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„Arbeitsdemokratie“ und „Emotionelle Pest“: Eine Warnung

20. März 2025

Laß dir nicht „im Namen der Arbeitsdemokratie“ in deine Arbeit reinreden. Du machst deine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen und brauchst dich deshalb nirgendwo „einordnen“, solange das nicht der objektive Arbeitsprozeß selbst so von dir verlangt. Fast immer ist der „Director’s Cut“ besser als das Produkt, das einem vermeintlich „arbeitsdemokratischen“ Prozeß durchlaufen hat.

Wenn es um Emotionelle Pest geht, laß dir niemals ein X für ein U vormachen, sondern folge stets deinem eigenen Urteilsvermögen auf der Grundlage eigenständiger Recherche. Immer daran denken, daß die Nazis „die Juden“ als etwas betrachteten, das haargenau Reichs Konzept „Emotionelle Pest“ entsprach, und „der Jude“ dem, was Reich als „emotionell pestilenter Charakter“ definierte.

„Arbeitsdemokratie“ und „Emotionelle Pest“ stehen jedem Mißbrauch offen!

Der funktionelle Gegensatz Arbeitsdemokratie <–> Emotionelle Pest ist das zentrale Konzept der sozialen Orgonomie. Kaum je wird aber die inhärente Widersprüchlichkeit sowohl von „Arbeitsdemokratie“ als auch „Emotioneller Pest“ gesehen.

Was ist Arbeitsdemokratie? Der Arbeitende, und niemand sonst, bestimmt, was er in seiner Arbeit tut. Laß ich einen Elektriker kommen, rede ich ihm tunlichst nicht in die Arbeit rein! Für die Zeit seiner Arbeit und auf seinem eingeschränkten Arbeitsfeld ist er der uneingeschränkte Diktator („Befehler“). Es wäre vermessen und kontraproduktiv da vermeintlich „arbeitsdemokratisch“ dazwischenzufunken. Das gleiche gilt auch für ganze Betriebe: es ist dumm und kontraproduktiv in fremde Resorts hineinzuregieren („hineinzubefehlen“) und beispielsweise „Verbesserungsvorschläge“ zu machen. Das sieht man allein schon daran, wie erstaunlich effektiv und produktiv „Einmannbetriebe“, etwa Reich in seiner Orgonforschung, sein können, während bei Zusammenschlüssen von mehreren Personen typischerweise die Gefahr besteht, daß Projekte zerredet werden, im Endeffekt gegeneinander gearbeitet wird, Mißverständnisse alles zerfressen und Reibungsverluste das ganze schließlich zum Stillstand bringen.

Wie im Organismus mit seinen weitgehend unabhängig voneinander agierenden Organen, funktioniert das kollektive Arbeiten am besten, wenn jeder SEINE Arbeit macht und sich dabei mit den anderen „Organen“ abstimmt, statt daß einer dem anderen in seine autonome Arbeit hineinquatscht und, wenn dann alles im Chaos endet, dem Gegenüber vorwirft, er könne nicht in Gruppen arbeiten und sei selbstherrlich. Nein, diese „Selbstherrlichkeit“ ist die Grundlage der Arbeitsdemokratie. Stichwort „Selbstbestimmung“. Allzuleicht wird unter dem Vorwand von „Demokratie“ und „Zusammenarbeit“ die vermeintliche „Arbeitsdemokratie“ zur Diktatur von oben, während umgekehrt die originäre Arbeitsdemokratie sozusagen die (zeitlich und sachlich engbegrenzte) Diktatur des einzelnen Arbeiters „von unten“ ist.

Ähnlich inhärent „widersprüchlich“ wie mit der Arbeitsdemokratie ist es mit der Emotionellen Pest bestellt. Sie beruht vor allem auf der Vorspiegelung falscher Tatsachen; darauf, daß das vorgegebene Handlungsmotiv nicht den wahren Absichten entspricht, das Ergebnis einer Handlung das Gegenteil der ursprünglichen (vermeintlichen!) Absicht ist, die Rolle von Täter und Opfer ausgetauscht wird, Verwirrung gestiftet und ein rationaler gesellschaftlicher Diskurs unmöglich wird, etc. Ein naheliegendes Beispiel ist der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine, der zu einem Zerfall der internationalen Beziehungen geführt hat, zu Tod und Verwüstung für imperiale und Profitinteressen Rußlands, etc. Um das ganze zu kaschieren, wird der Westen von einer russischen Desinformationskampagne überzogen. Ein klassisches Beispiel für die Emotionelle Pest! – Moment! Das kann man auch umgekehrt sehen: wenn man sich einfach nur die Chronik der Ereignisse anschaut, ist weniger der Russe Putin, sondern vielmehr die Amerikanerin Victoria Nuland der Bösewicht!

