Im Christentum bist du vor den Augen des gerechten Gottes rein, sündenfrei, wenn du eins wirst mit Christus, der für alle deine Sünden an deiner Stelle gebüßt hat. Der Glaube an Jesus rettet.
Im Islam war Jesus nur ein Prophet und wurde auch gar nicht gekreuzigt. Entsprechend steht jeder einzelne Gläubige unmittelbar vor Gott. Allah führt im Himmel Buch und wägt am Ende der Tage die guten (religionskonformen!) und die schlechten (religionswidrigen!) Taten gegeneinander ab. Die einzige Chance, die hoffnungslose Sünder im Islam haben, ist es, zum Märtyrer zu werden, wodurch alle schlechten Taten in Allahs Kontoführung ersatzlos gestrichen werden. Der einzige wirklich sichere Weg zu Heil und Erlösung im Islam ist die Selbstaufopferung. Sozusagen ist jeder sein eigener Christus, wenn er sich nur „kreuzigen“ läßt – und dabei möglichst viele Ungläubige umbringt!
Bei den diversen islamistischen Attentätern wird immer eingewendet, daß diese doch jeweils gar nicht besonders religiös waren, nicht zur Moschee gingen, den Ramadan nicht beachteten, dem Alkohol zugesprochen hatten, etc. Das und Schlimmeres konnten sie sich leisten, weil die islamische Heilsökonomie so ähnlich ist wie die christliche – nur leider ist hier die Reinwaschung von allen Sünden mit Mord und Todschlag verbunden.
Hinzu kommt der bioenergetische Aspekt. Diese Menschen wachsen in einer extrem sexualrepressiven Gesellschaft auf, in der, angefangen bei der Genitalverstümmelung und kulminierend in der Verwandtenehe, explizit alles gegen die Erfüllung in der genitalen Überlagerung gerichtet ist. Ähnlich wie beim Masochisten, wie Reich ihn in Charakteranalyse beschrieben hat, kann die Erlösung nur dadurch zustande kommen, daß der Körper beim „Märtyrertod“ buchstäblich aufgerissen wird (Masochismus). Daß man dabei seinem Haß und seinen Sexualneid final Ausdruck verleihen kann (Emotionelle Pest), ist ein willkommener Bonus.
Im Christentum wird dieses Ressentiment genauso wie die Sündenvergebung ins Jenseits verlagert: nach der vollständigen Unterwerfung unter Gottes Willen (Masochismus) laben sich Guten sadistisch an den ewigen Höllenqualen der Bösen (Emotionelle Pest).
Wie Reich konstatierte: Mystizismus und Sadismus sind nicht voneinander zu trennen. Religion ist letztendlich immer ein sexualökonomisches Problem. Genauso wie der orgastisch Potente gegenüber Perversionen gleichgültig ist und Pornographie ihn anwidert, schwankt er bei der Religion zwischen kalter Distanziertheit und Widerwillen. Macht nur euer Ding, aber laßt uns bitte mit eurem Schweinkram in Ruhe!















