie als Wissenschaft begann in den 70er Jahren zunächst mit der Untersuchung von psychosozialen Faktoren, die für die Entstehung einer Krebserkrankung mitverantwortlich sein sollten (Psychoimmunologie). Bekannt geworden ist in diesem Kontext die in den 1980er Jahren postulierte Behauptung, derzufolge das Krebsrisiko hoch mit bestimmten Persönlichkeitszügen korreliere, die sich im „Persönlichkeitstyp C“ verdichten. Der „Typ C“ repräsentiert unselbständige und überangepaßte Menschen, die antriebsgehemmt, defensiv und depressiv erscheinen und nicht in der Lage sind, ihre Gefühle angemessen auszudrücken. Inzwischen ist das Konstrukt der „Krebspersönlichkeit“ von der Wissenschaft weitgehend verworfen, erfreut sich aber dennoch im Alltagsdenken recht großer Popularität und wird nach wie vor auch von einzelnen Wissenschaftlern verfochten – zumeist ohne fundierte systematische Belege.

Heutzutage ginge es in der Psychoonkologie in erster Linie um die Folgen der Krebserkrankung für die Psyche.

Als Beispiel für das „überholte“ Denken erinnere ich nur an das Buch von Gerald Pohler Krebs und seelischer Konflikt aus dem Jahre 1988 (2. Auflage 1989), dessen abschließendes Kapitel Reichs Krebstheorie behandelte, nachdem vorher die „Krebspersönlichkeit aus tiefenpsychologischer Sicht“ beschrieben wurde.

Wie gesagt, ist davon heute so gut wie nichts mehr zu hören. Um so interessanter ist eine Studie der Kanadierin Jillian Satin von der University of British Columbia, Vancouver. Satin und ihre Kollegen haben 26 Studien analysiert, in denen insgesamt 9417 Krebspatienten (mit unterschiedlichsten Tumorarten) untersucht worden waren. Speziell ging es um den Einfluß einer Depression auf den Verlauf der Krebserkrankung und die Todesrate.

„Wir fanden eine erhöhte Todesrate bei Patienten, die von depressiven Symptomen berichten. Desgleichen bei Patienten, bei denen eine depressive Störung diagnostiziert worden war im Vergleich zu Patienten, bei denen das nicht der Fall war“, sagte Satin. Zusammengefaßt war in den Studien die Mortalität um bis zu 25 % bei Patienten höher, die depressive Symptome zeigten, und um 39 % höher bei denen eine Major oder Minor Depression [endogene Depression oder depressive Neurose] diagnostiziert worden war.

Diese Ergebnisse hatten Bestand, wenn man andere klinische Daten, die die Mortalität beeinflussen konnten, berücksichtigte. Demnach kann eine Depression die Überlebenszeit eines Krebspatienten verkürzen.

Unzweifelhaft ist Reich Ahnherr der modernen Psychoonkologie (Pohler: Krebs und seelischer Konflikt, S. 13). Tatsächlich ist die psychosomatische Vorstellung der Krebserkrankung älter als die rein körperliche (Ekkehard Ruebsam: „Emotionale Blockierung und Krebs“, emotion 2, 1981, S. 57), trotzdem galt Krebs bis vor kurzem als rein somatische Erkrankung (Bernd A. Laska: Wilhelm Reich, rororobildmono, S. 115). Siehe auch Chester M. Raphaels Bemerkung über die moderne „Doktrin der spezifischen Ätiologie“:

Ein großes Hindernis für das Verständnis der Reichschen Krebstheorie ist die vorherrschende mechanistische Art, Krankheiten zu begreifen. Vor gar nicht langer Zeit, tatsächlich vor weniger als hundert Jahren, schrieb man Krankheiten den Wechselwirkungen vieler Variablen im Individuum und seiner Umgebung zu. Beginnend mit den Forschungen Pasteurs und Kochs entstand jedoch die „Doktrin der spezifischen Ätiologie“, nach der eine Krankheit durch einen spezifischen Faktor verursacht ist, z.B. durch ein Bakterium, einen Virus oder einen Hormonausfall. Die moderne Medizin basiert auf dieser mechanistischen Sichtweise, und diese ist es auch, die gegenwärtig durch die großzügigen staatlichen Fonds zur Krebsforschung unterstützt wird. Die Begeisterung für den mechanistischen Ansatz gründet sich auf Wissen, daß durch einen einzelnen isolierten Faktor bei einem Versuchstier eine Krankheit hervorgerufen werden kann und daß ein mechanisches Verfahren oder eine chemische Substanz, die oft durch einen glücklichen Zufall entdeckt wird, bei der Behandlung von Krankheiten helfen kann. Es gibt prominente Wissenschaftler, die diesen Ansatz beim Krebs ablehnen und die versichern, daß die Suche nach einem spezifischen kausalen Faktor fruchtlos ist. Trotzdem geht die Suche weiter. (Raphael im Vorwort zu Der Krebs, Fischer TB, S. 10)