Und genau DAS ist der Punkt! – Was ist der Punkt? Daß man sicher sein kann, es mit der Emotionellen Pest zu tun zu haben, wenn man in einen Zustand der Verwirrung und Immobilisierung gerät; nicht mehr weiß, was man glauben soll und wie man reagieren soll und jede rationale Debatte unmöglich zu werden scheint. Die Emotionelle Pest ist keine Sache von Gut und Böse, das können wir getrost Religion und Ethik oder gar der Politik überlassen, sondern eine der Bioenergetik! – Was DAS bedeuten soll? Emotionelle Pest bedeutet, daß das einheitliche organismische und arbeitsdemokratische Funktionieren unterminiert und verhindert wird. Es ist die Rache am Leben, das man nicht leben kann und das deshalb auch alle anderen nicht leben sollen. Darum geht es und nicht um irgendwelchen religiösen, ethischen und politischen Schwachsinn. Es geht um den fundamentalen Gegensatz von Arbeitsdemokratie und Emotioneller Pest. Auf nationaler Ebene wird die Arbeitsdemokratie durch die Gesellschaftspolitik zerstört (egal ob sie von links oder auf reaktive Weise von rechts kommt) und auf internationaler Ebene durch die Geopolitik (egal ob sie von Amerika oder auf reaktive Weise von Rußland ausgeht).

Kommt dir also jemand mit „Arbeitsdemokratie“ oder „Emotioneller Pest“ und verkündet, du sollst dich organisatorisch und ideologisch, also jeweils „demokratisch“, einpassen, sei auf der Hut! Gut möglich, daß er ganz und gar nicht für Arbeitsdemokratie und die Bekämpfung der Emotionellen Pest steht, sondern für das diametrale Gegenteil: die Emotionelle Pest.

Betrachten wir den Unterschied zwischen der im Grunde stets „ständestaatlichen“ und „standesrechtlichen“ autoritären Gesellschaft vor ca. 1960 und der heutigen bürokratisch-zentralistischen antiautoritären Gesellschaft. In der autoritären Gesellschaft war die Autorität lokal organisiert. Deutschland war flächendenkend von „Honoratioren“ bestimmt bis hinab zum Familienvater und dem Individuum, das „Schmied seines eigenen Glückes“ war. In der vorgeblich „emanzipatorischen“ Gesellschaft nach ca. 1960 wurde das durch die staatliche Bürokratie ersetzt, die die Menschen von den lokalen Autoritäten befreite. Heute ist man nicht mehr seines Glückes eigener Schmied, sondern verläßt sich auf das bedingungslose Grundeinkommen.

Arbeitsdemokratie steht für Selbststeuerung, d.h. du bist deine eigene Autorität. Ab dem Zeitpunkt, an dem man aufhören muß, Schalten und Walten zu können wie man will, zerfasert alles hoffnungslos. Das ist etwa in der DDR geschehen, als die von den Kapitalisen befreite Produktion durch alle möglichen und unmöglichen politischen Vorgaben behindert wurde und setzt sich heute unter Rudolf Habeck fort. Die Diktatur, also die Emotionelle Pest bricht ein. Gewisserweise ist Arbeitsdemokratie von Diktatur nicht zu unterscheiden (der „selbstherrliche Arbeitende“) und wird durch Diktatur zerstört (der „selbstherrliche Bürokrat“). Der, der die Arbeit macht, bestimmt. Punkt! Muß er sich mit anderen abstimmen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, ist das schnell das Ende der Produktivität. Arbeitsdemokratie funktioniert nur, wenn jeder „selbstherlich“ seine Arbeit macht und dabei die unterschiedlichen Arbeitsbereiche spontan ineinandergreifen.

Das versteinerte Kastenwesen der autoritären Gesellschaft und die diktatorisch-zentralistischen Elemente der antiautoritären Gesellschaft, deren „emanzipatorischen“ Vorzüge durchaus nicht zu unterschätzen sind, sind jeweils bloße Karikaturen einer genuin arbeitsdemokratischen Gesellschaft. Von daher sind Einwände wie „Dieses Vorgehen ist nicht arbeitsdemokratisch, sondern autoritär!“ oder „Dieses Vorgehen ist nicht arbeitsdemokratisch, sondern antiautoritär!“ meist daneben, denn die Arbeitsdemokratie ist in vieler Hinsicht „diktatorisch“ und in vieler Hinsicht „emanzipatorisch“. Oder mit anderen Worten: die autoritären und die antiautoritären Gesellschaften sind bloße Karikaturen der Arbeitsdemokratie – und ihre Versatzstücke enthalten gerade deshalb viel Arbeitsdemokratisches.

