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Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 7)

2. August 2018

von David Boadella

Gefühlsreaktionen

Die Erstrahlung der Birnen war mit einer Reihe spezifischer Gefühlsreaktionen verbunden, die bemerkenswert waren. Mein eigener Widerstand, der die Beobachtungen so lange hinauszögerte, wurde bereits besprochen. Es kann vielleicht verallgemeinert werden als „Magie passiert nicht, und wenn sie es tut, wird es mich beunruhigen. Also werde ich nur darüber lesen.“ Es scheint klar zu sein, daß dies ein Beispiel für den instinktiven Selbstschutz des gepanzerten Organismus ist. In meinem Fall war die Irrationalität offensichtlich, da sie in direktem Widerspruch zu dem stand, von dem ich intellektuell wußte, daß es wahr ist und intellektuell wollte, daß es sich ereignet. Aber es gab die Angst, sich mit der wahren lebendigen Sache auseinanderzusetzen.

Diese Angst wurde mir verständlich, nachdem ich die erste große Erregung beim Spielen mit den Glühbirnen gespürt hatte und die leuchtenden Blitze und Punkte und die Erstrahlung erhalten hatte. Es ist sehr beunruhigend zu erkennen, daß das Pest-Individuum indirekt durch seinen Panzer hindurch auch auf diese Erregung reagiert. Er spürt, daß es in dem ganzen Unterfangen etwas gibt, das irgendwie nicht ‚richtig‘ ist. Es ist ziemlich einfach, zum Beispiel hinter der bereits zitierten Ablehnung der A.E.I.-Managers, eine vage moralistische Reaktion auszumachen. Wenn man bedenkt, daß das Streichen und Reiben der Birne dem Masturbieren nicht unähnlich ist, kann die unbewußte und implizite Gleichung, die durch eine verzerrte Organempfindung gemacht wird, besser eingeschätzt werden: Orgon = Sex = etwas Schmutziges, „unsachgemäß verwendet“. Die Bemerkung: „Die meisten Menschen behandeln sie natürlich nicht wie Aladdins Lampen“ (die im Wesentlichen unvollständig ist ohne den Ton, mit dem sie ausgesprochen wurde), verrät das Gefühl, daß elektrische Glühbirnen verkauft werden, um sie in Steckdosen zu stecken und sie leuchten zu lassen, um etwas zu sehen, entsprechend dem Penis, den man zum Zwecke des Urinierens hat. Der Hinweis, daß Penisse Lustorgane sind, ist für viele Menschen ausgesprochen schockierend, und ebenso der Vorschlag, daß man mit elektrischen Glühbirnen lustbetont spielen kann, einfach weil die Lichteffekte schön und aufregend zu beobachten sind, wird unbewußt als schockierend empfunden. Vielleicht hat die Freudsche Symbolik der Lampe tiefere Wurzeln, als wir uns gewärtig sind.

Der Begriff „Erregung“ wird nicht von ungefähr für die orgonotische Erstrahlung verwendet. Der subjektive Genuß des Phänomens wird von einer tatsächlichen ‚Aufladung‘ des Organismus und, wie ich es subjektiv beurteile, der ihn unmittelbar umgebenden Atmosphäre begleitet. Viele der Beobachtungen wurden gemacht, während ich im Orgonakkumulator saß, in dem ich normalerweise für mindestens eine Stunde sitzen kann, ohne irgendein Gefühl der Bedrückung zu verspüren. Aber an den Abenden, an denen ich die Glühbirne zur Erstrahlung brachte, mußte ich zweimal den Akkumulator verlassen, weil ich das Gefühl hatte, „zu viel“ Energie absorbiert zu haben, daß ich von der Glühbirne „zu viel“ Erstrahlung erhalten hatte. Dieses Gefühl der Bedrückung wurde von einer leichten Übelkeit begleitet, wie sie von Reich als symptomatisch für Überladung beschrieben wurde. Sie wurde sofort nach einem Bad besser, der Abhilfe, die nahegelegt wird.

