Posts Tagged ‘Neon’

Einige orgonotische Erstrahlungseffekte. Eine vorläufige Mitteilung (1958) (Teil 1)

11. Juli 2018

von David Boadella

Dieses Frühjahr habe ich beschlossen, einen Orgonenergie-Feldmesser zu bauen. Diesen Gedanken hatte ich für eine beträchtliche Zeit in mir getragen, hatte aber verschiedene Gründe gefunden die Sache aufzuschieben. Es gab da einen gefühlsmäßigen Widerstand gegen diese ganze Idee von Glühbirnen, die leuchten, ohne in einen Stromkreis gesteckt zu sein. Ich hatte vor einigen Jahren Reichs Beschreibung des Feldmessers in DER KREBS (1) gelesen, aber es war mir bis vor kurzem noch nie in den Sinn gekommen, die von Reich beschriebenen Feldmeter-Effekte zu wiederholen. Ich wurde mir erst jetzt bewußt, daß in meinem Fall ein Gefühl der Impotenz mit der visuellen Demonstration der Orgonenergie verbunden war. Ich hatte die Vorstellung, daß die starken und unverwechselbaren visuellen Effekte nur bei einer starken Orgon-Konzentration zu erwarten waren, wie sie zum Beispiel in Reichs Orgonraum bei Rangeley erreicht wurde. Allenfalls hatte ich vor einigen Jahren eine elektrische Glühbirne in einen Orgonakkumulator getan, dort belassen, um sie sich „aufsaugen“ zu lassen und zu warten „was passiert“. Als nichts geschah, wurde mein Gefühl „es nicht zu können“ verstärkt. Insgeheim bezweifelte ich die Existenz einer Energie in der Atmosphäre und hatte Angst zu versuchen, ihre Existenz nachzuweisen. Ich hätte ja versagen können und „nachweisen“ können, daß es sie nicht gibt. All diese persönlichen Faktoren sind ineinander verwoben und machen vielleicht verständlich, warum die vorliegenden Beobachtungen in meinem speziellen Fall nicht einige Jahre zuvor gemacht worden sind.

Als ich dieses Frühjahr die Idee des Orgon-Feldmessers anging, hatte ich dabei das dezidierte Gefühl verspielt zu sein. Ich wollte mich vorsichtig mit den benötigten Materialien vertraut machen und allmählich ein Gefühl dafür bekommen. Ich wußte, daß ich einen Induktionsapparat irgendeiner Art und eine ‚Leuchtröhre‘ brauchte. Reich schreibt über die Verwendung einer ‚Leuchtstoffröhre‘. Während ich mich erkundigte, wo ich eines Induktionsgeräts günstig habhaft werden könnte, kaufte ich eine 4/-Osram-Neon-Anzeigebirne (230 – 250 V), nahm sie ziemlich skeptisch mit nach Hause und erwartete, daß sie (wenn überhaupt) wenig brauchbar sei bis ich meine Induktionsmaschine hatte.

 

Beobachtungen mit einer Neonbirne

Ich streichelte die Neonbirne sanft in einem abgedunkelten Raum und nach einer Minute, in der ich mit ihr herumhantiert hatte, gab es eine Reihe von roten Blitzen. Die Blitze variierten je nach dem Material, mit dem die Birne gerieben wurde, und der Art des Kontakts, der zwischen der Birne und dem Material erzeugt wurde. Die Art des Lichts reichte von einem leichten Flackern auf nur einer Seite des Kolbens bis zur vollständigen Ausleuchtung des Kolbens, die stark genug war, um den Eindruck einer schwachen Taschenlampe zu erwecken.

Wenn sie bei 240 Volt in einen Schaltkreis gesteckt wurde, war die Beleuchtung heller (sichtbar bei Tageslicht) und kontinuierlich, trat jedoch nur an den Elektroden auf. Der Körper des Kolbens leuchtete nicht auf.

Das Neongas scheint sehr empfindlich gegenüber Reiben jeder Art zu sein, aber am Körper ergab sanftes Streicheln bessere Ergebnisse als heftige Reibung. Wenn der Kolben mit den Fingern ganz umfaßt wurde, war die Beleuchtung heller, als wenn sie nur an der Seite gerieben wurde. Die stärksten Wirkungen ergaben meine Hände, besonders die Fingerspitzen, die Daumenbeuge, der Handballen und die Außenkante der Hand. Es war notwendig, daß die Hände ziemlich trocken waren, sonst waren die Effekte reduziert oder konnten überhaupt nicht hervorgebracht werden.

Wenn die Neonbirne in der Hand gehalten und an Holz, Tuch, Seide, Metall, Glas und anderen Materialien gerieben wurde, leuchtete sie ebenfalls auf, aber eine heftigere Art von Reibung war erforderlich, und das Aufleuchten war weniger hell. Wurde ein Hartgummistab durch Reiben mit Wolle aufgeladen, leuchtete die Neonbirne schwächer, wenn man den Stab annäherte. Ähnlich leuchtete sie, wenn sie an eine Plexiglas-Uhrabdeckung herangeführt wurde, nachdem diese gerieben worden war. Immer, wenn man den Kolben von einer Oberfläche nahm, blitzte er hell auf.

