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War Hitler antiautoritär? (Teil 2)

8. Oktober 2025

Charles Konia hat sich ausführlich über Psychopathen geäußert. Dabei geht es vor allem um die Psychopathen in den Chefetagen, die nicht zuletzt die Wirtschaftskrise der letzten Jahre zu verantworten haben.

Leider wurden in den modernen Diagnoseschlüsseln ICD-10 und DSM-V der Begriff „Psychopathie“ abgeschafft und durch weniger scharfe Begriffe ersetzt. Immerhin kann man jedoch auf Werke wie Menschenschinder oder Manager: Psychopathen bei der Arbeit (2007) von Paul Babiak und Robert D. Hare verweisen.

Ein Psychopath ist ein sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme, bei erheblich übersteigertem Selbstgefühl. Ein krankhafter Lügner mit betrügerisch-manipulativem Verhalten. Er leidet (bzw. leidet eben nicht) unter einem Mangel an Schuldbewußtsein, hat nur oberflächliche Gefühle, ist gefühlskalt und leidet (bzw. leidet eben nicht) unter einem Mangel an Empathie. Er übernimmt für sein Handeln keine Verantwortung.

Angesichts dieser Stichworte sei daran erinnert, daß Reich Hitler stets als „Generalpsychopathen“ bezeichnet hat! Dazu paßt teilweise auch dessen Impulsivität:

Der Psychopath ist von Erlebnishunger geprägt, führt einen schmarotzerhaften Lebensstil und hat sein Verhalten nicht unter Kontrolle. Schon früh zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten, das Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit.

Weitere Auffälligkeiten im Leben von Psychopathen sind Kriminalität in der Jugend, überhaupt eine vielgestaltige Kriminalität mit Verstößen gegen Bewährungsauflagen, Promiskuität und viele kurzzeitige eheähnliche Beziehungen.

Es ist beängstigend, daß in der sich seit etwa 1960 kontinuierlich entwickelnden und um sich greifenden anti-autoritären Gesellschaft diese psychopathischen Verhaltensmuster geradezu zu Verhaltensmaximen werden.

Babiak und Hare stellten empirisch fest, daß, während nur etwa 1 % der Gesamtbevölkerung psychopathisch sind, immerhin 3 bis 4 % der höheren Angestellten Psychopathen sind. Die Prozentzahlen an der Spitze der Wirtschaft werden wahrscheinlich sogar weitaus höher liegen.

Das Problem mit dem Kapitalismus ist, daß solche Typen teilweise recht nützlich sind, denn um eine Firma auch unter schwierigen Bedingungen zu gründen (und damit im günstigsten Fall eine ökonomische Kettenreaktion auszulösen, die eine ganze Region wirtschaftlich wiederbeleben kann!), braucht es einen, wenn man so will, „hitleresken“ Charme, Risikobereitschaft, Angstfreiheit und auch eine gewisse Ruchlosigkeit. Ich hätte beispielsweise wirklich Probleme damit, auch nur eine einzige alte Eiche zu fällen, „nur“ um eine Fabrikhalle zu errichten. Wie ist es erst um so etwas bestellt, wie Leute dazu zu bringen, für dich zu bürgen, oder den Ermessensspielraum eines Verwaltungsbeamten mit dem Einsatz von diversen „Überredungskünsten“ voll auszuschöpfen.

Selbst auf dem Gebiet der Sexualität: ein weicher „Frauenversteher“ kann sich auf ein Leben als Onanist einstellen.

Der britische Psychologe Kevin Dutton hat ein ganzes Buch über die Vorzüge einer psychopathischen Gesinnung geschrieben: Psychopathen: Was man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann. Allerdings würde auch er keine Psychopathen an die Spitze von Unternehmen setzen, bei denen es um langfristige Strategien geht.

Man kann anfügen: auch ein bei Frauen überaus erfolgreicher „James Bond“ wird sich kaum zum Familienvater eignen!

Wie stets bei Fragen von Gesundheit und Krankheit geht es nicht darum, ob eine Strebung vorhanden ist oder nicht, sondern wie sehr sie „energetisch besetzt“ ist. Es gibt „nur“ einen graduellen Unterschied zwischen „Ich habe dich zum Fressen gern!“ und sexuellem Kannibalismus. Entsprechendes läßt sich über den Kapitalismus sagen: er beruht zwar auf Konkurrenz, Gewinnstreben und Egoismus, aber wie in einem Gesellschaftsspiel gibt es doch einen gewichtigen Unterschied zwischen dem Verfolgen eigener Interessen, insbesondere indem Informationen nicht weitergegeben werden, und Betrug.