Die Identität der Orgonenergie innerhalb des Körpers und der Orgonenergie außerhalb des Körpers wurde des Weiteren belegt durch die Angstreaktion bei einer Person, der die Lichteffekte gezeigt wurden. Diese Person äußerte Bedenken, daß ich meine Augen schädigen könnte und gab zu, sich vor der Erstrahlung zu fürchten. Es wirke „unheimlich“ und sähe „wie ein Hexenlicht aus“. Es ist nur ein kurzer Weg von dieser Reaktion zur Angst, die das Gefühl der Energie umgibt, die sich im Körper bewegt, und der allgemeinen Tendenz bei Leuten, die die Ströme spüren, zu glauben, daß sie böse sind, daß sie die ‚Eingebungen des Teufels‘ sein müssen. (Es ist wahrscheinlich, daß leichtes Schwitzen der Handflächen aufgrund von Angstzuständen ein Grund ist, warum manche Leute Schwierigkeiten haben, die Glühbirne zum Leuchten zu bringen, selbst wenn sie sich abmühen ihre Hände trocken zu kriegen.)

An einem der Abende, an denen ich die Glühbirne beobachtete, flackerte gegen 9 Uhr als es dunkel wurde ein Lichtblitz über den Himmel. Die Identität dieses Blitzes am Himmel mit dem Aufleuchten der Glühbirne war sehr auffällig. Emotional und visuell schienen sie ein und dasselbe zu sein. Diese Identität macht auch Sinn in Bezug auf Reichs Annahme, daß der Blitz eine Entladung von akkumuliertem Orgon ist, und trug dazu bei, etwas Licht auf das eigenartige Phänomen des winzigen Funkens zu werfen, der auf den Kontaktbolzen einer der Birnen sichtbar wurde, sowie dem Auftreten von elektrischem Strom in der Vakuumbirne, der ausreicht, um die Neonlampe durch den Zwischenstecker zum Leuchten zu bringen. Die Möglichkeit, daß der Wolframdraht als Miniatur-Blitzableiter fungieren könnte, um einen Teil der Energie abzuleiten, ist eine Überlegung wert.

Der Vergleich mit dem Blitz wird durch die zweite Art des Aufleuchtens, die strichartig ist, bestätigt und durch die Tatsache, daß Blitze, wie das Elmsfeuer und Irrlichter, etwas sind, bei denen auch der mechanistische Wissenschaftler Probleme hat sie zu erklären. In einem Buch über Blitze wird angemerkt, daß es „auf den ersten Blick merkwürdig ist, daß diese großen elektrischen Maschinen (Gewitterwolken), die Potentiale von Tausenden von Millionen Volt entwickeln können und viele Meilen lange Funken produzieren, nur aus Wasser und Eis bestehen, das vom Wind fortgeblasen wird“ (8, S. 122). In ähnlicher Weise versucht Harvey Irrlichter zu erklären: „Ihre Natur ist kaum verstanden, aber es wurde verbrennendem Phosphin zugeschrieben, einem selbstentzündlichen Gas, das irgendwie durch die Zersetzung von organischem Material im Sumpf erzeugt werde. Leider ist Phosphin nicht als Zersetzungsprodukt organischer Materie bekannt. Methan, ein wohlbekanntes Abbauprodukt, brennt mit einer schwachen bläulichen Flamme, und einige meinten das Irrlicht, sei das Ergebnis dieses Gases. Da Methan sich nicht selbst entzündet, bleibt zu erklären, wie es entflammt wird“ (2, S. 20).

Der Blitz ist also „nur Wasser und Eis, das vom Wind hinweg geblasen wird“, und Irrlichter sind nur irgendwelche nichtentflammbaren Gase, die irgendwie Feuer gefangen haben, und die Erstrahlung von Vakuumlampen ist „nur Statik“ und „Statik“ ist etwas, was dem Wissenschaftler peinlich ist, es ist ein Ärgernis, etwas, das er versucht loszuwerden, abzutöten, abzuschaffen; es sind „atmosphärische Störungen“ die sein Radio stören und ‚Raumwellen“, die den Flugverkehr stören. Und die zugrundeliegende Einheit geht völlig verloren.