Gerald Pohler schreibt zu Reichs psychosomatischer Krebstheorie: „Damit hat Reich wieder einmal Befunde vorweggenommen, die in der gegenwärtigen Psychoonkologie immer wieder erwähnt werden“ (Pohler: Krebs und seelischer Konflikt, S. 101).

„Der Krebs ist“, so Reich, „eine Sexualbiopathie (Sexualhungerkrankheit)“ (Der Krebs, S. 217). Durch mangelnde Lebensfreude erlischt der Lebensfunke in dieser „Lusthungerseuche“ (ebd., S. 260). In der traditionellen Krebs-Therapie wird dies allenfalls angegangen mit Bekämpfung des Tumors durch Sexualhormone („Orgonomic and Chemical Cancer Research – A Brief Comparison“, Orgone Energy Bulletin, 2(3), July 1950, S. 139-142).

Die biopathische Kontraktion tritt am eindeutigsten in der Atemsperre hervor (Der Krebs, S. 170f). Diese schlechte äußere Atmung hat dann auch eine schlechte Gewebeatmung zur Folge (ebd., S. 174f). Dabei konnte Reich lückenlos an die Forschung des Nobelpreisträgers Otto Warburg anschließen (David Boadeall: Wilhelm Reich, Scherz Verlag, S. 196).

Reich beschreibt, wie er die Atemsperre einer Krebspatientin beheben will (Der Krebs, S. 193). Durchbricht man bei einer Stauungsneurose die Atemsperre, kommen starke Erregungen an die Oberfläche, nichts dergleichen bei der Krebsbiopathie, bei der es auch nach Lösung der Atemsperre zu keinerlei Affektäußerungen kommt (ebd., S. 223).

Es gibt Schichten des Lebensapparates verschiedener Tiefe um den biologischen Kern herum. Es gibt höhere und tiefer gelegene Schichten im Biosystem. Es gibt demzufolge oberflächliche und tiefergreifende Störungen der Körperfunktion. Eine akute Atemstörung wird dem Kern des Biosystems nichts anhaben. Eine chronische Atemstörung durch Inspirationshaltung wird chronische Angst erzeugen, aber die biologische Zellplasmafunktion nicht berühren, solange die bioenergetischen Funktionen in den Zellen selbst weitergehen, solange der Organismus weiter kräftige Impulse produziert. Ist aber die Impulsproduktion in den Zellen selbst getroffen, hat die periphere charakterliche Resignation das Zellplasmasystem erfaßt, dann haben wir es mit dem Prozeß der biopathischen Schrumpfung zu tun. (Der Krebs, S. 224)

Im ganzen führt Gerald Pohler sechs Punkte an, in denen Reich die heutige Psychoonkologie vorweggenommen hat:

  1. Der Tumor ist zeitlich späterer Ausdruck einer tieferliegenden Krankheit.
  2. Tumorbeseitigung alleine ist keine Heilung, sondern nur eine symptomatische Therapie.
  3. Heilung ist nur dort möglich, wo es zu einer Persönlichkeits- bzw. Verhaltensänderung kommt.
  4. Es gibt einen Zusammenhang von „charakterlicher Resignation“ (Depression) und der Tumorentstehung.
  5. Die „Krebsdisposition“ ist durch den „Charakterpanzer“ bzw. muskuläre Verspannungen, die schon in der frühesten Kindheit entstehen können, mitbedingt.
  6. Persönlichkeitsmerkmale, wie sie Reich für Krebskranke beschrieb, wurden später bestätigt. (Pohler: Krebs und seelischer Konflikt, Frankfurt 1989, S. 115)

Zusammenfassend kann man sagen, daß sich die Reichsche Herangehensweise an den Krebs in sechs Punkten von der traditionellen unterscheidet: er untersuchte lebendes Gewebe unter extrem hohen Vergrößerungen und entdeckte so die Zwischenstufen in der Entwicklung der Krebszellen, ging das Problem grundsätzlich von seinen Grundlagen an (Biogenese) und betrachtete den Krebs aus der Warte des Gesamtorganismus (Der Krebs, S. 254).

