Posts Tagged ‘Knigge’

Der gesellschaftliche Wechsel zur hirnzentrierten Triebabwehr

14. Februar 2019

Früher gab es simple Regeln, die das Zusammenleben einfach machten, etwa, was das Grüßen betraf. Der Jüngere grüßte den Älteren, der Mann die Frau, etc. Das zwischenmenschliche Leben lief quasi „automatisch“ ab, ohne daß man sich groß Gedanken machen mußte, was „angebracht“ sei. Heute, wo alle Regeln weggebrochen sind und die Menschen vorgeblich „authentischer“ agieren, muß ständig überlegt werden, was und wie es zu tun sei. „Die Regeln des Zusammenlebens in der multikulturellen Gesellschaft müssen ständig von neuem ausgehandelt werden.“ Statt aus dem Bauch heraus zu agieren, etwa so wie man ohne zu überlegen Auto fährt, verlagern die Menschen immer mehr Energie ins Gehirn und sind ständig am Kalkulieren, Überlegen und Grübeln.

Und es wird immer extremer. Beispielsweise muß man sich nunmehr wohlüberlegen, ob man jemanden als „Herr Soundso“ oder „Frau Soundso“ anredet. In den USA kann dich ein Fehler in der Anrede irgendeines geschlechtslosen Etwas ins Gefängnis bringen! Normales Flirtverhalten kann dich ruinieren: MeToo! Mir nichts, dir nichts kannst du wegen einer harmlosen Bemerkung als „Rassist“ oder „Homophob“ dastehen, was mit deinem gesellschaftlichen Tod einhergeht. Man darf nichts mehr fühlen oder zumindest das Gefühlte nicht mehr laut aussprechen. Alles muß BEDACHT werden. Was bleibt ist eine Gesellschaft von intellektuell abgewehrten (= linksliberalen) Zombies.

Aber zurück zum Grüßen: Früher schufen Freundlichkeiten eine Atmosphäre, in der nicht alles intellektuell kalkuliert, sondern auf das emotionale Wohlbefinden ausgerichtet war. Warum soll der Jugendliche aus der Nachbarschaft einen alten Zausel wie mich grüßen? Zeitverschwendung! Das sich alle miteinander besser fühlen, wenn alles von „funktionslosen“ Höflichkeiten durchzogen ist, ist dieser intellektualistisch-materialistischen Geistesart vollkommen fremd. Sie wird verkörpert durch die grauenerregende kalte Architektur der Städte, aus denen das „sinnlose“ Ornament verschwunden ist. Die Seele stirbt ab und Maschinenmenschen bevölkern die Stadt.

Wegen der Verlagerung des „Lebens“ ins Gehirn müssen etwa in der IT-Branche Frauenquoten eingerichtet werden, da für die neuen Faschisten der Mensch erst in intellektuellen „Führungspositionen“ anfängt. Deshalb schockiert es sie auch so über alle Maßen, wenn man darauf hinweist, daß Neger einen niedrigeren IQ haben als Weiße oder gar Ostasiaten.

Soziopolitische Charakterologie

23. August 2014

Linke und Rechte unterscheiden sich nicht primär durch ihre Weltanschauung, sondern durch ihren Charakter. Dazu Gideon Böss, der feststellt, daß heute Linke und Konservative weitgehend gleicher Meinung sind, doch trotzdem: bei Kommentaren könne er „oft schon nach einem oder zwei Sätzen sagen, aus welcher politischen Richtung der Widerspruch kommt“.

Linke sind aggressiver und zielen viel schneller auf den Menschen hinter einem Argument. Sie halten sich nicht lange auf der Sachebene auf, sondern spekulieren laut darüber, welche Lobby einen wohl für diese Meinung bezahlt. (…) Was auch ein klares Indiz dafür ist, mit einem Linken zu diskutieren, ist der inflationäre Gebrauch von Worten wie „Rassist“, „Xenophober“, „Hetzer“ und „Brandstifter“. (…) Ebenfalls beliebt ist der autoritär-lehrerhafte Verweis auf Quellen, die es zu studieren gilt. „Ließ erst einmal, was Autor A geschrieben hat. Wenn es dann immer noch nicht Klick gemacht hat, weiß ich auch nicht weiter, Rassist!“

Konservative hätten andere Prioritäten:

Die Kritik ist weniger scharf auf die Person bezogen. Oft ist der irrende Autor einfach nur ein weiterer Beleg für den traurigen Zustand der Gesellschaft. (…) Schließlich wird ja immer alles schlimmer in diesem Land (…). Außerdem fehlen dem konservativen Wortschatz die starken Begriffe. (…) Weil die Kritik von linker Seite aggressiver und persönlicher ist, ist sie auch anonymer. Es sind oft Fake-Namen, unter denen gepostet wird. Die Konservativen treten häufiger mit eigenem Namen (…) auf. (…) Von daher ist die Unterscheidung zwischen Linken und Konservativen heute vor allem eine, die über den Knigge und nicht mehr die jeweiligen Weltanschauungen geht. (…)

Die soziopolitische Charakterologie wurde von Elsworth F. Baker entwickelt.

In etwas modifizierter Form wird sie in Der politische Irrationalismus aus Sicht der Orgonomie beschrieben. Kurz gesagt behauptet die Orgonomie, daß der ideologische Gegensatz zwischen Liberalen („Linken“) und Konservativen auf strukturellen Unterschieden beruht, d.h. grundsätzlich unterschiedliche Charakterstrukturen vorliegen.

2007 hat eine Forschergruppe der New York University (David Amodio, et al.) festgestellt, daß bei liberal („links“) eingestellten Menschen der sogenannte anteriore cinguläre Cortex im Vorderlappen des Gehirns wesentlich aktiver ist als bei Konservativen. In dieser Gehirnregion wird gesteuert, wie wir mit Konfliktsituationen umgehen, uns auf Neues einstellen können. Beim betreffenden Versuch mußten Versuchspersonen bei Erscheinen eines Signals auf einen Knopf drücken. Nach einer Gewöhnungsphase erschien ein zweites Signal, das die Probanden veranlassen sollte, nicht mehr auf den Knopf zu drücken. Bei dieser Umstellung feuerten die Nervenzellen bei den „Liberalen“ weitaus stärker als bei den „Konservativen“. Entsprechend machten die letzteren auch mehr Fehler, d.h. drückten weiterhin auf den Knopf. Liberale können sich auf Neues besser einstellen, während Konservative am Altbewährten haften bleiben.

Es ist wirklich auffallend, daß konservative Politiker und Journalisten in den Medien als wenig schlagfertig, ungelenk, unkonzentriert, teilweise geradezu „trottelhaft“ „rüberkommen“. Man denke an Helmut Kohl, Edmund Stoiber, George W. Bush oder etwa an die stotternden Auftritte eines Gerhard Löwenthals seligen Angedenkens – und das stets schlagfertige, eloquente Auftreten ihrer Gegenspieler. Ein solches Verhalten ist unmittelbares Ergebnis grundsätzlich verschiedener Energieflüsse im Organismus. Während der Konservative buchstäblich „hirnfern“ im Bauch lebt (orgonotisches System), dreht sich beim Liberalen alles um die Versorgung des Hirns mit Orgonenergie (energetisches Orgonom).

Der grundlegende bioenergetische Unterschied zwischen „Linken“ und „Rechten“ wird durch eine Gallup-Umfrage aus dem gleichen Jahr ebenfalls beleuchtet: Konservative haben weniger psychische Probleme als „Progressive“. Ein statistisch signifikanter Unterschied, der weder mit Einkommensunterschieden noch mit irgendwelchen anderen Faktoren wegerklärt werden kann. Aus bioenergetischer Sicht ist es geradezu selbstevident, daß die, die aus dem Bauch heraus leben, weniger innerlich zerrissen sind, als jene, die „zerebral“ organisiert sind.

Jason Rentfrow von der University of Cambridge hat die geographische Verteilung der Persönlichkeitsmerkmale in den USA untersucht. Grob gesagt sind an der Ost- und Westküste die Menschen kreativer, einfallsreicher und offener als im Mittleren Westen und im Süden, wo die Leute pragmatischer, gradliniger und traditioneller eingestellt sind. Verglichen mit dem Rest des Landes, sind die Bewohner des Mittleren Westens und Südens auch nachbarschaftlicher, freundlicher und freigiebiger.

Dieser Unterschied zwischen den Küsten und dem Mittleren Westen, also „Intellekt“ hier und „Tradition“ dort, schlägt sich unmittelbar in den Wahlergebnissen nieder: die Küsten sind blau (Democrats), der Mittlere Westen und der Süden rot (Republicans).

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