Als ich zuerst das Aufleuchten in der Birne erzeugt hatte und mich erkundigte, ob dies ein unbekanntes oder ein wohlbekanntes Phänomen sei, konnte ich nicht glauben, daß ein so leicht herstellbarer Effekt bei einem Allerweltobjekt wie der Haushaltsbirne von allen unbemerkt geblieben sein konnte außer vereinzelten Beobachtern des Ungewöhnlichen. Dann schien es so offensichtlich: hier war wieder einmal der Ehrfurcht einflößende Tatsache, zu der Reich Anmerkungen gemacht hat – die Sache ist zu einfach. Das Tabu Hand an die einfachen Dinge zu legen, ist voll wirksam; berühre es nie! Sobald du anfängst im Dunkeln zu sitzen, beginnen sich harte und voreilige Unterscheidungen aufzulösen, Verwirrung kommt auf und sicher zu erwartende Dinge geschehen nicht mehr. Du mußt buchstäblich ‚im Dunkeln tappen‘, bevor ein Licht aufgeht.

 

Literatur

2. Harvey, E. Newton: LIVING LIGHT. Princeton University Press, 1940
3. Reich, W.: „Orgonotic light functions. 3. Further physical characteristics of Vacor Lumination (1948)“ Orgone Energy Bulletin Vol. 1, No. 3, 1949
8. Schonland, B.F.L.: THE FLIGHT OF THUNDERBOLTS, Clarendon Press, 1950

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.

Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 3)

20. Juli 2018

von David Boadella

Beobachtungen mit Haushaltsglühbirnen (Fortsetzung)

Alle obigen Beobachtungen wurden mit zwei 25 Watt-Birnen (Spacelite und Vesta) gemacht. Ich wollte herausfinden, ob diese Glühbirnen mit Gas oder Vakuum gefüllt sind. Ich wußte, daß die meisten Glühbirnen mit Gas gefüllt sind, und daß das vollständige luftleer Pumpen wegen der Verringerung des Wärmeverlustes, wenn eine Gasfüllung verwendet wird, fast völlig aufgegeben worden ist. Spacelite-Lampen aller Wattleistungen werden in Kartons mit der Aufschrift „gasgefüllt“ verkauft. Ein paar Anfragen ergaben jedoch, daß es üblich ist, die 25-Watt- und 15-Watt-Glühbirnen evakuiert zu lassen (da es offenbar keine Energieeinsparung durch Gasfüllung bei diesen niedrigen Leistungen gibt).

Meine zwei Glühbirnen waren demnach Vakuumbirnen und das Aufleuchten, das ich erhielt, war eine Erstrahlung im Vakuum. Einige theoretische Implikationen werden später diskutiert werden.

Ich entschied mich nun verschiedene Glühbirnen zu testen, um zu sehen, welche Aufleuchteffekte sie haben. Ich arbeitete mit 15 Watt, 40 Watt, 60 Watt, 150 Watt Glühbirnen und mit einer Taschenlampen-Birne. Auch mit einer 25 Watt klaren und einer Vakuumradioröhre von Osram mit drei Elektroden (Triode). Die 15-Watt-Glühbirne brachte Reaktionen, die von den 25-Watt-Glühbirnen nicht zu unterscheiden waren. Die drei gasgefüllten Glühbirnen höherer Energie gaben alle ein viel schwächeres, viel mehr flackerndes und allgemein blasseres Aufleuchten. Die Farbe war wegen der Blässe schwer zu bestimmen. Es schien so etwas wie ein „Weißgrau“ zu sein, ohne die Brillanz der Vakuumbirnen. Die normale Gasfüllung ist 86% Stickstoff und 14% Argon, und die erwartete Farbe des Stickstoffaufleuchtens ist Gelbbraun. So ist es möglich, daß die gasgefüllten Glühbirnen tatsächlich Gelbbraun aufleuchteten, da blasses Gelbbraun und „Weißgrau“ ähnlich genug sind, um Beschreibungen des gleichen Farbeffekts zu sein. Die Trübheit und Uneinheitlichkeit des Aufleuchtens war auffallend. Es war so, als ob das Gas der Erregung „im Wege stand“ und sie hemmte, sie „vernebelte“.

Die Taschenlampe mit geringer Leistung, von der erwartet werden konnte, daß sie wegen ihrer geringen Größe sehr leicht erregbar ist, gab überhaupt kein Aufleuchten.