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Biogenese und Krebsschrumpfungs-Biopathie (Teil 10)

9. Oktober 2013

Im Lebendigen wird die Pulsation, die beim Krebskranken langsam aber sicher aufhört und durch ein Nachlassen der Atmung (= Pulsation) zum Gewebetod führt, von der Orgasmusformel beschrieben. Mit der Orgasmusformel erklären sich die Bionversuche (Biogenese, Protozoen, Krebszellen) und das maligne Verhalten von Krebszellen. Daraus läßt sich dann mittels der Entdeckung der T-Bazillen die eigentliche Krebstheorie entwickeln. Danach kam ich in dieser Artikelserie zur Behandlung mit physikalischer Orgontherapie im Zusammenhang mit dem Reichschen Bluttest, der die Sympathikotonie bis hinab auf die Zellebene aufzeigt und durch den Orgonenergie-Akkumulator sogar rein physikalisch greifbar macht.

Über den Zusammenhang von Fallangst und anorgonotischen Anfällen, die engstens mit der Bremsung der freigelegten Orgasmuszuckung zusammenhängt, schreibt Reich:

Die prä-orgastische Erregung ist der Ansatz zu einer unwillkürlichen Zuckung des Plasmasystems. Ist eine solche Zuckung aus Angst abgewehrt, dann entwickelt der Organismus mitten in der Expansion, die in der Zuckung enden sollte, eine entgegenwirkende Kontraktion, anders ausgedrückt, eine Bremsung der Expansion. Dadurch kommt das Empfinden zustande, das man erlebt, wenn man in einem Fahrstuhl rasch abwärts fährt oder in einem Flugzeug rasch landet. Die Fallsensation ist also die Empfindung einer Kontraktion des autonomen Lebensapparates, die gerade eine Expansion bremst. Die typischen Fallträume gehen oft mit einer jähen Gesamtkörperkontraktion einher. (Der Krebs, Fischer TB, S. 196)

Das Gefühl des Fallens, wie beim Fahrstuhl, beruht auf der Wahrnehmung, daß sich das autonome Nervensystem zurückzieht (H.E. MacDonald: „Wilhelm Reich’s Concept ‚Cancer Biopathy’“, Orgone Energy Bulletin, 2(3), July 1950, S. 128). Man kann die Kontraktion des gesamten autonomen Nervensystems spüren, wenn man sich förmlich voll Entschlossenheit „zusammenreißt“, wie ein Tiger vor dem Sprung. Solche Selbsterfahrung leitete Reich zur selbstverständlichen Vorstellung eines kontraktilen Nervensystems, genauso wie es aus eigenem Erleben für die (gepanzerten) Wissenschaftler selbstverständlich ist, daß das Nervensystem starr ist.

In seiner Untersuchung der Orgasmusfunktion kam Reich zu der Ansicht, daß sich das autonome Nervensystem in Lust ausdehnt, bei Angst sich zusammenzieht und zwar als Ganzheit, sodaß die Amöbe im menschlichen Organismus durch das kontraktile autonome Nervensystem funktionell weiterbesteht, d.h. das autonome Nervensystem ist nicht der Ursprung der Innervation, sondern selbst eine Funktion des pulsatorischen Lebensprozesses.