Mit dem Umsichgreifen der anti-autoritären Gesellschaft wurde diese, wie angedeutet nicht immer ganz eindeutige, Grenze immer eklatanter überschritten, insbesondere in der Finanzwirtschaft, die teilweise kaum noch von mafiöser Wirtschaftskriminalität zu unterscheiden ist. Selbst um das langfristige Überleben der eigenen Firma scheren sich die psychopathischen Finanzjongleure einen Dreck. Folge war die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die prompt dazu genutzt wird, den Kapitalismus an sich in Frage zu stellen. Wie Konia ausgeführt hat, kann jedoch nicht der Sozialismus die Antwort sein, sondern einfach nur die konsequente Bekämpfung von Kriminalität.

Was wirklich Not tut, ist ein verbreitetes Verständnis der menschlichen Charakterstruktur, wie sie Reich, Baker und Konia entschlüsselt haben. Leider Gottes hat die moderne Psychiatrie, Psychologie und Soziologie gegenwärtig die unhelvolle Tendenz entsprechende Ansätze, wie etwa das klassische Verständnis der Psychopathologie, zu zerstören und verunmöglicht es dergestalt der Orgonomie in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Diese Entartung von Medizin und Humanwissenschaft ist ein weiteres Symptom der umfassenden anti-autoritären Zersetzung der Gesellschaft. Um so wichtiger und bemerkenswerter ist der eingangs erwähnte Artikel.

Um auf Hitler zurückzukommen: Vor diesem Hintergrund sollte es auch weniger absurd sein, den Nationalsozialismus als eine anti-autoritäre Bewegung zu betrachten.

Kennedy, Clinton und Trump

6. August 2016

Heute hatte ich die neue Ausgabe der Fernsehzeitschrift TV Hören und Sehen in der Hand. In einer der Titelstories geht es um Psychopathen in der Politik. Abgebildet werden Erdogan, Putin und natürlich, wie könnte es anders sein, Trump. Liest man aber im Text selbst, über amerikanische Präsidenten die Psychopathen waren, insbesondere J.F. Kennedy und Bill Clinton, wird deutlich, daß Trump nach Meinung von Psychologen gar nicht in diese Reihe gehört. Er sei nicht angstfrei und unumstößlich vom eigenen Wert überzeugt, wie der typische Psychopath, sondern nur ein imgrunde selbstunsicherer Narzißt.

Was aus orgonomischer Sicht einfache Neurotiker wie Trump von echten Psychopathen wie Kennedy und Clinton unterscheidet, ist, daß die ersteren noch ein funktionsfähiges vegetatives Nervensystem haben, während die letzteren innerlich wie tot sind, Zombies. Um überhaupt irgendetwas zu spüren, konsumieren Leute wie Kennedy und Clinton exzessiv Drogen und sie sind sexsüchtig. Darüber hinaus sind sie vollständig unfähig produktiv zu arbeiten. Das Arbeitstier Trump, der seit jeher streng Straight Edge lebt, ist in jeder Hinsicht das Gegenteil eines Psychopathen.

Man könnte einwenden, daß Trump eindeutig Probleme mit seiner Impulskontrolle hat und sich ständig um Kopf und Kragen redet, doch sollte man ihm zugutehalten, daß er im Gegensatz zu echten Psychopathen nicht manipulativ ist und nicht zwanghaft lügt, wie es der Psychopath ständig tut. Bei allen seinen offensichtlichen Fehlern ist Trump lebendig und fähig zur orgonotischen Pulsation. Echte Psychopathen sind wie Roboter, haben nichts Lebendiges an sich und sind deshalb prinzipiell für eine Orgontherapie nicht geeignet.

Die Massen fühlen sich trotzdem zu Leuten wie Kennedy und Clinton hingezogen, weil deren Angstfreiheit ein falsches Gefühl von Hoffnung und Expansion vermittelt, während Trump vorgeworfen wird, er würde nur ein Gefühl von Angst und Panik schüren.