Ich verlange, daß sich andere meiner Autorität unterwerfen, wo ich die Expertise habe, genauso wie ich mich ihrer Autorität unterwerfe, wo sie die Expertise haben. Wirrköpfe mögen das als „faschistisch“, „sozialistisch“ oder gar „antiarbeitsdemokratisch“ abtun, aber diese Wirrköpfe sind tatsächlich – emotionell pestilent.

Das Qualitätsmanagement soll die Arbeitsdemokratie schützen, der Digital Service Act und allgemein, der „Kampf gegen den Haß“ soll die Emotionelle Pest bekämpfen: also die Zerstörung der Arbeitsdemokratie soll die Arbeitsdemokratie schützen, die organisierte Emotionelle Pest soll die Emotionelle Pest bekämpfen…

Lese Max Stirner!

Die innere Dynamik der antiautoritären Gesellschaft (Teil 1)

14. März 2022

Wilhelm Reich, Elsworth F. Baker und Charles Konia zufolge wird die gesellschaftliche Dynamik durch die soziopolitischen Charakterstrukturen der Gesellschaftsglieder bestimmt. Das sieht man beispielsweise im Verhältnis der Deutschen zu Rußland. Als dort der antiautoritäre (antikapitalistische) Rote Faschismus herrschte, ich spreche von den 1980er Jahren, drehte sich in unserem Land alles um Abrüstung und „Lieber rot als tot!“. Wer von russischen Einflußagenten, etwa die Kampagne des Stern gegen Solschenizyn sprach, wurde bestenfalls mitleidig belächelt. Jetzt, wo in Rußland ein rechtskonservatives bis reaktionäres, also autoritäres Regime herrscht und etwa Solschenizyn kurz vor seinem Tod Putin ausdrücklich seinen Segen gab, mutieren die Grünen zu haßerfüllten Kriegstreibern, schlimmer als es der fanatischste Kalte Krieger jemals war. Der Schrecken eines Atomkrieges wird systematisch verdrängt.

Eines der Hauptmerkmale der antiautoritären Gesellschaft ist die Verlagerung von der lokalen Autorität zu einer zentralen. Die Linke haßt die Honoratioren, die im alten Deutschland vom berüchtigten „Stammtisch“ zur Kommunal-, Länder- und schließlich Bundespolitik ihre Herrschaft als „alte weißen Männer“, d.h. die Herrschaft des verhaßten Familienoberhauptes ausübten. Stattdessen wird immer mehr nach „bundeseinheitlichen (bzw. europaweiten) Richtlinien“ gerufen, die, wie im Roten Faschismus üblich, den Kommissaren das „Durchregieren von oben“ ermöglichen. Die lokalen Machtstrukturen sind nur noch dazu da, „die Parteilinie“ durchzusetzen. Am Ende steht eine Weltregierung, der Traum jedes wahren Linken.

Sowohl die autoritäre als auch die antiautoritäre Gesellschaft beruht auf Sexualunterdrückung. Der Unterschied liegt darin, daß im alten Deutschland Genitalität (also die Einheit von Liebe und Sex) zumindest teilweise toleriert wurde, solange die geschlechtliche Umarmung mit dem göttlichen Auftrag des „Mehret euch!“ jedenfalls prinzipiell „gerechtfertigt“ werden konnte. Heute hingegen richtet sich der Haß explizit auf die „binäre“ Genitalität. Frauen können einen Penis haben und auch Männer können menstruieren!

Die antiautoritäre Gesellschaft ist davon gekennzeichnet, daß keine Spannung mehr ausgehalten wird und das nicht nur im Geschlechtlichen. Es ist praktisch unmöglich noch Geschäfte zu machen, weil niemand sich mehr an Absprachen hält, sich auch nur an diese erinnert, d.h. das Zeitfenster, in dem man sich zu engagieren traut, wird immer enger. Rechnungen verschicken und „eintreiben“ wird zunehmend zu einem Alptraum. Das kann man auf die gesamte Wirtschaft extrapolieren, die nichts anderes ist als ein System der Kreditvergabe. Im Kern geht es um die Herstellung und Aufrechterhaltung von bioenergetischer Spannung, Aber genau diese kann der Linke von seinem Charakter her nicht ertragen, dreht sich doch bei ihm alles um Entladung und Entspannung. Er will das Leben genießen, ohne dafür etwas zu tun! Oder, um mit Margaret Thatcher zu reden: der Sozialismus endet, wenn das Geld, das andere erwirtschaftet haben, aufgebraucht ist.