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Emotionelle Pest, Merz 2025

14. März 2025

Die gesamte Soziologie läßt sich auf den fundamentalen Gegensatz von Arbeit und Emotionelle Pest reduzieren; oder, anders ausgedrückt, den von Arbeitssphäre und Politiksphäre; oder, gar nicht mal verkürzt, auf den zwischen Arbeitern und Ausbeutern. Man denke nur daran, wie gegenwärtig Friedrich Merz alles tut, um den deutschen Arbeiter in alle Ewigkeit in die ultimative Schuldsklaverei in einem pauperisierten Land zu verdammen, nachdem Merkel vor zehn Jahren anfing den deutschen Arbeiter langfristig ohnehin durch eine neue und gefügsamere Unterschicht zu ersetzen, der es vor allem an einem mangelt, dem, was Reich als „Fachbewußtsein“ bezeichnet hat.

Um die besagten grundsätzliche Antithese zu illustrieren hier ein kleiner Blick auf die heute (bzw. bis vor ganz kurzem) führenden Grünen: sie waren nie in der Arbeitssphäre, sondern für die Partei, den Regierungsapparat und/oder sogenannte „Nichtregierungs“-Organisationen tätig:

Franziska Brandner: studierte Politikwissenschaften und hatte eine entsprechende Tätigkeiten als „wissenschaftliche Mitarbeiterin“.

Felix Banaszak: studierte Sozial- und Kulturanthropologie und Politikwissenschaft, danach Grüner Apparatschik.

Katharina Dröge: studierte Volkswirtschaft und war danach Referentin im NRW-Umweltministerium.

Britta Haßelmann: Sozialarbeiterin bei einem gemeinnützigen Verein.

Ricarda Lang, Annalena Baerbock und Rudolf Habeck erspare ich uns…

Ähnliches läßt sich über das gesamte linke politische Spektrum sagen – also praktisch alle bis auf die AfD.

Hinzu kommt: „Die Linke ist jetzt eine Anti-Arbeiter-Partei: Junge, Woke und Wohlhabende stecken hinter dem Überraschungssieg der Partei Die Linke bei der Bundestagswahl. Sie vertritt inzwischen elitäre Anliegen.“ Es wird nur noch ausschließlich Politik für die Ausbeuterklasse gemacht und die Arbeiter und ihre Vertretung (die einzige heute legitime Arbeiterpartei, die AfD) werden als „Nazis“ diffamiert. Die abgrundtiefe Bösartigkeit der „Anti“-Faschisten!

Mit Amerika ist es bergab gegangen, als die „wissenschaftlichen“ Experten der Eliteuniversitäten (Ivory League) immer mehr Einfluß auf die Politik nahmen. Vollidioten, wie der „Harvard-Verfassungsexperte“ Obama, der weniger vom Geist der Verfassung erfaßt hat als jeder ungebildete Durchschnittsamerikaner, hinterlassen nur Chaos und Asche.

Es begann 1961, als Kennedy in „Camelot“ die ersten „Obamas“ um sich scharte. Genies wie Robert McNamara, dem das Unmögliche gelang, nämlich den Vietnam-Krieg zu verlieren, – nachdem die US-Streitkräfte nicht auch nur eine einzige Schlacht verloren hatten. Ähnlichen Harvard-Geistesgrößen gelang es später den einfachen Regime-Wechsel im Irak zu einem blutigen Fiasko zu machen. Zuvor hatten sie die Großstädte Amerikas mit ihrer grandiosen Sozialpolitik in Bürgerkriegsgebiete verwandelt. Diesen Geistesgiganten haben wir die Ideologie von der multikulturellen Gesellschaft zu verdanken, die beim bevorstehenden weltweiten Wirtschaftskollaps ebenfalls in einem blutigen Fiasko enden wird. Das wird Folge einer Wirtschaftspolitik sein, sei sie nun durch Keynesianismus oder Monetarismus geprägt, die sich wirklich nur „Wissenschaftler“ haben ausdenken können. Wir klagen die Politiker an, doch die haben nur auf „die Stimme der Vernunft“, „die Wissenschaft“, gehört. Neuerdings auf die Modern Monetary Theory, der zufolge es ar keine Staatsschulden gibt…

Was wir dergestalt seit 1960 mit in den Hosentaschen geballten Fäusten beobachten, ist eine weitere Äußerungsform der antiautoritären Gesellschaft. In der autoritären Gesellschaft mußte die „Karriereleiter“ tatsächlich erklommen werden. Selbst Erben mußten erst eine Lehre und dann das Management auf allen Ebenen durchlaufen, bevor sie schließlich an der Spitze ankamen und das Erbe antreten konnten. Heute hingegen ist alles „verwissenschaftlicht“, d.h. Leute ohne Praxis, die von Lehrern ohne Praxis ausgebildet worden sind, spielen den Schlaumeier, dem sich alle anderen unterzuordnen haben. Man denke nur einmal daran, was die „Verwissenschaftlichung“ der Lehrerausbildung eingebracht hat: Abiturienten, die kaum Lesen und Schreiben, geschweige denn fremde Gedankengänge erfassen und eigene klar formulieren können. Produkte der „wissenschaftlichen“ Herangehensweise!

Politiker sind neuerdings „wissenschaftlich“ gebildet: Schule → Universität → Politik. Und diese Leute wollen dann unsereinem vorschreiben, wie wir zu leben und was wir zu denken haben. Man erinnere sich nur an den „Visionär“ Helmut Kohl, der uns den Euro eingebrockt hat, oder etwa den ehemaligen Lehrer Hans Eichel – und zahllose andere Witzfiguren. Was bilden sich diese dummen Fatzkes eigentlich ein!

Wir beobachten eine fast schon systematische Zerstörung der Arbeitsdemokratie (Praxis → Theorie) durch den Antiautoritarismus (Theorie → Praxis).

Am deutlichsten wurde dieses antiautoritäre „Theorie → Praxis“ durch wandelnde Intellektuellenkarikaturen wie Rudi Dutschke verkörpert. Man höre sich irgendeine seiner sinnlosen „Analysen der Weltlage“ an! Abgesehen von der linksextremistischen Rhetorik: alles, was uns heute „Wissenschaftler“ predigen, ist genauso gehaltvoll, d.h. sinnloser, verantwortungsloser, letztendlich massenmörderischer Nonsens. (Natürlich spreche ich hier ausdrücklich nicht von den wirklichen Wissenschaften wie etwa Physik, Chemie, Biologie, etc.!)

Lenin und Stalin haben dieses wirr vor sich hin stammelnde Gesindel, nachdem es nicht mehr nützlich war, einfach an die Wand gestellt! Oder wie ein „DDR“-Funktionär einmal sagte: soll Ernst Bloch im Westen nur die Geister verwirren, wir werden ihnen dann schon wieder das klassenmäßige Denken beibringen.

Reich sprach, wie erwähnt, vom arbeitsdemokratischen Fachbewußtsein, das man gegen diese irrlichternden Pseudointellektuellen, die von einem tiefsitzenden Ressentiment gegen jeden getrieben sind, der mit beiden Beinen in der Arbeitsdemokratie steht, verteidigen muß.

Die Ideologen der Kommunistischen Partei waren Intellektuelle, die, wie Reich selbst, aus dem Bürgertum stammten und ihre falsche Herkunft und die damit einhergehende sehr dubiose Motivation mit revolutionärer Verve zu kompensieren suchten. 1933 prangerte Reich in seiner Massenpsychologie des Faschismus diesen typischen intellektuellen Revoluzzer an, dessen „linkes“ Verhalten, im Gegensatz zu dem des Proletariers, nicht ökonomisch, sondern rein psychologisch aus der infantilen Revolte gegen den Vater zu erklären sei. „Wenn“, wie Reich damals schrieb,

soziologisch bornierte Psychoanalytiker die Revolution aus der infantilen Revolte gegen den Vater erklären, so haben sie den Revolutionär aus intellektuellen Kreisen im Auge, bei dem dieser Faktor in der Tat entscheidend ist. Das trifft aber nicht für die Arbeiterklasse zu. (Massenpsychologie des Faschismus, Sexpol, S. 101; Fischer TB, S. 77)

Einen Schritt über diese psychoanalytische Erklärung hinaus machte Reich ein Jahr später in seiner Abhandlung über Psychischen Kontakt und vegetative Strömung, in der er die „Denkarbeit“ der „Intellektuellen“ als Werkzeug entlarvt, um Einsichten auszuweichen, die ihr neurotisches Gleichgewicht gefährden könnten. Die charakteranalytische Arbeit habe ihm enthüllt, daß die intellektuelle Aktivität derart strukturiert und gerichtet sein kann, „daß sie wie eine äußerst raffiniert arbeitende Apparatur gerade zur Vermeidung der Erkenntnis, wie eine von der Wirklichkeit ablenkende Tätigkeit aussieht“ (Charakteranalyse, KiWi, S. 413).

Im gleichen Jahr, 1934, formuliert er in der Schrift Was ist Klassenbewußtsein? seine Kritik an der politischen Praxis dieser „intellektuellen Revolutionäre“. Man dürfe, so Reich, in der „Massenpolitik“ nicht von den abstrakten Kategorien der Intellektuellen, sondern müsse von den konkreten Bedürfnissen des Massenindividuums ausgehen (Menschen im Staat, Frankfurt 1995, S. 219). Es ginge nicht an, Klassenbewußtsein intellektuell von oben, sozusagen „vom Kopf herab“, „in die Massen zu tragen“, sondern es müsse sich aus dem Leben der Massen selbst entwickeln. Dann sei die revolutionäre Befreiung vom Joche des Kapitals (…) die zusammenfassende Tat, die aus dem vollentwickelten Klassenbewußtsein der Masse von selbst erwächst, wenn die revolutionäre Führung auf allen Lebensgebieten die Massen begriffen hat (Was ist Klassenbewußtsein?, S. 65).

Das wirkliche Leben der Massen gruppiere sich aber um ihr Streben nach sexuellem Glück. In dieser sexuellen Revolution stellen, Reichs Ausführungen in Die Sexualität im Kulturkampf von 1936 zufolge,

die allergrößte Schwierigkeit (…) die Pastoren im revolutionären Lager dar. Es sind meist sexuell verkrampfte Intellektuelle, Revolutionäre aus neurotischen Motiven, die, statt mit Wissen zu helfen, nur Verwirrung stiften. (Die sexuelle Revolution, Fischer-TB, S. 250)

Nie mehr darf eine siegreiche Arbeiterbewegung es dulden, daß pastorale Sozialisten, ethisierende Intellektuelle, zwangskranke Grübler und sexuell gestörte Frauen über die Neuordnung des sexuellen Lebens zu entscheiden haben. Man muß wissen, daß diese Schichten der Bevölkerung gerade in den Augenblicken, wo alles höchste Klarheit erfordert, gedrängt von unbewußten Gefühlen sich in die Debatte mischen. So wird gewöhnlich der ungeschulte Arbeiter zum Schweigen gebracht, wie er, was überhaupt nicht gerechtfertigt ist, aus Respekt vor dem Intellektuellen einräumt, daß dieser es besser wisse. (ebd., S. 262)

In seinem Aufsatz „Dialektisch-materialistische Facharbeiter contra geistige Irrlichter der sozialistischen Bewegung“ von 1937 beklagt Reich, die revolutionäre Führung habe die sexuelle Frage nicht nur übergangen, sondern sie würde auch jeden, der diese Alltagsprobleme der Arbeitermassen anspräche, zum Reaktionär erklären.

Sie konstruieren einen Gegensatz von Sexualproblem und sozialistischem Problem. (…) In Wirklichkeit sind solche „prinzipielle Marxisten“, die ich sehr genau kenne, schwere Sexualneurotiker, die sich nie die Mühe gemacht haben, hier einmal ganz einfach ins Leben unterzutauchen und sich erst mal dieses Leben ohne jede Theorie anzuschauen. Ihr sozialistischer Radikalismus ist ein Ausfluß einer krankhaften Rebellion gegen tiefe Bindungen an die bürgerliche Familiensituation und an bürgerliche Ideologie; sie sind von Neid und Minderwertigkeitsgefühlen vor dem bürgerlichen Fachmann gequält. Sie haben dies so stark in sich, daß sie sich immerfort beweisen müssen, wie „radikal“ sie sind und wie „sozialistisch“ und wie sehr „marxistisch“. Als Neurotiker sind sie nicht in der Lage, über das Problem der Sexualität ruhig und sachlich zu sprechen und zu denken. Das Motiv, von dem aus sie an die Fragen herangehen, ist reaktionärer Antisexualismus. (…) Diese Ultralinken im Geschwätz sind für die Arbeiterbewegung viel gefährlicher als offene klare Reaktionäre. Sie kranken an einem sozialistisch verhüllten trockenen Intellektualismus, an Prinzipienreiterei (…). (Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie)

Ich lasse das hier so stehen. Der Leser möge selbst eine parallele zum heutigen frauen- und sexualfeindlichen Trans- und Genderwahnsinn, wie es das rot-grüne Milieu so überaus aggressiv propagiert, ziehen. Die AfD ist die einzige Kraft, die konsequent gegen diese organisierte und schwerbewaffnete „Anti-Genitalität“ zu Felde zieht. AfD ist heute die Orgonomie in der Politik, d.h. die Vertretung von Liebe, Arbeit und Wissen soweit das politisch überhaupt möglich ist.