Dieses Verhalten von Neongas mag nicht überraschend erscheinen und mit der Erklärung werden wir uns später beschäftigen. Diese Beobachtungen werden hier wiedergegeben, obwohl sie vielen Leuten vertraut sein mögen, einfach weil sie mir unbekannt waren und weil sie eine Einführung in aufwühlendere und fast völlig unbekannte bzw. nicht dokumentierte Lichteffekte darstellen.

 

Literatur

1. Reich, W.: CANCER BIOPATHY. Orgone Institute Press, 1948

 

* Abdruck der Übersetzung aus dem Englischen mit freundlicher Genehmigung des Autors, Dr. Boadella. Der Originalaufsatz „Some Orgonotic Lumination Effects“ findet sich in der von Paul und Jean Ritter in Nottingham, England herausgegebenen Zeitschrift Orgonomic Functionalism, Vol. 5 (1958), No. 3, S. 139-150.

Anmerkung des Übersetzers: Die „Neonbirne“ wird in etwa wie folgt ausgesehen haben:

Elektrische Ströme in Orgongeräten. Der Weg zum REICH-Orgonmotor? Stand der Technik (Teil 2)

16. September 2017

von Roberto Maglione

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors; übersetzt durch Robert (Berlin). Der Aufsatz wurde aus Zweckmäßigkeitsgründen in fünf Teile aufgeteilt.

Während der ersten Experimente, die 1947-1948 durchgeführt wurden, stellte Reich fest, dass der Geiger-Müller-Zähler, mit dem die Radioaktivität kontrolliert wurde, zunächst normal reagierte, die Hintergrundzählung registrierte und die Gammastrahlung des Gebietes. Allerdings hörte das Gerät auf zu funktionieren, wenn es in der Nähe von Orgonakkumulatoren platziert wurde. Es reagierte nicht mehr auf die Hintergrundstrahlung und nicht einmal auf kleine Röntgenquellen. Die Vorrichtung war für einige Wochen praktisch nicht reaktionsfähig geblieben, als sich der Zeiger des Impulszählers mit einer Rate von einer vollen Umdrehung pro Sekunde drehte, was etwa 100 Impulsen pro Sekunde entspricht, ein sehr hoher Wert im Vergleich zum normalen Hintergrund mit 10 bis 15 Zählungen pro Minute. Bei weiteren Messungen erhielt Reich eine Lesung von etwa sechs- bis achttausend Zählungen pro Minute. Reich erkannte, dass er möglicherweise Zeuge einer motorischen Kraft war (9). Irgendwie wurde die Orgonenergie durch den Geiger-Müller-Zähler (10) in elektromagnetische und mechanische Energie umgewandelt. Er argumentierte, dass der motorische Effekt aufgetreten sei, weil das Rohr des Geiger-Müller-Zählers, das im Laboratorium ständig einer hohen orgonotischen Ladung ausgesetzt war, die Energie aufgesogen hatte. Da das gasgefüllte Zählrohr aus einem inneren zylindrischen Metallrohr und einer äußeren nichtmetallischen Schutzschicht, üblicherweise aus beschichtetem Glas, besteht, verhält sich das Zählrohr im Wesentlichen wie ein kleiner Orgonakkumulator (11).

Später ersetzte er das Zählrohr durch eine besonders konstruierte Vakuumröhre (Vacor-Röhre genannt). Es wurde mit inneren parallelen Aluminiumplatten ausgestattet, die jeweils mit der Kathode bzw. Anode verbunden waren. Die Platten wurden in die Röhre (in der Regel aus Borosilikatglas) in 4-6 cm Entfernung voneinander eingeführt. Jede Platte war 16 cm lang und 4 cm breit. Das Vakuum hatte einen Druck von 0,5 Micron, was ausreicht, um das Vorhandensein von Gas auszuschließen. Diese Anordnung funktionierte wie eine Art Orgonenergieakkumulator im Vakuum. Reich erhielt, durch die Verwendung dieser verbesserten Anordnung, eine viel leistungsfähigere Reaktion, die kurz darauf in der Lage war, einen kleinen Drehmotor zu betreiben. In einer anderen Anordnung benutzte er einen kleinen Orgonakkumulator, der an einen Rotor angeschlossen war. Er erregte die konzentrierte Orgonenergie im Inneren des Akkumulators, um den Rotor mit einem halben Volt Strom zu betreiben. Tatsächlich stellte Reich fest, dass elektrische Energie die Orgonenergie erregen kann (12):

ELEKTRISCHE ENERGIE ERREGT OR-ENERGIE UND VERANLASST SIE DAZU, SICH AUS EINEM ZUSTAND DER WOLKIGER FLECKEN IN EINEM ZUSTAND SCHNELLER, WEISSLICHER STRAHLEN ZU VERWANDELN. (…)

Nun wurde es sehr wahrscheinlich, dass es nur EINE Art von OR-Energie gibt, die ihre Form und Erscheinung bei unterschiedlichen Bedingungen verändert.

