3. Der Ursprung der Panzerung
Es gibt zwei Gruppen von Theorien, wie die Menschheit sich gepanzert hat: die „exogenen“ Theorien (insbesondere James DeMeos direkt auf Reich zurückgehende Saharasia-Theorie) und die „endogenen“ Theorien (wie Reich sie im Schlußkapitel von Die kosmische Überlagerung vorgezeichnet hat). Die ersteren lassen sich auf den Nenner „DOR“ reduzieren, die letzteren auf den Nenner „Bewußtsein“. Privatim vertreten, drittens, manche Orgonomen die Meinung, es handele sich um ein Scheinproblem, d.h. um eine natürliche Anpassung und schon Tiere könnten gepanzert sein.
Zu diesem Komplex möchte ich meine Theorie zum Besten geben, daß es zwei Arten von Biologie gibt. Auf der einen Seite haben wir Orgonenergetisches wie die Pulsation, die das Phänomen „Leben“ erst konstituiert, die Orgonomform, Bifurkation, Erstrahlung, etc. Nehme wir einen „Orgonmotor“: ein Auto könnten wir mit ihm nicht sinnvoll betreiben, da sein Funktionieren von der Witterung abhängig ist und er ohnehin unvorhersehbar funktioniert. Man könnte allenfalls eine Batterie aufladen und mit der dann einen Elektromotor antreiben. Ähnlich funktionieren Organismen: ohne Orgonenergie kein Leben, aber ohne Biochemie und die natürliche Anpassung nach Darwin, allgemein „Biomechanik“ (wie sie insbesondere durch die DNA verkörpert wird), hätte sich das Leben nie über das Stadium bloßer Bionhaufen hinaus entwickeln können.
Hier ordne ich auch die Panzerung ein: sie ist nichts, was irgendwie aus dem Nichts heraus ins freipulsierende Lebendige „hereinbricht“ oder weil unsere Natur irgendwie defizitär wäre (Bewußtsein vs. das Lebendige), sie ist auch nicht schlichtweg „natürlich“. Panzerung tritt dann auf, wenn das Lebendige förmlich nicht weiter weiß und deshalb, frei nach Reichs Ausführungen in Massenpsychologie des Faschismus, sozusagen „biomechanisch entartet“.
4. Die geistige Welt
Was gemeint ist, kann man sich am besten am Kerngehalt der Esoterik vergegenwärtigen: der „Astralreise“. Es gäbe eine „feinstoffliche Welt“, die „Astralebene“, in die man mittels bestimmter Techniken eintauchen könne. Ähnlich wie im Traum herrschen hier die Gesetze von Raum und Zeit nur bedingt. Die Gefahr ist, daß man sich bei seinen Astralreisen verliert, indem man entweder „ins Licht geht“ oder sich in der Finsternis der dämonischen Ebene verliert. Rettungsanker ist jeweils der biomechanische Leib, mit dem man via einer Art „feinstofflichen Nabelschnur“ verbunden bleibt.
Kann man das ernstnehmen? Auffällig ist die formale Ähnlichkeit zu den in Punkt 3 erläuterten Funktionen: Orgonotisches („Feinstoffliches“) und Biomechanisches („Rettungsanker“). Tatsächlich imponiert die gesamte „Esoterik“ als ein verzerrter Kontakt zum bioenergetischen Kern. Doch trotzdem gibt es einen Rest, den man nicht einfach wegwischen kann und der die Welt tatsächlich wie eine „Matrix“ erscheinen läßt (Punkt 1). Kehren wir dazu zum satanistischen Serienmörder Richard Ramirez zurück (Punkt 2). Als potentieller Kandidat für die Todesstrafe stand ihm „geistiger Beistand“ zu. Er suchte sich dazu die beiden damals populärsten „Satanisten“ aus: das Ehepaar Zeena und Nikolas Schreck. Aus Mitmenschlichkeit (sic!) willigten die beiden ein und lernten eine verstörte Seele kennen, die sich vollkommen in einem auf den Kopf gestellten Katholizismus mexikanischer Prägung verrannt hatte und, offenbar hirnorganisch bedingt, keinerlei Mitgefühl empfinden konnte. Schließlich ließ das Ehepaar ihren „Satanismus“ hinter sich und sie wurden Anhänger des tibetischen Tantrismus. Langer Rede kurzer Sinn: bei seinem „Retreat“, um als Lama initiiert werden zu können, hatte Nikolas Schreck eines nachts einen intensiven Traum, den er pflichtgemäß morgens niederschrieb. In mitten einer unendlich langen Menschenschlange sah er Ramirez, der ihn freundlich grüßte und ihm larmoyant mitteilte, er gehe jetzt in die Hölle. Wenig später erfuhr Schreck, daß Ramirez genau zur Zeit seines Traumes gestorben war.
Man kann solche Geschichten, von denen es unendlich viele gibt, nicht einfach vom Tisch wischen! Es gibt Dinge, die (weder das Wort „irgendwie“ noch das Wort „unzweideutig“ will passen) auf die „Matrix“ und eine „allumfassende Gesamtverschwörung“ hinweisen. Esoteriker sprechen gerne von „karmischen Verknüpfungen“. Ich kann nur auf den Blogeintrag von vorgestern verweisen und insbesondere auf die dortige von Charles Konia stammende Gleichung. Die Welt ist nicht nur Erregung, sondern untrennbar damit verbunden auch Wahrnehmung. Verfolgen wir die Konia‘sche Gleichung weiter nach rechts, sehen wir, daß sich die orgonotische Erregung nicht nur in der relativen Bewegung kundtut (Bewegung von A nach B), sondern parallel dazu auch in der ko-existierenden Wirkung (Gleichzeitigkeit von Zustand A und Zustand B). Man denke etwa an den berühmten „Quantensprung“ im Atom vom Elektronenorbit A nach Elektronenorbit B, der eben kein „Sprung“ ist, da das Elektron zwischen den Orbits sich gar nicht aufhält bzw. „nicht definiert ist“ (und ohnehin „Orbit“ ein unpassender Begriff ist, da er die mathematischen Modelle nicht korrekt widergibt). Das ganze ist ein „ganzheitliches Geschehen“, das mit „Bewegung im Raum“ nicht erfaßt werden kann. Erregungszustand A geht übergangslos in den Erregungszustand B über. Letztendlich geht es um orgonotische Erregung, die stets unaufhebbar mit Wahrnehmung (dem Kern von „Bewußtsein“) einhergeht.
Wie ich bei Punkt 1 sagte, mußte, um die Ultraviolettkatastrophe abzuwenden, mit Hilfe der Quanten sozusagen ein Boden eingezogen werden. Dieser Boden ist letztendlich die kosmische Orgonenergie, die eigentliche „Matrix“, ein Begriff, der nicht von ungefähr wie die „Materie“ etymologisch mit der „Mutter“ im Sinne von „Urmutter“, Urgrund, verbunden ist. In unserem Unverstand erscheint alles, was mit der orgonotischen (!) Funktion „Wahrnehmung“ und der „ko-existierenden Wirkung“ verbunden ist als unbegreiflich, wunderbar, als „geistige Welt“, in der Gott und andere überweltliche Wesenheiten schalten und walten.