Reflektionen über Max Stirner von konservativer Warte (Teil 123)

13. April 2024

[Diese Reihe soll zur Auseinandersetzung mit Bernd A. Laskas LSR-Projekt animieren.]

Reich war der Überzeugung, daß die Arbeitsdemokratie (und somit auch die „Eigenheit“ der Individuen bzw. die LSRity), so sehr sie auch mit Füßen getreten wird, bereits im Hier und Jetzt überall existiert und daher „nur“ ausgebaut bzw. als solche besser artikuliert werden muß. Auch Stirner ist alles andere als ein Utopist, da die ersehnte Welt, die aus Vereinen von Egoisten besteht, schon jetzt alltäglich funktioniert – entsprechend Reichs „Utopie“ von der Arbeitsdemokratie. Einem seiner Kritiker, der ihm Utopismus vorwarf, entgegnete Stirner:

Sähe Heß (der besagte Kritiker) das wirkliche Leben, worauf er doch soviel hält, aufmerksam an, so würde er hunderte von solchen teils schnell vorübergehenden, teils dauernden egoistischen Vereinen vor Augen haben. Vielleicht laufen in diesem Augenblicke vor seinem Fenster Kinder zu einer Spielkameradschaft zusammen; er sehe sie an und er wird lustige egoistische Vereine erblicken. Vielleicht hat Heß einen Freund, eine Geliebte; dann kann er wissen, wie sich das Herz zum Herzen findet; wie ihrer zwei sich egoistisch vereinen, um aneinander Genuß zu haben, und wie keiner dabei „zu kurz kommt“. Vielleicht begegnet er ein paar guten Bekannten auf der Straße und wird aufgefordert, sie in ein Weinhaus zu begleiten; geht er etwa mit, um ihnen einen Liebesdienst zu erweisen, oder „vereint“ er sich mit ihnen, weil er sich Genuß davon verspricht? Haben sie sich wegen der „Aufopferung“ schönstens bei ihm zu bedanken, oder wissen sie’s, daß sie zusammen auf ein Stückchen einen „egoistischen Verein“ bildeten? Freilich wird Heß es diesen trivialen Beispielen nicht ansehen, wie inhaltsschwer und wie himmelweit verschieden sie von den heiligen Gesellschaften, ja von der „brüderlichen, menschlichen Gesellschaft“ der heiligen Sozialisten sind. (Stirner, Max: Parerga, Kritiken, Repliken, Nürnberg 1986, S. 204)

Das ist das Problem der Arbeitsdemokratie: daß die „einfachen Menschen“ nicht die Macht übernehmen politisch und „intellektuell“. Reich ist bei seinen Sexpol-Abenden aufgefallen, daß die „einfachen“ Menschen zu bestimmten Fragen weitaus vernünftigere Ansichten vertreten als seine psychoanalytischen und Apparatschik-Kollegen, die, losgelöst vom tatsächlichen Leben wie sie sind, immer „um den heißen Brei herumreden“, wie man so schön sagt. „Heilige Sozialisten“! Mit traumwandlerischer Sicherheit weichen sie der LSR-Essenz aus – und durch die dergestalt erzeugte Freifläche weisen sie auf eben diese LSR-Essenz hin. Genau diese Dialektik ist die „bioenergetische“ Grundlage von Bernd Laskas Arbeit, die nur scheinbar intellektualistisch abgehoben ist! Er hat immer wieder darauf bestanden, daß er aus der „Arbeitssphäre“ stammt.

Letztendlich geht es um den Unterschied zwischen dem liberalen („linken“) Charakter und dem konservativen Charakter, der heute sichtbarer wird als je zuvor, wo die „einfachen Menschen“, „die Arbeiter“, AfD wählen, die Herrschenden und Parasiten jedoch fast durchweg rotgrün sind – und „heiliger“ als jemals zuvor.