Elektrische Energie war jedoch nicht der einzige Weg, Orgonenergie zu erregen. Reich fand verschiedene Methoden, konzentrierte Orgonenergie zu erregen (13):

  1. Die Entwicklung von Konzentrationen zu einzelnen abgrenzbaren Einheiten erfolgt auf verschiedenerlei Erregung des OR-Energieozeans hin: durch Gegenwart anderer orgonotischer Systeme, durch elektromagnetische Funken, durch metallische Begrenzung sowie insbesondere durch Kernenergie (vgl. S. 267ff).

Mai 1950.

In der Praxis konnte Reich mit all diesen Untersuchungen ein erregtes konzentriertes Orgonenenergiefeld in nutzbare elektrische Energie umwandeln, um Arbeit zu erzeugen (14):

„Ich habe einfach Orgon in elektrische Energie umgewandelt.“

Jedoch hat Reich, trotz dieser wichtigen Entdeckung, nie die grundlegende Theorie, das Design und die experimentellen Einstellungen offengelegt, durch die er den kleinen Drehmotor laufen ließ und mechanische Arbeit direkt von der kosmischen Orgonenergie lokal verfügbar machte (15). Er schrieb kurz nach der Entdeckung eine sehr kurze Mitteilung, die in dem Buch The Cancer Biopathy (16) enthalten ist und einen kurzen Bericht ein Jahr später, der in der ersten Ausgabe des Orgone Energy Bulletins (17) aufgenommen wurde. Die darin enthaltenen Informationen waren zu gering, um die Experimente zu verstehen und zu reproduzieren, die zur Entwicklung des Motors führten. Nichtsdestotrotz finden sich in Reichs letztem Buch, Contact with Space, einige Hinweise darauf, wie man einen Orgonmotor entwickeln und vielleicht die Bedeutung des geheimnisvollen und unerklärlichen Y-Faktors verstehen kann, der nach Reich bei der Entwicklung des Orgonmotors wesentlich war. Von ihnen kann man ableiten, dass Reich in der Lage war, Orgonenergie in mechanische Energie durch erregte konzentrierte Orgonenergie umzuwandeln und dass einer der Kernpunkte einer solchen Umwandlung die Verwendung von Radioaktivität war. Er konstatierte außerdem eine radioaktive Mindeststrahlung, um einen Motor zu betreiben.

 

Hinweise:

9. Bald darauf informierte Reich im April 1948 den Direktor des NYC Technical Advisers Office der Atomic Energy Commission über die motorische Wirkung der Orgonenergie auf den Geiger-Müller-Zähler (Eden J, Planet in Trouble. The UFO Assault on Earth, Exposition Press, New York, 1973, Seite 154).

10. Reich W, The Geiger-Muller Effect of Cosmic Orgone Energy, Orgone Energy Bulletin, 3(4), 1951, New York.

11. Im Allgemeinen besteht eine mit einer Mischung aus Argon, Neon und entweder Chlor- oder Bromgasen gefüllte Geiger-Müller-Röhre aus einer Anode (positive Elektrode), die sich in der Mitte einer röhrenförmigen Kathode (negative Elektrode) befindet. Die Kathode ist ein dünnwandiger metallischer Zylinder, der an jedem Ende mit einer isolierenden Scheibe versiegelt ist, um das Gas einzuschließen. Die Anode ist ein Draht, der sich in dem Zylinder erstreckt. Eine Hochspannung wird an die Elektroden angelegt, um ein elektrisches Feld innerhalb der Kammer zu erzeugen. Wenn Strahlung die Kammer passiert und das Gas ionisiert, erzeugt das einen Stromimpuls. Das Gerät verarbeitet diese Impulse, um die Strahlungshöhe anzuzeigen.

12. Reich W, The Oranur Experiment: First Report (1947-1951), The Wilhelm Reich Foundation, Rangeley, Maine, 1951, Seite 213.

13. Reich W, ebd., Seite 199 und 200.

14. Reich W, American Odyssey. Letters and Journals 1940-1947, edited by Mary B Higgins, Farrar, Straus and Giroux, New York, 1999, Seite 401.

15. Es sollte jedoch geschildert werden, dass Reich im Juli 1948 den Vorsitzenden der Atomic Energy Commission über die motorischen Qualitäten der Orgonenergie und der Tatsache, dass eine solche motorische Kraft von totalitären Ländern missbraucht werden könnte, informiert hat (Eden J, Planet in Trouble. The UFO Assault on Earth, Exposition Press, New York, 1973, Seite 154).

16. Reich W, The Discovery of the Orgone. Volume Two: The Cancer Biopathy, Orgone Institute Press, 1948, New York, Seite 150.

17. Reich W, A Motor Force in Orgone Energy. Preliminary Communication, Orgone Energy Bulletin, 1(1), Orgone Institute Press, January 1949, New York, Seiten 7-11.