Die klare 25 Watt-Glühbirne leuchtete ebenfalls mit ausreichender Intensität auf, um den Glühdraht gerade sichtbar zu machen, doch die Lichteffekte schienen weniger hell und weniger klar zu sein als die der matten Glühbirne. Es war, als ob das getrübte Glas als eine Art Schirm fungierte, an dem das Aufleuchten beobachtet werden konnte. Bei der klaren Glühbirne hatte man den Eindruck, daß man ohne Hintergrund durch das Aufleuchten ‚hindurchschaut‘.

Die Triode reagierte ähnlich wie die klare Glühbirne.

Ein weiteres Phänomen wurde zufällig entdeckt. Ich hatte die ursprüngliche Vakuumbirne in eine der beiden Buchsen eines Adaptersteckers und den Neonkolben in die andere gesteckt. Der Stecker war ein praktischer Halter, der der Hand etwas Halt gab. Während ich über die Vakuumbirne strich, gab es einen hellen Blitz beim Neonkolben. Dies geschah etwa dreimal und verschwand dann und ich konnte es nicht wiederholen. Ich dachte, ich hätte versehentlich meine Finger gegen den Neonkolben gerieben, ohne es zu merken. Später am Abend tauchte der Effekt jedoch wieder auf, immer dann wenn die Erstrahlung der Vakuumbirne ausreichend stark war. Dies hatte nichts mit einem Kontakt über den Zwischenraum zwischen den Glühlampen zu tun (ein Abstand von zwei bis drei Zoll), da das Aufleuchten, das man erzielte, wenn die zwei Glühlampen, die dann nicht in ihre Sockel eingesetzt waren, nahe beieinander gebracht wurden, wesentlich schwächer war und weniger wie ein Blitz. Dann entdeckte ich, warum ich den Effekt nicht vorher wiederholen konnte: der Schalter des Adapters war in der falschen Position. Ich konnte nun den Effekt nach Belieben einfach bestehen- oder verschwinden lassen, indem ich den Schalter jeweils ein- oder ausschalte.

Bei den gasgefüllten Glühbirnen wurde mehrmals ein winziger blauer Funke an einem der Anschlußstifte an der Birnenkappe festgestellt; als die Glühbirne gestreichelt wurde und ein winziges Knistern zu hören war.

Ich war bisher nicht in der Lage, das Vakuum oder die gasgefüllte Glühbirne durch Erregen der Neonbirne zu aktivieren, weder durch Annäherung, Kontakt oder durch den Adapterstecker. Noch eine Vakuumbirne durch eine andere.

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.

Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 1)

11. Juli 2018

von David Boadella

Dieses Frühjahr habe ich beschlossen, einen Orgonenergie-Feldmesser zu bauen. Diesen Gedanken hatte ich für eine beträchtliche Zeit in mir getragen, hatte aber verschiedene Gründe gefunden die Sache aufzuschieben. Es gab da einen gefühlsmäßigen Widerstand gegen diese ganze Idee von Glühbirnen, die leuchten, ohne in einen Stromkreis gesteckt zu sein. Ich hatte vor einigen Jahren Reichs Beschreibung des Feldmessers in DER KREBS (1) gelesen, aber es war mir bis vor kurzem noch nie in den Sinn gekommen, die von Reich beschriebenen Feldmeter-Effekte zu wiederholen. Ich wurde mir erst jetzt bewußt, daß in meinem Fall ein Gefühl der Impotenz mit der visuellen Demonstration der Orgonenergie verbunden war. Ich hatte die Vorstellung, daß die starken und unverwechselbaren visuellen Effekte nur bei einer starken Orgon-Konzentration zu erwarten waren, wie sie zum Beispiel in Reichs Orgonraum bei Rangeley erreicht wurde. Allenfalls hatte ich vor einigen Jahren eine elektrische Glühbirne in einen Orgonakkumulator getan, dort belassen, um sie sich „aufsaugen“ zu lassen und zu warten „was passiert“. Als nichts geschah, wurde mein Gefühl „es nicht zu können“ verstärkt. Insgeheim bezweifelte ich die Existenz einer Energie in der Atmosphäre und hatte Angst zu versuchen, ihre Existenz nachzuweisen. Ich hätte ja versagen können und „nachweisen“ können, daß es sie nicht gibt. All diese persönlichen Faktoren sind ineinander verwoben und machen vielleicht verständlich, warum die vorliegenden Beobachtungen in meinem speziellen Fall nicht einige Jahre zuvor gemacht worden sind.

