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Jenseits des Lebens / Jenseits des Todes (Teil 3)

14. Juli 2023

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Die Frage beantwortet sich von selbst. Es ist so, als wenn ich fragen würde: „Gibt es einen Gehweg, wenn der Gehweg zuende ist?“ (oder was auch immer!) Oder? Ich meine, ist das nicht ein quasi „atomistisches“ Weltbild? „Das Leben“, „der Tod“. Etwa so wie eine Lampe: an (Licht), aus (Dunkelheit). Ist die Wirklichkeit nicht, wenn man so will, „verschmiert“? Sozusagen „Dämmerung“ und Dinge, die nicht einfach definiert werden können. Was etwa ist ein „Gehweg“ genau? Abstrakt scheint das klar zu sein, aber wir alle kennen das, der Waldweg wird enger, die Konturen werden vage – und plötzlich steckst du im Gestrüpp fest. Genauso ist das auch mit unserem subjektiven Erleben: schlaf ich jetzt, träume ich, wache ich, ist das ein hypnagoger Zustand, bin ich intoxikiert, lebe ich noch?

Die Entdeckung des Orgons, dem die Entdeckung der Bione und der „Bioelektrizität“ vorangegangen ist, war die Beschäftigung mit derartigen „Schmierphänomenen“. Offenbar gibt es ein Energiefeld, eine „Aura“, die den Körper unabhängig von anatomischen Grenzen durchwirkt und durchströmt und die über die Körperoberfläche in den Raum hinausgreift. Offenbar haben wir mit den Bionen („Energiebläschen“) ein Übergangsphänomen zwischen nichtlebender und lebender Materie. Und offenbar ist das Orgon die „Substanz“ dieses „Bereichs“ zwischen Leben und Tod, Körper und freiem Raum.

Im Verlauf der Orgonforschung stellte Reich zweierlei über die Orgonenergie fest: sie ist kein formloses Etwas, sondern hat bestimmte Charakteristika, die sich vor allem in der „Bohnenform“ alles Lebendigen quer durch alle Organisationsstufen und Funktionsbereiche niederschlägt von der Niere bis zum Embryo, vom menschlichen Ohr bis zur Bewegung einer Gazelle, etc.pp. Das zweite ist, daß die Orgonenergie nicht nur quasi dergestalt einen „Körper“ hat (Stichworte Kreiselwelle und Orgonom), sondern auch eine „Seele“, ein „Innenleben“, will sagen, sie ist erregbar und ist die Grundlage aller Wahrnehmung (Stichworte ORANUR und CORE). Jeder kontaktvolle Cloudbuster-Operateur weiß, daß er es nicht nur mit einer „atmosphärischen Energie“ zu tun hat, sondern mit der LEBENSenergie, die sich auf besondere nicht-mechanische Weise bewegt, erregt werden kann, „wahrnimmt“, fühlt, „Emotionen“ hat und entsprechend reagiert.

Von daher glaube ich nicht, daß man sich das so einfach machen kann, nach dem Motto, wenn ich bin, ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin ich nicht. Zumal man die Orgonenergie nicht einfach auf Bewegung reduzieren kann. Neben der Pulsation und der Kreiselwelle („Leben ist Pulsation einer bohnenförmigen Membran“) gibt es auch das einheitliche Funktionieren (die ko-existierende Wirkung) unabhängig von jede Einheit zerstückelndem Raum und zerstückelnder Zeit. Ohne dieses „Sein“ reduzierst du den Körper, auch wenn du es „orgonomisch“ verbrämen magst, letztendlich doch auf „Gehirn an Milz!“, denn es muß Raum und Zeit überbrückt werden (Raum/Zeit = Bewegung).

Was das mit dem „Leben nach dem Leben“ zu tun hat, wird sofort evident, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß wir jeden Tag sterben! Wenn wir einschlafen, sind wir weg, gleichzeitig erleben wir in jeder Nacht, eine Welt, die vollkommen frei ist von den Gesetzen von Raum und Zeit. Im Traum wechseln wir nach Australien oder ins Mittelalter, als wären tausende Kilometer und Jahrhunderte ein nichts. Ein ganzes Planetensystem paßt in unseren Kopf und wir durchleben Jahrhunderte während der Wecker nur wenige Minuten weitergetickt ist.

Ich will damit nicht sagen, daß das Leben nach dem Tod weitergeht, sondern nur, daß nicht mal der Tod sicher ist… Persönlich habe ich den Verdacht, daß die ganze Scheiße auf die eine oder andere Weise weitergeht. Niemand kann sich davonstehlen!

Es ist wirklich frappant, daß sich Mechanisten und Mystiker auf ähnliche Weise davonstehlen. Man denke nur an Epikurs bereits angeschnittenes berühmtes Diktum:

Gewöhne dich daran zu glauben, daß der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, daß der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. (…) Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.

Naja… Die Hölle der Panzerung potenziert sich in der Hölle der entsprechenden Träume…