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Fanatismus und Charakteranalyse

10. Oktober 2024

Mir gefällt Eric Hoffers Idee, daß Fanatismus um seiner selbst willen ist. „Und es ist leichter für einen fanatischen Kommunisten, zum Faschismus, Chauvinismus oder Katholizismus zu konvertieren, als ein nüchterner Liberaler zu werden.“ Ich habe mal von einem deutschen Neonazi gehört, der zum Judentum konvertierte und ein fanatischer Siedler in der Westbank wurde. Da die soziopolitische Orgonomie so sehr auf das soziopolitische Spektrum fixiert ist, wurde dies („Fanatismus um seiner selbst willen“) in der orgonomischen Theorie nie gewürdigt, soweit ich mich erinnere.

Zweifel werden nicht zugelassen und ganz im Gegenteil wird missioniert, d.h. Zweifel in den Glaubenssystemen anderer hervorgerufen. Man setzt sich mit anderen auseinander, aber niemals mit sich selbst. Alles wird in Frage gestellt, nur man selbst stellt sich nie in Frage. In vieler Hinsicht ist das das genaue Gegenteil einer Charakteranalyse, die ja nichts anderes ist, als sich selbst in Frage stellen zu lassen. „Warum lächeln Sie!“ „Warum atmen Sie nicht!“ „Ihr Gesicht ist zu einer Maske erstarrt!“

Soeben habe ich einen typischen Fanatiker beschrieben mit seinem situationsunangebrachten „Lächeln“, der unnatürlichen Verkrampfung oder je nachdem unnatürlichen „Gelassenheit“, dem stereotypen Verhalten und dem maskenhaften Gesicht. Die absolute Hingabe „an die Sache“ oder „an den Führer“ ist nichts anderes als Ersatzkontakt: Verweigerung von und gleichzeitig Ersatz für wirkliche Hingabe.

Das führt zu dem Paradoxon, daß etwa eine dröge und vollkommen kontaktlose, meinetwegen, CDU-Veranstaltung, die letztendlich harmlos ist, bioenergetisch nicht zu vergleichen ist mit einem mitreißenden Reichsparteitag der NSDAP, also der organsierten Emotionellen Pest. Im evangelischen Kirchenkreis muß man gegen den Schlaf ankämpfen, während in einer aus Amerika kommenden charismatischen Glaubensgemeinschaft der Funke überspringt und man ganz und gar für Jesus Christus entflammt ist. Und genau darum geht es, mitgerissen zu werden, sich selbst zu vergessen. Eine Art Drogenrausch. Wie dieser Rausch hervorgerufen wird, ist letztendlich egal.

Daß dabei die Funktionen Liebe, Arbeit und Wissen vor die Hunde gehen, man nicht mehr wirklich lieben kann, zu einem bloßen Roboter wird und nur noch realitätswidrigen Unsinn von sich gibt – gehört zum Konsum der Droge „Fanatismus“. Und genau so endet auch der Fanatismus stets: im Untergang. Eins fehlt nämlich immer: die Selbstreflektion und damit die Möglichkeit zur Selbstkorrektur, das Umsteuern am Rande des Abgrunds. Also das, was die Charakteranalyse letztendlich als Ziel hat: die Wiederherstellung der Selbstregulation.

Jetzt versuche man mal jemanden zu erklären, daß Fanatismus stets ein letztendlich sexualökonomisches Problem ist! Etwa mit Verweis auf die durch und durch spießige, von der CDU geprägte BRD der 1950er Jahre mit all ihrer Nüchternheit, im Vergleich zum Fanatismus im ungleich sexuell freizügigeren „Dritten Reich“ oder dem Fanatismus in der „DDR“, wo noch viele sich ganz und gar mit der sozialistischen Vision identifizierten und die (trotz all des konsumistischen Firlefanzes des Westens) weitaus sexuell freizügiger war als die BRD. Derartige „Widersprüche“ treten auf, weil die Panzerung alles verzerrt. Wie gesagt war beispielsweise eine NSDAP-Inszenierung mit all dem Ersatzkontakt, die sie bot, bioenergetisch weitaus „lebendiger“ als eine ein oder zwei Jahrzehnte spätere der CDU.

Das war bereits 1933 das Thema von Reichs Massenpsychologie des Faschismus: wie schwer es ist, angesichts der Verlockungen des Irrationalismus, den Massen die Rationalität nahezubringen. Später mußte er sich bereits in Skandinavien, insbesondere aber in Amerika mit Libertären, Anarchisten, Freaks, Beatniks etc. und anderen Freiheitskrämern rumschlagen, die zwar „sexuell frei“ waren, aber vollkommen irrational, weil sie keinerlei Sinn hatten für die charakterstrukturelle Freiheitunfähigkeit der Massen, geschweige denn der eigenen – die vollkommene Unfähigkeit zur Selbstreflektion.

In James Reichs neuem Buch Wilhelm Reich and the Flying Saucers findet sich die kurze Korrespondenz zwischen einem Vertreter der genannten Leute, Tuli Kupferberg, der in Dusan Makavejevs Film WR: Mysteries of the Organism eine prominente Rolle spielt, und Reich. Sozusagen Reichs vorweggenommene Antwort auf die „68er“. Zunächst 1949:

Es erfordert ein vollständiges und gründliches Studium der Orgonomie und unserer Art von Massenpsychologie, um zu verstehen, daß die Arbeitsdemokratie ein tatsächlicher bio-sozialer Prozeß und kein politisches Programm ist. Außerdem ist es die universelle Biopathie in den Menschen aller Richtungen und Klassen, die die rein wirtschaftlichen Probleme so ungeheuer kompliziert macht. Die Hauptsache ist, daß unsere heutige Erziehung das Massenindividuum ohne sein Verschulden unfähig oder weniger fähig macht, Verantwortung für seine individuelle und die allgemeine gesellschaftliche Lage zu übernehmen. (S. 177f)

1950 ergänzt Reich: „Es geht immer mehr darum, den Menschen auf Massenmaßstab ihre große Verantwortung für die gesellschaftlichen Prozesse bewußt zu machen.” Selbstreflektion!

Das Reich des Teufels (Teil 7): Die Kirche Satans

21. August 2023

Warum ist das Leben der gefallenen Engel eine derartige Tortur? Weil sie entgegen ihrer „engelhaften“ Natur leben – gegen ihre Natur leben, werden sie von ständigem Selbsthaß geplagt. Das sieht man etwa in der 2SLGBTQIA+„Community“, insbesondere bei den Transleuten, „die im falschen Körper geboren wurden“. Sie mögen vor „Pride“ fast platzen, tatsächlich hassen sie sich aber selbst. Etwa so wie die Drag Queen, die ohne Schminke und Firlefanz ein Häufchen Elend ist. Transgender ist nichts anderes als eine (teilweise grausige wortwörtliche) Selbstverstümmelung.

Viele Stirnerianer berufen sich auf das „non serviam“ Luzifers und sind überhaupt erst zu Stirner gekommen, um ihre 2SLGBTQIA+Sein ideologische rechtfertigen zu können. „Ich bin ich selbst!“ Das grundlegende Mißverständnis könnte aber kaum größer sein, denn wer gegen seine Natur, seinen bioenergetischen Kern („Gott“) rebelliert, ist eben nicht er selbst, sondern spielt eine fremde Rolle, die er im tiefsten Herzen selbst verachtet. Wichtiger ist aber, daß er Kinder in diesem Sinne erzieht, d.h. in ein Leben der Selbstverachtung und des Selbsthasses führt. Freaks gebären Freaks. Nichts anderes ist die Satansmesse „Drag Queen Hour“.

Dabei ist das „transgender“ („Du bist nicht kein Körper!“) nur die Vorbereitung auf das „transhuman“: du kannst sein was du willst, da du keinen Kern, keine Natur, keine Seele hast. Werkzeuge dafür sind nicht nur Hormone (Biochemie) und das Skalpell, sondern vor allem die Kombination von Robotik, Mikroelektronik und Genetik. Satan schwingt sich zu Gott auf und nutzt den bereits erwähnten „Bauplan der Natur“, um eine eigene Schöpfung zu kreieren. Da wie erläutert der abgrundtiefe Selbsthaß in ihr angelegt ist, ihr eigentliches Fundament ist, wird das natürlich in der Selbstzerstörung münden. Man schaue sich um: das ist genau das, worauf das Streben aller Mächtigen und aller Ideologen gegenwärtig hinausläuft. Das ist das, was Reich als „Emotionelle Pest“ bezeichnet hat. Es ist alles mehr als offensichtlich, doch niemand sieht, was vorgeht…

Im Wilhelm Reich der Hölle

13. April 2017

Aus dem Traum von einem befreiten, selbstregulierten Menschen wurde eine Generation, die sich nur um ihre „Identitäten“ dreht, die niemals infrage gestellt werden dürfen. Es dreht sich alles um ihr angeblich „eigenes“ ach so kostbares und ach so zerbrechliches Ich. Die verzogenen Arschgeburten der Bourgeoisie fühlen sich dabei auch noch „links“!

Aus dem Traum von einer befreiten, befriedigenden Sexualität, die nicht länger von der Liebe getrennt ist, wurde ein Haufen von ekelerregenden Freaks, die sich ausgerechnet über ihre sexuellen Perversionen definieren und das teilweise ausschließlich.

Aus dem Konzept der Panzerung wurde die Auflösung aller Grenzziehungen zwischen den Geschlechtern, Ländern, etc. Alles gerät in Fluß, die Energie schwappt durchs Rhizom…

Aus dem Funktionalismus wurde die Dekonstruktion, die jedwedes Lebensgefühl erstickt. Überall läßt sich Sexismus, Klassismus, Rassismus, Eurozentrismus, etc. aufdecken, so daß nichts von unserer Kultur übrigbleibt als ein übelriechender Schrottplatz.

Das läßt sich alles auf einen gemeinsamen Nenner zurückführen: die vollständige Abtrennung vom bioenergetischen Kern. Die Trennung von der Herkunft in biologischer und kultureller Hinsicht. Was bleibt ist – Schrott. Und genauso sehen diese bizarren Dämonen, man kann sie nicht mehr als Menschen bezeichnen, auch aus:

Fassade und Kern (Teil 2)

6. Oktober 2016

Bei gesunden Menschen „interpretiert“ die soziale Fassade die Impulse des bioenergetischen Kerns, ähnlich wie ein Interpret die Partitur des Komponisten möglichst gefällig dem Publikum vermittelt. In diesem Sinne gibt es eine genaue Entsprechung zwischen Kern und Fassade. In der autoritären Gesellschaft verselbständigt sich beim gepanzerten Menschen die Fassade zwar weitgehend, doch, um im Bild zu bleiben, kann man die Grundmotive der Komposition noch immer erkennen, d.h. der Kern, die Natur des Individuums, ist noch erkennbar. In der modernen antiautoritären Gesellschaft jedoch löst sich die Fassade fast vollkommen vom Kern. Man begegnet zunehmend Freaks deren Erscheinungsbild und Gehabe nichts, aber auch rein gar nichts mit ihrem individuellen Wesen zu tun haben. Der wilde „Mann“ mit Dread Locks, Fusselbart und über und über tätowiert ist ein verschüchterter Chorknabe, wie seine ängstlichen Augen, seine Stimme, seine Körperhaltung und seine kindlich-spastischen Körperbewegungen verraten. Die aufgedonnerte Sexbombe ist unreif und imgrunde asexuell, wie ihr vollkommener Mangel an weiblicher Ausstrahlung zeigt. Die Fassade gewinnt ein Eigenleben und sendet Signale aus, die vollkommen irreführend sind. Die Welt wird buchstäblich sinnlos.