Als ich dieses Frühjahr die Idee des Orgon-Feldmessers anging, hatte ich dabei das dezidierte Gefühl verspielt zu sein. Ich wollte mich vorsichtig mit den benötigten Materialien vertraut machen und allmählich ein Gefühl dafür bekommen. Ich wußte, daß ich einen Induktionsapparat irgendeiner Art und eine ‚Leuchtröhre‘ brauchte. Reich schreibt über die Verwendung einer ‚Leuchtstoffröhre‘. Während ich mich erkundigte, wo ich eines Induktionsgeräts günstig habhaft werden könnte, kaufte ich eine 4/-Osram-Neon-Anzeigebirne (230 – 250 V), nahm sie ziemlich skeptisch mit nach Hause und erwartete, daß sie (wenn überhaupt) wenig brauchbar sei bis ich meine Induktionsmaschine hatte.

 

Beobachtungen mit einer Neonbirne

Ich streichelte die Neonbirne sanft in einem abgedunkelten Raum und nach einer Minute, in der ich mit ihr herumhantiert hatte, gab es eine Reihe von roten Blitzen. Die Blitze variierten je nach dem Material, mit dem die Birne gerieben wurde, und der Art des Kontakts, der zwischen der Birne und dem Material erzeugt wurde. Die Art des Lichts reichte von einem leichten Flackern auf nur einer Seite des Kolbens bis zur vollständigen Ausleuchtung des Kolbens, die stark genug war, um den Eindruck einer schwachen Taschenlampe zu erwecken.

Wenn sie bei 240 Volt in einen Schaltkreis gesteckt wurde, war die Beleuchtung heller (sichtbar bei Tageslicht) und kontinuierlich, trat jedoch nur an den Elektroden auf. Der Körper des Kolbens leuchtete nicht auf.

Das Neongas scheint sehr empfindlich gegenüber Reiben jeder Art zu sein, aber am Körper ergab sanftes Streicheln bessere Ergebnisse als heftige Reibung. Wenn der Kolben mit den Fingern ganz umfaßt wurde, war die Beleuchtung heller, als wenn sie nur an der Seite gerieben wurde. Die stärksten Wirkungen ergaben meine Hände, besonders die Fingerspitzen, die Daumenbeuge, der Handballen und die Außenkante der Hand. Es war notwendig, daß die Hände ziemlich trocken waren, sonst waren die Effekte reduziert oder konnten überhaupt nicht hervorgebracht werden.

Wenn die Neonbirne in der Hand gehalten und an Holz, Tuch, Seide, Metall, Glas und anderen Materialien gerieben wurde, leuchtete sie ebenfalls auf, aber eine heftigere Art von Reibung war erforderlich, und das Aufleuchten war weniger hell. Wurde ein Hartgummistab durch Reiben mit Wolle aufgeladen, leuchtete die Neonbirne schwächer, wenn man den Stab annäherte. Ähnlich leuchtete sie, wenn sie an eine Plexiglas-Uhrabdeckung herangeführt wurde, nachdem diese gerieben worden war. Immer, wenn man den Kolben von einer Oberfläche nahm, blitzte er hell auf.

Dieses Verhalten von Neongas mag nicht überraschend erscheinen und mit der Erklärung werden wir uns später beschäftigen. Diese Beobachtungen werden hier wiedergegeben, obwohl sie vielen Leuten vertraut sein mögen, einfach weil sie mir unbekannt waren und weil sie eine Einführung in aufwühlendere und fast völlig unbekannte bzw. nicht dokumentierte Lichteffekte darstellen.

 

Literatur

1. Reich, W.: CANCER BIOPATHY. Orgone Institute Press, 1948

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.

Anmerkung des Übersetzers: Die „Neonbirne“ wird in etwa wie folgt ausgesehen haben: