Ich hätte beinahe das folgende in den Blog gestellt:
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Oberflächlich betrachtet sieht die Situation klar aus: westliche bzw. weiße Welt wird zunehmend antiautoritär, während Länder wie der Iran, Afghanistan, Indien, China, Indonesien etc. noch immer autoritär strukturiert sind.
Aber ist das wirklich so, wenn man die Sache nicht statisch betrachtet, sondern von den Entwicklungstendenzen her, also „funktionell“? Dann ist die Tendenz eher gegenläufig, denn die weißen Gesellschaften überaltern langsam und Kinder und Jugendliche werden zusehends zu einer exotischen Minderheit. Dazu auch auffällig kränklich und schlichtweg saublöd. NPCs! Leute, mit denen man nicht rechnen muß, während die Alten, die noch in den letzten Ausläufern der autoritären Gesellschaft sozialisiert wurden, bis ins hohe Alter dynamisch bleiben und sich effektiv gegen den toxischen Zeitgeist wehren.
Ganz anders sieht es, entgegen dem ersten Anschein, in Ländern wie, sagen wir, Algerien oder Nigeria aus. Diese Länder sind derartig von den Jungen bestimmt, daß von Traditionen, dem Respekt gegenüber Älteren und einer traditionellen Ordnung nicht mehr die Rede sein kann. Wir stehen dort vor einer Katastrophe der Haltlosigkeit und des Nihilismus, deren erste Ausläufer insbesondere in Gestalt des Islamismus und der kriminellen Abenteurer, die den Westen als „Asylanten“ heimsuchen. Der Antiautoritarismus des Westens ist harmlos im Vergleich zu dem, was sich in vermeintlich „traditionellen Gesellschaften“ vor unseren Augen zusammenbraut: eine Art antiautoritäre Zombieapokalypse.
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Das ist nicht etwa falsch, sondern – es ist falsch, weil es zu schematisch ist. In Deutschland ist es beispielsweise so, daß einige der Alten nach wie vor ihren „Idealen“ aus den 1960er und 1970er Jahre anhängen und deshalb diesen ganzen antiautoritären Unsinn, den jetzt ihre Kinder und Enkel ausbaden müssen, gerade heute vehement „gegen Rääächts“ vertreten. Wie Parasiten wälzen sie sich behaglich in der Scheiße, die sie selbst angerichtet haben, voller Angst, der Wind könnte sich drehen! Umgekehrt wachen angesichts der antiautoritären Zerstörung ihrer Gegenwart und Zukunft viele der Jungen auf und entwickeln sozusagen ein autoritär-traditionelles „1950er Jahre-Bewußtsein“.
Ähnlich in der Dritten Welt, wo einige der Jungen jene traditionelle Gesellschaft rekonstruieren wollen, die ihre Eltern und Großeltern in der Euphorie des Fortschritts weggegeben und dafür einen alles zerstörenden Nihilismus eingekauft haben.
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Aber selbst mit dieser Ergänzung, ist der Beitrag nicht funktionell koscher! Es wird nämlich so getan, als gäbe es einen Weg zurück, doch den gibt es definitiv nicht. Alles, was man tun kann, ist die Entwicklung zu bremsen und ihre zerstörerischten Austriebe zu kappen, aber… Die gesellschaftlichen Verhältnisse sind in Bewegung geraten und „Trägheit“ wird die Bewegung dieses gigantischen Ozeanriesen aufrechterhalten, egal was immer man auch unternehmen mag. Alles, was man tun kann, ist der Versuch, das Steuerruder so zu beeinflussen, daß der Ozeanriese einen vernünftigen Zielhafen ansteuert.
Langfristig muß an die Stelle der guten alten Zeit, in der man kaum Atmen konnte, weil auf allen Ebenen, selbst im Kleinsten, irgendwelche Autoritäten ganz direkt das Leben bestimmten, und an die Stelle der heutigen „Freiheit“, in der die Menschen wie Marionetten von einer zentralen Macht geführt werden – selbst bei ihrer vermeintlichen Rebellion (man denke nur an die regierungsamtlichen Demos gegen die einzige Oppositionspartei und all die zentral gesteuerten Modetrends, etwa transgender!)… Eine Arbeitsdemokratie muß an die Stelle sowohl der autoritären als auch der antiautoritären Gesellschaft treten, in der die einzige Autorität die jedem sofort spontan einsichtige Rationalität ist und in der entsprechend Freiheit einhergeht mit Verantwortung.















