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Der LaMettrie-Werbetag im NACHRICHTENBRIEF!

29. September 2023

Anfang 1740er Jahre kam es bei dem bretonischen Arzt Julien Offray de La Mettrie zu einer wachsenden Entfremdung gegenüber medizinischen Lehrmeinungen, die sich, wie es weiter in dessen von Ursula Pia Jauch verfaßten Monumentalbiographie Jenseits der Maschine (S. 132f) heißt, in eine Distanz zu metaphysische Dogmen ausdehnen sollte. Ausgangspunkt war das Totalversagen der Medizin angesichts der damaligen Seuchen, die teilweise ganze Dörfer auslöschten.

Zuvor hatte er ein Jahrzehnt darum gerungen, durch medizinische Aufklärung der Kollegen und des breiten Publikums die Welt zu verbessern. Doch schließlich sieht La Mettrie keinen Sinn mehr darin, „weiterhin mit allen Mitteln um das Leben einzelner Patienten zu kämpfen, während doch die ‚hohe‘ Fakultätsmedizin aus ihrem Jahrhundertversagen angesichts der bretonischen Choleraepidemie keine besonderen Konsequenzen abzuleiten für nötig erachtet“.

LaMettries Desillusionierung angesichts einer körperlichen Seuche geht dergestalt unmittelbar in seine Registrierung der seelischen Seuche über. Es geht um die Emotionelle Pest, deren Bekämpfung ab nun in den Mittelpunkt von LaMettries aufklärerischen Arbeit tritt. Wie sich das gestaltete und zu welchen Schlußfolgerungen er gelangte, ist in den von Bernd A. Laska übersetzten und jeweils ausführlich eingeleiteten vier Hauptwerken LaMettries nachzulesen:

DER MENSCH ALS MASCHINE, XL+100 S., 12.00 EURO

ÜBER DAS GLÜCK oder DAS HÖCHSTE GUT („ANTI-SENECA“), XXIX+162 S., 18.00 Euro

PHILOSOPHIE UND POLITIK, XIV+118 S., 12.00 Euro

DIE KUNST, WOLLUST ZU EMPFINDEN, XXX+125 S., 15.00 Euro

Informationen zu Bestellungen und Nachfragen folgen demnächst.