[Mitte der 1930er Jahre] hatte sich mir (…) in der klinischen Arbeit an muskulär hypertonen Neurotikern der Orgasmusreflex enthüllt. Nach Beseitigung von [muskulären] Hypertonien setzten sich vegetative Einzelzuckungen an verschiedenen Körperteilen zu einem einheitlichen Reflex des Gesamtkörpers zusammen, den ich Orgasmusreflex nannte. Es ist die gleiche Erscheinung wie die automatische vegetative Zuckung am Höhepunkte der geschlechtlichen Befriedigung. Die Annahme war unerläßlich, daß das vegetative Nervensystem sich in der Lust ausdehnt und streckt, im Schreck dagegen sich zusammenzuckend kontrahiert. Entscheidend dabei schien mir die Einheitlichkeit in der Funktion des Gesamtorganismus; die Vorstellung, daß im Metazoon die Amöbe in Gestalt des kontraktilen und expansiven vegetativen Apparats fortlebt. (Reich: Die Bioenexperimente, Frankfurt 1995, S. 31)

Reich sprach vom Fortleben der pulsatorischen Amöbe im Menschen: „Der biologische Kern ist nichts anderes als die Summe aller plasmatischen Zellfunktionen“ (Der Krebs, S. 224). Das autonome Nervensystem bildet den biologischen Kern (ebd., S. 236).

Ekkehard Ruebsam hat Reichs Konzept des kontraktilen Nervensystems sehr schön zusammengefaßt. Krebs sei u.a. deshalb eine „Schrumpfungs-Biopathie“, weil die Nerven sich buchstäblich zusammenziehen:

[D]as „Lebensnervensystem“ ist für Reich (…) der entscheidende Vermittler der Kontraktions- und Expansionsbewegungen des Gesamtorganismus. (Im gewissen Sinne sind ja die Hormone – ganz klar sichtbar an den „Streßhormonen“‘ des Nebennierenmarks – als Sekrete von „Ausstülpungen“ des Vegetativen Nervensystems anzusehen!). Dieses Vegetativum „schrumpft“ in Reichs Auffassung beim Absterben tatsächlich. Er beobachtete bspw. das Verhalten des Vegetativums bei sterbenden Würmern unter dem Mikroskop und kommt zu dem Ergebnis, daß dort ein tatsächlicher Schrumpfungsvorgang vorliegt. Reich hat also auch hier eine „lebendige“ Auffassung vom Nervensystem: es ist nicht ein Kabelsystem für elektrische Signale (das ist es zusätzlich), sondern ein kontraktiles, bewegliches System: eine besondere Organisationsform pulsationsfähigen Plasmas. (Ruebsam: „Emotionale Blockierung und Krebs“, emotion 2, 1981, S. 74f)

Das autonome Nervensystem selbst ist beweglich. Die akzeptierte Vorstellung, daß die Nerven nur Impulse übertragen, während sie selbst starr und unbeweglich sind, ist unvereinbar mit den pulsatorischen Bewegungen der Organe und mit Störungen wie dem Schock, Blockierung und Schrumpfung, die bei ihnen auftreten. Autonome Bewegungen sind nur unter der Annahme nachvollziehbar, daß das autonome Nervensystem selbst beweglich ist. Durch die direkte Beobachtung eines kleinen transparenten Wurms unter dem Mikroskop, wobei nicht nur das Ganglion, sondern auch die Ganglien-Fasern im Fokus gehalten werden, kann man sich überzeugen, daß das autonome Nervensystem tatsächlich expandiert und kontrahiert und nicht starr ist. Die Bewegungen der Nerven sind schlangenartig, langsam, wellenförmig, manchmal ruckartig. Sie gehen den entsprechenden Bewegungen des Gesamtorganismus immer um den Bruchteil einer Sekunde voraus. Zuerst kontrahiert der Nerv und dessen Verästelungen und dann folgt die Kontraktion der Muskulatur. Das gleiche gilt für die Expansion. (H.E. MacDonald: „Wilhelm Reich’s Concept ‚Cancer Biopathy’“, Orgone Energy Bulletin, 2(3), July 1950, S. 124f)

Über den Kern bzw. das „vegetative Zentrum“ und im unmittelbaren Anschluß daran über die „Kontraktivität des vegetativen Nervensystems“ lese man unbedingt S. 120-126 von Die bio-elektrische Untersuchung von Sexualität und Angst (Frankfurt 1984).

Nochmals: „Weder die pulsatorischen Bewegungen der Körperorgane noch ihre Störungen wie Schock, Block, Schrumpfung etc. lassen sich mit der herrschenden Auffassung vereinen, daß die Nerven bloß Impulse leiten, selbst aber starr, unbeweglich seien“ (Der Krebs, S. 170f). Siehe auch ebd. S. 182-184, wo Reich sich eingehend mit dem „Schrumpfungsschmerz“ von Krebspatienten befaßt.

Der Schmerz der Krebskranken spiegelt den Tatbestand wieder, daß sich die Lebensnerven von der erkrankten Stelle zurückziehen und an den Geweben „zerren“. Der Ausdruck „zerrender Schmerz“ oder „ziehender Schmerz“ entspricht durchaus dem objektiven Vorgang. Nur eine mechanisch starre, unlebendige, unbiologische und unpsychologische Einstellung wird den eindeutigen und einfachen Tatbestand der Identität unserer Organempfindungen und der realen Vorgänge am Lebensnervenapparat leugnen. (ebd., S.183)

Walter Hoppe erwähnt 1952:

Der Zoologe und Biologe der Universität Oxford J.Z. Joung wies in einem Artikel über „die Funktionen des zentralen Nervensystems“ in „New Biology I“ (1945) darauf hin, daß das Nervensystem nicht, wie die meisten annehmen, fundamental in der Übertragung von Botschaften besteht, sondern daß rhythmisch aktive Systeme innerhalb des Nervensystems funktionieren, die sich elektrisch fortpflanzen, aber sehr langsam und fundamental verschieden von denen in metallischen Leitern sind. (Anmerkung des Herausgebers zu Wilhelm Reich: „Die Krebs-Schrumpfungs-Biopathie“, Internationale Zeitschrift für Orgonomie, Band 1, Heft 3, Februar 1952, S. 104f)

In der Neuroendokrinologie ist man überrascht, „daß lebensfeindliche Bedingungen in der Kindheit nicht nur die Hormonproduktion beeinflussen, sondern in der Tat die anatomische Entwicklung des Nervensystems selbst verändern“ (Sean Haldane/Adolph E. Smith: „Das Konzept der Biopathie: Bestätigungen aus neueren Ergebnissen der Verhaltensendokrinologie“, Wilhelm Reich Blätter, 4/77, S. 109).

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Biogenese und Krebsschrumpfungs-Biopathie (Teil 9)

4. Oktober 2013

Auf Grund unserer bisherigen Erfahrungen fühlen wir uns berechtigt, die Orgontherapie der traditionellen Krebsbehandlung als überlegen zu betrachten. Wir empfehlen in allen Krebsfällen den Orgon-Akkumulator anzuwenden. Trotzdem empfehlen wir, wenn es angezeigt scheint, den operativen Eingriff zusätzlich zur Orgon-Therapie. Wir halten Röntgenbestrahlung, trotz ihrer teilweisen guten Erfolge, für zu schädlich für den Organismus, vor allem wegen ihrer verheerenden Wirkung auf das Blutsystem und die umliegenden gesunden Gewebe. (Simeon I. Tropp: „Die Behandlung einer bösartigen mediastinalen Geschwulst mit dem Orgon-Akkumulator“, Internationale Zeitschrift für Orgonomie, Band 1, Heft 1, April 1950, S. 26)

Demgegenüber baut die Orgonenergie-Strahlung selektiv das gesunde Gewebe auf, zerstört aber gleichzeitig das Krebsgewebe (Der Krebs, Fischer TB, S. 323f).

Die Untersuchungen der FDA haben die Wirkung des Akkumulators eher bestätigt, denn wiederlegt (Richard A. Blasband: „An Analysis of the United States F.D.A.’s Scientific Evidence Against Wilhelm Reich – Part One, The Biomedical Evidence“, Journal of Orgonomy, 6(2), November 1972, S. 207-222, enthalten in Jerome Greenfield: USA gegen Wilhelm Reich, Frankfurt 1995). Auf wissenschaftliche Artikel, die zeigen, daß all die Krebs-Forschungen der klassischen Medizin seit 1950 keinerlei therapeutischen Wert hatten, während erfolgversprechende Außenseitermethoden unterdrückt werden, verweist James DeMeo: „Health Notes“ (Pulse of the Planet, 1(2), Fall 1989, S. 46-47 plus Pulse of the Planet, No. 3, S. 48).

Walter Hoppe schreibt hinsichtlich der Benutzung des Orgonenergie-Akkumulators, er „konnte bisher bei denjenigen, die dies seit Jahren taten, keinen einzigen Fall von Krebs registrieren.“ Und:

Bei der Prophylaxe der Krebserkrankungen wird wahrscheinlich dem Orgon-Akkumulator, der den Organismus mit neuer biologischer Energie auflädt, erhöhte Bedeutung zukommen. Biopsychiatrische Orgontherapie kann im Gegensatz zum Orgon-Akkumulator nur wenigen zugute kommen und daher für eine Massenprophylaxe keine Rolle spielen. Wir werden aber das Problem zu lösen haben, Wege zu finden, um eine bioplasmatische Schrumpfungsbiopathie schon im Entstehen, d.h. schon im ersten Lebensjahr zu verhindern. Wir werden das Problem zu lösen haben, die Kinder der Zukunft vor Störungen der biologischen Pulsation zu bewahren. (Hoppe: Biopsychische und biophysische Krebsentstehung im Lichte der Orgonomie & Die Behandlung eines malignen Melanoms mit Orgonenergie, Kurt Nane Jürgenson, Broschüre o.J.)

Das größte Problem ist also nicht die Orgonenergie-Applikation, sondern das Sexualökonomische (Der Krebs, S. 331-333). Der Orgonenergie-Akkumulator ist nicht die Lösung, sondern Krebs ist ein gesellschaftliches Problem (ebd., S. 328f). „[Biopathien] sind im wesentlichen sozial bedingt; sie sind sexuelle Stauungskrankheiten“ (ebd., S. 405). Reich hat dargelegt, daß die biopathische Charakterstruktur der Menschen „nichts anderes (ist), als erstarrter, autoritärer Geschichtsprozeß, biophysiologisch reproduzierte Massenunterdrückung“ (Massenpsychologie des Faschismus, Fischer TB, S. 286). „Solange die Erziehung charakterliche Resignation und muskuläre Panzerungen massenweise erziehen wird, solange kann von einer radikalen Aufhebung der Krebsseuche keine Rede sein“ (Der Krebs, S. 401). „Die lokale Krebsaffektion ist eine Folgeerscheinung zerrütteter Sexualökonomie des Organismus. Die radikale Krebsbekämpfung fordert deshalb die radikale Umstellung in der gesamten Sexualhygiene der Bevölkerung“ (ebd., S. 406).

So endet selbst die Darstellung der labortechnischen Grundlagen der orgonomischen Krebstheorie mit den Worten:

Abschließend sollte betont werden, daß es uns nicht so sehr um den Krebs-Tumor zu tun ist, als vielmehr um die zugrundeliegenden Funktionen, die zu dem Tumor führten, d.h. um die Schrumpfungsbiopathie. Aus dieser grundlegenden Sicht gibt es keine echte Heilung für Krebs. Es gibt nur Prävention. Dies wird desto deutlicher, je mehr man den biopathischen Prozeß studiert. Krebsprävention ist in erster Linie ein Problem der Verhinderung von Panzerung des Menschentiers. Entsprechend ist es im Grunde ein gesellschaftliches Problem. (Chester M. Raphael/Helen E. MacDonald: „Orgonomic Diagnosis of Cancer Biopathie: VI. The Medical Efficacy of the Orgone Energy Accumulator“, Orgone Energy Bulletin, 4(2), April 1952, S. 121)

Das Problem des Krebses und der anderen Biopathien kann erst mit der Beseitigung Saharasias gelöst werden:

Die Sexualökonomie und die Orgonbiophysik fügen der Medizin und der Erziehungswissenschaft einige wichtige Einsichten an, die hier abhelfen könnten. Nicht in der Weise, wie man gerne denkt: Wir haben kein chemisches Allheilmittel entdeckt, das nun mit einem Male, massenweise angewendet, die Seuche des Lebensapparates aus der Welt schaffen könnte. Es ist nicht so einfach. Die Bekämpfung der Biopathien wird eine der schwersten Aufgaben sein, die je dem Menschen und seiner Gesellschaft zufielen. Ich wage die Behauptung, daß keine Revolution und gewiß nicht die Bewältigung der Pest des Mittelalters sich mit dieser Aufgabe an Umfang, Tiefe und Gefahren messen kann. Die Lösung dieser Aufgabe wird aller Voraussicht nach die größte Umwälzung im Denken und Handeln erfordern, die die Menschen je zu leisten hatten. Sie wird nicht die Leistung Einzelner, sondern eine Leistung der Gesellschaft sein. (Der Krebs, S. 405)

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